DE3504940C2 - Multipotente Paramunitätsmediatoren, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Mediatoren enthaltende Arzneimittel - Google Patents
Multipotente Paramunitätsmediatoren, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Mediatoren enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft
multipotente Paramunitätsmediatoren (PM-Cocktails), Verfah
ren zu ihrer Herstellung und diese Mediatoren enthaltende
Arzneimittel.
Als "Paramunität" wird der Zustand eines schnell entstande
nen, unterschiedlich lange anhaltenden, Nichterreger- und
Nichtantigen-spezifischen Schutzes eines Individuums gegen
über einer Mehrzahl verschiedenartiger Infektionen bezeich
net; vgl. A. Mayr et al., Fortschritte der Medizin, Bd. 97
(1979), 1159-1165 und 1205-1210, und A. Mayr et al., Hand
buch der Schutzimpfung in der Tiermedizin (1984), Verlag
Paul Parey, Berlin und Hamburg, S. 82-101.
Die funktionellen Grundlagen einer Paramunität sind komplex
und beruhen hauptsächlich auf einer Steigerung der Phagozy
tose-Leistung, der Stimulierung humoraler Abwehrfaktoren,
insbesondere des Opsonin-Properdin-Komplement-Systems, auf
einer Aktivierung des lymphopoetischen Zellsystems und auf
einer Interferonisierung. Die für eine Paramunität verant
wortlichen Aktivitäten können dabei je nach Art ihrer Sti
mulierung unterschiedlich vorherrschen.
Paramunität wird auf natürliche Weise im Verlaufe eines In
fektionsgeschehens oder auch künstlich, d. h. medikamentös,
erworben, und zwar sowohl systemisch als auch lokal über
die Schleimhäute des Respirations-, Digestions- und Uroge
nitaltraktes. Für diesen Vorgang wird der Begriff "Paramu
nisierung in Anlehnung an die paraspezifische Wirkung ganz
unterschiedlicher Infektionen und Schutzimpfungen vorgeschla
gen.
Paramunitätsinducer sind Arzneistoffe, die dazu bestimmt
sind, bei Mensch und Tier zur Erzeugung von Abwehr- und
Schutzstoffen im Sinne einer Paramunisierung angewendet zu
werden; vgl. A. Mayr, a. a. O., 1984, S. 97-99. Man unter
scheidet zwischen biologischen und chemischen Inducern.
Die medikamentöse Paramunisierung ist die Methode der Wahl
bei all den Fällen, in denen die klassischen Methoden der
Prophylaxe und der Therapie von Infektionskrankheiten durch
den Panoramawechsel in der Infektiologie nicht mehr ausrei
chen. Im wesentlichen handelt es sich dabei um die Bekämpfung
von infektiösen Faktorenkrankheiten, Mischinfektionen, in
fektiösem Hospitalismus, chronischen Verlaufsformen von In
fektionskrankheiten, persistierenden Infektionen und ihren
immunpathogenen Folgen, Chemotherapie-resistenten Bakterien- und
Virusinfektionen, Therapieversagen bei immunsupprimier
ten oder sonst in ihrer Abwehr geschädigten Patienten und
schließlich um eine zusätzliche Hilfe bei der Bekämpfung von
Tumoren, speziell Virus-bedingten Tumorkrankheiten.
Die Induktion einer breit ausgelegten Paramunität kann Neu
infektionen der vorstehend erwähnten Art in ihrer Entstehung
und Ausbreitung verhindern und bestehende Infektionen heilen
oder günstig beeinflussen.
Paramunität ist ein sehr variabler Schutzzustand, bei dem
je nach Art der Stimulierung verschiedene Systeme, z. B. die
Phagozytose, die Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) und
die Makrophagenaktivität, humorale Mechanismen, die T- und
B-Zellstimulierung oder andere Zellaktivitäten dominieren.
Dementsprechend ist die Schutzwirkung einer Paramunität ge
genüber verschiedenen Infektionen abhängig von der Art der
induzierten Aktivitäten. Die Induktion einer breit ausge
legten Paramunität kann somit kurzfristig Infektionen un
terschiedlichster Art günstig für den Patienten beeinflus
sen.
Auf natürliche Weise ist Paramunität zu Beginn einer Infek
tion, noch vor Ausbildung einer spezifischen Immunität, die
sich entwickelnde "Sofort"-Abwehr eines Organismus. Quali
tät und Quantität der paramunisierenden Wirkung einer In
fektion oder einer Schutzimpfung werden von der Art des be
teiligten Infektionserregers bestimmt. Sie kann sehr stark
sein, aber auch so gering, daß sie nicht nachweisbar bzw.
durch andere Vorgänge neutralisierbar ist (z. B. bei Tumoren,
BVD/MD-Infektionen).
Paramunität entwickelt sich innerhalb weniger Stunden und
hält unterschiedlich lange an - je nachdem, welche Abwehr
mechanismen bevorzugt stimuliert wurden. Paramunität kann
innerhalb weniger Tage verschwinden, aber auch über mehrere
Wochen anhalten, wie Tierversuche beweisen. Von der spezi
fischen Immunität unterscheidet sie sich aber dadurch, daß
außer einem Trainingseffekt des Abwehrapparates nach Absin
ken der erhöhten Körperfunktion keine spezifische Gedächt
nisreaktion zurückbleibt.
Als Paramunitätsinducer eignen sich die unterschiedlichsten
Präparate. Nach bisherigen Erfahrungen lassen sie sich in
folgende Gruppen einteilen:
- 1. Impfstoffe mit paraspezifischer Wirkung z. B. gegen Pocken, Influenza, Parainfluenza-3, Newcastle, Polio, IBR/IPV.
- 2. Präparate, die zur erregerunspezifischen Steigerung der Infektabwehr führen: Organ- und Blutextrakte (z. B. von Thymus und Milz; Embryonalextrakte), Viruspräparationen (z. B. aus Pocken-, Paramyxo-, Herpesviren), pyrogenfreie Bakterien- und Pilzextrakte (z. B. aus BCG, Brucellen, Diphtherie-Tetanus, Salmonellen, E. coli, Mycobacterium bovis, Corynebacterium parvum, Toxoplasma gondii), Endoto xine, bakterielle Ribosomen, Pflanzenextrakte, Dextrane, Hormone und hormonähnliche Substanzen, Lipide, Proteine und Protein-Spaltprodukte, anorganische Substanzen, tieri sche Gift- und Kampfstoffe.
- 3. Interferon-Inducer: Bestimmte Viren und Polyribonukleo tide, synthetische Polyanionen, Lymphozyten-stimulierende Agentien u. a.m.
- 4. Lymphozytenstimulantien: Nicht-spezifische Mitogene (Phythämagglutinin, Concanavalin A, usw.), biologische und chemische Antigene, Thymosin, Lymphokine.
- 5. Sonstige Substanzen: z. B. Kombinationspräparate aus den vorstehenden Gruppen.
- 6. Synthetische Substanzen: 2-Cyan-aziridine, isotaktische Polyacrylsäuren, Levamisol, Tiloron.
In der Tabelle I sind als Beispiel Präparate zusammenge
stellt, die derzeit unter verschiedenen Bezeichnungen im
Handel sind, im Prinzip aber als Paramunitätsinducer wir
ken.
Humanmedizin: | |
Pflanzenextrakte: | Echinacin-Präparate |
Esberitox | |
Aristolochiasäure-Präparate (in der BRD nicht mehr im Handel) | |
Iscador® | |
Organextrakte: | Resistocell® |
Thymusextrakte | |
bakterielle Präparate: | I. R. S. 19® |
Symbioflor® | |
Broncho-Vaxom® | |
Diribiotin® | |
Viruspräparate: | Carts® (Bakteriophagen) |
chemische Präparate: | Tiloron |
Delimmun | |
1-(Dimethylamino)-2-propanol-(4-acetaminobenzoat) (Isoprinosine®) | |
Levamisol | |
Veterinärmedizin | (zusätzlich zu den oben genannten Präparaten, die auch ad us. vet. erhältlich sind) |
bakterielle Präparate: | BSK-Kolb® |
Farmetan® (zusätzlich pflanzl. Extrakte enthaltend) | |
Viruspräparate: | Bayferon® (IBR-Virus, Herpesvirus) |
Parainfluenza 3-Präparate (Paramyxovirus) | |
Duphapind®, Duphamun®, | |
Domavac-Inducer® (Avipoxvirus) |
Wie dieser kurze Überblick zeigt, sind es überwiegend bio
logische Präparate, denen eine paramunisierende Wirksamkeit
zugesprochen werden kann. Viele biologische Paramunitäts
inducer haben den großen Nachteil, daß sie schwer standar
disierbar sind und ihre Verabreichung häufig mit unange
nehmen Nebenerscheinungen, wie Toxizität oder mit einer
"negativen Initialphase", verbunden ist.
Nach ihrer Wirkung unterscheidet man multipotente und uni
potente Paramunitätsinducer.
Unipotente Paramunitätsinducer stimulieren nur einzelne,
für die nichterregerspezifische Abwehr notwendige Fakto
ren, z. B. die Interferonbildung oder die Phagozytose.
Durch multipotente Paramunitätsinducer werden dagegen
gleichzeitig stets mehrere Faktoren oder Reaktionsketten
stimuliert. Man kann deshalb davon ausgehen, daß die Wirk
samkeit eines multipotenten Inducers davon abhängt, wie
breit das Spektrum der durch ihn stimulierten Abwehrvor
gänge ist.
Da das Abwehrsystem auch an der Verarbeitung und Beseitigung
von anderweitig geschädigten, körpereigenen oder körperfrem
den Materialien beteiligt ist (z. B. durch Phagozytose oder
enzymatische Aktivitäten) kann die Paramunisierung mit einem
hochwirksamen, multipotenten Paramunitätsinducer auch bei
anderen Lebensvorgängen positive Auswirkungen haben. Paramu
nisierungen können z. B. im Rahmen der Leberschutztherapie,
zur Steigerung des Leistungsvermögens, zur Verbesserung der
Gewichtszunahmen in der Mast eingesetzt werden.
Voraussetzung für die bisher übliche Paramunisierung ist ne
ben der Verfügbarkeit geeigneter multipotenter Paramunitäts
inducer das Vorhandensein von funktionstüchtigen Zellen im
Empfänger, die für unspezifische Abwehrreaktionen verant
wortlich sind. Eine Paramunisierung läuft in einer Mehrstu
fenreaktion ab. In der Anfangsphase stimuliert ein Inducer
diese Zellen zur Bildung und Freisetzung von Mediatoren.
Je nach Art des Inducers können Makrophagen, NK-Zellen oder
Lymphozyten zur Mediatorproduktion angeregt werden; sie
fungieren in diesem Stadium als Induktorzellen. Die freige
setzten Mediatoren veranlassen nun in einer weiteren Reak
tionsstufe noch nicht stimulierte Zellen des Abwehrsystems
zu Aktivitäten, die zur Vernichtung oder Beseitigung vorhan
dener Erreger körperfremder bzw. transformierter Zellen
Noxen fühlen (Lysis, Phagozytose). Auch hierbei handelt
es sich wieder um die obengenannten Zelltypen, die aber auf
Grund ihrer Funktion in diesem Stadium als Effektorzellen
bezeichnet werden. Alle diese Vorgänge sind unspezifisch
und richten sich deshalb, wenn sie einmal in Gang gesetzt
wurden, ganz allgemein gegen körperfremde Elemente.
Es sind bereits unspezifisch wirksame Mediatoren nachgewie
sen worden. Inwieweit diese Mediatoren, die anhand ihrer
biologischen Eigenschaften charakterisiert wurden, sich che
misch untereinander ähneln bzw. vielleicht sogar identisch
sind, ist nicht bekannt. Bekannt ist lediglich, daß diese
Mediatoren in der Regel lösliche Glykoproteine mit Moleku
largewichten nicht höher als 100 000 Dalton sind, die für
relativ kurze Zeitintervalle von unterschiedlichen Zellar
ten verschiedenster Spezies in vitro und in vivo gebildet
werden, wobei die Sekretion spontan ablaufen oder durch
Reize (Antigene, Mitogene, Toxine u. a. m.) ausgelöst oder
verstärkt werden kann. Diese bekannten Mediatoren werden mit
dem Überbegriff "Cytokine" bezeichnet und je nach synthe
tisierender Zellart z. B. "Monokine, Lymphokine" ge
nannt. Sie sind befähigt, Zielzellen- bzw. mechanismen des
Abwehrsystems sowie andere eng damit verbundene funktio
nelle Systeme zu bestimmten Reaktionen, Interaktionen oder
zur Synthese von reaktiven Verbindungen anzuregen. Gleich
zeitig sind sie auch für die Kooperation und Regulation
dieser Vorgänge verantwortlich. In der sehr umfangreichen
Literatur werden generell antigenspezifische und antigen
unspezifische Mediatoren unterschieden. Antigenunspezifische
Mediatoren steuern im synergistischen Zusammenwirken Para
munitätsvorgänge.
Die bekannten Mediatoren sind keine Immunglobuline und zei
gen auch keine strukturellen Ähnlichkeiten mit ihnen. Daß
sie keine präformierten Bestandteile von Zellen sind, son
dern erst nach Reiz synthetisiert und abgegeben werden,
unterscheidet sie auch grundsätzlich von den Mediatoren der
Anaphylaxie und von Enzymen phagozytierender Zellen, die in
Form von Granula in der Zelle schon gestapelt vorliegen
und lediglich als Folge eines Reizzustandes abgegeben wer
den; vgl. E. Pick et al., Biology of the Lymphokines, Aca
demic Press, N. Y. 1979, Bd. 1, S. 1-12. In genannter Arbeit
wird zusammenfassend über Mediatoren berichtet.
Im klinischen Bereich sind bisher vereinzelt Versuche mit in
vitro-hergestellten Mediatoren durchgeführt worden. Sie ent
hielten stets nur bestimmte Mediatoren (z. B. Lymphokine,
Interferon, Leukin), welche durch die Stimulierung mit einem
unipotenten Paramunitätsinducer gewonnen wurden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, multipotente Pa
ramunitätsmediatoren zu entwickeln, d. h. Präparate, die mög
lichst viele unterschiedliche Mediatorsubstanzen enthalten,
die durch ihre synergistischen und antagonistischen Inter
aktionen nicht nur optimale Reaktionen der Effektorzellen,
sondern auch die Kontrolle dieses Geschehens garantieren.
Der Vorteil gegenüber einer direkten Paramunisierung eines
Patienten mittels Paramunitätsinducer liegt darin, daß un
abhängig davon, ob geeignete Induktorzellen vorhanden sind,
durch die Verabreichung derartiger multipotenter Paramuni
tätsmediatoren (PM-Cocktail) die verschiedensten verfügba
ren Effektorzellen- bzw. mechanismen direkt zu Abwehrreak
tionen stimuliert werden können. Ein derartiger PM-Cocktail
ist um so wirksamer, je mehr synergistisch wirksame Paramu
nitätsmediatoren er enthält.
Die direkte Stimulierung entsprechender Abwehrmechanismen
bei Mensch und Tier über multipotente Paramunitätsmediato
toren aus Zellen des Abwehrsystems hat entscheidende Vor
teile. Die wesentlichen sind:
- 1. Schnelle und gezielte, direkte Stimulierung der Effektor zellen, z. B. endogene Interferon-Synthese, Erhöhung der NK-Aktivität, Verstärkung der Phagozytose. Hierdurch kann zusätzlich ein Zeitgewinn gegenüber der Verabreichung von Paramunitätsinducern entstehen, da die Stimulierung der In duktorzellen und die Bildung der Paramunitätsmediatoren entfällt. Dadurch können inaktive oder geschädigte Induktor zellen umgangen und Mediatorendefizite ausgeglichen werden.
- 2. Die Paramunitätsmediatoren lassen sich leicht reinigen und anreichern (Entfernung von unnötigen Ballaststoffen,wie Proteine, Kohlenhydrate, Lipide und sonstige Substanzen). Im Gegensatz dazu bestehen die bisher gebräuchlichen Para munitätsinducer aus komplexem biologischen Material (z. B. Vollbakterien bzw. deren Spaltprodukte, Bakterienextrakte, inaktivierte Viren). Bei ihrer Verwendung werden dem Patienten neben den für die Stimulierung der Induktorzellen notwendigen Bestandteilen eine Vielzahl anderer biologisch aktiver Stoffe einverleibt, bei Viren z. B. Nukleinsäuren, über deren genetische Interaktionen im Organismus noch nichts Genaues bekannt ist.
- 3. Die Verabreichung gereinigter und konzentrierter multi potenter Paramunitätsmediatoren erhöht die Sicherheit einer Prophylaxe oder Therapie (keine Teratogenität, keine akute Toxizität in der Babymaus bzw. der trächtigen Maus nachge wiesen).
- 4. Eine Immunisierung, wie sie bei Verwendung von Paramuni tätsinducern aus Viren oder Bakterien bei mehrmaliger An wendung möglich sein kann, ist bei der Anwendung von multi potenten Paramunitätsmediatoren nicht zu erwarten.
- 5. Die Stimulierung von Induktorzellen in einem Makroorga nismus durch die Verabreichung von Paramunitätsinducern ist ein sehr variables Geschehen und immer abhängig vom Aktivitätszustand bzw. der Stimulierbarkeit der entsprechen den Effektorzellen. Nach dem Prinzip "ein Organ kann nur soviel leisten, wie seine Induktorzellen" wirkt sich die Paramunisierung mit Paramunitätsinducern deshalb von Indi viduum zu Individuum ganz unterschiedlich aus. Die Verab reichung von standardisierten multipotenten Paramunitätsme diatorpräparaten kann diesen Unsicherheitsfaktor zumindest teilweise ausschalten.
- 6. Mit der Herstellung von multipotenten Paramunitätsmedia toren unter einheitlichen Laborbedingungen lassen sich Schwan kungen im biologischen Material, wie sie bei der Herstellung, z. B. von Paramunitätsinducern bakterieller oder viraler Her kunft, manchmal auftreten können (Probleme bei der Virusver mehrung, Gefahr einer Viruskontamination durch die verwende ten Organzellkulturen) praktisch ausschließen. Unter anderem kann die Verwendung permanenter Induktor-Zell-Linien eine Standardisierung der Paramunitätsmediatorproduktion er möglichen, die in einem geschlossenen System (Großfermenter zur Zellproduktion, Gradienten-Ultrazentrifuge zur Auftren nung und Reinigung) weitgehend von mikrobiellen Konta minationen unbeeinflußt bleibt.
Gegenstand der Erfindung sind somit multipotente Paramuni
tätsmediatoren, die aus einem Gemisch verschieden wirksamer
Paramunitätsmediatoren mit einer breiten Molekulargewichts
verteilung von 10 000 bis 100 000 Dalton bestehen und des
halb als Paramunitätsmediator-Cocktail (PM-Cocktail) bezeich
net werden. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung dieser multipotenten PM-Cocktails
in Zellen des Abwehrsystems, beispielsweise Lymphozyten,
Hybridomazellen oder anderen zur Bildung von Paramunitäts
mediatoren geeigneten Zellen bzw. Zellkulturen. Ein weite
rer Gegenstand der Erfindung sind Arzneimittel, die eine
wirksame Menge eines multipotenten PM-Cocktails der Erfin
dung enthalten und zur Erhöhung der unspezifischen Abwehr
bei Vertebraten geeignet sind. Diese Arzneimittel dienen
somit zur Prophylaxe und Therapie von Infektionen verschie
denster Art, speziell von Virusinfektionen, Chemotherapie
resistenten bakteriellen Infektionen, von infektiösen Kom
plexkrankheiten, Mischinfektionen, infektiösen Faktorenkrank
heiten, infektiösem Hospitalismus, von hartnäckig rezidi
vierenden sowie chronischen Infektionen, von stressbedingten
Abwehrschwächen und ihren Folgen, von erworbenen (z. B.
durch energiereiche Strahlen, Chemotherapeutika, AIDS-Syndrom)
Immunsuppressionen und deren Folgen, von altersbe
dingten Ausfallserscheinungen (z. B. verminderte T-Lymphozy
tenaktivität), zur Entgiftung (z. B. Leberschutztherapie), zur
Substitutionstherapie bei Tumoren und zur Unterstützung der
Wirksamkeit und Unschädlichkeit einer Chemotherapie bzw. Im
munprophylaxe sowie zur Bekämpfung neonataler Krankheiten,
die durch einen ungenügenden maternalen Schutz gegenüber der
keimhaltigen Umwelt bedingt sind.
Die Lösung dieser Aufgaben ergibt sich aus den Patentan
sprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
Die Herstellung der multipotenten Paramunitätsmediatoren
(PM-Cocktail) wird durch folgendes Fließschema erläutert:
- 1. Kultivierung von Induktorzellen, z. B. in Monolayer- oder Suspensionskultur;
- 2. Stimulierung dieser Induktorzellen durch multipotente Paramunitätsinducer;
- 3. Gewinnung des "rohen" PM-Cocktail-haltigen Kulturme diums;
- 4. Gewinnung des reinen PM-Cocktails durch Ultrafiltra tion des Kulturmediums;
- 5. Lagerung des PM-Cocktails bei + 4°C bis -20°C oder Lyophilisation;
- 6. Nachweis der Reinheit, Unschädlichkeit und Wirksamkeit.
Stufe 1:
Für die Herstellung der Induktor-Zellkulturen wer den Zellen des Abwehrsystems, vorzugsweise Lymphozyten, Monozyten und/oder Makrophagen "ex vivo" oder "post mortem" gewonnen und zur Stimulation "in vitro" kultiviert.
Für die Herstellung der Induktor-Zellkulturen wer den Zellen des Abwehrsystems, vorzugsweise Lymphozyten, Monozyten und/oder Makrophagen "ex vivo" oder "post mortem" gewonnen und zur Stimulation "in vitro" kultiviert.
Transformierte Abwehrzellen, wie z. B. Burkitt-Lymphomzellen
"Raji" des Menschen, die permanent in vitro kultivierbar
sind, können ebenfalls zur Stimulation verwendet werden.
Vorzugsweise werden funktionelle Intra- oder Interspezies-
Hybridomazellen, z. B. gewonnen durch Fusion von Milzzellen
und Myelomzellen (P3-X63-Ag8) nach der Methode von Köhler
und Milstein, als Induktorzellen benutzt (vgl. G. Köhler
und C. Milstein, Nature Bd. 256 (1975), S. 495-497).
Diese Hybridomazellen können nach gezielter Fusion spontan
oder nach Stimulation mit multipotenten Paramunitätsindu
cern Paramunitätsmediatoren produzieren. Die Induktorzel
len werden in an sich bekannter Weise in Monolayer- oder
Suspensionskulturen gezüchtet, vorzugsweise als Suspen
sionskulturen in Spinnergefäßen oder im Fermenter, unter
Verwendung üblicher Zellkulturmedien, beispielsweise MEM
(minimal essential medium) +5% fetales Kälberserum + 1,5%
NaHCO₃. Bevorzugt werden aber serumfreie Medien. Alle
verwendeten Zellkulturmedien enthalten die üblichen Anti
biotikazusätze. Die Teilungsrate der Induktor-Zellkultu
ren wird ihrer Vermehrungsgeschwindigkeit angepaßt, z. B.
2-3mal pro Woche eine 1 : 3 Teilung.
Stufe 2:
Zur Stimulierung der PM-Cocktail-Produktion wird den ausgewachsenen Induktor-Zellkulturen (z. B. Monolayer 100% dichter Zellrasen, Suspensionskulturen 1 × 10⁶ Zellen/ml evtl. Einstellung der Zelldichte) ein multipotenter Paramu nitätsinducer zugesetzt. Als Paramunitätsinducer eignen sich grundsätzlich alle in Tabelle I genannten Präparate, be sonders aber Präparate aus inaktivierten Viren (Pocken-, Parapocken-, Paramyxoviren), Bakterien (Corynebakterien, Mycobakterien, Pasteurellen, Clostridien, Brucellen) und Pilzen (Hefen, Sproßpilze), sowie chemische Verbindungen. Besonders bevorzugt sind Präparate aus inaktiviertem Orf virus (Parapoxvirus) und aus inaktiviertem Hühnerpocken virus (Avipoxvirus). Beide Präparate sind in der DE-OS 27 14 665 beschrieben. Es können auch Gemische dieser Prä parate verwendet werden. Für die Wahl und Menge geeigneter multipotenter Paramunitätsinducer ist maßgebend, daß der entstandene PM-Cocktail eine multipotente Wirksamkeit be sitzt. Die Wirksamkeit eines PM-Cocktails kann durch die folgenden in vivo- und in vitro-Tests nachgewiesen werden.
Zur Stimulierung der PM-Cocktail-Produktion wird den ausgewachsenen Induktor-Zellkulturen (z. B. Monolayer 100% dichter Zellrasen, Suspensionskulturen 1 × 10⁶ Zellen/ml evtl. Einstellung der Zelldichte) ein multipotenter Paramu nitätsinducer zugesetzt. Als Paramunitätsinducer eignen sich grundsätzlich alle in Tabelle I genannten Präparate, be sonders aber Präparate aus inaktivierten Viren (Pocken-, Parapocken-, Paramyxoviren), Bakterien (Corynebakterien, Mycobakterien, Pasteurellen, Clostridien, Brucellen) und Pilzen (Hefen, Sproßpilze), sowie chemische Verbindungen. Besonders bevorzugt sind Präparate aus inaktiviertem Orf virus (Parapoxvirus) und aus inaktiviertem Hühnerpocken virus (Avipoxvirus). Beide Präparate sind in der DE-OS 27 14 665 beschrieben. Es können auch Gemische dieser Prä parate verwendet werden. Für die Wahl und Menge geeigneter multipotenter Paramunitätsinducer ist maßgebend, daß der entstandene PM-Cocktail eine multipotente Wirksamkeit be sitzt. Die Wirksamkeit eines PM-Cocktails kann durch die folgenden in vivo- und in vitro-Tests nachgewiesen werden.
Nachweis der antiinfektiösen Wirksamkeit in Virus-
Belastungsmodellen (VSV-Test mit Babymäusen, Aujeszky-
Test mit adulten Mäusen) und bakteriellen Belastungs
modellen (Pseudomonas, E. coli u. a., vgl. H. H. Sedlacek,
Behring Inst. Mitt., No. 74 (1984), S. 122-131).
Lymphozytenstimulationstest, Latex-Inkorporationstest
(Phagozytose), ⁵¹Cr-Freisetzungstest (natürliche (spon
tane) zellvermittelte Zytotoxizität), Interferonnach
weis im Plaquereduktionstest. Diese Teste dienen dem
Nachweis, daß die wichtigsten Reaktionssysteme der un
spezifischen Abwehr durch den PM-Cocktail stimuliert
werden. Der Nachweis der Wirksamkeit eines PM-Cocktails
kann auch mit anderen geeigneten in vitro-Testmethoden
durchgeführt werden.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten multipoten
ten Paramunitätsinducer können als Flüssigkeit oder als
Lyophilisat vorliegen. In letzterem Falle werden sie vor
ihrer Verwendung in einer entsprechenden Flüssigkeitsmenge
aufgelöst, z. B. in Tris-Puffer pH 10, MEM pH 7,4 oder Aqua
dest. Die Stimulationsdosis beträgt 0,5-10 ml pro 100 ml
Kulturmedium, vorzugsweise 1 ml/100 ml. Die Inkubationsdauer
beträgt etwa 18 bis 96 Stunden, vorzugsweise etwa 36 Stunden,
bei etwa 33° bis 39°C, vorzugsweise bei etwa 37°C. Sofern
die Inkubation in einem offenen Kultur-System durchgeführt
wird, muß zusätzlich CO₂ bis zu einer Konzentration von etwa
5% zugesetzt werden (CO₂-Brutschrank). Während der Inkuba
tion werden die Induktorzellen lichtmikroskopisch auf cyto
pathische oder cytotoxische Veränderungen regelmäßig kontrol
liert.
Beim Auftreten von derartigen Veränderungen werden die Zellkultur-Überstände
sofort gewonnen, filtriert, konzentriert
und auf eventuellen Mediatorengehalt geprüft. Fällt diese
Wirksamkeitsprüfung negativ aus, werden sie verworfen.
Stufe 3:
Die Induktorzellen werden vom Kulturmedium abge trennt, z. B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren. Alle fol genden Arbeitsgänge werden vorzugsweise bei Raumtemperatur und unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Das den PM- Cocktail enthaltende Zellkulturmedium kann bei +4°C bis -20°C oder darunter aufbewahrt werden.
Die Induktorzellen werden vom Kulturmedium abge trennt, z. B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren. Alle fol genden Arbeitsgänge werden vorzugsweise bei Raumtemperatur und unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Das den PM- Cocktail enthaltende Zellkulturmedium kann bei +4°C bis -20°C oder darunter aufbewahrt werden.
Stufe 4:
Aus dem von den Zellen befreiten Kulturmedium wird der PM-Cocktail isoliert, der nur Bestandteile enthal ten soll, deren Molekulargewicht zwischen 10 000 und 100 000 Dalton liegt. Wichtig ist dabei, daß die hierfür nötige Ul trafiltration schonend (Vermeidung von Scherkräften) durch geführt wird, um die Paramunitätsmediatoren in nativem Zu stand zu halten. Hierfür eignen sich z. B. Geräte der Fa. Amicon, Witten, BRD (Stirred Ultrafiltration Cell, Modell 402 für Mengen bis 2000 ml) oder für größere Mengen das Pellicon- Kassetten-System der Fa. Millipore, Neu-Isenburg, BRD. Bei diesen Geräten wird der Flüssigkeitsstrom tangential über das Membran- bzw. Kassettensystem geführt, so daß die be kannten Nachteile konventioneller Filtration entfallen. Durch die Verwendung von Membranen bzw. Kassetten mit einer nominalen Molekulargewichtstrenngrenze (NMGG) von 100 000 Dalton werden zunächst alle höhermolekularen Be standteile des Rohpräparates abgetrennt. Das gewonnene Fil trat wird dann durch Membranen bzw. Membrankassetten mit einer NMGG von 10 000 geleitet. Das Filtrat wird verworfen. Das Retentat enthält den PM-Cocktail der Erfindung in kon zentrierter Form, da gleichzeitig eine Einengung auf das 10- bis 20-fache des Ausgangsvolumens erfolgt ist. Die Ab trennung des PM-Cocktails kann selbstverständlich auch nach anderen Verfahren erfolgen, sofern sie eine schonende Be handlung garantieren, so z. B. durch Gelchromatographie oder Dichtegradienten-Zentrifugation.
Aus dem von den Zellen befreiten Kulturmedium wird der PM-Cocktail isoliert, der nur Bestandteile enthal ten soll, deren Molekulargewicht zwischen 10 000 und 100 000 Dalton liegt. Wichtig ist dabei, daß die hierfür nötige Ul trafiltration schonend (Vermeidung von Scherkräften) durch geführt wird, um die Paramunitätsmediatoren in nativem Zu stand zu halten. Hierfür eignen sich z. B. Geräte der Fa. Amicon, Witten, BRD (Stirred Ultrafiltration Cell, Modell 402 für Mengen bis 2000 ml) oder für größere Mengen das Pellicon- Kassetten-System der Fa. Millipore, Neu-Isenburg, BRD. Bei diesen Geräten wird der Flüssigkeitsstrom tangential über das Membran- bzw. Kassettensystem geführt, so daß die be kannten Nachteile konventioneller Filtration entfallen. Durch die Verwendung von Membranen bzw. Kassetten mit einer nominalen Molekulargewichtstrenngrenze (NMGG) von 100 000 Dalton werden zunächst alle höhermolekularen Be standteile des Rohpräparates abgetrennt. Das gewonnene Fil trat wird dann durch Membranen bzw. Membrankassetten mit einer NMGG von 10 000 geleitet. Das Filtrat wird verworfen. Das Retentat enthält den PM-Cocktail der Erfindung in kon zentrierter Form, da gleichzeitig eine Einengung auf das 10- bis 20-fache des Ausgangsvolumens erfolgt ist. Die Ab trennung des PM-Cocktails kann selbstverständlich auch nach anderen Verfahren erfolgen, sofern sie eine schonende Be handlung garantieren, so z. B. durch Gelchromatographie oder Dichtegradienten-Zentrifugation.
Stufe 5:
Der gewonnene PM-Cocktail kann bis zur Verwendung bei +4°C bis -20°C oder bei tieferen Temperaturen gela gert werden. Er kann auch in bekannter Weise gefrierge trocknet werden.
Der gewonnene PM-Cocktail kann bis zur Verwendung bei +4°C bis -20°C oder bei tieferen Temperaturen gela gert werden. Er kann auch in bekannter Weise gefrierge trocknet werden.
Stufe 6:
- A) Nachweis der Reinheit
Es werden folgende Kontrolluntersuchungen durchgeführt:
- 1. elektronenmikroskopische Untersuchung auf das Fehlen von größeren Partikeln, zur Überprüfung der Filtra tionssysteme;
- 2. mikrobiologische Untersuchung auf das Fehlen von Kontaminationen durch Bakterien, Viren oder Pilze nach den Vorschriften des Europ. Arzneibuches;
- 3. serologische Untersuchung auf das Fehlen von Antikörpern (sofern zur Antikörper-Bildung befähigte Zellen durch virale oder mikrobielle Paramunitätsinducer in Stufe 2 zur Stimulierung verwendet worden sind) mittels Neutra lisations- oder ELISA-Test oder anderen bekannten sero logischen Verfahren.
- B) Nachweis der Unschädlichkeit
(Pyrogenität, Toxizität, Teratogenität) nach den Vorschriften des DAB 6 bzw. des Europ. Arzneibuches. - C) Nachweis der Wirksamkeit
Es werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
- 1. Der Infektionsbelastungsversuch mit dem Stomatitis vesicularis-Virus in der Babymaus (VSV-Modell),
- 2. der Infektionsbelastungsversuch mit dem Aujeszky-Virus in der adulten Maus (AV-Modell).
Im VSV-Modell werden 30 NMRI-Babymäuse (gleichmäßige Mi
schung aus verschiedenen Würfen) mit 0,1 ml des PM-Cocktails
subcutan vorbehandelt und 16-24 Stunden später mit 20-50
LD₅₀ des hochvirulenten Stomatitis vesicularis-Virus (VSV)
intraperitoneal infiziert. Die Infektion führt ab dem
4. Tag p. inf. zum Tod. Die Infektionsdodis ist so einge
stellt, daß ca. 80-100% der Tiere sterben.
Das zweite Modell beinhaltet die Vorbehandlung von je 20
adulten NMRI-Mäusen (weibl., 20 g schwer) mit 0,2 ml des
PM-Cocktails intraperitoneal (oder 0,5 ml subcutan) und
16-24 Stunden später die Infektion dieser Mäuse mit 20-50
LD₅₀ des Aujeszky-Virus ebenfalls intraperitoneal. Die In
fektionsdosis wird so eingestellt, daß ab dem 3. Tag p. inf.
80-100% der Mäuse sterben.
Als Kontrollen werden bei beiden Modellen entsprechende
Tierzahlen mit einem Placebopräparat vorbehandelt. Das
Placebopräparat wird gemäß den Stufen 1, 3-5, d. h. ohne
Stimulierung der Induktorzellen, hergestellt. Die Morbidi
tät und Mortalität wird über einen Zeitraum von 14 Tagen
ausgewertet. Es wird der Wirkungsindex (WI) nach der fol
genden Formel errechnet:
b = % Mortalität der Kontrollgruppe
a = % Mortalität der Versuchsgruppe
a = % Mortalität der Versuchsgruppe
Beispiel:
Mortalität bei der Kontrolle 88,8%
Mortalität bei der zu testen den Substanz 7,1%
Mortalität bei der Kontrolle 88,8%
Mortalität bei der zu testen den Substanz 7,1%
Diese beiden Infektionsmodelle wurden ausgewählt, weil sie
mit zwei völlig unterschiedlichen Virusarten mit unter
schiedlichen pathogenetischen Verlaufsformen und einmal im
neugeborenen Tier mit unreifem Abwehrsystem (VSV-Modell) und
im anderen Fall im adulten Tier (AV-Modell) durchgeführt
werden. Beide Infektionsmodelle stellen höchste Ansprüche
an die Infektabwehr, da die Infektionsdosis so hoch einge
stellt wird, daß die Gesamtmortalität von Placebo-behandel
ten Kontrolltieren innerhalb der Beobachtungszeit zwischen
80% und 100% liegt, wobei die Mehrzahl der Todesfälle be
reits in der 1. Woche auftritt. Zur Bewertung der Wirksam
keit wird der Wirkungsindex berechnet. Ein Wirkungsindex
von größer 20 ist signifikant.
Die in vitro-Tests sind so ausgewählt, daß ein möglichst
breites Spektrum der körpereigenen Abwehrreaktionen erfaßt
werden kann. Hierzu gehören
- 1. der Lymphozytenstimulationstest zum Nachweis der Stimu lierbarkeit von vorbehandelten Lymphozyten über die Mes sung des Einbaus von ¹⁴C oder ³H-Thymidin in die DNA; vgl. H.-P. Lohrmann et al., J. exp. Med., Bd. 139 (1974), 1037-1048;
- 2. der Latex-Inkorporationstest, die erhöhte Phagozytose von Mikroorganismen, die erhöhte Chemoluminiszenz zum Nachweis der Mikro- bzw. Makrophagenaktivität; vgl. R. D. Nelson et al., Infection and Immunity, Bd. 17 (1977), S. 513-520; J. R. David u. H. G. Remold, in: Biology of the Lymphokines, by S. Cohen et al., 1979, Academic Press, New York.
- 3. der ⁵¹Chrom-Freisetzungstest zum Nachweis der Erhöhung der natürlichen (spontanen) zellvermittelten Zytotoxi zität; vgl. R. B. Herberman, NK cells and other Natural Effector Cells, 1982, Academic Press, New York.
- 4. der direkte und indirekte Interferonnachweis im VSV- Plaquereduktionstest zum Nachweis der Interferonpro duktion; vgl. J. Vilcek, Virology Monographs, Springer Verlag, Wien-New York, Band 6 (1969), S. 13-15.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Hybridomazellen (permanenter Zellstamm, gewonnen durch Fu
sion von Mäusemyelomzellen (P3-X63-Ag8) und Mäusemilzzellen
BALB/c Mäuse) werden entsprechend ihrer Vermehrungsrate
1 : 3 geteilt und als Suspensionskulturen in ein Nährmedium
(MEM (minimal essential medium) +5% fetales Kälberserum
+1,5% NaHCO₃ sowie 100 I. E. Penicillin, 100 µg Strepto
mycin und 2 µg Amphotericin B) verbracht. Bei Verwendung
von halboffenen Kulturgefäßen wird die atmosphärische Luft
durch 5% CO₂ angereichert. Größere Mengen werden günstiger
in Spinnerkulturgefäßen bzw. im Laborfermenter angezüchtet.
Die Bebrütungstemperatur beträgt stets 37°C. Nach 2-3 Ta
gen ist die Kultur optimal ausgewachsen. Das Nährmedium wird
entfernt und durch Erhaltungsmedium ersetzt. Als Erhaltungs
medium dient das gleiche Medium ohne Serumzusatz. Der pH-
Wert des Mediums wird mit Hilfe von HCl/NaHCO₃ oder HEPES-
Puffer auf 7,2 bis 7,4 eingestellt. Die Zelldichte wird
gleichzeitig auf 1 × 10⁶ Zellen/ml eingestellt. Der Zell
kultur wird nun zur Stimulierung der Paramunitätsmediato
ren-Produktion als Paramunitätsinducer inaktiviertes Orf
virus in einer Dosis von 1 ml pro 100 ml (0,01 ml/ml) Zell
kulturmedium zugesetzt und die Kultur anschließend 24 bis
96 Stunden bei 37°C bebrütet. Der Paramunitätsinducer liegt
als gefriergetrocknetes Präparat vor und wird kurz vor der
Verwendung in Tris-Puffer (pH 10,0) entsprechend dem Aus
gangsvolumen aufgelöst.
Die Hybridomazellen werden während der Inkubierung regel
mäßig lichtmikroskopisch auf cytopathische und cytotoxische
Veränderungen kontrolliert. In diesem Sinne veränderte Zell
kulturen werden sofort in der Inkubation gestoppt, ihre
Überstände gewonnen, filtriert und konzentriert und auf
eventuellen Mediatorgehalt überprüft. Fällt dieser Wirksam
keitstest negativ aus, werden sie verworfen. Die Inkuba
tions- bzw. Stimulationszeit wird durch die Trennung der
Zellen vom Kulturmedium beendet. Dies geschieht z. B. durch
Zentrifugieren (ca. 2000 g) während 20-30 Minuten oder durch
Filtrieren durch Membranen mit einer Porengröße von 0,22
µm - 0,45 µm. Der gewonnene Überstand bzw. das Filtrat
enthält den ungereinigten PM-Cocktail. Dieser kann bis zur
Weiterverarbeitung bei +4°C bis -20°C oder tieferen Tem
peraturen aufbewahrt werden.
Zur Gewinnung des reinen PM-Cocktails wird eine zweistufige
schonende Ultrafiltration durchgeführt. Hierfür eignen sich
z. B. Geräte der Fa. Amicon, Witten bzw. für größere Mengen
das Pellicon-Kassetten-System der Fa. Millipore, Neu-Isen
burg. In der 1. Ultrafiltrationsstufe werden Membranen bzw.
Membran-Kassetten mit einer NMGG von 100 000 Dalton verwen
det. Das Filtrat, das nunmehr von allen höhermolekularen
Verbindungen befreit ist, wird in der zweiten Stufe durch
Membranen bzw. Membran-Kassetten mit einer NMGG von 10 000
Dalton geleitet. Das Filtrat dieser 2. Stufe wird verworfen,
es enthält alle niedermolekularen Verbindungen. Das Reten
tat, das gleichzeitig eine Einengung auf das 10-15-fache des
Ausgangsvolumens erfahren hat, wird gewonnen. Es enthält
nur noch Verbindungen, deren Molekulargewicht zwischen
10 000 und 100 000 Dalton liegt und stellt somit ein Kon
zentrat aller gebildeten Paramunitätsmediatoren dar. Es
wird deshalb als Paramunitätsmediator-Cocktail (PM-Cocktail)
bezeichnet. Der gewonnene PM-Cocktail wird bei Temperaturen
von +4°C bis -20°C oder tieferen Temperaturen aufbewahrt.
Er kann auch in gefriergetrockneter Form aufbewahrt werden.
Die Reinheit, Spezifität und Wirksamkeit des erfindungsge
mäßen PM-Cocktails wird durch entsprechende Kontrollunter
suchungen überprüft.
Die Prüfungen auf Reinheit, Unschädlichkeit und Spezifität
umfassen folgende Untersuchungen, die nach den bekannten
Verfahren durchgeführt werden:
- 1. Elektronenmikroskopische Kontrolle mit den üblichen Methoden auf das Fehlen des PM-Cocktails von größe ren Partikeln;
- 2. übliche Kontrollen auf mikrobielle Kontaminationen nach den Richtlinien des Europ. Arzneibuches;
- 3. die Unschädlichkeit wird nach den Richtlinien des Europ. Arzneibuches vorgenommen (Toxizität, Terato genität, Pyrogenität);
- 4. eine Überprüfung des PM-Cocktails auf vorhandene Anti körper gegen das Inducer-Virus wird nur vorgenommen, wenn zur Antikörperbildung befähigte Zellen (B-Lympho zyten, Plasmazellen) stimuliert wurden. Sie wird aller dings durch eine ausreichende Filtration überflüssig.
Zum Nachweis der Wirksamkeit wird der PM-Cocktail nach den
vorstehend beschriebenen Methoden untersucht.
Als in vivo-Nachweis werden immer die beiden Infektionsmo
delle in der Maus (NMRI-Stamm) verwendet, nämlich 1. die
VSV-Infektion der Babymaus und 2. die Aujeszky-Infektion
der adulten Maus. In den Tabellen II und III sind typische
Ergebnisse aus diesen Tests zusammengestellt.
Die Signifikanz liegt bei diesen beiden Testmodellen bei
einem Wirkungsindex von größer 20. Als brauchbar werden nur
solche Chargen bewertet, deren Wirkungsindex mindestens 50
beträgt. Zur Standardisierung gewonnener PM-Cocktails wer
den die Wirkungseinheiten, bezogen auf das VSV-Modell, be
rechnet. Hierzu wird der PM-Cocktail in log 2 Verdünnungen
im VSV-Modell getestet. 1 Wirkungseinheit (WE) pro appli
zierte Dosismenge (= 0,1 ml) ist bei der Verdünnungsstufe
erreicht, bei der noch ein Wirkungsindex von 20 erzielt
wird. In der unverdünnten Ausgangssubstanz ist dementspre
chend die Anzahl der WE um das Vielfache der Endverdünnung
höher. Im vorliegenden Beispiel enthält die Verdünnung
1 : 16 1 WE; der PM-Cocktail enthält demnach 160 WE pro ml
(16 WE/0,1 ml).
Nur PM-Cocktails, die sich in den in vivo Tests als ausrei
chend wirksam erweisen, werden den vorstehend beschriebenen
in vitro-Tests unterzogen. Mit Hilfe des Lymphozytenstimula
tionstestes wird überprüft, ob ein in vivo applizierter
PM-Cocktail die Lymphozytenaktivität zu stimulieren vermag.
Dabei werden die homologe und heterologe Wirksamkeit gete
stet. In der Tabelle IV sind typische Ergebnisse des Lympho
zytenstimulationstests mit Lymphozyten von drei verschiede
nen Species zusammengestellt.
Signifikant positiv sind nach dem t-Test Präparate, deren
Stimulationsindex mindestens 3-fach höher als der der ent
sprechenden Zellkontrolle ist (Irrtumswahrscheinlichkeit
χ = 4,015 bei einer Vertrauensgrenze von 0,001). Die ge
testete Charge war demnach mit allen 3 Lymphozytenarten
positiv.
Im Latex-Inkorporationstest wird überprüft, inwieweit ein
PM-Cocktail den zur Phagozytose befähigten Zellanteil des
peripheren Blutes verschiedener Species in vitro zu erhö
hen vermag. In der Tabelle V sind typische Ergebnisse
eines Tests zusammengestellt.
Der Phagozytose-Prozentsatz, der den Anteil der zur Phago
zytose befähigten Zellen widergibt, ist bei allen 3 geteste
ten Tierarten deutlich höher als der der Kontrollen. Gleich
zeitig wird deutlich, daß das Phythämagglutinin (PHA) zwar
die Lymphozyten-, nicht aber die Makrophagentätigkeit zu
stimulieren vermag.
Bei der Bewertung der natürlichen (spontanen) zellvermit
telten Zytotoxizität wird die Erhöhung der spezifischen
Lysis von Zielzellen durch zuvor in vivo oder in vitro mit
PM-Cocktail stimulierte homologe oder heterologe NK-Zellen
registriert. In der Tabelle VI sind typische Ergebnisse
eines ⁵¹Cr-Freisetzungstestes nach in vivo-Stimulierung von
Mäusen zusammengestellt. Den Mäusen wurde hierfür 24 Stun
den vor der NK-Zellgewinnung aus der Milz 0,2 ml PM-Cocktail
intraperitoneal verabreicht.
Die spezifische Lysis der Zielzellen ist bei den mit PM-
Cocktail vorbehandelten Mäusen signifikant höher als bei un
behandelten Kontrollmäusen.
Für den Nachweis, daß durch die Applikation des PM-Cocktails
die Interferonproduktion stimuliert wird, werden Seren von
vorbehandelten Mäusen im indirekten VSV-Plaquereduktionstest
untersucht. Die Seren werden hierfür 8 Stunden nach der
Applikation des PM-Cocktails gewonnen. In der Tabelle VII
sind typische Ergebnisse eines indirekten VSV-Plaquereduk
tionstestes zusammengestellt.
Mit dem direkten Plaquereduktionstest kann daneben auch der
Interferongehalt eines PM-Cocktails geprüft werden.
Der Interferontiter des untersuchten Mäuseserums beträgt
1 : 64.
Als konstante Bezugsgröße für die Bewertung und Einstellung
standardisierter PM-Cocktails dient der Gehalt an Wirkungs
einheiten im VSV-Infektionsmodell in der Babymaus. Der Min
destgehalt des PM-Cocktails sollte 100 WE/ml betragen.
"Ex vivo" oder "post mortem" gewonnene Abwehrzellen aus
dem Blut (z. B. Blutlymphozyten, Monozyten) oder aus zur Ab
wehr befähigten Organen (z. B. Milz, Thymus) werden gemäß
Beispiel 1 kultiviert. Die Stimulierung der Zellkulturen
(Induktorzellen) erfolgt mit einem der in Beispiel 3-5
genannten multipotenten Paramunitätsinducer. Die weitere
Aufarbeitung sowie die Prüfung auf Reinheit und Wirksamkeit
erfolgt gemäß Beispiel 1.
Es werden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wie in
Beispiel 1 erhalten.
Die Herstellung des PM-Cocktails erfolgt gemäß Beispiel 1
oder 2, anstelle des inaktivierten Orfvirus wird jedoch inak
tiviertes Hühnerpockenvirus als Paramunitätsinducer verwen
det. Man erhält einen multipotenten PM-Cocktail, dessen Rein
heit und Wirksamkeit gemäß den im Beispiel 1 genannten Ver
fahren nachgewiesen werden. Es werden im wesentlichen die
gleichen Ergebnisse wie in Beispiel 1 erhalten.
Die Herstellung des PM-Cocktails sowie dessen Prüfung auf
Reinheit und Wirksamkeit erfolgt gemäß Beispiel 1, jedoch
mit einem inaktivierten Mykobakterium bovis als bakteriel
lem Paramunitätsinducer. Es werden im wesentlichen die
gleichen Ergebnisse wie in Beispiel 1 erhalten.
Anstelle der Mykobakterien können beispielsweise auch Bru
cellen, Salmonellen, Corynebakterien, Clostridien und ande
re Bakterienspezies verwendet werden.
Die Herstellung des PM-Cocktails sowie dessen Prüfung auf
Reinheit und Wirksamkeit erfolgt gemäß Beispiel 1, jedoch
mit Levamisol als chemischem Paramunitätsinducer. Es wer
den im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wie in Beispiel
1 erhalten.
Anstelle von Levamisol können auch Tiloron, Delimmun oder
Isoprinosine verwendet werden.
Die gemäß Beispiel 1 bis 5 hergestellten PM-Cocktails wer
den lyophilisiert und dienen in dieser Form als Ausgangs
produkt zur Herstellung entsprechender Arzneimittel. Vor
der Verwendung wird das Lyophilisat entsprechend dem Aus
gangsvolumen mit üblichen pharmazeutischen Trägern versetzt,
beispielsweise sterilem, pyrogenfreien Aqua dest. In dieser
Zubereitungsform eignet es sich sowohl für die parenterale
(z. B. intramuskuläre) als auch für die lokale (beispiels
weise Gurgeln, Aufschnupfen, Nasenspray) Verabreichung.
Der erfindungsgemäße PM-Cocktail kann auch in andere phar
mazeutische Träger eingearbeitet werden. Hierbei muß berück
sichtigt werden, daß die Sterilität und Haltbarkeit, z. B.
durch proteolytische Bestandteile des Trägers, nicht beein
trächtigt werden.
In der Humanmedizin empfiehlt sich bei der parenteralen
Applikation eine Dosis von 1-2 ml pro Injektion. Bei akuten
Infektionen wird beispielsweise 1-3 mal täglich je 1-2 ml
intramuskulär verabreicht. Je nach Schwere der Erkrankung
werden die Injektionen 3 bis 5 Tage gegeben. Diese Behand
lung kann nach 2-4 Wochen, bzw. bei erneutem Auftreten von
klinischen Symptomen auch früher, wiederholt werden. Für
die Prophylaxe genügt in der Regel 1 Injektion pro Tag
über 3 Tage. Zur Behandlung von chronischen Infektionen oder
anderen, länger bestehenden Beschwerden (z. B. in der Geria
trie), wird der Behandlungsrhythmus den individuellen Be
dürfnissen angepaßt.
Für den Einsatz in der Tiermedizin gelten grundsätzlich die
gleichen Regeln. Die Dosierung wird hier lediglich der Größe
der betreffenden Tierart und der Schwere der Erkrankung an
gepaßt (z. B. Rind: 4 ml; neugeborene Welpen: 0,5 ml).
Um die Verwendungsmöglichkeiten und die Wirksamkeit des PM-
Cocktails der Erfindung zu zeigen, sind einige Beispiele von
prophylaktischen und therapeutischen Anwendungen bei Mensch
und Tier in den Tabellen VIII bis X zusammengestellt. Wie aus
den Daten hervorgeht, können durch den Einsatz des PM-Cock
tails Infektionskrankheiten unterschiedlicher Genese in ihrem
Verlauf gestoppt, gemildert oder überhaupt am Ausbruch gehin
dert werden.
Die Verwendung des PM-Cocktails in einem Doppelblindversuch
bei neugeborenen Welpen verdeutlicht, daß durch die prophy
laktische Anwendung dieses Präparates eine infektiöse Welpen
erkrankung mit einer hohen Mortalitätsrate wirksam unter
Kontrolle gebracht werden kann.
Auch dieser Doppelblindversuch in einem Kälbermastbetrieb,
in dem die Behandlung mit PM-Cocktail sofort nach dem Ein
treffen der Kälber in den Bestand durchgeführt worden ist,
verdeutlicht, daß das Präparat eine ausgezeichnete prophy
laktische Wirksamkeit gegen Infektionen unterschiedlicher
Genese besitzt.
Die aufgeführten Beispiele beweisen die Wirksamkeit des
PM-Cocktails der Erfindung bei Mensch und Tier. Sie bewei
sen ferner ihre Unschädlichkeit. Es wurden keine Nebenreak
tionen beobachtet.
Claims (19)
1. Multipotente Paramunitätsmediatoren mit einem Molekular
gewicht von etwa 10 000 bis 100 000 Dalton, erhältlich durch
Stimulieren von Zellen des Abwehrsystems mit einem multi
potenten Paramunitätsinducer in einem Zellkulturmedium, In
kubieren während etwa 18 bis 96 Stunden bei etwa 33 bis
39°C, anschließendes Abtrennen der Zellen aus dem Zellkul
turmedium und Gewinnung der Fraktion mit einem Molekularge
wicht von etwa 10 000 bis 100 000 Dalton durch Ultrafiltra
tion des Zellkulturmediums, und mit folgenden Eigenschaften:
- a) antiinfektiöse Wirksamkeit in vivo gegen die Stomatitis vesicularis der Babymaus und gegen die Aujeszky-Infektion der adulten Maus sowie die endogene Interferonproduktion;
- b) erhöhte Stimulierbarkeit der Lymphozyten, erhöhte Makro phagentätigkeit und erhöhte natürliche (spontane) zell vermittelte Zytotoxizität.
2. Multipotente Paramunitätsmediatoren nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Stimulierung mit einem vira
len multipotenten Paramunitätsinducer durchgeführt worden
ist.
3. Multipotente Paramunitätsmediatoren nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Stimulierung mit einem inakti
vierten Virus der Familie Poxviridae durchgeführt worden ist.
4. Multipotente Paramunitätsmediatoren nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Stimulierung mit einem bakte
riellen multipotenten Paramunitätsinducer durchgeführt wor
den ist.
5. Multipotente Paramunitätsmediatoren nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Stimulierung mit inaktivier
ten Bakterien der Gattung Mykobakterium durchgeführt worden
ist.
6. Multipotente Paramunitätsmediatoren nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Stimulierung mit einem multi
potenten chemischen Paramunitätsinducer durchgeführt worden
ist.
7. Multipotente Paramunitätsmediatoren nach Anspruch 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Stimulierung mit Levamisol
durchgeführt worden ist.
8. Multipotente Paramunitätsmediatoren nach einem der An
sprüche 1-7 dadurch gekennzeichnet, daß die Stimulierung mit
einem Gemisch von multipotenten Paramunitätsinducern durch
geführt worden ist.
9. Multipotente Paramunitätsmediatoren nach einem der An
sprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß als Zellkulturen
Hybridoma-Zellklone verwendet worden sind.
10. Verfahren zur Herstellung von multipotenten Paramuni
tätsmediatoren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Zellen des Abwehrsystems mit einem multipotenten Para
munitätsinducer in einer zur Stimulierung der Paramunitäts
mediatoren-Produktion ausreichenden Menge versetzt und etwa
18 bis 96 Stunden bei etwa 33 bis 39°C inkubiert, anschlie
ßend die Zellen aus dem Zellkulturmedium abtrennt und durch
Ultrafiltration des Zellkulturmediums die Fraktion mit einem
Molekulargewicht von etwa 10 000 bis 100 000 Dalton gewinnt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Stimulierung mit einem viralen multipotenten
Paramunitätsinducer durchführt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Stimulierung mit einem inaktivierten Virus der
Familie Poxviridae durchführt.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Stimulierung mit einem bakteriellen multi
potenten Paramunitätsinducer durchführt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Stimulierung mit inaktivierten Bakterien der
Gattung Mykobakterium durchführt.
15. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Stimulierung mit einem multipotenten chemi
schen Paramunitätsinducer durchführt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Stimulierung mit Levamisol durchführt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Stimulierung mit einem Gemisch
von multipotenten Paramunitätsinducern durchführt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß man nach der Ultrafiltration die erhal
tene Fraktion gefriertrocknet.
19. Arzneimittel zur Erhöhung der nicht-erregerspezifi
schen Abwehr von Vertebraten, gekennzeichnet durch einen
wirksamen Gehalt an multipotenten Paramunitätsmediatoren
gemäß den Ansprüchen 1 bis 9.
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DE3504940A DE3504940C2 (de) | 1984-02-17 | 1985-02-13 | Multipotente Paramunitätsmediatoren, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Mediatoren enthaltende Arzneimittel |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3405811 | 1984-02-17 | ||
DE3504940A DE3504940C2 (de) | 1984-02-17 | 1985-02-13 | Multipotente Paramunitätsmediatoren, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Mediatoren enthaltende Arzneimittel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3504940A1 DE3504940A1 (de) | 1985-10-31 |
DE3504940C2 true DE3504940C2 (de) | 1997-11-06 |
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ID=6228079
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Country Status (1)
Country | Link |
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PL360839A1 (en) | 2000-07-11 | 2004-09-20 | Bayer Aktiengesellschaft | Use of strains of the parapox ovis virus against organ fibrosis |
DE50109630D1 (de) * | 2000-07-11 | 2006-06-01 | Bayer Healthcare Ag | Verwendung von stämmen des parapoxvirus ovis zur herstellung von antiviralen arzneimitteln und arzneimitteln gegen krebs |
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JP2005538054A (ja) * | 2002-05-29 | 2005-12-15 | バイエル・ヘルスケア・アクチェンゲゼルシャフト | パラポックスウイルス調製物の新しい使用 |
EP2647645B1 (de) | 2002-12-17 | 2016-07-27 | AiCuris GmbH & Co. KG | Rekombinante Proteine des Parapoxivirus Ovis und pharmazeutische Zusammensetzungen daraus |
EP2351769A3 (de) | 2002-12-17 | 2011-11-02 | AiCuris GmbH & Co. KG | Rekombinante Proteine des Parapoxivirus Ovis und pharmazeutische Zusammensetzungen daraus |
-
1985
- 1985-02-13 DE DE3504940A patent/DE3504940C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
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DE3504940A1 (de) | 1985-10-31 |
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