DE3506C - Neuerungen in der Verwendung von Kautschuck-Puffern als Wagenfedern - Google Patents
Neuerungen in der Verwendung von Kautschuck-Puffern als WagenfedernInfo
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Description
1878.
PATENTSCHRIFT
• CO
! ^ί
! Klasse.63.
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! Klasse.63.
A. P. ENGELHARDT in ST. PETERSBURG. Neuerungen in der Verwendung von Kautschukbuffern als Wagenfedern.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. April 1878 ab.
Der Zweck vorliegender Erfindung ist, die bisher gebräuchlichen Federn an Fuhrwerken
durch Kautschukbuffer zu ersetzen und ihre
Wirkung möglichst zu verbessern.
Die Construction der Kautschukbufferfedern ist derart, dafs entweder diese sich selbst bewegt,
oder die mit ihr auf irgend eine Weise verbundenen Theile in Bewegung gebracht werden,
wobei die Richtung des Druckes auf den Kautschukkörper stets senkrecht zu den Endflächen
desselben ist.
Die Kautschukbufferfeder besteht aus folgenden Theilen:
Dem Bolzen A, der Scharnierscheibe B, der
Unterlagscheibe C, einem oder mehreren Zwischenlagern D, einem oder mehreren Kautschukkörpern
E, der Mutter F, der Stütze G und der Verbandtheile K.
Der Bolzen A, Fig. 1, 2 und 3 ist aus hartem Metall gefertigt. Die Stange desselben ist ein
gewöhnlicher runder, vierkantiger oder prismatischer Bolzen, in Fig. 1, 2 und 3 mit b bezeichnet,
von entsprechender Länge. Der Kopf c ist je nach dem Zwecke kugelförmig, Fig. 1, röhrenförmig,
Fig. 2, oder krückenförmig, Fig. 3, gestaltet.
Die Scharnierscheibe B, aus einem wenig Reibung veranlassenden und der Abnutzung
widerstehenden Metalle (z. B. Phosphorbronce) gefertigt, ist hauptsächlich dazu bestimmt, den
Bewegungen der Axe zu folgen und diese Bewegung auf den Kautschukkörper zu übertragen.
Sie besteht aus zwei Theilen, der eigentlichen Scheibe, in Fig. 4, 5, 6, 7, 8 und 9 mit d' und
dem Gleitstücke, beziehentlich mit e bezeichnet. Diesem Gleitstücke kann man nun je nach dem
speciellen Zwecke der Kautschukbufferfeder verschiedene Formen geben.
1. Kann dieses Gleitstück eine kugelförmige Gestalt haben, Fig. 7, e, wodurch man erreicht,
dafs die Scheibe und der Kautschukbuffer nach allen Seiten hin beweglich ist.
2. Kann man dem Gleitstücke eine halbcylindrische Form geben, e, Fig. 6, in welchem
Falle eine, Bewegung der Scheibe und des
Buffers nur in einer Richtung vor und zurück möglich ist.
3. Ein walzenförmiges Gleitstück e zeigt
Fig· S, wobei die Bewegung, was die Richtung anbelangt, genau wie bei Fig. 2 ist, nur wird
sie vergröfsert, weil eine gröfsere Cylinderfläche vorhanden ist.
4. Die lagerartige Form e, Fig. 8, ist die
umgekehrte, wie in Fig. 2 und 3; die Richtung der Bewegung genau dieselbe wie bei 2 und 3.
5. Die kugelartig versenkte Scharnierscheibe, welche in ihrer Bewegung ganz der Fig. 1 angeführten
entspricht, e,. Fig. 9.
6. Die in Fig. 4 dargestellte ist nur der untere
Theil der unter 1, 2, 3, 4 und 5 erwähnten
Scheiben. Sie wird bei unbeweglichen Kautschukfedern angewendet, d. h. solchen, bei
denen nur eine der Längsrichtung derselben entsprechende Bewegung stattfindet.
Die Unterlagsscheibe C kann aus Eisen oder sonstigem Metalle angefertigt werden, da sie
keiner Reibung unterworfen ist, sondern nur eine Gegenstütze für die auf den Kautschukkörper
wirkenden Kräfte bildet. Sie hat die Gestalt des unteren Theiles der Scharnierscheibe
ohne Gleitstück, und wird von der mit F bezeichneten Mutter einerseits und dem Kaut:
schukkörper andererseits stets an ihrem Platze gehalten.
Die Zwischenlager D, ebenfalls aus Eisen oder derartigem Metalle gefertigt, haben den
Zweck, bei Anwendung von mehreren Kautschukringen, wie solche in Fig. 10, 11 und 12
im Durchschnitt dargestellt sind, jene einzelnen Kautschukringe unter sich besser zu verbinden.
Die Construction eines solchen Zwischenlagers D ist in Fig. 14 und 1.5 dargestellt.
E ist ein oder mehrere Kautschukkörper, ihre Gestalt veranschaulichen Fig. 10, 11, 12
und 13.
F ist die Mutter und hat den Zweck, die Unterlagscheibe festzuhalten.
Die Stütze G ist ein dem speciellen Zwecke entsprechend geformter Ansatz des Wagenkastens, der eine eigenthümliche Einrichtung
zur Aufnahme des Bolzenkopfes hat, in welchem Falle die Axe des Wagens mit der Scharnierscheibe
verbunden ist. Umgekehrt hat die Stütze eine .Einrichtung zur Aufnahme der
Scharnierscheibe, und ist in diesem Falle die Axe des AVagens mit dem Bolzenkopfe verbunden.
Die Form der oben erwähnten Einrichtung an der Stütze G ist aus Fig. 18 und 19 ersichtlich.
Je nach der Gestalt des Bolzenkopfes
ist von der einen Seite der Stütze her eine halbkugelförmige oder rinnenförmige Vertiefung
angebracht, während je nach der Bewegung des Bolzens von der anderen Seite her eine
trichterförmige, oblonge konisch zulaufende, Fig. 16 und 17 in verticalem Längsschnitt und Unteransicht
dargestellt, oder eine cylindrische Vertiefung hergestellt ist.
Die Fig. 18 und 19 veranschaulichen die Verbindung
der Kautschukbufferfedern mit dem Wagen. In beiden Figuren ist G die Stütze,
ein mit dem Wagen fest verbundener Theil, K ist die Axe, B die Scharnierscheibe, C die
Unterlagsscheibe, c der Bolzenkopf, α der Bolzen. Hieraus geht nun hervor, dafs die beiden Theile
des Wagens, welche in eine wechselnde Entfernung zu einander treten, nämlich der Wagenkasten,
dieser indirect durch die Stütze, welche einen festen Ansatz desselben bildet, und die
Axe je mit den beiden Haupttheilen der Kautschukbufferfedern, dem Bolzenkopfe und den
Scharnierscheiben verbunden sind. Im ruhenden Zustande des Wagens pressen also mit
Hülfe des Kautschukkörpers der Bolzenkopf einerseits und die Scharnierscheibe andererseits
die Axe und die Wagenstütze gegen einander. Bei einer beim Fahren wechselnden Entfernung
dieser beiden Wagentheile folgen die beiden entsprechenden Theile der Kautschukbufferfeder
diesen Bewegungen, und hierdurch werden die Stöfse auf den Kautschukkörper übertragen,
welcher sie in sich aufnimmt und so zum gröfsten Theile absorbirt. Anstatt eines harten
Stofses auf den Wagenkasten erfolgen also durch die Kautschukbufferfeder leise und sanfte Schwingungen
desselben.
Ein Theil der Kautschukbufferfeder, der bei Aufführung der einzelnen Theile nicht erwähnt
wurde, ist aus Fig. 18 und 19 zu ersehen. Es ist dies ein schmiedeiserner Ring H von circa
6 mm Stärke, welchen man bei Anwendung eines einzigen Kautschukkörpers, und in Fällen,
in denen es sich um bedeutende Tragfähigkeit handelt, in der Mitte um diesen Kautschukkörper
legt. Es gewährt dieser Ring bei Verwendung eines verhältnifsmäfsig schwachen Kautschukkörpers
diesen eine Stütze und sichert dem ganzen System gröfsere Elasticität, wenn grofse
Lasten auf der Kautschukbufferfeder ruhen.
Aufser der vorher besprochenen directen Verbindung des Wagenkastens mit der Axe durch
die Kautschukbufferfedern kann man auch die indirecte Verbindung mittelst der unten erwähnten
Verbandtheile anwenden. Als Vermittler wirkt in jedem Falle ein Hebelsystem, das in entsprechender Weise mit den beiden
Theilen des Wagens, dem Kasten und der Axe so verbunden ist, dafs es die Bewegungen
dieser Theile auf die Kautschukbufferfeder überträgt, und umgekehrt die Bewegungen derselben
durch das Hebelsystem auf jene beiden Wagentheile übertragen werden.
So viel zur Darlegung des Zweckes und der allgemeinen Einrichtung der Kautschukbufferfedern.
Was nun die hauptsächlichsten Arten der Anwendung der Kautschukbufferfedern anbetrifft,
so sind solche für directe Verbindungen in Fig. 18 und 19, für indirecte Verbindungen in
Fig. 20, 21, 22, 23 und 24 dargestellt.
Das Arrangement für diese directe Verbindung, Fig. 18 und 19, ist zum gröfsten Theil
schon bei Erörterung der Stütze G beschrieben worden. Es bleibt nur noch zu erwähnen, dafs
die Axe K bei der Construction in Fig. 18 eine
Durchbohrung hat, wie sie in Fig. 16 und \ 7 in verticalem Längsdurchschnitt und Unteransicht
der Axe dargestellt ist.
Bei der Einrichtung, wie in Fig. 19, hat die Axe ebenfalls eine solche Durchbohrung. Die Form
der Durchbohrung ist, wie oben erklärt, durch die Form des Bolzenkopfes bezw. des Gleitstückes
der Scharnierscheibe bedingt.
Bei einer cylindrischen Form des Bolzenkopfes kann man auch die Durchbohrung der
Axe vermeiden, indem man statt dessen eine Klammer mit Oesen um die Axe legt, zwischen
welchen der walzenförmige Kopf, der in diesem Falle durchbohrt ist, und wie Fig. 2 zeigt,
durch eine Mutterschraube befestigt ist, in Fig. 27 dargestellt. Gleiche Theile sind auch hier
wieder gleich bezeichnet.
Bei der indirecten Verbindung, Fig. 20 bis 24, sind ebenfalls zwei verschiedene Constructionen
zulässig:
1. Mit feststehenden Bolzen.
2. Mit beweglichen Bolzen.
i. Construction mit unbeweglichen
Bolzen. Fig. 20 und 21.
Bolzen. Fig. 20 und 21.
O P ist ein Theil des Wagens, an dem mittelst
des Scharniers m der Hebelarm G angebracht ist. An dem Ende dieses Hebels ist
die Axe K in passender Weise befestigt. Der Bolzen ist mit seinem Kopfe bei k so befestigt,
dafs er stabil bleibt. Der Hebel hat eine Durchbohrung, wie sie Fig. 16 und 17 zeigt.
Bei der Einrichtung in Fig. 20 ist aif den
Hebel ein halbcylindrischer Vorsprung angebracht, gegen den eine Scharnierscheibe wie in
Fig. 6 anliegt. Bei der Einrichtung in Fig. 21 ist eine Scharnierscheibe von der Form Fig. 4
angebracht, weil hier Reibung fast garnicht auftritt.
2. Construction mit beweglichen
Bolzen. Fig. 22 bis 24.
Bolzen. Fig. 22 bis 24.
In Fig. 22 ist OP derjenige Theil des Kutschkastens, an welchem die in Fig. 28 im
Querschnitt dargestellte Eisenklammer q ql rrl
angebracht ist. In dem unteren Theile q' r'
dieser Klammer ist eine Oeffnung angebracht, die ganz analog der Einrichtung an der Stütze G
in Fig. 18 ist. Bei in ist der Hebel G angebracht,
welcher durch die Eisenklammer hindurchgeht und an entsprechender Stelle eine
Durchbohrung hat. Nach den vorangegangenen Erläuterungen müssen diese Durchbohrungen,
was ihre Form betrifft, dem eines krückenför-
migen Bolzens entsprechen, weil die Bewegung nur in einer Richtung stattfindet.
Durch diese Oeffmmg, wie auch durch die
eben erwähnte der Eisenklammer, wird der Bufferbolzen geschoben, so dafs er mit seinem
Kopfe in dem oberen Theile der Hebelöffnung steckt. Von der anderen Seite wird dann auf
den Bolzen, die Scharnierscheibe, der Kautschukkörper und die Unterlage aufgeschoben
und durch die Mutter befestigt. Wenn nun die bei / an dem Hebel befestigte Axe irgend eine
Bewegung erfährt, so tritt die Kautschukbufferfeder in Wirksamkeit und erfüllt die vorher erwähnten
Functionen.
Der Vortheil bei dieser Construction ist leicht ersichtlich. Während die Axe eine grofse Bahn
bezüglich des Annäherns und Entfernens vom Wagenkasten bezw. der' Stütze machen kann,
erleidet die Kautschukbufferfeder nur eine geringe Zusammenpressung bezw. Ausdehnung,
während bei den vorhin beschriebenen Constructionen mit directer Verbindung die Compression
bezw. Ausdehnung der Kautschukbufferfeder gleich dem Wege ist, welchen* die Axe von und zu der Stütze zurücklegt. Anstatt der
oben beschriebenen Durchbohrung in dem Hebel kann man auch die Construction wie Fig. 25 anwenden, in welchem Falle die Krücke
des Bolzenkopfes durchbohrt sein mufs.
Eine zweite Construction dieser Art ist in Fig. 23 dargestellt und ohne weitere Beschreibung
verständlich. O P ist ein Theil des Wagenkastens,
G der Hebel, K die Axe und E die Kautschukbufferfeder, deren Bolzen durch
die beiden Oeffnungen s und s1 hindurchgeht.
Eine dritte Construction, Fig. 24, beruht auf demselben Princip, nur ist die Gestalt des Hebels
verändert, welcher in diesem Falle um m drehbar ist; G ist der Hebel, OP die Theile
des Wagenkastens, K die Axe.
Wenn es sich darum handelt, bei Fuhrwerken, die nicht stark benutzt werden, eine möglichst
billige Kautschukbufferfeder anzubringen, so empfiehlt sich eine Construction, wie solche Fig. 29
und 30 veranschaulicht.
Das Hebelsystem ist dasselbe wie bei der vorher beschriebenen Construction, nur tritt an
die Stelle der eigentlichen Kautschukbufferfeder ein Kautschukkörper, wie solcher in Fig. 31 in
Ansicht dargestellt ist.
Die Befestigung am Hebel oder am Wagentheil erfolgt durch Schrauben. Die beiden
Eisenreifen η, zwischen denen der Hebel sich
bewegt, sind an den bezeichneten Stellen durch Bolzen verbunden und begrenzen so nach jeder
Richtung hin die Bewegung des Hebels.
In Fig. 32 und 33 ist ein System veranschaulicht, wie solches an den Protzkästen und
Lafetten der Geschütze angewendet wird, das ohne weitere Beschreibung verständlich ist.
Da die Construction die Anwendung von Hebelsystemen zuläfst, ist sie sehr geeignet, die
Uebertragung der Stöfse von der Axe auf den Wagenkasten schon auf dem halben Wege, d.h.
bis zur Kautschukbufferfeder bedeutend zu reduciren.
Die Kautschukbufferfeder hat mithin eine schon verringerte Bewegung nach Möglichkeit
zu compensiren.
Claims (4)
1. Die Combination der beschriebenen Theile zu einem höchst wirksamen Federsystem für
Fuhrwerke, welches je nach Erfordernifs die durch Stöfse erzeugten Erschütterungen
aufnimmt und dabei in zwangläufige Bewegungen des Wagenkastens überfuhrt.
2. Die Anordnung von Kautschukbuffern als Federn, an welchen die Last mittelst Hebeln
wirkt, so dafs die Bewegungen derselben im Verhältnifs der Länge der Hebelarme sich
vermindern.
3. Die Anwendung von Metallringen bei Kautschukkörpern, um sie widerstandsfähiger zu
machen. *
4. Die Gesammtheit der Details, wie sie vorstehend beschrieben und erläutert sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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---|---|
DE (1) | DE3506C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2555945A1 (fr) * | 1983-12-02 | 1985-06-07 | Berthier Christian | Element de suspension, notamment pour vehicule; suspension equipee d'un tel element; vehicule aerien ultraleger equipe d'une telle suspension. |
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- DE DENDAT3506D patent/DE3506C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2555945A1 (fr) * | 1983-12-02 | 1985-06-07 | Berthier Christian | Element de suspension, notamment pour vehicule; suspension equipee d'un tel element; vehicule aerien ultraleger equipe d'une telle suspension. |
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