-
Gurtzeug für Hängegleiterpiloten
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gurtzeug für Hängegleiterpiloten
zu deren Befestigung am Hängegleiter.
-
Der Hängegleiterpilot ist mit seinem Fluggerät über mehreren Seilen
oder Gurten, dem so genannten Gurtzeug, mittels Karabinerhacken lösbar verbunden.
-
Das Gurtzeug hat nicht nur die Funktion den Piloten sicher mit seinem
Hängegleiter zu verbinden, sondern ihn auc: während des Fluges in einer möglichst
entspannten und aerodynamisch vorteilhaften Lage zu halten.
-
Auf dem Markt sind drei verschiedene Varianten erhltlich. Das gebräuchlichste
Gurtenzeug ist unter den Facbegriffen "Kniehänger"- oder "Spaghetti"-Gurtenzeug
bekannt.
Bei den niehängern z B. laufen von einem zentralen Aufhängepunkt relativ lange Gurten
zum Schulterbereich sowie kurz ober-und unterhalb der Hüften, sowie zu einschlaufen
kurz oberhalb der Kniee. Die Gurten im S=hulterbereich und kurz oberhalb der Hüften
sind an eirem rucksackartigen Gebilde befestigt in dem ein Fallschirm untergebracht
ist, welcher dem Pilot vor dem Bauch liegt. Ein solches Gurtzeug ist insbesonders
bei Beginrern verbreitet, weil es eine grossen Beweguncsfreiheit lässt und keine
Probleme in der Startphase verursacht. Nachteilig ist jedoch, dass eine gewisse
Gefahr zu Verwicklungen besteht. Dies insbesondere, weil man eine etwaige Verwicklung,
wegen den relativ langen Gurten und deren Lage hinter dem Piloten ohne fremde Hilfe
vor dem Start kaum bemerkt.
-
Aehnliches trifft auch auf die zweite bekannte Ausführungsform des
Gurtenzeuges zu, der sogenannten Liegematte. Aehnlich dem sogenannten Kniehänger
ist auch hier der Pilot in einem rucksackartigen Gebilde gehalten, doch ist cie
Vorderseite mit dem eingearbeiteten Fallschirm i:r einen Schurz verlängert der in
einen kurzen Sack mündet. Der Pilot hält den Schurz während des Starts
in
einer Hand oder zwischen den Zähnen, lässt ihn in der Alu phase los und steigt dann
mit den Füssen in den Sack.
-
Sowohl in der Start- wie in der Landephase verlangt dies vom Piloten
viel Aufmerksamkeit und Geschick da andernfalls schwere Stürze die Folge sind. ein
solches Gurtzeug ist für Anfänger gefährlich.
-
Noc weniger sinnvoll für den Anfänger ist die dritte und aercSynamisch
beste Lösung, der sogenannte "Schlafsack" oder "Cocoon''. Bei dieser Variante ist
das gesamte Gurtzeug in einer geschlossenen Hülle untergebracht und lediglich ein
Gurt der zum Aufhängepunkt am Hängegleiter führt ist sichtbar. Hier muss der Pilot
nach dem Start mit den Beinen in den ihn umhüllenden Sack einsteigen und diesen
danach schliessen. Steigt der Pilot vor der Landung nicht zeitig aus dem Cocoon
aus, ist eine Bruclandung unvermeindlich.
-
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Gurteug zu
schaffen, welches dem Piloten grösstmögliche Bewegungsfreiheit bei optimaler aerodynamischer
Form gewäkrleistet.
-
Diese Aufgabe löst ein Gurtzeug für Hängegleiterpiloten zu deren Befestigung
an Hängegleitern mit den F:erkmalen gemäss Patentanspruch 1.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführurigsbeispiel des erfindungsgemässen
Gurtzeuges dargestellt und anhand der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt
Figur 1 das Gurtzeug in der Fluglage in Seitenansicht und Figur 2 in Frontansicht.
In Figur 3 ist das Gurt zeug in Ansicht von oben, dass heisst vom Hängegleiter auf
den Rücken des Piloten dargestellt.
-
Figur 4 zeigt schliesslich noch das Gurtzeug bei aufrechtem Stand
des Piloten In särltlichen Figuren ist jeweils der Pilot P strichliniert eingezeichnet.
Der aus einem hochreissfesten Tuch hergestellte Anzug 1 ist mit ausgezogener Linie
dargestellt. Der einteilige Anzug 1 weist eine Hose 2 und einen Oberteil 3 auf,
die ineinander ineinander übergehen. Ueber die Rückenpartie von Hüfte zu Hüfte und
im Schritt ist cer Anzug offen
(geteilt). Die Gurten die innerhalb
ocer zwischen zwei Stoffbahnen durchlaufen und von aussen nicht sichtbar sind, wurden
punktiert eingezeichnet.
-
Im nachfolgenden wird immer von integr erten Gurten die Rede sein.
Hierbei wird nicht unterschieden ob die Gurten lose zwischen zwei vernähten Stoffbahnen
oder mit dem Tuch des Anzuges über die ganze Länce vernäht sind.
-
Aerodynamisch ist die Wirkung dieselbe, der Luftwiderstand wird vermindert.
-
Im Oberteil 3 ist eine Tasche 5 auf der Brustpartie eingenäht in der
ein Fallschirm untergebracht werden kann. Eine Tuch abdeckung 6 mit angenähtem Fallschirm
verschliesst mittels Klettverschluss die Tasche 5. Reisst man die Abdeckung 6 mittels
einer nicht dargestellten kurzen Schlaufe ab, wird das Fallschirmpacket von dem
Gurtenzeug getrennt, das Fallschirmpacket wird dann in den freien Luftraum geschleudert
wo es sich nach strecken der rr.it Aufhängepunkt 8 verbundenen Fallschirmleine öffnet.
Die Fallschirmleine wird von der Tasche 5 durch eine der beiden mit Klettenverschlüssen
ceschlossenen auf beiden Seiten des Gurtes lieyenden Falten 28 geführt und
mit
Aufhängepunkt 8 verbunden. Durch den Oeffnungsstoss des Fallschirms wird die kalte
28 aufgerissen und Pilot und Hängegleiter durch den Aufhängepunkt 8 gehalten. Für
den reinen Flug genügt die Tragkraft der Stoffbahn zwar vollständig, doch können
in kritischen Situationen (Fallschirmöffnungsstoss) mehrfache Belastungen auftreten,
die weitere der Sicherheit dienende Gurte bedingen. Diesem Zweck dient beispielsweise
der geschlossene integrierte Gurt 9, der vom Aufhängepunkt 8 unter die Achsen über
die obere Partie der Brust verläuft, sowie der integrierte Gurt 7 der vom Aufhängepunkt
8 über die Bauchpartie verläuft. Von der Funktion her die gleiche Aufgabe erfüllt
ein zweigeteilter Gurt 10 der als integrierter Gurt vom Aufhängepunkt 8 aus beidseitig
zur Hüfte und von dort zur Oberschenkelinnenseite führt, wo beide Gurtenteile in
Schlaufen 11 münden an denen je ein Metallring 12 befestigt ist. Die beiden Metallringe
12 sind über ein Gurt-oder Seilstück 13, welches durch einen Sicherheitskarabiner
14 läuft, miteinander verbunaen. Der Karabiner 14 ist durch eine kurze Gurten-oder
Seilschlaufe 15 mit dem Sicherheitskarabiner im Aufhängepunkt 8 verbunden
Das
Oberteil 3 läuft von der Brustpartie in zwei gepolsterte Schs;terlaschen 16 aus
an denen je ein Metallring 17 angebracht ist. Schultergurten (oder Seile) 18 die
an der RuckC.npartie des Anzuges längeneinstellbar befestigt sind, fuhren durch
die Metallringe 17 innerhalb des Anzuges zu einem im Karabiner des Aufhängepunktes
8 eingehängte Metalloese 19. Die Schultergurte 18 gehen schliesslich über in die
integrierten Gurte 20 auf der Rückseite der Oberschenkelpartie. Schliesslich werden
die Gurte 20 in Beissverschlüsse 21 eingeleitet. Die Reissverschlüsse 21 erleichtern
dem Piloten das Anziehen des Gurtenzeuges 1. Der Anzug wird wahlweise durch die
Oeffnung der Rüc?<enpartie oder durch die Oeffnung der Schulterpartie an- respektive
abgezogen.
-
Ein nicht unwesentlicher Punkt ist die Einschnürung 22 im Bereich
der Kniee. Durch den so entstandenen Drehpunkt kann das Gewicht der Unterschenkel
und Füsse einen Gegenzug auf die Grten (Seile) 18 ausüben, ohne dass der Pilot die
Kniee speziell durchdrücken muss. Ein Durchhängen der Kniee und Einknicken in der
Hüfte wird dadurch verhindert und der Pilot während der horizontalen Flugphase in
eimer entspannten und aerodynamisch
vorteilhaften Lage gehalten.
Durch das Aufrichten des Piloten aus der horizontalen Flug- in die vertikale Start-und
Landelage wird das Pilotengewicht wie aus Figur 4 ersichtlich auf die Gurten 10
und 13 mittels Karabiner 14 auf Gurte 15 verlagert, dabei entspannen sich die Gurten
(Seile) 18 und die Beine sowie der Oberkörper werden frei beweglich. Damit wird
der Uebergang von der Start-in die Flugposition oder von der Flug-in die Landesosition
wird damit ähnlich den Kniehängergurten autow,etisiert. Der Pilot kann sich daher
ganz auf diese kritischen Flugmanöver konzentrieren Die seitlich am Anzug 1 von
den Achseln bis zu den Füssen und dort in Steigbügelartige Gurten 23 mündenden integrierten
Gurte 24 verhindern ein Hochrutschen der Hosenbeine und sind auf die Grösse des
Piloten einstellbar.
-
Selbstverständlich kann der Anzug 1 mit zusätzlichen Taschen oder
Polstern versehen sein, wie bei Kniepolsterung 25 oder die unterhalb der Fallschirmtasche
aufgenähte Tasche 26 zur Unterbringung der Transporthülle für dcr. Hängeglitcr.
-
Damit der Zug durch die steigbügelartigen Gurte 23 auf die Hosenbeine
gleichmässig ist, sind Gurte 27 vorgesehen, die von den Oesen 12 an der Innenseite
der Oberschenkel zu den Rückseiten der Hosenbeinenden verlaufen.