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Schlittentragbahre.
Die ununterbrochene Entwicklung des Wintersportes und die die Wettbewerbe im Gebirge begleitende Ausdehnung desselben hat eine beträchtliche Vermehrung von Unfällen herbeigeführt.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, aus besonderen Hilfsvorriehtungen unter Verwendung von Skiern und Skistöcken einen Skisehlitten zum Transport Verwundeter zu schaffen. Diese bekannten Skischlitten jedoch bringen ernsthafte Unbequemlichkeiten mit sich, die ihrer Natur anhaften. Diese Nachteile bestehen einmal in der verhältnismässigen Schwere der Hilfsvorrichtungen, dann aber vor allem in den vermehrten Leiden für den Verwundeten, da die bekannten Skischlitten nur eine recht unbequeme Lagerstatt boten.
Die vorstehenden Nachteile werden erfindungsgemäss dadurch beseitigt, dass die Querstützen an ihrem oberen Teil Ringe zur Aufnahme von Skistöcken tragen, die in seitliche an der Bespannung befindliche Säume gesteckt sind, wobei die Stöcke immer zwei und zwei mit ihren Enden durch die mittlere Querstütze gesteckt und miteinander zusammengebunden sind. Nach der Erfindung weisen die mittlere und hintere Querstütze eine so niedrige Steghöhe auf, dass der den Skistock aufnehmende dicht an der Skispitze sitzende Ringkörper der vorderen Stütze mit den Ringkörpern der andern Stützen in einer waagreehten Ebene zum Ski liegt.
Die Erfindung geht im Grundgedanken davon aus, die gewöhnlichen den Teilnehmern verfügbaren Mittel sowie zusätzliche einfache Hilfsmittel zu benutzen, die praktisch keinen Platzbedarf beanspruchen und deren Gesamtgewicht leicht verteilbar ist, indem es in einzelnen 2Vs Kilogramm nicht überschreitet. Die zur Verwirklichung der neuen Schlittentragbahre dienenden Mittel begrenzen oder erschweren keineswegs die Bewegungen der Gruppe, wobei sie ihr erlauben, dem Verwundeten unmittelbar Hilfe zu bringen. Hiebei ist es ganz gleichgültig, welches der Ort des Unfalles, welches die Natur des Geländes ist, ferner wie der Zustand des Schnees ist, welcher der Grad der Verletzung ist oder welche Art von Skiern zur Verfügung stehen.
In allen Fällen können zwei der Gefährten ohne wirkliche Schwierigkeit und Mühe für sie selbst und ohne Schmerzen für den Patienten sowie ohne besondere Kenntnis den Verwundeten auf einem wirklich bequemen, leichten und sicheren Schlitten zu Tal bringen.
Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 das vordere Querstück in Aufriss, Grundriss und Seitenriss, Fig. 2 das hintere Querstück in Ansichten der gleichen Ebene, Fig. 3 das mittlere Querstück gleichfalls in diesen Ansichten und Fig. 4 eine schaubildliche Ansicht der fertig aufgebauten Sehlittentragbahre, über welche nur noch die trapezförmige Bespannung befestigt werden muss, auf welcher der Verwundete zu liegen kommt.
Die neue Schlittentragbahre besteht im wesentlichen aus den beiden Skiern des Verletzten, die parallel zueinander angeordnet sind und unter sich mittels drei Querstützen verbunden sind, in deren ringförmigen Öffnungen vier Skistöcke in geeigneter Bindung geschoben sind. Letztere dienen als Befestigungskanten und zur Aufhängung der Bespannung.
Es ist besonders wichtig zu bemerken, dass die Biegsamkeit der Stöcke und der Bespannung sowie eine geeignete Spannung der letzteren dem Verwundeten eine sanfte Beförderung ohne irgend welche heftige Stösse sichert, wobei er übrigens vollständig ausser Berührung mit dem Schnee oder dem Boden bleibt.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnung lässt sieh die Erfindung, wie folgt, beschreiben :
Die vordere Querstütze besitzt einen Steg 1 von geeignetem Profil, der an beiden Enden von einer pyramidenförmigen Öffnung mit rechtwinkeligen Querschnittsflächen begrenzt ist, während
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die axialen Schnitte gleichschenklige Trapezform aufweisen. Diese Ausnehmung ist dazu bestimmt, die Spitze des Skis aufzunehmen, die darin durch eine Schraube 3, die oben in einen ringförmigen Handgriff 4 endet, befestigt wird.
Die hintere Querstütze besitzt gleichfalls einen Quersteg 5, dessen Enden 6 senkrecht umgebogen sind und je eine rechtwinkelig abgeknickte Stütze 7 tragen, die in geeigneter Weise an der Hinterkante des Skis angebracht wird, so dass dieselbe wie in einem Schraubstock festsitzt. Hiezu dient eine Flügelschraube 8, welche von einem Arm 9 getragen wird. Zwischen der im übrigen abgerundeten Ecke und dem eigentlichen Stück des hinteren Querstücks sind Ringkörper 10 angebracht, die in der Ebene des Querstückes liegen.
Ein mittleres Querstück besitzt zwei Stützarme : H, die durch einen in geeigneter Weise geknicken Stock 12 miteinander verbunden sind. Der Stock 12 wird im übrigen durch Stützen l') verstärkt und in Querrichtung abgestützt. Am Fusse jeder Stütze ist eine Gleitfläche angeordnet, die von zwei Eisenplatten gebildet wird, die rechtwinklig zur Gleitfläche stehen, wobei letztere an der Stütze angeschweisst ist. In dieser aus den rechtwinklig gestellten Stöcken 14 gebildeten Gleitfläche kann eine andere senkrecht zur Gleitfläche gestellte Fläche 15 gleiten, die mittels einer Schraube 16 bewegt wird. Dies wird durch eine endlose Mutter 17 bewirkt.
Bei Betätigung der Mutter 17 bewegt sich die bewegliche Backe 15 auf das feste Stück zu und bildet auf diese Weise eine Zange, in welcher die seitliche Oberfläche des Skis eingeklemmt wird. Auf der Innenfläche der Klemmbacke sind Spitzen 18 und 19 in geeigneter Weise angeordnet, die sich in die Schmalseite des Skis einpressen, wodurch letztere sowohl in der Längs-wie auch in der Querrichtung vollständig festgehalten wird.
Schliesslich werden zwei Leinwanddecken von gleichschenklig trapezförmiger Gestalt über das Gestell gespannt. Die Decken tragen seitliche Säume in Längsrichtung auf die Eisenkanten, die dazu bestimmt sind, einen Skistock in ihrem Hohlraum aufzunehmen. Längs den Grundseiten der trapezförmigen Decken befinden sich in geeigneter Anordnung Schnürlöcher, wodurch die Spannung dieser Decken einstellbar ist.
Wie das vordere und hintere Querstück, so trägt auch das mittlere Querstück einen Ring 20, der in der Ebene desselben liegt und dazu bestimmt ist, die Stöcke hindurchzustecken, damit sie die oberen Kanten der Schlitten-Tragbahre bilden.
Wie es bereits in der Einleitung beschrieben worden ist, stellt die gewählte Ausführungsform der Erfindung nur ein Ausführungsbeispiel dar. Selbstverständlich können die Lösungsmittel im einzelnen veränderlich sein, ohne dass hiedurch am Grundgedanken der Erfindung etwas geändert wird.
Besonders können die verschiedensten Arten der Befestigung der Spannung der Auflage oder der Blockierung der Querstücke an den Skiern gewählt werden.
Die Zusammensetzung der neuen Schlittentragbahre ist ausserordentlich einfach und wird nachstehend summarisch wie folgt erklärt :
Zunächst wird die mittlere Stütze auf den Ski aufgesetzt und darauf befestigt, die auf diese Weise parallel zueinander liegen. Alsdann wird in jeden Ring des hinteren Querstückes ein Stock eingeführt und diese Stöcke werden hiebei in die Längssäume der Einbespannung gesteckt. Die kürzere Seite der Spanndeeke ist nach dem hinteren Querstück zu gerichtet. Alsdann werden die Handgriffe der Stöcke in die Ringe der mittleren Querstütze eingeführt und letztere so weit durchgestossen, dass der geeignete Tragteil jeder hinteren Stütze in die Skirille eingreift, worauf die Befestigungsschrauben angezogen werden.
Auf diese Weise sind die hinteren Kanten der Skier fest zusammengepresst, wie in einem Schraubstock. Danach wird die vordere Stütze am äusseren Ende der Skispitze befestigt und mittels der Schrauben blockiert. Letzteres muss so erfolgen, dass die drei Ebenen der Ringe der
Querstützen untereinander parallel gerichtet sind und senkrecht zur mittleren Längsebene der Schlittentragbahre stehen. Hiebei werden die Handgriffe der Stöcke in die Ringe der vorderen Querstütze gesteckt und in die Säume der zweiten Bespannungsfläche eingeführt. Die grosse Rundseite der Bespannung ist hiebei gleichfalls nach der mittleren Querstütze hin gerichtet. Alsdann werden die Stöcke weiter durchgestossen, bis sie durch die Ringe der mittleren Stütze treten, und werden darauf in geeigneter Weise unter sieh, d. h. die Stöcke auf der einen Seite des Schlittens zusammengebunden.
Schliesslich ist es nur noch notwendig, die beiden Bespannungsflächen miteinander zu vereinigen und ihnen die geeignete Spannkraft durch die Zusammenschnürung der mit Schnürlöchern versehenen Teile zu geben. Das erfolgt sowohl längs der quergerichteten Grundfläche der Bespannung sowohl der längsgerichteten Kanten der Spanndecken. Die Schlittentragbahre ist damit zur Benutzung fertig. Für ihre Handhabung ist es nur notwendig, zwei andere Stücke zu befestigen, die man zweckmässig alle beide an der vorderen Querstütze zum Zwecke des Ziehens des Schlittens befestigt, oder aber man befestigt einen Stock an der vorderen Querfläche und einen andern an der hinteren Querfläche zwecks Ziehen und Führen des Schlittens im veränderlichen Gelände.
Zwecks Vereinfachung der Beschreibung ist darin nur immer von zwei Skiern die Rede. Man kann jedoch eine beliebige Anzahl derselben benutzen, wobei es genügt, in geeigneter Weise die Form der Querstütze entsprechend der gewählten Anzahl zu verändern.
Der Erfindungsgegenstand stellt abgesehen von seiner Benutzung zum Transport von Verwundeten in Form eines Schlittens eine sehr praktische Tragbahre dar, die sehr widerstandsfähig ist
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und eine sehr sanfte Überführung von Flüssen, Strassen, Überwindung von felsigem Gelände usw. sichert. Tatsächlich bildet die Vereinigung der Skier und der Stöcke einen zusammengesetzten Träger, der zugleich biegsam und widerstandsfähig ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schlittentragbahre, bei welcher mittels Querstützen zwei oder mehrere Skier paarweise angeordnet sind und mittels Skistöcken und darüber gespannter Decken ein Schlitten geschaffen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstützen (1, 5, 12) an ihrem oberen Teil Ringe (4, 10, 20) zur Aufnahme von Skistöcken tragen, die in seitliche an der Bespannung befindliche Säume gesteckt sind, wobei die Stöcke immer zwei und zwei mit ihren Enden durch die mittlere Querstütze (12) gesteckt und miteinander zusammengebunden sind.