DE34894C - Neuerung an Gefäfsverschlüssen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 6. September 1885 ab.

Die Milchkanne, welche nur aus zwei Theilen, nämlich einem Ober- und einem Untertheil zusammengesetzt ist, Fig. 6, befindet sich in einem Fafs, und der sich hierbei ergebende feste Raum aufserhalb der Kanne und innerhalb des Fasses ist mit einem sehr schlechten "Wärmeleiter (Sägespänen, Korkspänen) fest ausgefüllt.

Der Verschlufs der Kanne besteht aus einem Deckel D, welcher um seine Mitte einen von drei Seiten, nämlich nach oben, unten und innen, eingeschlossenen Dichtungsring, Fig. 2, 3, 5 und 7, besitzt, während der ihn umfangende Deckelkörper aus zwei Theilen besteht, die sich durch einen Mechanismus gegenseitig nähern oder von einander entfernen. In der letzteren Stellung ist der Dichtungsring gerade nur so fest gehalten, dafs zwischen ihm und die ihn umfassenden Deckeltheile keine Flüssigkeit eindringen kann'; bei dieser Stellung läfst sich der Deckel noch leicht in den Kannenhals einstecken. Bei der ersteren ,Stellung aber ist der Dichtungsring so geprefst, dafs er nach aufsen einen Wulst bildet, welcher sich an die innere Halbwand der Kanne genügend fest anlegt, um dieselbe luftdicht zu verschlieisen.

Die Anordnungen der Deckel D, Fig. 1, 2, 3, 6 und Fig. 4 und 5, sind ganz die gleichen, nur mit dem Unterschiede, dafs bei Fig. 1, 2 und 3 die Pressung des Gummiringes durch ein Excenter mit dem Doppelhebel HH und der Zugstange Z in der Mitte erfolgt, während bei Fig. 4 und 5 die Pressung mittelst einer Schraube und eines Zeigers bewerkstelligt wird, welcher in der Mitte eine vorstehende Rippe -R besitzt, die als Angriffspunkt für denselben bei seiner Drehung zu dienen hat. Aufserdem ist noch der Querschnitt des Dichtungsringes etwas verschieden; bei beiden ist derselbe jedoch so angeordnet, dafs er in seiner ursprünglichen Lage erhalten bleibt, auch wenn er sich im Gebrauche verlängern bezw. vergröfsern sollte.

Beim Oeffnen oder Schliefsen des Deckels, Fig. i, beschreibt der Doppelhebel HH einen Halbkreis. Ebenso beschreibt der Zeiger i?, Fig. 4 und 5, einen horizontalen Halbkreis, indem er - jedesmal am Ende seiner Bewegung an den vorstehenden Zapfen A oder B anschlägt.

Zur Versicherung gegen Entnahme von Milch beim Transport derselben und zur besseren Abhaltung der äufseren Temperatur ist über dem geschlossenen Deckel ein über die ganze obere runde Fafsfläche reichender Holzdeckel M, Fig. 6, gelegt, welcher auf einer Seite einen feststehenden Riegel G, Fig. 8, besitzt, während sich auf der entgegengesetzten Seite ein mittelst Schlüssels beweglicher Riegel F befindet. Diese beiden Riegel greifen unter den Rand des Fasses, so dafs dieser Holzdeckel nur mittelst Anwendung des dazu gehörigen Schlüssels wieder abgenommen werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Gefäfsverschlüssen, bei welchen ein Gummidichtungsring in der Achsrichtung des Gefäfses zusammengedrückt und dadurch radial an die Innenfläche des Gefäfses angeprefst wird, vorspringende Ränder an den beiden Deckelhälften, welche in den Gummiring eingreifen und ihn auch beim Weiterwerden nach längerem Gebrauche den ursprünglichen Durchmesser beizubehalten zwingen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.