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Camping-Zelt
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Die Erfindung betrifft ein Camping-Zelt, dessen Zelthaut und Unterstützungsgestänge
in einem auf einem Autodach transportierbaren Kasten untergebracht sind, dessen
Teile beim Aufbau des Zeltes Bestandteil der UnterstUtzungskonstruktion sind.
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Bei einem nach dem Stande der Technik (DE-G.tT 80 15 085) bekannten
Camping-Zelt der eingangs genannten Art sollen die in dem Kasten aufgerollt untergebrachten
Zeltbahnen in Art von Markise seitlich aus dem auf dem Autodach befindlichen Kasten
herausgezogen und über ein abklappbar oder ausziehbar an dem Kasten befestigtes
Versteifungsgestänge gezogen werden, wobei der Kasten selbst einen Teil des Zeltdaches
darstellt. Nach dem Aufbau des Zeltes unter Zuhilfenahme des Autos soll der Kasten
von dem Auto-
dach gelöst werden und das Auto aus dem Zelt herausfahren.
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Das aus der genannten Druckschrift hervorgehende Camping-Zelt ist
in der Praxis nicht realisierbar. Die markisenartig aus dem Kasten herausziehbaren
Zeltbahnen haben zwangsläufig lediglich eine Breite, die der Länge des Kastens entspricht,
der widerum aus verkehrstechnischen GrUnden das Auto nach vorn und hinten nicht
Uberragen darf. Außerdem ist nicht ersichtlich, wie das Zelt an den vorn- und hintenliegenden
Stirnseiten geschlossen werden soll. Eine stirnseitig aus dem Kasten markisenartig
ausziehbare Zeltbahn hätte lediglich die Breite des Kastens, welcher aus verkehrstechnischen
Gründen nicht breiter als das Auto sein kann. Weiterhin ist bei dem vorbekannten
Zelt die Höhe des Zeltes durch die Höhe des Autodaches vorgegeben. Da das Autodach
je nach Autotyp verhältnismäßig niedrig liegt, ist das unter Zuhilfenahme des Autos
aufgebaute Zelt zwangsläufig ebenfalls entsprechend niedrig. Eine weitere Schwierigkeit
besteht darin, daß die unterschiedlichen Autotypen unterschiedliche Dachhöhen haben,
so daß für jeden Autotyp ein besonderes Zelt angeboten werden müßte. Nachteilig
ist schließlich, daß das Auto bei jedem Abbau des Zeltes zentimetergenau unter den
Kasten rangiert werden muß, was außerordentlich schwierig sein dürfte.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das Camping-Zelt der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, daß es eine große Kopfhöhe und ausreichend Raum
für die Bewohner und das Auto hat und dennoch unter Zuhilfenahme des Autos leicht
auf- und abgebaut werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß der beim
Aufbau des Zeltes neben dem Auto stehende Kastenunterteil einer Halterung für eine
zentrale, vertikale Zeltstange aufweist, die zumindest während des Aufbaus des Zeltes
über ein lösbares StUtzgestänge mit dem Autodach oder einem auf dem Autodach montierten
Dachgepäckträger verbunden ist und auf deren oberes Ende der oberhalb des Autodaches
befindliche Kastendeckel aufsteckbar ist, der mit horizontal oder flachgeneigt verlaufenden
Einstecköffnungen für mehrere horizontal oder flachgeneigt verlaufende Zeltdachstangen
versehen ist, die nach einer Seite
hin das Autodach und nach der
anderen Seite hin einen neben dem Auto befindlichen Wohnraum übergreifen und an
ihren freien Enden mit weiteren Dach- und/oder StUtzstangen verbunden sind.
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Das Camping-Zelt gemäß der Erfindung hat den besonderen Vorteil, daß
das unter Zuhilfenahme des Autos leicht auf- und abgebaut werden kann und gleichzeitig
genügendt Innenraum für die Bewohner und die Unterbringung des Autos bietet. Der
Zeltaufbau erfolgt auf einfache Weise wie folgt. Das Auto wird auf einen geeigneten
Platz gefahren. Der Kasten wird vom Autodach abgenommen und durch Abnehmen des Deckel
geöffnet. Dann wird die zentrale, vertikale Zeltstange in die Halterung des Kastenunterteils
eingesteckt und mittels des lösbaren Stützgestänges gegen Umkippen am Autodach oder
Autogepäckträger gesichert. Dann wird der Deckel von oben auf die zentrale, vertikale
Zeltstange aufgesteckt und auf den Deckel die noch gefaltet Zelthaut aufgelegt.
Dann werden die Zeltdachstangen in die Einstecköffnungen des Deckels eingesteckt
und an den freien Enden mit weiteren Dach und Stützstangen verbunden, so daß das
gesamte Zeltgerüst steht. Abschließend wird die Zelthaut aufgefaltet, über das gesamte
Zeltgerüst gezogen und in geeigneter Weise am Boden verankert. Das lösbare Stützgestänge
zwischen dem Auto und der zentralen, vertikalen Zeltstange kann anschließend gelöst
werden, kann aber auch stehen bleiben, um das Zeltgerüst beispielsweise bei Sturm
zusätzlich am Auto zu sichern.
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Die Unterbringung des Auto im Zelt hat eine Reihe von wesentlIchen
Vorteilen. Das im Zelt direkt neben dem Bodenraum befindliche Auto ist optimal gegen
nächtlichen Diebstahl, Aufbruch oder dgl. geschützt. Tags-
über
bietet das Zelt einen Sonnenschutz fUr das Auto, so daß es sich nicht unzulässig
erwärmt, was insbesondere in südlichen Breiten von großer Bedeutung ist.
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Das Ein- und Auspacken von Gepäck sowie der Zugang zu im Auto befindlichem
Gepäck und Reiseutensilien ist bei jeder Witterung in aller Ruhe möglich. Die Batterie
des Autos steht als Energiequelle für die Beleuchtung im Zelt, das Radio etc. zur
Verfügung.
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Die Sitze des Autos können als Sitzgelegenheiten Schlafgelegenheiten
etc. genutzt werden.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
daß der Kastendeckel an der dem Innenraum des Zeltes zugewandten Seite flach und
an der nach außen weisenden Seite gewölbt ausgebildet ist und mit der flachen Seite
nach oben auf dem Kasten unterteil aufsteckbar ist. Die nach außen weisende Wölbung
ist insofern günstig, als der Kastendeckel den höchsten Teil des Zeltdaches bildet,
so daß Regenwasser von dem Zeltdach gut ablaufen kann. Auf den Kastenunterteil aufgesteckt
ist der Kastendeckel demgegenüber nach oben flach, so daß der Kasten gut verstaut
und gestapelt werden kann.
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Zweckmäßig weist der Kastendeckel acht Einstecköffnungen für die Dachstangen
auf, die sternförmig mit 0 einem Winkelabstand von 45 um den Mittelpunkt des Kastendeckels
gruppiert sind. Hierdurch ergibt sich eine gleichmäßige Abstützung des Zeltdaches
und der gesamten Zeltkonstruktion, welche im Grundriß zweckmäßig quadratisch ist.
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Um der zentralen, vertikalen Zeltstange zusätzlich Halt zu geben,
kann in dem Kastenunterteil Ballast
angeordnet sein. Als Ballast
kann Sand, Wasser oder dgl. verwendet werden. Gegebenenfalls kommen auch Getränkeflaschen
oder sonstige Vorräte (Konserven etc.) in Frage. Der mit Ballast gefüllte Kastenunterteil
kann gegebenenfalls auch als Sitzgelegenheit im Zeltinnenraum verwendet werden.
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Um beim Auf- und Abbau des Zeltes immer alle Gestängeteile zur Hand
zu haben, sind sämtliche Gestängeteile in einem in dem Kasten einlegbaren Schultertragbeutel
untergebracht. Diesen Schultertragbeutel kann man sich beim Aufbau des Zeltes umhängen,
so daß man alle Stangenteile zur Hand hat. Der Kasten ist zweckmäßig aus Kunststoff
gefertigt. Ein solcher Kunststoffkasten hat den Vorteil, daß er besonders leicht
und deshalb einfach zu Handhaben ist und nicht verwittert oder korodiert.
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Damit das Zelt sowohl für die Personen als auch für das Auto gut zugänglich
ist, hat die Zelthaut zweckmäßig neben den üblichen Fenstern und/oder Türen eine
verschließbare Ein- und Ausfahröffnung für das Auto.
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Gegebenenfalls können weiterhin an der Zelthaut im Bereich der äußeren
Dachkanten Anschlußelemente für weitere Zeltplanen vorgesehen sein. Hierdurch kann
das Zelt nach den Seiten hin durch Anbauten oder Sonnensegel erweitert werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch das Camping-Zelt
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen Grundriß des in Fig. 1 dargestellten
Camping-Zeltes; Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch den Kastendeckel; Fig. 4 einen
vertikalen Schnitt durch den Kastenunterteil; Fig. 5 eine Draufsicht auf den Kastendeckel;
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Kastenunterteil; Fig. 7 eine Seitenansicht der zentralen,
vertikalen Zeltstange.
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In der Zeichnung ist zentrale, vertikale Zeltstange mit dem Bezugszeichen
1 bezeichnet. Sie ist mittels einer Halterung 2 seitlich an einem neben einem Auto
3 stehenden Kastenunterteil 4 befestigt und außerdem mittels eines Stützgestänges
5 am Dachgepäckträger 6 des Autos 3 gesichert.
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Auf das obere Ende der Zeltstange 1, welches erheblich höher als das
Autodach liegt, ist der zu dem Kastenunterteil 4 gehörende Kastendeckel 7 aufgesteckt.
Dieser Kastendeckel ist auf einer Seite gewölbt und auf der gegenüberliegenden Seite
flach ausgebildet. Beim Aufbau des Zeltes liegt die gewölbte Seite des Kastendeckels
7 nach oben, wie aus Figur 1 ersichtlich ist. Beim Verschluß des Kastenunterteils
4 liegt demgegenüber die flache Seite des Kastendeckels 7 nach oben (vergleiche
Figuren 3 und 4).
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An der gewölbten Seite ist der Kastendeckel 7 mit insgesamt acht horizontal
oder flachgeneigt verlaufenden Einstecköffnungen versehen, die mit einem Winkelabstand
von 450 sternförmig um den Mittelpunkt des Kastendeckels 7 gruppiert sind (vergleiche
Figur 5).
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In die Einstecköffnungen 8 können Zeltdachstangen 9 eingesteckt werden,
die ebenfalls horizontal oder flachgeneigt verlaufen und an Ihren freien Enden mit
weiteren Dach- oder Stützstangen 10 verbunden sind.
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Insgesamt bilden der Kastenunterteil 4, die zentrale Zeltstange 1,
der Kastendeckel 7, die Zeltdachstangen 9 und die Dach- und Stützstangen 10 eine
Stützkonstruktion, die mit großem Abstand über das Auto 3 greift und nach der anderen
Seite hin einen großen Wohnraum 11 umschließt. Über die gesamte Stützkonstruktion
kann eine Zelthaut 12 gezogen werden, welche mit geeigneten Befestigungsmitteln
13 am Erdboden befestigt werden kann. Die Zelthaut 12 kann an den äußeren Dachkanten
mit Anschlußelementen 14 für weitere Zeltplanen 15 versehen sein, durch welche das
Zelt durch Anbauten oder Sonnensegel ergänzt werden kann. In den Kastenunterteil
4, der seitlich mit Tragegriffen 16 versehen ist, kann Ballast in Form von Wasser,
Sand, Steinen, Getränkekisten oder Konserven angeordnet sein. Das Stützgestänge
5 kann im Bedarfsfalle von dem Auto gelöst werden, so daß das Auto frei ein- und
ausfahren kann. Hierzu ist die Zelthaut natürlich mit in der Zeichnung nicht dargestellten,
verschließbaren bffrungen versehen. Außerdem hat die Zelthaut natürlich die üblichen
verschließbaren Türen und Fenster.
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Die an dem Kastenunterteil 4 befindliche Halterung 2 für die zentrale,
vertikale Zeltstange 1 hat die
Form einer länglichen Blechlasche,
welche an der Unterseite des Kastenunterteiles 4 befestigt ist, dem Kasten seitlich
überragt und im überragenden Bereich mit einer Einstecköffnung 17 für die zentrale,
vertikale Zeltstange versehen ist.
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Für die Unterbringung der zerlegbaren Zeltstangen beim Transport ist
eine Schultertragetasche vorsehen, die durchnumerierte Fächer enthält, in die die
entsprechend durchnumerierten Zeltstangen eingesteckt werden können. Eine solche
Schultertragetasche erleichtert den Aufbau des Zeltes außerordentliche, weil die
Zeltstangen richtig sortiert sofort zur Hand sind.
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-Ansprüche-