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Die Erfindung betrifft Paramunitätsmediatoren, insbesondere
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multipotente Paramunitätsmediatoren (PM-Cocktails), Verfahren zu ihrer
Herstellung und diese Mediatoren enthaltende Arzneimittel.
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Hintergrund der Erfindung Als "Paramunität" wird der Zustand eines
schnell entstandenen, unterschiedlich lange anhaltenden, Nichterreger- und Nichtantigen-spezifischen
Schutzes eines Individuums gegenüber einer Mehrzahl verschiedenartiger Infekt ionen
bezeichnet; vgl. A. Mayr et al., Fortschritte der Medizin, Bd. 97 (197), 1159-1165
und 1205-1210, und A. Mayr et al., Handbuch der Schutzimpfung in der Tiermedizin
(1984), Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, S. 82-101.
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Die funktionellen Grundlagen einer Paramunität sind komplex und beruhen
hauptsächlich auf einer Steigerung der Phagozytose-Leistung, der Stimulierung humoraler
Abwehrfaktcren, insbesondere des Opsonin-Properdin-Komplement-Systems, auf einer
Aktivierung des lymphopoetischen Zellsystems und auf einer Interferonisierung. Die
für eine Paramunität verantwortlichen Aktivitäten können dabei je nach Art ihrer
Stimulierung unterschiedlich vorherrschen.
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Paramunität wird auf natürliche Weise im Verlaufe eines Infektionsgeschehens
oder auch künstlich, d.h. medikamentös, erworben, und zwar sowohl systemisch als
auch lokal über die Schleimhäute des Respirations-, Digestions- und Urogenitaltraktes.
Für diesen Vorgang wird der Begriff "Paramunisierung" in Anlehnung an die paraspezifische
Wirkung ganz unterschiedlicher Infektionen und Schutzimpfungen vorgeschlagen.
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Paramunitätsinducer sind Arzneistoffe, die dazu bestimmt sind, bei
Mensch und Tier zur Erzeugung von Abwehr- und Schutzstoffen im Sinne einer Paramunisierung
angewendet zu werden; vgl. A. Mayr, a.a.O., 1984, S. 97-99. Man unterscheidet zwischen
biologischen und chemischen Inducern.
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Die medikamentöse Paramunisierung ist die Methode der Wahl bei all
den.Fällen, in denen die klassischen Methoden der Prophylaxe und der Therapie von
Infektionskrankheiten durch den Panoramawechsel in der Infektiologie nicht mehr
ausreichen. Im wesentlichen handelt es sich dabei um die Bekämpfung von infektiösen
Faktorenkrankheiten, Mischinfektionen, infektiösem Hospitalismus, chronischen Verlaufsformen
von Infektionskrankheiten, persistierenden Infektionen und ihren immunpathogenen
Folgen, Chemotherapie-resistenten Bakterien-und Virusinfektionen, Therapieversagen
bei immunsupprimierten oder sonst in ihrer Abwehr geschädigten Patienten und schließlich
um eine zusätzliche Hilfe bei der Bekämpfung von Tumoren, speziell Virus-bedingten
Tumorkrankheiten.
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Die Induktion einer breit ausgelegten Paramunität kann Neuinfektionen
der vorstehend erwähnten Art in ihrer Entstehung und Ausbreitung verhindern und
bestehende Infektionen heilen oder günstig beeinflussen.
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Paramunität ist ein sehr variabler Schutzzustand, bei dem je nach
Ärt der Stimulierung verschiedene Systeme, z.B. die Phagozytose, die Natürlichen
Killerzellen (NK-Zellen) und die Makrophagenaktivität, humorale Mechanismen, die
T- und B-Zellstimulierung oder andere Zellaktivitäten dominieren.
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Dementsprechend ist die Schutzwirkung einer Paramunität gegenüber
verschiedenen Infekt ionen abhängig von der Art der induzierten Aktivitäten. Die
Induktion einer breit ausgelegten Paramunität kann somit kurzfristig Infektionen
unterschiedlichster Art günstig für den Patienten beeinflussen.
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Auf natürliche Weise ist Paramunität zu Beginn einer Infektion, noch
vor Ausbildung einer spezifischen Immunität, die sich entwickelnde rlSofort"-Abwehr
eines Organismus. Qualität und Quantität der paramunisierenden Wirkung einer Infektion
oder einer Schutzimpfung werden von der Art des beteiligten Infektionserregers bestimmt.
Sie kann sehr stark sein, aber auch so gering, daß sie nicht nachweisbar bzw.
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durch andere Vorgänge neutralisierbar ist (z.B. bei Tumoren, BVD/MD-Infektionen).
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Paramunität entwickelt sich innerhalb weniger Stunden und hält unterschiedlich
lange an - je nachdem, welche Abwehrmechanismen bevorzugt stimuliert wurden. Paramunität
kann innerhalb weniger Tage verschwinden, aber auch über mehrere Wochen anhalten,
wie Tierversuche beweisen. Von der spezifischen Immunität unterscheidet sie sich
aber dadurch, daß außer einem Trainingseffekt des Abwehrapparates nach Absinken
der erhöhten Körperfunktion keine spezifische Gedächtnisreaktion zurückbleibt.
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Als Paramunitätsinducer eignen sich die unterschiedlichsten Präparate.
Nach bisherigen Erfahrungen lassen sie sich in folgende Gruppen einteilen: 1. Impfstoffe
mit paraspezifischer Wirkung z.B. gegen Pocken, Influenza, Parainfluenza-3, Newcastle,
Polio, IBR/IPV.
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2. Präparate, die zur erregerunspezifischen Steigerung der Infektabwehr
führen: Organ- und Blutextrakte (z.B. von Thymus und Milz; Embryonalextrakte), Viruspräparationen
(z.B. aus Pocken-, Paramyxo-, Herpesviren), pyrogenfreie Bakterien- und Pilzextrakte
(z.B. aus BCG, Brucellen, Diphtherie-Tetanus, Salmonellen, E.coli, Mycobacterium
bovis, Corynebacterium parvum, Toxoplasma gondii), Endotoxine, bakterielle Ribosomen,
Pflanzenextrakte, Dextrane, Hormone und hormonähnliche Substanzen, Lipide, Proteine
und Protein-Spaltprodukte, anorganische Substanzen, tierische Gift- und Kampfstoffe.
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3. Interferon-Inducer: Bestimmte Viren und Polyribonukleotide, synthetische
Polyanionen, Lymphozyten-stimulierende Agentien u.a.m.
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4. Lymphozytenstimulantien: Nicht-spezifische Mitogene (Phythämagglutinin,
Concanavalin A, usw.), biologische und chemische Antigene, Thymosin, Lymphokine.
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5. Sonstige Substanzen: z.B. Kombinationspräparate aus den vorstehenden
Gruppen.
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6. Synthetische Substanzen: 2-Cyan-aziridine, isotaktische Polyacrylsäuren,
Levamisol, Tiloron u.a.m.
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In der Tabelle I sind als Beispiel Präparate zusammengestellt, die
derzeit unter verschiedenen Bezeichnungen im Handel sind, im Prinzip aber als Paramunitätsinducer
wirken.
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Tabelle I Beispiele für im Handel befindliche Präparate mit paramunisierender
Wirksamkeit Humanmedizin: Pflanzenextrakte: Echinacin-Präparate Esberitox Aristolochiasäure-Präparate
(in der BRD nicht mehr im Handel) Iscador R Organextrakte: Resistocell R Thymusextrakte
bakterielle Präparate: I.R.S. 19 R Symbioflor R Broncho-Vaxom R Diribiotin R R Viruspräparate:
Carts (Bakteriophagen) chemische Präparate: Tiloron Delimmun 1-(Dimethylamino)-2-propanol-(4-acetaminobenzoat)
(Isoprinosine Levamisol Veterinärmedizin (zusätzlich zu den oben genannten Präparaten,
die auch ad us.vet. erhältlich sind) bakterielle Präparate: BSK-Kolb R Farmetan
R (zusätzlich pflanzl.
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Extrakte enthaltend) Viruspräparate: Bayferon R (IBR-Virus, Herpesvirus)
Parainfluenza 3-Präparate (Paramyxovirus) Duphapina , Duphamun , R Domavac-Inducer
(Avipoxvirus)
Wie dieser kurze überblick zeigt, sind es überwiegend
biologische Präparate, denen eine paramunisierende Wirksamkeit zugesprochen werden
kann. Viele biologische Paramunitätsinducer haben den großen Nachteil, daß sie schwer
standardisierbar sind und ihre Verabreichung häufig mit unangenehmen Nebenerscheinungen,
wie Toxizität oder mit einer "negativen Initialphase", verbunden ist.
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Nach ihrer Wirkung unterscheidet man multipotente und unipotente Paramunitätsinducer.
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Unipotente Paramunitätsinducer stimulieren nur einzelne, für die nichterregerspezifische
Abwehr notwendige Faktoren, z.B. die Interferonbildung oder die Phagozytose.
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Durch multipotente Paramunitätsinducer werden dagegen gleichzeitig
stets mehrere Faktoren oder Re akt ionsketten stimuliert. Man kann deshalb davon
ausgehen, daß die Wirksamkeit eines multipotenten Inducers davon abhängt, wie breit
das Spektrum der durch ihn stimulierten Abwehrvorgänge ist.
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Da das Abwehrsystem auch an der Verarbeitung und Beseitigung von anderweitig
geschädigten, körpereigenen oder körperfremden Materialien beteiligt ist (z.B. durch
Phagozytose oder enzymatische Aktivitäten) kann die Paramunisierung mit einem hochwirksamen,
multipotenten Paramunitätsinducer auch bei anderen Lebensvorgängen positive Auswirkungen
haben. Paramunisierungen können z.B. im Rahmen der Leberschutztherapie, zur Steigerung
des Leistungsvermögens, zur Verbesserung der Gewichtszunahmen in der Mast u.a. eingesetzt
werden.
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Voraussetzung für die bisher übliche Paramunisierung ist neben der
Verfügbarkeit geeigneter multipotenter Paramunitätsinducer das Vorhandensein von
funktionstüchtigen Zellen im Empfänger, die für unspezifische Abwehrreaktionen verantwortlich
sind. Eine Paramunisierung läuft in einer'Mehrstufenreaktion ab. In der Anfangsphase
stimuliert ein Inducer diese Zellen zur Bildung und Freisetzung von Mediatoren.
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Je nach Art des Inducers können Makrophagen, NK-Zellen oder Lymphozyten
zur Mediatorproduktion angeregt werden; sie fungieren in diesem Stadium als Induktorzellen.
Die freigesetzten Mediatoren veranlassen nun in einer weiteren Reaktionsstufe noch
nicht stimulierte Zellen des Abwehrsystems zu Aktivitäten, die zur Vernichtung oder
Beseitigung vorhandener Erreger körperfremder bzw. transformierter Zellen u.ä.
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Noxen führen (Lysis, Phagozytose etc.). Auch hierbei handelt es sich
wieder um die obengenannten Zelltypen, die aber auf Grund ihrer Funktion in diesem
Stadium als Effektorzellen bezeichnet werden. Alle diese Vorgänge sind unspezifisch
und richten sich deshalb, wenn sie einmal in Gang gesetzt wurden, ganz allgemein
gegen körperfremde Elemente.
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Es sind bereits unspezifisch wirksame Mediatoren nachgewiesen worden.
Inwieweit diese Mediatoren, die anhand ihrer biologischen Eigenschaften charakterisiert
wurden, sich chemisch untereinander ähneln bzw. vielleicht sogar identisch sind,
ist nicht bekannt. Bekannt ist lediglich, daß diese Mediatoren in der Regel lösliche
Glykoproteine mit Molekulargewichten nicht höher als 100 000 Dalton sind, die für
relativ kurze Zeitintervalle von unterschiedlichen Zellarten verschiedenster Spezies
in vitro und in vivo gebildet werden, wobei die Sekretion spontan ablaufen oder
durch Reize (Antigene, Mitogene, Toxine u.a.m.) ausgelöst oder verstärkt werden
kann. Diese bekannten Mediatoren werden mit dem Oberbegriff "Cytokine" bezeichnet
und je nach synthetisierender Zellart z.B. Monokine, Lymphokine" u.ä. genannt, Sie
sind befähigt, Zielzellen bzw. -mechanismen des Abwehrsystems sowie andere eng damit
verbundene funktionelle Systeme zu bestimmten Reaktionen, Interaktionen oder zur
Synthese von reaktiven Verbindungen anzuregen. Gleichzeitig sind sie auch für die
Kooperation und Regulation dieser Vorgänge verantwortlich. In der sehr umfangreichen
Literatur werden generell antigenspezifische und antigenunspezifische Mediatoren
unterschieden. Antigenunspezifische Mediatoren steuern im synergistischen Zusammenwirken
Paramunitätsvorgänge.
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Die bekannten Mediatoren sind keine Immunglobuline und zeigen auch
keine strukturellen Ähnlichkeiten mit ihnen. Daß sie keine präformierten Bestandteile
von Zellen sind, sondern erst nach Reiz synthetisiert und abgegeben werden, unterscheidet
sie auch grundsätzlich von den Mediatoren der Anaphylaxie und von Enzymen phagozytierender
Zellen, die in Form von Granula in der Zelle schon gestapelt vorliegen und lediglich
als Folge eines Reiz zustandes abgegeben werden; vgl. E. Pick et al., Biology of
the Lymphokines, Academic Press, N.Y. 1979, Bd. 1, S. 1-12. In genannter Arbeit
wird zusammenfassend über Mediatoren berichtet.
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Im klinischen Bereich sind bisher vereinzelt Versuche mit in vitro-hergestellten
Mediatoren durchgeführt worden. Sie enthielten stets nur bestimmte Mediatoren (z.B.
Lymphokine, Interferon, Leukin), welche durch die Stimulierung mit einem unipotenten
Paramunitätsinducer gewonnen wurden.
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Aufgabenstellunq Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, multipotente
Paramunitätsmediatoren zu entwickeln, d.h. Präparate, die möglichst viele unterschiedliche
Mediatorsubstanzen enthalten, die durch ihre synergistischen und antagonistischen
Interaktionen nicht nur optimale Reaktionen der Effektorzellen, sondern auch die
Kontrolle dieses Geschehens garantieren.
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Der Vorteil gegenüber einer direkten Paramunisierung eines Patienten
mittels Paramunitätsinducer liegt darin, daß unabhängig davon, ob geeignete Induktorzellen
vorhanden sind, durch die Verabreichung derartiger multipotenter Paramunitätsmediatoren
(PM-Cocktail) die verschiedensten verfügbaren Effektorzellen bzw. -mechanismen direkt
zu Abwehrreaktionen stimuliert werden können. Ein derartiger PM-Cocktail ist um
so wirksamer, je mehr synergistisch wirksame Paramunitätsmediatoren er enthält.
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Die direkte Stimulierung entsprechender Abwehrmechanismen bei Mensch
und Tier über multipotente Paramunitätsmediato-
toren aus Zellen
des Abwehrsystems hat entscheidende Vorteile. Die wesentlichen sind: 1. Schnelle
und gezielte, direkte Stimulierung der Effektorzellen, z.B. endogene Interferon-Synthese,
Erhöhung der NK-Aktivität, Verstärkung der Phagozytose. Hierdurch kann zusätzlich
ein Zeitgewinn gegenüber der Verabreichung von Paramunitätsinducern entstehen, da
die Stimulierung der Induktorzellen und die Bildung der Paramunitätsmediatoren entfällt.
Dadurch können inaktive oder geschädigte Induktorzellen umgangen und Mediatorendefizite
ausgeglichen werden.
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2. Die Paramunitätsmediatoren lassen sich leicht reinigen und anreichern
(Entfernung von unnötigen Ballaststoffen,wie Proteine, Kohlenhydrate, Lipide und
sonstige Substanzen).
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Im Gegensatz dazu bestehen die bisher gebräuchlichen Paramunitätsinducer
aus komplexem biologischen Material (z.B.
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Vollbakterien bzw. deren Spaltprodukte, Bakterienextrakte, inaktivierte
Viren usw.). Bei ihrer Verwendung werden dem Patienten neben den für die Stimulierung
der Induktorzellen notwendigen Bestandteilen eine Vielzahl anderer biologisch aktiver
Stoffe einverleibt, bei Viren z.B. Nukleinsäuren, über deren genetische Interaktionen
im Organismus noch nichts Genaues bekannt ist.
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3. Die Verabreichung gereinigter und konzentrierter multipotenter
Paramunitätsmediatoren erhöht die Sicherheit einer Prophylaxe oder Therapie (keine
Teratogenität, keine akute Toxizität in der Babymaus bzw. der trächtigen Maus nachoewiesen).
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4. Eine Immunisierung, wie sie bei Verwendung von Paramunitätsinducern
aus Viren oder Bakterien bei mehrmaliger Anwendung möglich sein kann, ist bei der
Anwendung von multipotenten Paramunitätsmediatoren nicht zu erwarten.
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5. Die Stimulierung von Induktorzellen in einem Makroorganismus durch
die Verabreichung von Paramunitätsinducern ist ein sehr variables Geschehen und
immer abhängig vom
Aktivitätszustand bzw. der Stimulierbarkeit
der entsprechenden Effektorzellen. Nach dem Prinzip "ein Organ kann nur soviel leisten,
wie seine Induktorzellen" wirkt sich die Paramunisierung mit Paramunitätsinducern
deshalb von Individuum zu Individuum ganz unterschiedlich aus. Die Verabreichung
von standardisierten multipotenten Paramunitätsmediatorpräparaten kann diesen Unsicherheitsfaktor
zumindest teilweise ausschalten.
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6. Mit der Herstellung von multipotenten Paramunitätsmediatoren unter
einheitlichen Laborbedingungen lassen sich Schwankungen im biologischen Material,
wie sie bei der Herstellung, z.B. von Paramunitätsinducern bakterieller oder viraler
Herkunft, manchmal auftreten können (Probleme bei der Virusvermehrung, Gefahr einer
Viruskontamination durch die verwendeten Organzellkulturen u.a.m.) praktisch ausschließen.
Unter anderem kann die Verwendung permanenter Induktor-Zell-Linien eine Standardisierung
der Paramunitätsmediatorproduktion ermöglichen, die in einem geschlossenen System
( Großfermenter zur Zellproduktion, Gradienten-Ultrazentrifuge zur Auftrennung und
Reinigung etc.) weitgehend von mikrobiellen Kontaminationen unbeeinflußt bleibt.
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Gegenstand der Erfindung sind somit multipotente Paramunitätsmediatoren,
die aus einem Gemisch verschieden wirksamer Paramunitätsmediatoren mit einer breiten
Molekulargewichtsverteilung von 10 000 bis 100 000 Dalton bestehen und deshalb als
Paramunitätsmediator-Cocktail (PM-Cocktail) bezeichnet werden. Ein weiterer Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung dieser multipotenten PM-Cocktails
in Zellen des Abwehrsystems, beispielsweise Lymphozyten, Hybridomazellen oder anderen
zur Bildung von Paramunitätsmediatoren geeigneten Zellen bzw. Zellkulturen. Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung sind Arzneimittel, die eine wirksame Menge eines
multipotenten PM-Cocktails der Erfindung enthalten und zur Erhöhung der unspezifischen
Abwehr bei Vertebraten geeiynet sind. Diese Arzneimittel dienen
somit
zur Prophylaxe und Therapie von Infektionen verschiedenster Art, speziell von Virusinfektionen,
Chemotherapieresistenten bakteriellen Infektionen, von infektiösen Komplexkrankheiten,
Mischinfektionen, infektiösen Faktorenkrankheiten, infektiösem Hospitalismus, von
hartnäckig rezidivierenden sowie chronischen Infektionen, von stressbedingten Abwehrschwächen
und ihren Folgen, von erworbenen (z.B.
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durch energiereiche Strahlen, Chemotherapeutika, AIDS-Syndrom u.a.)
Immunsuppressionen und deren Folgen, von altersbedingten Ausfallserscheinungen (z.B.
verminderte T-Lymphozytenaktivität), zur Entgiftung (z.B. Leberschutztherapie),
zur Substitutionstherapie bei Tumoren und zur Unterstützung der Wirksamkeit und
Unschädlichkeit einer Chemotherapie bzw Immunprophylaxe sowie zur Bekämpfung neonataler
Krankheiten, die durch einen ungenügenden maternalen Schutz gegenüber der keimhaltigen
Umwelt bedingt sind.
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Die Lösung dieser Aufgaben ergibt sich aus den Patentansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung.
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Beschreibung der Erfindung Die Herstellung der multipotenten Paramunitätsmediatoren
(PM-Cocktail) wird durch folgendes Fließschema erläutert: 1. Kultivierung von Induktorzellen,
z.B. in Monolayer-oder Suspensionskultur; 2. Stimulierung dieser Induktorzellen
durch multipotente Paramunitätsinducer; 3. Gewinnung des "rohen" PM-Cocktail-haltigen
Kulturmediums; 4. Gewinnung des reinen PM-Cocktails durch Ultrafiltration des Kulturmediums;
5. Lagerung des PM-Cocktails bei + 40C bis -200C oder Lyophilisation;
6.
Nachweis der Reinheit, Unschädlichkeit und Wirksamkeit.
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Stufe 1: Für die Herstellung der Induktor-Zellkulturen werden Zellen
des Abwehrsystems, vorzugsweise Lymphozyten, Monozyten und/oder Makrophagen "ex
vivo" oder "post mortem" gewonnen und zur Stimulation "in vitro" kultiviert.
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Transformierte Abwehrzellen, wie z.B. Burkitt-Lymphomzellen "Raji"
des Menschen, die permanent in vitro kultivierbar sind, können ebenfalls zur Stimulation
verwendet werden.
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Vorzugsweise werden funktionelle Intra- oder Interspezies-Hybridomazellen,
z.B. gewonnen durch Fusion von Milzzellen und Myelomzellen (P3-X63-Ag8) nach der
Methode von Köhler und Milstein, als Induktorzellen benutzt (vgl. G. Köhler und
C. Milstein, Nature Bd. 256 (1975), S. 495-497)-.
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Diese Hybridomazellen können nach gezielter Fusion spontan oder nach
Stimulation mit multipotenten Paramunitätsinducern Paramunitätsmediatoren produzieren.
Die Induktorzellen werden in an sich bekannter Weise in Monolayer- oder Suspensionskulturen
gezüchtet, vorzugsweise als Suspensionskulturen in Spinnergefäßen oder im Fermenter,
unter Verwendung üblicher Zellkulturmedien, beispielsweise MEM (minimal essential
medium) +58 fetales Kälberserum + 1,5% NaHCO3. Bevorzugt werden aber serumfreie
Medien. Alle verwendeten Zellkulturmedien enthalten die üblichen Antibiotikazusätze.
Die Teilungsrate der Induktor-Zellkulturen wird ihrer Vermehrungsgeschwindigkeit
angepaßt, z.B.
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2-3mal pro Woche eine 1:3 Teilung.
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Stufe 2: Zur Stimulierung der PM-Cocktail-Produktion wird den ausgewachsenen
Induktor-Zellkulturen (z.B. Monolayer 100% dichter Zellrasen, Suspensionskulturen
1 x 106 Zellen/ml evtl. Einstellung der Zelldichte) ein multipotenter Paramunitätsinducer
zugesetzt. Als Paramunitätsinducer eignen sich grundsätzlich alle in Tabelle I genannten
Präparate, besonders aber Präparate aus inaktivierten Viren (Pocken-, Parapocken-,
Paramyxoviren), Bakterien (Corynebakterien, Mycobakterien, Pasteurellen, Clostridien,
Brucellen) und Pilzen (Hefen, Sproßpilze), sowie chemische Verbindungen.
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Besonders bevorzugt sind Präparate aus inaktiviertem Orfvirus (Parapoxvirus)
und aus inaktiviertem Hühnerpockenvirus (Avipoxvirus). Beide Präparate sind in der
DE-OS 27 14 665 beschrieben. Es können auch Gemische dieser Präparate verwendet
werden. Für die Wahl und Menge geeigneter multipotenter Paramunitätsinducer ist
maßgebend, daß der entstandene PM-Cocktail eine multipotente Wirksamkeit besitzt.
Die Wirksamkeit eines PM-Cocktails kann durch die folgenden in vivo- und in vitro-Tests
nachgewiesen werden.
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a) In vivo-Verfahren: Nachweis der antiinfektiösen Wirksamkeit in
Virus-Belastungsmodellen (VSV-Test mit Babymäusen, Aujeszky-Test mit adulten Mäusen)
und bakteriellen Belastungsmodellen (Pseudomonas, E. coli u.a., vgl. H.H. Sedlacek,
Behring Inst. Mitt., No. 74 (1984), S. 122-131); b) in vitro-Verfahren: Lymphozytenstimulationstest,
Latex-Inkorporationstest (Phagozytose), 51Cr-Freisetzungstest (natürliche (spontane)
zellvermittelte Zytotoxizität), Interferonnachweis im Plaquereduktionstest. Diese
Teste dienen dem Nachweis, daß die wichtigsten Reaktionssysteme der unspezifischen
Abwehr durch den PM-Cocktail stimuliert werden. Der Nachweis der Wirksamkeit eines
PM-Cocktails kann auch mit anderen geeigneten in vitro-Testmethoden durchgeführt
werden.
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Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten multipotenten Paramunitätsinducer
können als Flüssigkeit oder als Lyophilisat vorliegen. In letzterem Falle werden
sie vor ihrer Verwendung in einer entsprechenden Flüssigkeitsmenge aufgelöst, z.B.
in Tris-Puffer pH 10, MEM pH 7,4 oder Aqua dest. Die Stimulationsdosis beträgt 0,5
- 10 ml pro 100 ml Kulturmedium, vorzugsweise 1 ml/100 ml. Die Inkubationsdauer
beträgt etwa 18 bis 96 Stunden, vorzugsweise etwa 36 Stunden, bei etwa 330 bis 390
C, vorzugsweise bei etwa 370 C, Sofern die Inkubation in einem offenen Kultur-System
durchgeführt wird, muß zusätzlich CO2 bis zu einer Konzentration von etwa 5% zugesetzt
werden (CO2-Brutschrank). Während der Inkubation werden die Induktorzellen lichtmikroskopisch
auf cytopathische oder cytotoxische Veränderungen regelmäßig kontrolliert.
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Beim Auftreten von derartigen Veränderungen werden die Zellkultur-Uberstände
sofort gewonnen, filtriert, konzentriert und auf eventuellen Mediatorengehalt geprüft.
Fällt diese Wirksamkeitsprüfung negativ aus, werden sie verworfen.
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Stufe 3: Die Induktorzellen werden vom Kulturmedium abgetrennt, z.B.
durch Filtrieren oder Zentrifugieren. Alle folgenden Arbeitsgänge werden vorzugsweise
bei Raumtemperatur und unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Das den PM-Cocktail
enthaltende Zellkulturmedium kann bei +40 C bis -200 C oder darunter aufbewahrt
werden.
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Stufe 4: Aus dem von den Zellen befreiten Kulturmedium wird der PM-Cocktail
isoliert, der nur Bestandteile enthalten soll, deren Molekulargewicht zwischen 10
000 und 100 000 Dalton liegt. Wichtig ist dabei, daß die hierfür nötige Ultrafiltration
schonend (Vermeidung von Scherkräften) durchgeführt wird, um die Paramunitätsmediatoren
in nativem Zustand zu halten. Hierfür eignen sich z.B. Geräte der Fa.
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Amicon, Witten, BRD (Stirred Ultrafiltration Cell, Modell 402 für
Mengen bis 2000 ml) oder für größere Mengen das Pellicon-Kassetten-System der Fa.
Millipore, Neu-Isenburg, BRD. Bei
diesen Geräten wird der Flüssigkeitsstrom
tangential über das Membran- bzw. Kassettensystem geführt, so daß die bekannten
Nachteile konventioneller Filtration entfallen.
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Durch die Verwendung von Membranen bzw. Kassetten mit einer nominalen
Molekulargewichtstrenngrenze (NMGG) von 100 000 Dalton werden zunächst alle höhermolekularen
Bestandteile des Rohpräparates abgetrennt. Das gewonnene Filtrat wird dann durch
Membranen bzw. Membrankassetten mit einer NMGG von 10 000 geleitet. Das Filtrat
wird verworfen.
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Das Retentat enthält den PM-Cocktail der Erfindung in konzentrierter
Form, da gleichzeitig eine Einengung auf das 10- bis 20fache des Ausgangsvolumens
erfolgt ist. Die Abtrennung des PM-Cocktails kann selbstverständlich auch nach anderen
Verfahren erfolgen, sofern sie eine schonende Behandlung garantieren, so z.B. durch
Gelchromatographie oder Dichtegradienten-Zentrifugation.
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Stufe 5: Der gewonnene PM-Cocktail kann bis zur Verwendung bei +40
C bis -200 C oder bei tieferen Temperaturen gelagert werden. Er kann auch in bekannter
Weise gefriergetrocknet werden.
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Stufe 6: A) Nachweis der Reinheit Es werden folgende Kontrolluntersuchungen
durchgeführt: 1. elektronenmikroskopische Untersuchung auf das Fehlen von größeren
Partikeln, zur Überprüfung der Filtrationssysteme; 2. mikrobiologische Untersuchung
auf das Fehlen von Kontaminationen durch Bakterien, Viren oder Pilze nach den Vorschriften
des Europ. Arzneibuches; 3. serologische Untersuchung auf das Fehlen von Antikörpern
(sofern zur Antikörper-Bildung befähigte Zellen durch virale oder mikrobielle Paramunitätsinducer
in Stufe 2 zur Stimulierung verwendet worden sind) mittels Neutralisations- oder
ELISA-Test oder anderen bekannten serologischen Verfahren.
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B) Nachweis der Unschädlichkeit (Pyrogenität, Toxizität, Teratogenität)
nach den Vorschriften des DAB 6 bzw. des Europ.
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Arzneibuches.
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C) Nachweis der Wirksamkeit Es werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
1. Der Infektionsbelastungsversuch mit dem Stomatitis vesicularis-Virus in der Babymaus
(VSV-Modell), 2. der Infektionsbelastungsversuch mit dem Aujeszky-Virus in der adulten
Maus (AV-Modell).
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Im VSV-Modell werden 30 NMRI-Babymäuse (gleichmäßige Mischung aus
verschiedenen Würfen) mit 0,1 ml des PM-Cocktails subcutan vorbehandelt und 16-24
Stunden später mit 20-50 LD50 des hochvirulenten Stomatitis vesicularis-Virus (VSV)
intraperitoneal infiziert. Die Infektion führt ab dem 4. Tag p. inf. zum Tod. Die
Infektionsdodis ist so eingestellt, daß ca. 80-100% der Tiere sterben.
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Das zweite Modell beinhaltet die Vorbehandlung von je 20 adulten NMRI-Mäusen
(weibl., 20 g schwer) mit 0,2 ml des PM-Cocktails intraperitoneal (oder 0,5 ml subcutan)
und 16-24 Stunden später die Infektion dieser Mäuse mit 20-50 LD 0 des Aujeszky-Virus
ebenfalls intraperitoneal. Die In-50 fektionsdosis wird so eingestellt, daß ab dem
3. Tag p.inf.
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80-100% der Mäuse sterben.
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Als Kontrollen werden bei beiden Modellen entsprechende Tierzahlen
mit einem Placebopräparat vorbehandelt. Das Placebopräparat wird gemäß den Stufen
1, 3-5, d.h. ohne Stimulierung der Induktorzellen, hergestellt. Die Morbidität und
Mortalität wird über einen Zeitraum von 14 Tagen ausgewertet. Es wird der Wirkungsindex
(WI) nach der folgenden Formel errechnet:
WI = b b a b x 100 b
= % Mortalität der Kontrollgruppe a = % Mortalität der Versuchsgruppe Beispiel:
Mortalität bei der Kontrolle 88,8% Mortalität bei der zu testenden Substanz 7,1%
88,8 - 7,1 x 100 = 92 88,8 Diese beiden Infektionsmodelle wurden ausgewählt, weil
sie mit zwei völlig unterschiedlichen Virus arten mit unterschiedlichen pathogenetischen
Verlaufs formen und einmal im neugeborenen Tier mit unreifem Abwehrsystem (VSV-Modell)
und im anderen Fall im adulten Tier (AV-Modell) durchgeführt werden. Beide Infektionsmodelle
stellen höchste Ansprüche an die Infektabwehr, da die Infektionsdosis so hoch eingestellt
wird, daß die Gesamtmortalität von Placebo-behandelten Kontrolltieren innerhalb
der Beobachtungszeit zwischen 80% und 100% liegt, wobei die Mehrzahl der Todesfälle
bereits in der 1. Woche auftritt. Zur Bewertung der Wirksamkeit wird der Wirkungsindex
berechnet. Ein Wirkungsindex von größer 20 ist signifikant.
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Die in vitro-Tests sind so ausgewählt, daß ein möglichst breites Spektrum
der körpereigenen Abwehrreaktionen erfaßt werden kann. Hierzu gehören 1. der Lymphozytenstimulationstest
zum Nachweis der Stimulierbarkeit von vorbehandelten Lymphozyten über die Messung
des Einbaus von 14C oder ³H-Thymidin in die DNA; vgl. H.-P. Lohrmann et al., J.
exp. Med., Bd. 139 (1974), 1037-1048;
2. der Latex-Inkorporationstest,
die erhöhte Phagozytose von Mikroorganismen, die erhöhte Chemoluminiszenz zum Nachweis
der Mikro- bzw. Makrophagenaktivität; vgl. R.D. Nelson et al., Infection and Immunity,
Bd. 17 (1977), S. 513-520; J.R. David u. H.G. Remold, in: Biology of the Lymphokines,
by SCohen et al., 1979, Academin PTess,-New York.
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3. der 51Chrom-Freisetzungstest zum Nachweis der Erhöhung der natürlichen
(spontanen) zellvermittelten Zytotoxizität; vgl. R.B. Herberman, NK cells and other
Natural Effector Cells, 1982, -eademic Press, New York.
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4. der direkte'und indirekte Interferonnachweis im VSV-Plaquereduktionstest
zum Nachweis der Interferonproduktion; vgl. J. Vilcek, Virology Monographs, Springer
Verlag, Wien-New York, Band 6 (1969), S. 13-15.
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Die Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel 1 Hybridomazellen (permanenter Zellstamm, gewonnen durch
Fusion von Mäusemyelomzellen (P3-X63-Ag8) und Mäusemilzzellen BALB/c Mäuse) werden
entsprechend ihrer Vermehrungsrate 1:3 geteilt und als Suspensionskulturen in ein
Nährmedium (MEM (minimal essential medium) + 5% fetales Kälberserum + 1,5% NaHCO3
sowie 100 I.E. Penicillin, 100 ßg Streptomycin und 2 ßg Amphotericin B) verbracht.
Bei Verwendung von halboffenen Kulturgefäßen wird die atmosphärische Luft durch
5% CO2 angereichert. Größere Mengen werden günstiger in Spinnerkulturgefäßen bzw.
im Laborfermenter angezüchtet.
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Die Bebrütungstemperatur beträgt stets 370 C. Nach 2-3 Tagen ist die
Kultur optimal ausgewachsen. Das Nährmedium wird entfernt und durch Erhaltungsmedium
ersetzt. Als Erhaltungsmedium dient das gleiche Medium ohne Serumzusatz. Der pH-Wert
des Mediums wird mit Hilfe von HCl/NaHCO3 oder HEPES-Puffer auf 7,2 bis 7,4 eingestellt.
Die Zelldichte wird
gleichzeitig auf 1 x 106 Zellen/ml eingestellt.
Der Zellkultur wird nun zur Stimulierung der Paramunitätsmediatoren-Produ; .r,n
als Paramunitätsinducer inaktiviertes Orfvirus in ein r Dosis on 1 ml pro 100 ml
(0,01 ml/ml) Zellkulturmedium zugesetzt und die Kultur anschließend 24 bis 96 Stunden
bei 370 C bebrütet. Der Paramunitätsinducer liegt als gefriergetrocknetes Präparat
vor und wird kurz vor der Verwendung in Tris-Puffer (pH 10,0) entsprechend dem Ausgangsvolumen
aufgelöst.
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Die Hybridomazellen werden während der Inkubierung regelmäßig lichtmikroskopisch
auf cytopathische und cytotoxische Veränderungen kontrolliert. In diesem Sinne veränderte
Zellkulturen werden sofort in der Inkubation gestoppt, ihre Überstände gewonnen,
filtriert und konzentriert und auf eventuellen Mediatorgehalt überprüft. Fällt dieser
Wirksamkeitstest negativ aus, werden sie verworfen. Die Inkubations- bzw. Stimulationszeit
wird durch die Trennung.der Zellen vom Kulturmedium beendet. Dies geschieht z.B.
durch Zentrifugieren (ca. 2000 g) während 20-30 Minuten oder durch Filtrieren durch
Membranen mit einer Porengröße von 0,22 ßm - 0,45 Am. Der gewonnene Überstand bzw.
das Filtrat enthält den ungereinigten PM-Cocktail. Dieser kann bis zur Weiterverarbeitung
bei +4° C bis -200 C oder tieferen Temperaturen aufbewahrt werden.
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Zur Gewinnung des reinen PM-Cocktails wird eine zweistufige schonende
Ultrafiltration durchgeführt. Hierfür eignen sich z.B. Geräte der Fa. Amicon, Witten
bzw. für größere Mengen das Pellicon-Kassetten-System der Fa. Millipore, Neu-Isenburg.
In der 1. Ultrafiltrationsstufe werden Membranen bzw.
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Membran-Kassetten mit einer NMGG von 100 000 Dalton verwendet. Das
Filtrat, das nunmehr von allen höhermolekularen Verbindungen befreit ist, wird in
der zweiten Stufe durch Membranen bzw. Membran-Kassetten mit einer NMGG von 10 000
Dalton geleitet. Das Filtrat dieser 2. Stufe wird verworfen, es enthält alle niedermolekularen
Verbindungen. Das Reten-
tat, das gleichzeitig eine Einengung auf
das 10-15fache des Ausgangsvolumens erfahren hat, wird gewonnen. Es enthält nur
noch Verbindungen, deren Molekulargewicht zwischen 10 000 und 100 000 Dalton liegt
und stellt somit ein Konzentrat aller gebildeten Paramunitätsmediatoren dar. Es
wird deshalb als Paramunitätsmediator-Cocktail (PM-Cocktail) bezeichnet. Der gewonnene
PM-Cocktail wird bei Temperaturen von +40 C bis -200 C oder tieferen Temperaturen
aufbewahrt.
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Er kann auch in gefriergetrockneter Form aufbewahrt werden.
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Die Reinheit, Spezifität und Wirksamkeit des erfindungsgemäßen PM-Cocktails
wird durch entsprechende Kontrolluntersuchungen überprüft.
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Die Prüfungen auf Reinheit, Unschädlichkeit und Spezifität umfassen
folgende Untersuchungen, die nach den bekannten Verfahren durchgeführt werden: 1.
Elektronenmikroskopische Kontrolle mit den üblichen Methoden auf das Fehlen des
PM-Cocktails von größeren Partikeln; 2. übliche Kontrollen auf mikrobielle Kontaminationen
nach den Richtlinien des Europ. Arzneibuches; 3. die Unschädlichkeit wird nach den
Richtlinien des Europ. Arzneibuches vorgenommen (Toxizität, Teratogenität, Pyrogenität);
4. eine Überprüfung des PM-Cocktails auf vorhandene Antikörper gegen das Inducer-Virus
wird nur vorgenommen, wenn zur Antikörperbildung befähigte Zellen (B-Lymphozyten,
Plasmazellen) stimuliert wurden. Sie wird allerdings durch eine ausreichende Filtration
überflüssig.
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Zum Nachweis der Wirksamkeit wird der PM-Cocktail nach den vorstehend
beschriebenen Methoden untersucht.
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Als in vivo-Nachweis werden immer die beiden Infektionsmodelle in
der Maus (NMRI-Stamm) verwendet, nämlich 1. die VSV-Infektion der Babymaus und 2.
die Aujeszky-Infektion der adulten Maus. In den Tabellen II und III sind typische
Ergebnisse aus diesen Tests zusammengestellt.
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Tabelle II VSV-Infektionsmodell Mortalität Testpräparat in % Wirkungsindex
PM-Cocktail unverdünnt 6 94 1:4 10 90 1:8 26 74 1:16 62 38 1:32 86 14 1:64 100 0
Kontrollen fetales Kälberserum 97 Extrakt nicht stimulierter Zellkulturen 98 Medium
nicht stimulierter Kulturen 100 Zellkulturmedium (Viruskontrolle) 96
Tabelle
III Aujeszky-Infektionsmodell Testpräparat Mortalität Wirkungsindex in in % PM-Cocktail
unverdünnt 0 100 1:4 5 94 1:8 10 89 1:16 50 38 1:32 50 38 1:64 48 49 1:128 85 11
Kontrollen fetales Kälberserum 100 Extrakt nicht stimulierter Zellkulturen 90 Medium
nicht stimulierter Kulturen (Placebo) 97 Zellkulturmedium (Viruskontrolle) 100 Die
Signifikanz liegt bei diesen beiden Testmodellen bei einem Wirkungsindex von größer
20. Als brauchbar werden nur solche Chargen bewertet, deren Wirkungsindex mindestens
50 beträgt. Zur Standardisierung gewonnener PM-Cocktails werden die Wirkungseinheiten,
bezogen auf das VSV-Modell, berechnet. Hierzu wird der PM-Cocktail in log 2 Verdünnungen
im VSV-Modell getestet. 1 Wirkungseinheit (WE) pro applizierte Dosismenge (= 0,1
ml) ist bei der Verdünnungsstufe erreicht, bei der noch ein Wirkungsindex von 20
erzielt wird. In der unverdünnten Ausgangssubstanz ist dementsprechend die Anzahl
der WE um das Vielfache der Endverdünnung höher. Im vorliegenden Beispiel enthält
die Verdünnung 1:16 1 WE; der PM-Cocktail enthält demnach 160 WE pro ml (16 WE/0,1
ml).
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Nur PM-Cocktails, die sich in den in vivo Tests als ausreichend wirksam
erweisen, werden den vorstehend beschriebenen in vitro-Tests unterzogen. Mit Hilfe
des Lymphozytenstimulationstestes wird überprüft, ob ein in vivo applizierter PM-Cocktail
die Lymphozytenaktivität zu stimulieren vermag.
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Dabei werden die homologe und heterologe Wirksamkeit getestet. In
der Tabelle IV sind typische Ergebnisse des Lymphozytenstimulationstests mit Lymphozyten
von drei verschiedenen Species zusammengestellt.
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Tabelle IV Lymphozytenstimulationstest Art der Testpräparat cpm #
se¹) Stimulationsindex Lymphozyten Schweinelympho- PM-Cocktail uv ²) 1830 # 41 10,6
zyten 1:2 630 # 20 3,6 1:4 179 # 3 1,0 (heterolog) 1:8 134 + 14 0 pos.Kontrolle
PHA3) ßg/ml 13 595+ 78,1 neg.Zellkon- 174 + 5 0 trolle Mäuselympho- PM-Cocktail
uv 2352 + 23 13,0 zyten 1:4 1977 + 67 11,0 1:8 1645 + 49 9,1 (homolog) 1:16. 1519
+ 60 8,4 pos.Kontrolle: 3292 + 60 18,3 PHA 2µg/ml neg.Zellkontrolle 180 + 10 0 humane
Lympho- PM-Cocktail uv 457 + 15 5,2 zyten 1:4 319 + 19 3,6 (heterolog) pos.Kontrolle
3588 + 19 40,8 PHA 2µg/ml neg.Zellkontrolle 88 + 1 0 1) Counts pro Minute + Standardfehler
2) unverdünnt 3) Phythämagglutinin
Signifikant positiv sind nach
dem t-Test Präparate, deren Stimulationsindex mindestens 3fach höher als der der
entsprechenden Zellkontrolle ist (Irrtumswahrscheinlichkeit X = 4,015 bei einer
Vertrauensgrenze von 0,001). Die getestete Charge war demnach mit allen 3 Lymphozytenarten
positiv.
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Im Latex-Inkorporationstest wird überprüft, inwieweit ein PM-Cocktail
den zur Phagozytose befähigten Zellanteil des peripheren Blutes verschiedener Species
in vitro zu erhöhen vermag. In der Tabelle V sind typische Ergebnisse eines Tests
zusammengestellt.
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Tabelle V Latex-Inkorporationstest Phagozytose-Prozentsatz Testpräparat
Schwein Rind Maus PM-Cocktail 76 75 68 Kontrollen: fetales Kälberserum 38 57 35
Medium nicht stimulierter Kulturen 37 50 34 Zellkulturmedium 34 52 37 PHA 2ßg/ml
n.u. n.u. 44 Der Phagozytose-Prozentsatz, der den Anteil der zur Phagozytose befähigten
Zellen widergibt, ist bei allen 3 getesteten Tierarten deutlich höher als der der
Kontrollen. Gleichzeitig wird deutlich, daß das Phythämagglutinin (PHA) zwar die
Lymphozyten-, nicht aber die Makrophagentätigkeit zu stimulieren vermag.
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Bei der Bewertung der natürlichen (spontanen) zellvermittelten Zytotoxizität
wird die Erhöhung der spezifischen Lysis von Zielzellen durch zuvor in vivo oder
in vitro mit PM-Cocktail stimulierte homologe oder heterologe NK-Zellen
registriert.
In der Tabelle VI sind typische Ergebnisse eines 51Cr-Freisetzungstestes nach in
vivo-Stimulierung von Mäusen zusammengestellt. Den Mäusen wurde hierfür 24 Stunden
vor der NK-Zellgewinnung aus der Milz 0,2 ml PM-Cocktail intraperitoneal verabreicht.
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Tabelle VI 51cr-Freisetzungstest Spezifische Lysis bei einem Testpräparat
Effektor-Zielzellen-Verhältnis von 100 : 1 50 : 1 (Zielzelle: VERO) PM-Cocktail
36,3 2,0 positive Kontrolle: inakt. Orfvirus 22,8 14,7 negative Kontrolle: Milzzellen
unbehan- 1,5 delter Mäuse Die spezifische Lysis der Zielzellen ist bei den mit PM-Cocktail
vorbehandelten Mäusen signifikant höher als bei unbehandelten Kontrollmäusen.
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Für den Nachweis, daß durch die Applikation des PM-Cocktails die Interferonproduktion
stimuliert wird, werden Seren von vorbehandelten Mäusen im indirekten VSV-Plaquereduktionstest
untersucht. Die Seren werden hierfür 8 Stunden nach der Applikation des PM-Cocktails
gewonnen. In der Tabelle VII sind typische Ergebnisse eines indirekten VSV-Plaquereduktionstestes
zusammengestellt.
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Mit dem direkten Plaquereduktionstest kann daneben auch der Interferongehalt
eines PM-Cocktails geprüft werden.
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Tabelle VII VSV-Plaquereduktionstest Testpräparat Hemmung in % durch
Serumzugabe PM-Cocktail 1:2 87 1:4 81 1:8 71 1:16 74 1:32 69 1:64 51 1:128 27 positive
Kontrolle Poly I:C 1:2 94 negative Kontrolle Placebo (Medium nicht 0 stimulierter
Kulturen) Der Interferontiter des untersuchten Mäuseserums beträgt 1: 64.
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Als konstante Bezugsgröße für die Bewertung und Einstellung standardisierter
PM-Cocktails dient der Gehalt an Wirkungseinheiten im VSV-Infektionsmodell in der.
Babymaus. Der Mindestgehalt des PM-Cocktails sollte -100 WE/ml betragen.
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Bei spiel 2 "Ex vivo" oder post mortem" gewonnene Abwehrzellen aus
dem Blut (z.B. Blutlymphozyten, Monozyten) oder aus zur Abwehr befähigten Organen
(z.B. Milz, Thymus) werden gemäß Beispiel 1 kultiviert. Die Stimulierung der Zellkulturen
(Induktorzellen) erfolgt mit einem der in Beispiel 3 - 5 genannten multipotenten
Paramunitätsinducer. Die weitere Aufarbeitung sowie die Prüfung auf Reinheit und
Wirksamkeit erfolgt gemäß Beispiel 1.
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Es werden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wie in Beispiel
1 erhalten.
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Beispiel 3 Die Herstellung des PM-Cocktails erfolgt gemäß Beispiel
1 oder 2, anstelle des inaktivierten Orfvirus wird jedoch inaktiviertes Hühnerpockenvirus
als Paramunitätsinducer verwendet. Man erhält einen multipotenten PM-Cocktail, dessen
Reinheit und Wirksamkeit gemäß den im Beispiel 1 genannten Verfahren nachgewiesen
werden. Es werden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wie in Beispiel 1 erhalten.
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Beispiel 4 Die Herstellung des PM-Cocktails sowie dessen Prüfung
auf Reinheit und Wirksamkeit erfolgt gemäß Beispiel 1, jedoch mit einem inaktivierten
Mykobakterium bovis als bakteriellem Paramunitätsinducer. Es werden im wesentlichen
die gleichen Ergebnisse wie in Beispiel 1 erhalten.
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Anstelle der Mykobakterien können beispielsweise auch Brucellen, Salmonellen,
Corynebakterien, Clostridien und andere Bakterienspezies verwendet werden.
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Beispiel 5 Die Herstellung des PM-Cocktails sowie dessen Prüfung
auf Reinheit und Wirksamkeit erfolgt gemäß Beispiel 1, jedoch mit Levamisol als
chemischem Paramunitätsinducer. Es werden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse
wie in Beispiel 1 erhalten.
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Anstelle von Levamisol können auch Tiloron, Delimmun oder Isoprinosine
verwendet werden.
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Beispiel 6 Die gemäß Beispiel 1 bis 5 hergestellten PM-Cocktails
werden lyophilisiert und dienen in dieser Form als Ausgangsprodukt zur Herstellung
entsprechender Arzneimittel. Vor der Verwendung wird das Lyophilisat entsprechend
dem Ausgangsvolumen
mit üblichen pharmazeutischen Trägern versetzt,
beispielsweise sterilem, pyrogenfreien Aqua dest. In dieser Zubereitungsform eignet
es sich sowohl für die parenterale (z.B. intramuskuläre) als auch für die lokale
(beispielsweise Gurgeln, Aufschnupfen, Nasenspray) Verabreichung.
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Der erfindungsgemäße PM-Cocktail kann auch in andere pharmazeutische
Träger eingearbeitet werden. Hierbei muß berücksichtigt werden, daß die Sterilität
und Haltbarkeit, z.B.
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durch proteolytische Bestandteile des Trägers, nicht beeinträchtigt
werden.
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In der Humanmedizin empfiehlt sich bei der parenteralen Applikation
eine Dosis von 1-2 ml pro Injektion. Bei akuten Infektionen wird beispielsweise
1-3 mal täglich je 1-2 ml intramuskulär verabreicht. Je nach Schwere der Erkrankung
werden die Injektionen 3 bis 5 Tage gegeben. Diese Behandlung kann nach 2-4 Wochen,
bzw. bei erneutem Auftreten von klinischen Symptomen auch früher, wiederholt werden.
Für die Prophylaxe genügt in der Regel 1 Injektion pro Tag über 3 Tage. Zur Behandlung
von chronischen Infektionen oder anderen, länger bestehenden Beschwerden (z.B. in
der Geriatrie), wird der Behandlungsrhythmus den individuellen Bedürfnissen angepaßt.
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Für den Einsatz in der Tiermedizin gelten grundsätzlich die gleichen
Regeln. Die Dosierung wird hier lediglich der Größe der betreffenden Tierart und
der Schwere der Erkrankung angepaßt (z.B. Rind: 4 ml; neugeborene Welpen: 0,5 ml).
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Beispiel 7 Um die Verwendungsmöglichkeiten und die Wirksamkeit des
PM-Cocktails der Erfindung zu zeigen, sind einige Beispiele von prophylaktischen
und therapeutischen Anwendungen bei Mensch und Tier in den Tabellen VIII bis X zusammengestellt.
Wie aus den Daten hervorgeht, können durch den Einsatz des PM-Cocktails Infektionskrankheiten
unterschiedlicher Genese in ihrem Verlauf gestoppt, gemildert oder überhaupt am
Ausbruch gehindert werden.
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Tabelle VIII Einsatz von PM-Cocktail in der Humanmedizizn (männliche
und weibliche Freiwillige, Behandlungsmodus gemäß Beispiel 6, bei den Versuchen
handelt es sich aus nahaliegenden Gründen nicht um Doppelblindversuche) Zahl der
Krankheitsbild Ergebnis Bemerkungen Fälle 3 Virushepatitis A bereits 48 Std. nach
Behandlungs Krankheitsdauer konventionell beginn Absinken der Leberwerte, Nor- behandelter,
unkomplizierter Fälle malisierung der Leberwerte innerhalb mindestens 2-6 Wochen
von 1-2 Wochen 4 infektiöse Monlo- nach der 1.Injoktion: durchschnittliche Krankheitsdauer:
(Erwachsene nukleose Besserung des Allgemeinbefindens, 6-8 Wochen, bei Erwachsenen
häufig Sistieren der Fieberanfälle; Komplikationen Normalisierung der Leberwerte
inneehalb von 3 bis Tagen 6 Herpes zoster Rückgang der Beschwerden bereits durchschnittliche
Krankheitsdauer 4 beginnende Erkran wenige Stunden nach der ersten 31 Tage; vgl.
Söltz-Szöts, J., (oralen!) Behandlung,völlige Hei- Zschr. Haut-Geschl.Krh.,Bd. 46
lung innerhalb von 1-2 Tage, (1974), 46-49 und A. Mayr et al., keine post-Zosterneuritis
Fortschr. Med. Bd. 95 (1977), 87-93, 119-122, 152-158.
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2 länger bestehende Nachlassen der Schmerzen innerhalb Erkrarkungen
(mehr als von 48 Stunden nach Behandlungs-8 Tage) geginn, Abfallen der Krusten nach
5-9 Tagen, keine post-Zosterneuritis 7 Herpes simplex, innerhalb von wenigen Stunden
Rück- mit den bisherigen Behandlungsmethoden Anfnagsstadium gang der Beschwerden,
schnelle Ein- normale Krankheitsdauer 2 bis 4 Wotrocknung der Herpesblasen in weni-
chen, teilweise post-infektiöse Komgen Tagen, keine eritere Ausbreitung, plikationen;
vgl. G.Schwarz und keine neuralen Komplikationen H.Stickl, Fortschr. Med. Bd. 99
(1981) 722-727
Tabelle IX Einsatz von PM-Cocktail zur Prophylaxe
des infektiösen eXPensterbens Krankheitsbild und Zahl der behandel- Behandlungsmodus
Ergebnisse ten Fälle Mutterhundin in d.
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letzten Woche der 24 neugeborene Welpen Trächtigkeit: 1 ml alle 24
Welpen aus 8 Würfen, i.m. gesund aufgezo@ behandelt neugeborene Welpen: gesund aufgezogen
je 0,5ml i.m. sofort nach der Geburt + 12- 24 Std. post partum 17 unbehandelte Wurf-
5 aufgezogen, geschwister als 12 innerhalb der Kontrollen ersten 7 Lebenstage gestorben
Die Verwendung des PM-Cocktails in einem Doppelblindversuch bei neugeborenen Welpen
verdeutlicht, daß durch die prophylaktische Anwendung dieses Präparates eine infektiöse
Welpenerkrankung mit einer hohen Mortalitätsrate wirksam unter Kontrolle gebracht
werden kann.
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Tabelle X Einsatz von PM-Cocktail zur Prophylaxe der Crowding Disease
in der Kälbermast Tiergruppen erkrankte Tiere gestorbene Tiere 24 Kälber, behandelt
2 0 24 Kälber, unbehandelt 13 3 Auch dieser Doppelblindversuch in einem Kälbermastbetrieb,
in dem die Behandlung mit PM-Cocktail sofort nach dem Eintreffen der Kälber in den
Bestand durchgeführt worden ist, verdeutlicht, daß das Präparat eine ausgezeichnete
prophylaktische
Wirksamkeit gegen Infektionen unterschiedlicher
Genese besitzt.
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Die aufgeführten Beispiele beweisen die Wirksamkeit des PM-Cocktails
der Erfindung bei Mensch und Tier. Sie beweisen ferner ihre Unschädlichkeit. Es
wurden keine Nebenreaktionen beobachtet.