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Gegenstand der Erfindung sind Vektoren zur Expression der
Superoxiddismutase.
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Die Superoxiddismutase ("SOD") ist in Wirklichkeit eine
Verschiedenheit von verschiedenen Enzymen, die in den meisten lebenden Organismen
gefunden werden. Eine Funktion in Säugern ist die Zerstörung von
Superoxid, ein Stoff, der natur licherweise während der Phagocytose entsteht.
Superoxiddismutasen werden, basierend auf der Metall, welches mit der
Enzym assoziiert vorliegt, wobei die Metalle unter Eisen, Mangan, Kupfer
und Kupfer-Zink variieren, in Familien charakterisiert.
Superoxiddismutase z.B. aus Rinderleher hat klinische Verwendung gefunden, insuesondere
als ein antiinflammatorisches Mittel in Säugern einschließlich des
Menschen Andere Nutzen schließen das Einfangen von Superoxidanionen ein,
welche als Folge der Exposition des Wirtes mit verschiedenen
Superoxidinduzierenden Verbindungen, wie z.B. Bestrahlung, Paraquat etc.,
entstehen; Prophylaxe oder Therapie für verschiedene degenerative Erkranungen,
z.B. Emphysem; Nahrungskonservierung; und dgl.
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Es ist daher wichtig, daß eine stabile Bereitstellung von
physiologisch annehmbarer Superoxiddismutase verfügbar gemacht wird,
insbesondere fur eine in vivo-Verwendeng als ein antiinflammatorisches Mittel
oder for andere therapeutische Zwecke. Für menschliche Anwendung wäre es
vorzuziehen, das homologe Enzym zu verwenden, un mögliche Immunantworten
zu verhindern oder zu minimieren. Bei Verwendung von rekombinanten DNA-
Techniken besteht die Möglichkeit, Produkte, die die gewünschten
biologischen Aktivitäten der Superoxiddismutase, wie z.B. immunologische und
enzymatische Aktivitäten, haben, effizient zu produzieren.
Beschreibung des Standes der Technik
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Die Aminosäuresequenz der menschlichen Erythrocyten
Cu-Zn-Superoxiddismutase wird in Jabusch et al., Biochemistry (1980) 19:2310-2316
und Barra et al., FEBS Letters (1980) 120:53-55, beschrieben. Die
Rindererythrocyten Cu-Zn-SOD wird von Steinman et al., J. Biol. Chem. (1974)
249: 7326-7338, beschrieben. Ein SOD-1 cDNA-Clon wird von Lieman-Hurwitz
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1982) 79: 2808-2811, beschrieben.
Betreffend des Effektes auf die Translationseffizienz durch Variieren der
nichttranslatierten Region stromaufwärts vom Intitiationscodon siehe
Gheysen et al., Gene (1982) 17:55-63; Thummel et al., J. Virol. (1981)
37:683-697; und Matteucci und Heyneker, Nucl. Acids Res. (1983) 11:3113-
3121.
Zusammenfassung der Erfindung
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Eine effiziente Bildung von Polypeptiden, die die biologische
Aktivität von humaner Cu-Zn-Superoxiddismutase zeigen, wird durch die
Herstellung einer cDNA des größten Teiles des Strukturgens, das mit einem
Gemisch von Adaptoren verbunden wird, die sich von der ribosomalen
Bindungsstelle an erstrecken, un Nucleotide in der codierenden Region zu
degenerieren, und durch die Insertion des vollständigen Gens mit seinen
Translationssignalen in einen Expressionsvektor gezeigt. Die
Transformation von Mikroorganismen führt zu einer effizienten Bildung eines
kompetenten Polypeptids, das die biologische Aktivität der humanen
Cu-Zn-Superoxiddismutase zeigt. Das Gen kann weiterhin fur die Kombination mit
sekretorischen und Prozessierungssignalen zur Sekretion in einem
geeigneten Wirt verwendet werden.
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Es werden neue Protokolle zum Steigern der Expression eines
Polypeptids bereitgestellt, die die Verwendung von Adaptorengemischen
beinhalten, die verschiedene Sequenzen, die die Initiationsstelle der
Translation flanieren, besitzen, d.h. in der Region zwischen der ribosomalen
Bindungsstelle und der Translationsinitiationsstelle und in mehreren
Initialen 5'-Codons des Polypeptins, wo dies durch die Bedingungen der
Redundanz des genetischen Codes möglich ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt daher ein DNA-Konstrukt bereit,
welches einen Vektor umfaßt, der einen in Hefe funktionellen Promotor,
der funktionell mit einem DNA-Abschnitt, welche fur das menschliche
cytoplasmatische Cu/Zn-Superoxiddismutase-Polypeptid codiert, umfaßt, wobei
das Polypeptid eine von der Hefe erkennbare N-terminale
Acetylierungssignalsequenz enthält.
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Die Erfindung stellt zudem eine transformierte Wirtszelle bereit,
die das DNA-Konstrukt enthält, und ein Verfahren zur Herstellung einer
Wirtszelle, die in der Lage ist, eine biologisch aktive acetylierte
humane cytoplasmatische Cu/Zn-Superoxiddismutase (hSOD) herzustellen,
wobei die Methode das Einschließen des DNA-Konstruktes in eine Wirtszelle
beinhaltet.
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Derartige Vektoren und Wirtszellen können zur Herstellung von
Polypeptiden, die an ihrem N-Terminus acetyliert sind, und bei Verfahren zur
Herstellung solcher acetylierten Polypeptide verwendet werden.
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Durch die Bereitstellung einer spezifischen
Acetylierungssignalsequenz am 5'-Ende des Strukturgens des gewünschten Polypeptids wird die
N-termnale Aminosäure acetyliert, wenn das Gen in Hefe exprimiert wird.
Die Acetylierungssignalsequenz codiert fur wenigstens die ersten zwei N-
terminalen Aminosäuren, wobei die erste Aminosäure entweder Alanin oder
Glycin ist und die zweite Aminosäure eine polare Aminosäure, gewöhnlich
Threonin, Serin oder Aspartat ist. Die Acetylierung von in Hefe
gebildeter humaner Superoxiddismutase ist nachgewiesen, wenn die ersten beiden
Aminosäuren Alanin bzw. Threonin sind.
Kurze Beschreibung der Figuren
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Fig. 1 zeigt die DNA-Linkersequenz und ein Fließdiagramm, das ihre
Verwendung zeigt;
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Fig. 2 und 3 sind Fließdiagramme, welche die Herstellung von
plot5/SOD zeigen.
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Fig. 4 zeigt die Sequenz von sowohl dem codierenden Strang der
humanen SOD-cDNA (5'T3') als auch des entstehenden
Translationsproduktes.
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Fig. 5 stellt die Sequenz des isolierten humanen SOD-Gens dar, wie
im folgenden experimentellen Abschnitt beschrieben.
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Fig. 6 ist eine Restriktionskarte des isolierten menschlichen SOD-
Gens, wie im folgenden experimentellen Abschnitt beschrieben.
Beschreibung spezifischer Ausführungsformen
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Es werden Verfahren und Zusammensetzungen fur die effiziente
Expression von Polypeptiden, die die biologische Aktivität der humanen Cu-
Zn-Superoxiddismutase ("hSOD") zeigen, bereitgestellt. Die Methoden
verwenden eine DNA-Sequenz ("hSOD-Gen"), die einen wesentlichen Teil der
Aminosäuresequenz des hSOD codieren, in Verbindung mit einer
Translationsinitiationsregion, die fur die Expression in dem Expressionswirt
optimiert wurde. Das hSOD-Gen wird in einen fur die Expression in einem
Wirt geeigneten Vektor insertiert, vorzugsweise unter Bedingungen, die
eine Sekretion ermöglichen, so daß das SOD-Produkt aus dem
extrazellulären Medium geerntet werden kann.
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Es werden außerdem Verfahren und Zusammensetzungen fur die
N-terminale Acetylierung von hSOD und anderen Polypeptiden bereitgestellt. Im
folgenden bezieht sich Acetylierung auf die Anfügung an den Aminoterminus
von Polypeptiden und Proteinen im Gegensatz zur Modifikation der
Aminosäureseitenketten, wie z.B. Lysin, wie es in der Natur ebenfalls
beobachtet wird. Die Acetylierung von Polypeptiden und Proteinen ist aus einer
Reihe von Gründen nutzlich. Wenn der natürliche Zustand das Polypeptins
eine Acetylierung einschließt, wie es im Falle der cytoplasmatischen hSOD
der Fall ist, ergeben Methoden der Expression, die eine Acetylierung
einschließen, ein Produkt, das die gewünschte natürliche Struktur und
Konformation hat. Wenn das Produkt eine pharmazeutische und/oder in vitro
oder in vivo diagnostische Verwendung hat, wird das acetylierte Material
eine Immunogenität minimieren oder eliminieren, wenn es einem Wirt
verabreicht wird und/oder einer biologischen Probe exponiert wird. Zudem sind
acetylierte Polypeptide wahrscheinlich stabiler und gegenüber einem Abbau
durch Proteasen resistenter und bleiben daher in der Zelle, im Blut oder
im Körper und in Körperflüssigkeiten länger vorhanden.
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Das Strukturgen fur hSOD oder andere Polypeptide behaltet eine
Acetylierungssignalsequenz am 5'-Ende, wobei diese Signalsequenz einen
Hefeexpressionswirt dazu bringt, die Acetylierung durchzuführen. Die
Acetylierungssignalsequenz codiert wenigstens die ersten zwei
N-terminalen Aminosäuren im Polypeptid. Die erste Aminosäure ist entweder
Alanin, Glycin oder Serin, während die zweite Aminosäure eine polare oder
aromatische Aminosäure, in der Regel Threonin, Serin, Aspartat oder
Phenylalanin, ist.
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Die Aminosäuren können die natürlich vorkommenden N-terminälen
Aminosäuren sein, die normalerweise in dem zu exprimierenden Polypeptid
vorhanden sind. Dies ist für hSOD der Fall, bei dem die ersten beiden
Aminosäuren Alanin bzw. Threonin sind. Andere natürlicherweise
acetylierte Proteine, die in Hefe exprimiert und acetyliert werden können,
schließen ein:
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Die Erfindung ist ebenso fur das Acetylieren von Polypeptiden und
Proteinen, die natürlicherweise nicht acetyliert sind, nützlich. Die
Acetylierung kann dadurch erreicht werden, daß die
Acetylierungssignalsequenz an das 5'-Ende des Strukturgens fur das Polypeptid gebunden wird.
Die Acetylierungssignalsequenz wird fur wenigstens zwei Aminosäuren (wie
oben beschrieben) codieren und kann bis zu zehn oder mehr Aminosäuren,
vorzugsweise weniger als fünf Aminosäuren, codieren. In der Regel sind
weniger zugefügte Aminosäuren anzustreben, un eine Interferenz mit oder
einem Verlust der gewünschten Aktivität des Polypeptins einzuschränken.
Bequemerweise kann die Signalsequenz synthetisiert werden und unter
Verwendung gut bekannter Techniken an das Strukturgen angefügt werden.
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Als eine Alternative zum Anfügen der Acetylierungssignalsequenz an
das Strukturgen wird es manchmal möglich sein, das 5'-Ende des
Strukturgens zu modifizieren, um eine oder beide der ersten beiden Aminosäuren
des Polypeptins zu ersetzen. Eine solche Modifikation kann mit einer
Verschiedenheit von konventionellen Methoden durchgeführt werden. Z.B. kann
das Strukturgen nahe an seinem 5'-Ende restriktionsgespalten werden, um
eine bekannte Anzahl von Nucleotiden zu entfernen. Es kann dann ein
synthetisches Oligonucleotid mit den kohäsiven Enden, die nach der
Restriktionsspaltung übrig bleiben, verbunden werden. Das Oligonucleotid wird
die Basenpaare, die notwendig sind, um die gewünschte
Acetylierungssignalsequenz zur Verfügung zu stellen, wiederherstellen und ersetzen.
Alternativ kann ortsspezifische Mutagenese unter Verwendung von z.B. dem
Phagen M13 verwendet werden, um eine geeignete Medifikation des 5'-Endes
des Strukturgens zu erreichen.
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Um hSOD zu produzieren, ist es notwendig, eine DNA-Sequenz zu
heben, die fur hSOD codiert. Eine Art und Weise, um eine solche Sequenz
zu erhalten, ist es, cDNA ausgehend von Messenger-RNA aus Zellen, die
hSOD herstellen, zu clonieren. Zweckdienlicherweise können fur diesen
Zweck menschliche Leberzellen verwendet werden. Nachdem die cDNA cloniert
wurde, wobei die DNA-codierende Sequenz unbekannt ist, aber wenigstens
eine partielle Aminosäuresequenz bekannt ist, kann man dann die cDNA mit
einem Gemisch von Sonden, die alle möglichen Variationen der Nucleotide,
welche für die besondere Reihenfolge der Aminosäurereste dodlert,
durchzunustern. Die Wahl der Reste, fur die die Sequenz dodiert, ist in
gewisser Weise willkürlich, obwohl die ausgewählten Reste gewöhnlich so
ausgewählt sein werden, daß die Anzahl unterschiedlicher Sequenzen, die
synthetisiert werden nüssen, minimiert wird.
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Für hSOD kann zweckdienlicherweise eine DNA-Sequenz verwendet
werden, die für wenigstens die Aminosäurereste 19 bis 24 codiert,
insbesondere eine Sonde, welche wenigstens etwa 15 Basen und nicht mehr als etwa
20 Basen enthält, zweckdienlicherweise etwa 17 Basen. Man kann dann die
done, welche mit den markierten Sonden hybridisieren, mit
Restriktionsenzymen spalten, die DNA-Fragmente fraktionieren und die Hybridisierung
wiederholen, insbesondere durch das Verwenden einer zweiten Reine von
Sonden, die mit den DNA-Sequenzen, welche für eine andere Reine von
Aminosäureresten in hSOD codieren, hybridisieren. Zweckdienlicherweise
können diese Aminosäurereste 109 bis 114 sein. Einer oder nehrere Clone
können gefünden werden, die gegenüber beiden Sonden positiv sind, und
diese können als Ausgangsmaterial für eine cDNA verwendet werden, die für
wenigstens einen wesentlichen Teil der hSOD codiert.
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Ganz überraschend wurde gefunden, daß sich die Aminosäuresequenzen,
welche für hSOD publiziert worden waren, in einer signifikanten Anzahl an
Resten von der Aminosäuresequenz, die von der cDNA codiert wird,
unterscheiden. Insbesondere waren dort, wo die beiden publizierten Sequenzen
sich unterschieden (Jabusch et al., Biochemistry (1980) 19:2310-2316 und
Barra et al., FEBS Letters (1980) 120:153-156) die korrekten Zuordnungen
wie folgt: Rest 11, Aspartat; Rest 17, Isoleucin; Rest 26, Asparagin;
Rest 49, Glutamat; Rest 52, Aspartat; Rest 53, Asparagin; Rest 92,
Aspartat; Rest 98, Serin (siehe Fig. 4).
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Aufgrund der Unsicherheiten der Auswirkung des Abstandes zwischen
der ribosomalen Bindungsstelle und dem Translationsinitiationscodon, in
der Regel AUG, auf die Translation, wird durch das erfindungsgemaße
Verfahren eine Technik zur Variation des Abstandes und der Nucleotide,
welche die ribosamale Bindungsstelle vom Initiationscodon trennen,
bereitgestellt. In der Regel besteht der Spacer zwischen der ribosomalen
Bindungsstelle und dem Initiationscodon aus 6 bis 15, noch gebräuchlicher
aus 6 bis 12, Nucleotiden. Da die Basensequenz stromabwärts van der
Initiationsstelle ebenfalls die Effizienz der Translation beeinflussen kann,
stellt das erfindungsgemäße Verfahren die Variation der Nucleotidsequenz
(allerdings nicht der Länge) innerhalb mehrerer initialer 5'-Codons des
Polypeptids bereit, soweit es die Beschränkung der Redundanz des
genetischen Codes ermöglicht. Eine solche Degeneration kann bis zu 4 Codons,
gewöhnlicher 2 Codons, strombwärts der Initiationsstelle betreffen.
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Eine Vielzahl von Linkern wird hergestellt, in denen wenigstens 2
Nucleotide, gewöhnlich wenigstens 3 Nucleotide, aber nicht mens
als 10
Nucleotide, gewöhnlicherweise nicht mehr als etwa 6 Nucleotide, variiert
werden, um Mitglieder einzuschließen, die jedes der 4 Nucleotide
enthalten, wenn sie innerhalb des Spacers liegen, oder 2, 3 oder 4 Nucleotide
heben, falls es die Redundenz des genetischen Codes erlaubt, wenn sie
innerhaib des Strukturgens des Polypeptids liegen. Zusätzlich werden die
Linker so hergestellt, daß sie eine unterschiedliche Anzahl von
Nucleotiden enthalten, um eine Reihe von Linkern bereitzustellen, die nicht nur
in dar Sequenz sondern auch in dar Länge variieren. Der Längenunterschied
kann dauurch erreicht werden, daß Teile des Trägers während dar Synthese
der Linker entfernt werden, und, falls geeignet, die Synthese bei einer
weiteren Stufe fortgesetzt wird, so daß dadurch Linker bereitgestellt
werden, die eine abgestufte Anzahl an Sequenzlängen besitzen.
Gewöhnlicherweise wird das Linkergemisch in dar Länge in wenigstens einem
Nucleotid und nicht mehr als uber einen Bereich von sechs Nucleotiden,
gewöhnlicherweise nicht mehr als vier Nucleotiden, variieren.
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Dies kann zweckdienlicherweise an dem Fall erläutert werden, in dem
fehlenden Basen am Ende liegen. Nach jeder Stufe wird ein Teil des
Trägers entfernt, und die Synthese wird mit den Strängen, die an den Träger
gebunden sind, fortgeführt, wobei alle vier Nucleotide (DNTP) bei jeder
Stufe bereitgestellt werden. Diese Einzelstränge werden dann an einen
Einzelstrang, der teilweise komplementär ist, hybridisiert, wobei die
variable Region ein überhängendes Ende sein wird. Dadurch wird man eine
abgestufte Reihe von linkern erzielen, die uberhängende Enden besitzen,
die sowohl in ihrer Nucleotidsequenz als auch in ihrer Länge differieren.
Zu einem geeigneten Zeitpunkt während dar folgenden Hybrisierung,
Ligation oder Clonierungstätigkeit wird das überhänge Ende/werden die
uberhängenden Enden aufgefüllt, um doppelsträngiges Material bereitzustellen,
das weiteren Manipulationen zugänglich ist. Dies wird gewöhnlicherweise
und vorzugsweise in vitro durchgeführt, z.B. durch Verwendung des Klenow-
Fragments der DNA-Polymerase 1; alternativ könnte in manchen Konstrukten
das überhängende Ende als ein Einzelstrang cloniert werden, wobei das
Auffüllen in vivo in tranformierten oder transfizierten Wirt stattfindet.
Die Hybridisierung an einen komplementären Strang kann dadurch erreicht
werden, daß man eine 5'-Sequenz hat, die stromaufwärts der variablen
Nucleotidreihe liegt, die komplementär zu einer Sequenz ist, die in der
terminalen Sequenz vorkommt, an die der Linker geknüpft werden soll. Die
fehlenden Basen können dann in vitro oder in vivo aufgefüllt werden.
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Die Linker schiießen in ihrer Sequenz wenigstens einen Teil der
Region zwischen der ribosamalen Bindungsstelle und dem Initiationscooon
ein, vorzugsweise die Nucleotide, die proximal des Initiationscodons
liegen. Der Linker kann auch das Initiationscodon einschließen sowie Teile
des Strukturgens, der ribosamalen Bindungsstelle und Basen, die
stromaufwärts der ribosomalen Bindungsstelle liegen, die transkriptionelle
regulatorische Sequenzen enthalten können oder nicht enthalten können.
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Gewöhnlicherweise wird der Linker aus wenigstens 5 Basen bestehen,
in noch gewöhnlicherer Weise aus wenigstens 20 Basen und wird
gewöhnlicherweise etwa 200 Basen nicht uberschreiten, in noch gewöhnlicherer
Weise etwa 100 Basen nicht uberschreiten. Dort, wo der Linker größer als
etwa 35 Basen ist, wird er gewöhnlicherweise durch Verwenden von
einzelsträngigen Sequenzen von etwa 10 bis 35 Basen zusammengebaut werden,
wobei diese mit lediglich einem Teil des komplementaren Stranges homolog
sind, so daß komplementäre überlappende Sequenzen mit Überhängen
entstehen, so daß die verschiedenen Einzelstränge hybridisiert, ligiert werden
können und dar Überhang, der degeneriert ist und/oder eine variable Länge
hat, wie oben angegeben, aufgefüllt werden kann, um die gewünschten
Linker zu erzeugen, die kohäsive und/oder glatte Enden heben.
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Wenn das Strukturgen eine geeignete Restriktionsstelle enthält, die
gewöhnlich nicht mehr als etwa 50 Basen stromabwärts des
Initiationscodons liegt, kann ein Fragment, welches das Strukturgen enthält,
Restriktions-gespalten werden und mit einem komplementären kohäsiven Ende
des Linkers verbunden werden oder aufgefüllt werden, um ein glattes Ende
zu erzeugen, wobei das glatte Ende mit einem glatten Ende des Linkers
ligiert werden kann. Der Linker wird so konzipiert, daß sichergestellt
ist, daß das Strukturgen vollständig ist und im Leseraster mit dem
Initiationscodon liegt.
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Wie gezeigt, ergibt die Herstellung des Linkers eine Reihe von
Linkern, die eine ramisierte Reihe von Nlicleotiden besitzen, d.h.
jedes dar vier möglichen Nucleotide im codiereeden Strang (gemäß den oben
gezeigten Bedingungen dar Beschränkung des genetischen Godes) und die in
Bezug auf die Größe abgestuft sind und denen eines oder mehrere
Nucleotid(e) fehlt/fehlen, welche(s) die Zwischenregion definiert/definieren
oder die ribosamale Bindungsstelle und des Initiationscodon
verbindet/verbinden. Diese Linker, die aus Einzelsträngen hergestellt werden,
können mit anderen einzelnen oder doppelten DNA-Strängen verbunden
werden, um verlängerte Linker bereitzustellen, die nicht nur die ribosomale
Bindungsstelle einschließen sondern auch Basen, die stromaufwärts der
ribosomalen Bindungsstelle liegen. Alternativ können die Linker relativ
klein sein und an einer Stelle, die in der ribosomalen Bindungsstelle
liegt oder neben der ribosomalen Bindungsstelle liegt, beginnen und sich
stromabwärts bis zu einer Stelle am Initiationscodon oder im Inneren des
Strukturgens erstrecken.
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Obwohl die besondere Verknüpfungsreihenfolge der verschiedenen
Fragmente zur Bildung der erfindungsgemäßen Konstrukte normalerweise
nicht entscheidend sein wird, kann zweckdienlicherweise das Strukturgen
zuerst mit dem Linker verbunden werden. Dieses DNA-Konstrukt wird nicht
nur das Strukturgen sondern auch die ribosomale Bindungsstelle und alle
weiteren Nucleotide stromaufwärts der ribosomalen Bindungsstelle
einschließen. Zusätzlich wird es bei den Nucleotiden und der enzahl der
Nucleotide zwischen der ribosomalen Bindungsstelle und dem
Initiationscodon eine beträchtliche Verschiedenheit geben. Das betreffende
DNA-Konstrukt wird in einen geeigneten Expressionsvektor insertiert, der die
notwendigen regulatorischen Sequenzen der Transkriptionsinitiation
stromaufwärts enthält, ebenso wie die regulatorischen Sequenzen der
transkriptionellen Termination stromabwärts der Insertionsstelle des
betreffunden DNA-Konstruktes. Somit wird der Linker am 5'-Ende von
regulatorischen Signalsequenzen der Transkriptionsinitiation und am 3'-Ende mit
wenigstens dem Teil der endierenden Region und transkriptionellen und
translationellen Terminationssequenzen flankiert sein (5' - und 3' - geben
die Richtung der Transkription an.).
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Nach dem Herstellen der Plasmid- oder viralen DNA zum Einführen in
einen geeigneten Wirt (gewöhnlich schließt das zu einer geeigneten Stufe
in der Manipulation das Auffüllen der variablen überhängenden Region ein)
wird der Wirt tranformiert bzw. transfiziert, cloniert, die Clone werden
ausgestrichen und Einzelclone werden auf die effiziente Expression durch
Austesten der Produktion des gewünschten Produkts, z.B. hSOD, selektiert.
Die Anzahl der zu screenenden Clone, um die verschiedenen
Produktionshöhen des Produktes zu bestimmen, wird abhängen von und proportional sein
zum Maß der Längenvariabilität und der Sequenzdegeneration, die in den
synthetischen Linker eingeführt wurde. Wie durch die vorliegende
Ausführungsform beispielhaft gezeigt, ist die Anzahl der möglichen
rekombinanten Sequenzen bei vier Längenvariablen und einer vierfachen
Sequenzdegeneration bei jedem der sechs Nucleotide des Linkers 5440. Gewöhnlich
werden wenigstens einige wenige Hundert, vorzugsweise mehrere Tausend
oder mehr Clone durchgemustert werden. Das Screenen kann in effizienter
Weise unter Verwendung von Western-Blots (Antikörperbestimmung der
Produktes) von Wirtszellkolonien oder viralen Plaques, die auf Filtern aus
Nitrocellulose oder anderem geeigneten Material transferiert wurden,
durchgeführt werden. Alternativ kann unter Verwendung von Elektrophorese
mit einer Vielzahl von Spuren, wobei jede Spur eine individueller Clon
ist, durch Sichtbarmachung der Färbeintensität, Autoradiographie oder
Western-Blotting der Produktbande ein sofortiger und direkter Vergleich
angestellt werden, welche Clone in Bezug auf die Expression am
effizientesten sind. Dieser Test wird gewöhnlich ausreichend sein, obwohl
quantitative Immunoassays oder Enzymassays, falls angemessen, verwendet
werden können.
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Ggf. können die Konstrukte in einen anderen Wirt transferiert
werden, der die regulatorischen Signale des Expressionskonstruutes oder des
Expressionkonstruktes, welches zur Bereitstellung einer effizienten
Expression in einem anderen Wirt durch Einführen der notwendigen
regulatorischen Signale an geeigneten Stellen modifiziert wurde, erkennt.
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Ggf. kann das hSOD-Gen mit sekretorischen Leader und
Prozessierungssignalen verbunden werden, um eine Sekretion und eine Prozessierung
der hSOD zu ermöglichen. Verschiedene sekretorische Leader und
Prozessierungssignale wurden in der Literatur beschrieben. Siehe z .B. die US-
Patente 4 336 336, 4 338 397, 4 588 684 und 4 870 008.
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Von besonderem Interesse als Wirte sind einzellige
Mikroorganismenwirte sowohl Prokaryoten als auch Eukaryoten, wie z.B. Bakterien, Algen,
Pilze etc. Insbesondere können E. coli, B. subtilis, S. cerevisiae,
Streptomyces, Neurospora Wirte sein.
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Für die Verwendung in einzelligen Mikroorganismen ist eine große
Verschiedenheit von Vektoren verfügbar, wobei die Vektoren von Plasmiden
und Viren abgeleitet sind. Die Vektoren können Einzelkopie- oder
Niedrigoder Hochmultikopie-Vektoren sein. Die Vektoren können zur Clonierung
und/oder Expression dienen. Im Hinblick auf die breite literatur über
Vektoren, die kcomerzielle Verfügbarkeit vieler Vektoren und im Hinblick
darauf, daß es sogar Handbücher gibt, welche Vektoren und ihre
Restriktionskarten und Charakteristika beschreiben, ist keine ausführliche
Diskussion an dieser Stelle notwendig. Wie allgemein bekannt, beinhalten
die Vektoren normalerweise Marker, die eine Selektion ermöglichen, wobei
diese Marker zur Resistenz gegenüber cytotoxischen Verbindungen, zu
Prototrophie oder zur Immunität führen. Häufig ist eine Vielzahl von
Markern vorhanden, die verschiedene Charakteristika heben.
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Zusätzlich zu den Markern werden die Vektoren ein
Replikationssystem besitzen und werden im Falle der Expressionsvektoren normalerweise
sowohl die regulatorischen Signale der Initiation und Termination der
Transkription beinhalten, wie z.B. Promotoren, die einfache oder multiple
Promotoren sein können, eine mRNA-Capping-Sequenz, eine TATA-Box,
Enhancer, Terminatoren, Polyadenylierungssequenzen und ein oder mehrere
Stoppcodons, die mit dem Terminator assoziiert sind. Für die Translation
wird haufig eine ribosomale Bindung sstelle vorhanden sein, ebenso wie ein
oder mehrere Stoppcodons, obwohl in der Regel die Stoppcodons mit dem
Strukturgen assoziiert sein werden. Alternativ können diese
regulatorischen Sequenzen auf einem Fragment vorhanden sein, welches die
Strukturgene enthält und welches in den Vektor insertiert wird.
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Gewöhhlich werden eine oder mehrere Restriktionsstellen vorhanden
sein, die zur Insertion des Strukturgens in den Expressionsvektor an
geeigneter Stelle liegen. Nach der Insertion kann der Expressionsvektor,
welcher das Strukturgen enthält, in einen geeigneten Wirt eingeführt
werden, und der Wirt kann cloniert werden, um eine effiziente Expression der
hSOD zu ermöglichen.
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In bestimmten Fällen können für den Vektor spezialisierte
Eigenschäften bereitgestellt werden, wie z.B. eine temperatursensitive
Expression, Operatoren oder Aktivatoren zur Regulation der Transkription und
dgl. Von besonderem Interesse ist die Fähigkeit, die Transkription durch
exogene Mittel kontrollieren zu können, z.B. durch Temperatur,
Induktoren, Gorepressoren etc., wo die Transkription durch eine exogene
Verbindung, in der Regel eine organische Verbindung, induziert oder
reprimiert werden kann.
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Wird hSOD intrazellulär hergestellt, können die Zellen, wenn die
Zellkultur eine hohe Dichte erreicht hat, zweckdienlicherweise durch
Zentrifugation isoliert werden, lysiert werden und die hSOD kann mittels
verschiedener Techniken, wie z.B. Extraktion, Affinitätschromatographie,
Elektrophorese, Dialyse oder Kombinationen davon, isoliert werden. Wird
das Produkt sekretiert, können ännliche Techniken für das Nährmedium
angewendet werden, allerdings wird das gewünschte Produkt einen
wesentlich höheren Anteil des Gesamtproteins im Nahrmium als im Zelllysat
einnehmen.
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Die gebildete hSOD hat im wesentlichen die gleiche
Aminosäuresequenz wie die naturlich vorkommende menschliche Superoxiddismutase und
unterscheidet sich gewöhnlich in weniger als 5 Aminosäuren, noch
gewöhnlicher unterscheidet sie sich in weniger als 2 Aminosäuren. Die
rekombinante hSOD ("r-hSOD") zeigt im wesentlichen die gleichen
biologischen Eigenschaften wie die naturlich vorkonmende hSOD. Die biologischen
Eigenschaften schließen logische Eigenschaften ein, bei denen
Antikörper, die gegen authentische hSOD erzeugt werden, mit r-hSOD,
kreuzreagieren. Weiterhin zeigt, bezogen auf das Proteingewicht, das r-hSOD
Produkt in den gebräuchlichen Bioassays, die für hSOD angewendet werden,
einen wesentlichen Anteil der enzymatischen Aktivität der authentischen
hSOD von gewöhnlich wenigstens etwa 10 %, bevorzugt wenigstens etwa 50 %,
noch bevorzugter wenigstens etwa 80 %. Eine erläuternde Assaytechnik wird
von Merklund und Merklund, Eur. J. Biochem. (1974) 47:469-474,
beschrieben.
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Die folgenden Beispiele werden zur Illustration und nicht zur
Beschränkung gegeben.
Experimente
Molekulare Clonierung der hSOD-cDNA
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Gesamt-RNA wurde aus adulter menschlicher Leber mit Hilfe der
Guanidiniumthiocyanat/Lithiumchlorid-Methode (Cathala et al., DNA (1983)
2:329-335) herstellt. polyA-RNA wurde dazu verwendet, um doppelsträngige
cDNA (Maniatis et al., Molecular Cloning, 213-242, Cold Spring Harbor,
1982) zu synthetisieren und diese wurde uber eine Sepharose-CL4B-Säule
geleitet, um cDNAs größer 350 bp anzureichern (Fiddes und Goodman, Nature
(1979) 281:351-356). Die cDNA wurde in die PstI-Spaltstelle von plot4,
einem pBR322-Derivat, in welchem die PstI-EcoRI-Erkennungsstelle durch
folgende Sequenz ersetzt wurde, insertiert:
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Für die Insertion der cDNA wurde die oligo-dG:dC-Tailing-Methode
(Maniatis et al., a.a.O.) angewandt. E. coli-Stamm D1210 wurde mit diesem
Gemisch transformiert, und die Transformanten wurden auf L-Agar, welcher
10 µg/ml Tetracyclin enthält, selektiert (Kushner, S.R. (1978) In:
Genetic-Engineering, Hrg. Beyer, H.B. und Nicosia, 5., (Elsevier/North
Holland, Amsterdam) S.17). Plasmid-DNA, welche eine Leber-cDNA-Genbank
bildet, wurde direkt ausgehend von 62.000 rekombinanten Kolonien
hergestellt (Maniatis et al., Molecular Cloning, S. 86-94, Cold Spring
Harbor 1982), die in einer Dichte von etwa 3.000 Kolonien pro 9 cm
Durchmesser Petri-Schale ausplattiert wurden
Isolation von r-hSOD-Clonen
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Stamm D1210 wurde mit der Leber-cDNA-Geebank retransformiert, und
etwa 40.000 Clone wurden auf neun 14 cm Durchmesser Petri-Schalen
kultiviert. Nach dem Transfer der Kolonien auf Nitrocellulosepapier und nach
Choramphenicolamplifikation der Plasmid-DNA wurden die Zellen lysiert,
und die Filter wurden für eine Hybridisierung vorbereitet (Ish-Horowicz
und Burke, Nucleic Acids Research (1981) 9:2989-2998).
Oligonucleotidsonden wurden verwendet, um auf Hybridisierung abzusuchen, wobei die Sonden
aus enzymatisch radioaktiv markierten, chemisch synthetisierten
DNA-Mölekulen bestanden, welche zu der mRNA, die für die Aminosäurereste 19 bis
24 des Proteins endiert, komplementär sind (Jabusch et al., a.a.O.; Barra
et al., a.a.O.); das Gemisch hatte die folgenden Sequenzen:
wobei alle angegebenen Möglichkeiten für die Codierung der Peptidsequenz
synthetisiert wurden (32fach degeneriert).
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Die Sonden wurden mit ³²p zu einer spezifischen Aktivität von 1-
3x10&sup8; cpm/µg markiert und mit einem Millipore-Filter (0,45 µm) vor
Gebrauch filtriert. Die Filter wurden während 6 h bei 30ºC in 4x SSC, 2x
Dehardt-Lösung, 40 mM Natriumphosphat, pH 7,5, 300 µg/ml sonifizierter
Lachsoden-DNA hybridisiert. Die Hybridisierung erfolgte während 20 h bei
30ºC in der gleichen Lösung, die 2x10&sup6; cpm/ml hSOD-DNA-Sonde (Reste 19
bis 24) enthielt. Die Filter wurden in 4x SSC, einmal für 15 min bei
Raumtemperatur und zweimal während 15 min bei 30ºC, gewaschen, trocken
geblottet und mit einem verstärkenden Schirm während 24 h bei -70ºC
autoradiographiert.
-
Areale auf den Masterplatten, welche duplizierten positiven
Signalen entsprachen, wurden in L-Brühe gegeben, und Plasmid-DNA wurde durch
das Miniscreen-Verfahren hergestellt (Maniatis et al., Molecular Cloning,
178, 368-369, Gold Spring Harbor 1982). Diese DNA wurde mit PstI
gespalten und einer Southern-Blot-Analyse unterzogen (Southern, J. Mol. Biol.
(1975) 98:503-517), wobei anfänglich mit den vorherigen markierten Sonden
(Aminosäurereste 19 bis 24) und dann mit weiteren radioaktiv markierten
Sonden, welche von den Aminosäureresten 109-114 abgeleitet sind, und die
folgenden Sequenzen heben (alle möglichen Variationen, 72fach
degeneriert), die als Gemisch vorliegen, hybridisiert:
-
Ein Plasmid-Pool (pSOD1) enthielt eine cDNA-Insertion von 520 bp,
welche mit beiden Sonden hybridisierte, und nach Koloniereinigung wurde
Plasmid-DNA aus diesem Clon isoliert und mit der Maxam-und-Gilbert-
Methode (Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1977) 74:560-564) sequenziert, mit
den Ergebnissen, welche in Fig. 4 gezeigt sind. Der hSOD-cDNA-Clon pSOD1
stellt die codierende Region für die Aminosäuren 10 bis 153 der hSOD, ein
einzelnes Stoppcodon der Translation und eine 3'-nichttranslatierte
Region dar. Aus diesem Grund ist in den Expressionvektorkonstrukten die
Basensequenz der Region, welche für die Aminosäuren 1 bis 9 endiert, von
der publizierten Aminosäuresequenz der hSOD (Jabusch et al., a.a.O; Barra
et al., a.a.O.) abgeleitet und chemisch als ein Teil des variablen
Linkersegnentes (siehe unten) synthetisiert.
Konstruktion des Plasmides plot5 - (Siehe Fig. 2 und 3)
Plasmid plot1
-
Das mit plot1, welches einen hybriden trp-lac("tac")-Promotor
(DeBoer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1983) 80:21-25) enthält,
wurde dadurch konstruiert, daß man das 180 bp HgiA-TagI-Fragment aus
ptrpL1 (Edman et al., Nature (1981) 291: 503-506) und das 58 bp HpaII-
EcoRI-Fragment aus pKB268 (Backman und Ptashne, Cell (1978) 13:65-71)
tber ein Gel isolierte und diese Fragmente in pBR322, welche mit PstI und
EcoRI gespalten worden waren, ligierte. Das entstehende Plasmid wurde
dazu verwendet, den Stamm D1210 zu transformieren und die Clone wurden
auf Tetracyciinresistenz hin selektioniert. Plasmid plot3 wurde durch
Gelisolation des 155 bp Fnu4HI-EcoRI-Fragments aus plot1 konstruiert,
welches den tac-Promotor, wobei die Fnu4HI-Stelle unter Verwendung des
Klenow-Fragments der DNA-Polymerase I ("pol I K" oder "Klen. Pol.") in
ein glattes Ende ubergeführt wurde, und das 18 bp EcoRI-PstI-
Polylinkerfragment aus ΠAN7 der folgenden Sequenz enthielt:
-
Diese Fragmente wurden mit gelgereleigtem pBR322 ligiert, das mit
EcoRI gespalten worden war, dessen Enden unter Verwendung von pol I K
geglättet wurden und der im folgenden mit PstI gespalten und gelgereinigt
wurde. Dieses Ligationsgemisch wurde dazu verwendet, um den Stamm D1210
zu transformieren und auf L-Agarplatten, die 10 µg/ml Tetracyclin
enthielten, zu selektionieren.
-
Plasmid plots wurde dadurch hergestellt, daß zuerst ein Plasmid
konstruiert wurde, das den ΠAN7-Polylinker als eine
EcoRI-PvuII-Substitution in pBR322 enthielt. Dann wurde Plasmid ΠAN7 mit HindIII gespalten,
durch Auffüllen mit pol I K wurden glatte Enden erzeugt, und ein
synthetisches selbstkomplementäres PvuII-Linkermolekül (d(5'-CCAGGTGG-3'))
wurde mit dem oben modifizierten Plasmid ΠAN7 ligiert. Nach Spalten mit
EcoRI und PvuII wurde das resultierende 44 bp Polylinkerfragment (mit 4-
Basenüberhängen) gelisoliert und in pBR322 als eine
EcoRI-PvuII-Substitution cloniert.
-
Plasmid plot3 wurde mit EcoRI gespalten, und nach
Phenol-Chloroformextraktion und Ethanolfallung wurden die überstehenden 5'-Enden durch
Behandlung mit der S1-Nuclease (Palmiter, Biochemlstry (1974) 13:3606-
3615; Hallewell und Emtage, Gene (1980) 9:27-47) in glatte Enden
überführt. Nach Phenol-chloroformextration und Ethanolfällung wurde die DNA
mit ClaI gespalten, durch pol I K wurden glatte Enden erzeugt, und das
237 bp Fragment, das den tac-Promotor enthielt, wurde durch präparative
Polyacrylamid-Gelelektrophorese isoliert. Dieses tac-Promotorfragment mit
glatten Enden wurde dann in die PvuII-Spaltstelle des
pBR322-Polylinkerplasmides (siehe Fig. 3) insertiert, und es wurden done erhalten, in
denen der tac-Promotor die Transkription in Richtung des β-Lactamasegens
des pBR322 steuerte.
Konstruktion von plot5-Derivaten, die r-hSOD exprimieren
-
Die synthetischen DNA-Molekule F(26), C(16), B(31), D(11), E(13)
und 4(24), die in Fig. 1 gezeigt sind, wurden mit dem
Phosphoramiditverfähren synthetisiert. Der Einzelstrang 4(24) wurde unter Verwendung
aller vier Basen an den Stellen, an denen ein X angegeben ist,
hergestellt. Weiterhin wurde Silica bei der Synthese der 24mere entfernt, so
daß einzelsträngige 21mere, 22mere und 23mere zusätzlich zu den 24meren
erhalten wurden. Nach Entfernung des Silicaträgers wurden die vier
Gemische in geeigneten Verhältnissen kombiniert, um äquimolare Mengen jedes
möglichen Einzelstranges bereitzustellen. Dieses Gemisch wurde als ein
Einzelprodukt in den folgenden Stufen verwendet.
-
Molekule F(26), C(16), B(31) und D(11) wurden in äquimolaren Mengen
zusammengemischt und 10 µg unter Verwendung der T4-Polynucleotidkinase
phosphoryliert. Nach Phenol-Etherextraktion wurden die weiteren nicht-
phosphorylierten synthetischen DNA-Molekule 4(24) und E(13) zugegeben, so
daß alle Fragmente äquimolar vorlagen. Des äquimolare Gemisch enthielt
13 µg DNA in 133 µl 0,3 x Kinasepuffer.
-
Nach der Reassoziation durch Abkühlen von 70ºC auf 20ºC während 60
min in einer gleichmäßigen Geschwindigkeit wurden die Einzelstränge
zusammen mit T4-Ligase in 200 µl Ligationsgemisch bei 14ºC während 4 h
ligiert, mit Phenol-Chloroform extrahiert, mit Ethanol gefällt und die 5'-
Enden von 4(24) und E(13) unter Verwendung der T4-Polynucleotidkinase
(Maniatis et al., a.a.O.) phosphoryliert. Präparative
Polyacrylamid-Gelelektrophorese
wurde dazu verwendet, das vollständig ligierte 53 bp
Material, welches 5'- und 3'-überstehende Enden besitzt, zu isolieren.
-
Das obige gereinigte Fragmentgemisch wurde dann mit den 460 bp
TagI-PstI-Segment der hSOD-cDNA, wie in Fig. 1 gezeigt, ligiert. Dieses
Segment selbst wurde dadurch konstruiert, daß das 454 bp TagI-AluI hSOD-
Fragment isoliert wurde, daß mit Hilfe der pol I K glatte Enden erzeugt
wurden und daß es in plots zwischen die EcoRI und SalI-Erkennungssteilen
(siehe Fig. 3), die ebenfalls in glatte Enden übergeführt wurden,
insertiert wurde. Nach der Isolation der Plasmid-DNA aus dieser Rekombinante
wurde das 460 bp TagI-PstI hSOD-Fragment durch präparative Polyacrylamid-
Gelelektrophorese isoliert. Nach Extraktion und Fällung wurde das 515 bp
Fragment, welches aus der Verbindung des synthetischen Fragments mit dem
460 bp TagI-PstI hSOD-Fragment entstand, mit pol I K aufgefüllt (525 bis
528 bp) und dann mit SalI gespalten, und das entstehende 519 bis 522 bp
hSOD-Fragment wurde durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese isoliert.
Dieses Fragment wurde dann in plot5, das mit PvuII und SalI gespalten und
dann mit alkalischer Phosphatase behandelt worden war, insertiert. Die
entstehenden Plasmide wurden dazu verwendet, den Stamm D1210 zu
transformieren. Die Rekombinanten, die nach der Transformation von Stamm D1210
erhalten wurden, wurden auf L-Agar, der 100 µg/ml Ampicillin enthielt,
selektioniert, so daß eine Reihe von Clonen (als plot5/SOD bezeichnet)
mit verschiedenar SOD-Expression entstand.
r-hSOD-Expression und plot5/SOD-Plasmidselektion
-
Zur Analyse der Gesamtproteine von E. coli durch SDS-Polyacrylamid-
Gelelektrophorese wurden über Nacht Kulturen 30fach in 1 mi L-Brühe
verdunnt und unter Schütteln 90 min bei 37ºC bis zu einer O.D.&sub6;&sub5;&sub0; von
etwa 0,2 kultiviert. IPTG (Isopropylthiogalactosid) wurde zu einer
Endkonzentration von 2 mM zugegeben, und die Kulturen wurden weitere 3 h
inkubiert. Nach Zentrifügation wurde das Zellpellet in 50 µl Gelladepuffer
resuspendiert (Laemmli, Nature (1970) 227:680-685) und durch 3faches
Wiederholen der folgenden Prozedur lysiert: Für 1 min Einfrieren, während
2 min Kochen, während 10 s Vortexen.
-
Nach elektrophoretischer Auftrennung (Laemmli, a.a.O.) wurden die
Proteinbanden mit Coomasie-Blau gefärbt und die Menge an SOD, die von
jedem Clon gebildet wurde, abgeschätzt; diese Ergebnisse wurden dann
unter Verwendung von Western-Blots mit Antikorpern gegen authentisches
menschliches SOD bestätigt. Mehr als 300 Clone wurden analysiert und
zeigten SOD-Expressionsspiegel, die von niedrig oder gar nicht vorhanden
bis zu Mengen variierten, die mit 5 bis 10 % des gesamten löslichen
zellulären Proteins abgeschätzt wurden. Die Ergebnisse für sechs der über
300 Clone sind in Tabelle 1 gezeigt, zusammen mit der spezifischen
Sequenz für DNA-Molekül 4(24), wie durch die Methode von Maxam und Gilbert,
a.a.O., bestimmt.
Tabelle 1: Sequenz und SOD-Spiegel
Herstellung in E. coli
r-hSOD-Assays
-
Für Enzymassays wurden 100 ml Kulturen, wie oben beschrieben,
induziert. Lösliche Zellextrakte wurden durch 10 x 20 s Vortexen der
Zellpellets mit einem gleichen Volumen an 0,45 bis 0,5 mm Durchmesser
Glaskügelchen (Braun AG) und einem gleichen Volumen an Assaypuffer (50 mM Tris-
Cacodylat, pH 8,2, 1 mM Diethylentrianinpentaessigsäure) in einem 1,5 ml
Mikroreaktionsgefäß bei 4ºC hergestellt. Zellbruchstücke wurden durch
Zentrifügieren des Reaktionsgefäßes während 1 min in einer
Mikrozentrifüge (Beckaan) sedimentiert. Die Überstände wurden gegen den Assaypuffer,
welcher jeweils ein 1 mM Zinksulfat und Kupfersulfat enthielt, während
4 h bei 4ºC dialysiert.
-
SOD-Assays wurden unter Verwendung der Pyrogallolmethode (Marklund
und Marklund, a.a.O.) durchgeführt. Die Reaktionsgemische enthielten
0,2 mM Pyrogallol im Assaypuffer, und die Reaktionsraten wurden während
5 min unter Verwendung eines Hewlett-Packard 8450-Spektrophotometers bei
420 nm bestimmt. Vier verschiedene Assayproben wurden hergestellt:
lösliche E. coli-Extrakte; authentisches hSOD; und jede der vorherigen
Proben vorinkubiert mit Kaninchen-Antikörpern gegen authentisches hSOD.
Jede Probe wurde in einer Kuvette 1 min bei 25ºC inkubiert, bevor
Pyrogallol zugegeben wurde und bei 25ºC der Assay durchgeführt wurde. Die
Antikörperproben wurden 10 min bei Raumtemperatur in Assaypuffer mit 5 µl
Antikörper präinkubiert. Es wurde gefunden, daß diese Bedingungen
ausreichend sind, um 100 ng reinen hSOD zu inaktivieren.
-
Die folgende Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse for einen der
untersuchten Clone (pSODx8):
Tabelle 2: Enzymatische Aktivität der humanen Cu-Zn-SOD
Hergestellt in E. coli (Stamm D1210 (pSODX8))
-
Diese Daten zeigen, daß etwä 15 % des gesamten löslichen zellulären
Proteins hSOD war (unter der Annahme, daß die als Referenz verwendete
reine humane Cu-Zn-SOD vollständig aktiv war). Zusammen mit den
elektrophoretischen Daten genommen (siehe oben), die zeigten, daß 5 bis 10 % des
gesamten löslichen zellulären Proteins als hSOD wanderte, erscheint es,
daß ein wesentlicher Teil, wahrscheinlich ein Großteil des produzierten
hSOD aktiv ist.
-
Die korrekte Sequenz des clonierten Gens wurde unter Verwendung der
Maxam-und-Gilbert-Methode, a.a.O., bestimmt. Zusätzlich wurden die ersten
zwölf Aminosäuren am N-Terminus durch automatischen Edman-Abbau bestimmt.
Die bestimmte Aminosäuresequenz war wie folgt:
-
ALA-THR-LYS-ALA-VAL-(GYS)-VAL-LEU-LYS-GLY-ASP-GLY--
-
Der erste nachgewiesene ALA-Rest war in einer molaren Konzentration
vorhanden, die etwä der des Input-Peptids gleich war, was auf die
Abwesenheit eines blockierten Aminoterminus hindeutet. Der CYS-Rest wurde durch
die verwendete Aminosäureanalysemethode nicht ermittelt, aber sein
Vorhandensein wurde von der Nucleotidsequenz abgeleitet.
-
Daher wurde das (N-Formyl)methionin von dem bakteriellen
Expressionsprodukt entfernt, und das Material hatte die körrekte
Aminosäuresequenz, d.h. identisch mit der, welche für die cytoplasmatischen hSOD-
Reste 1 bis 10 berichtet wurde, jedoch war der N-terminale ALA-Rest nicht
acetyliert.
-
Weiterhin wanderte das in E. coli gebildete Polypeptid bei einer
1%igen Agarosegelelektrophorese (pH 8,6), die Ladungsunterschiede
bestimmt (Corning Universal-Elektrophoresefilm, gefärbt nach Clausen,
Immunochemical Technique, S. 530-531), langsamer als das natürliche
Protein, was ebenso auf das Fehlen einer Acetylierung hindeutet. Außerdem
ergab die Analyse der tryptischen Peptide sowohl des bakteriellen hSOD-
Polypeptids als auch des gereinigten authentischen (acetylierten)
natürlichen Proteins, daß alle tryptischen Peptide identisch waren, mit der
Ausnahme des bakteriellen N-terminalen Peptids, welches auf eine andere
Art und Weise wanderte, d.h. mit einer Ladung, die für ein Peptid
erwartet wird, dem die N-Acetylgruppe fehlt.
Expression in Hefe
-
Für den Transfer des r-hSOD-Gens in einen Hefevektor wurden die
plot5/SOD-Plasmidclone auf NcoI-Restriktionserkennungsstellen am 5'-Ende
der codierenden Region hin untersucht. For diese Plasmide waren die
variablen Nucleotide, welche 5' vom ATG-Initiations-Codon vorhanden sind,
CC, die Sequenz CCATGG stellt eine NcoI-Erkennungsstelle dar. Die Clone
wurden gescreent, und es wurde einer selektiert und mit phSOD bezeichnet.
-
Das Plasmid phSOD wurde mit NcoI und SalI gespalten, und es wurde
ein 550 bp Fragment erhalten, welches ein nichttranslatiertes Nucleotid
am 5'-Ende und die vollständige codierende Region für hSOD enthielt.
pPGAP (ein Hefeexpressionsvektor, welcher den GAP-Promotor enthält, wie
eben hergestellt) wurde mit NcoI und SalI, gefolgt von einer Behandlung
mit alkalischer Phosphatase, gespalten, und das NcoI-SalI-Fragment in
pPGAP wurde durch das SalI-NcoI-Fragment ersetzt, um pPGAPSOD zu
erhalten. Die BamHI-Spaltung von pPGAPSOD führte zu einem 2 kb Fragment,
welches gelisoliert wurde und in die BamHI-Spaltstelle von pC1/1 und
pC1/1 GAL4/370 eingeführt wurde, um die Plasmide pC1/1GAPSOD bzw.
pC1/1GALGAPSOD zu erhalten.
-
Plasmid pC1/1 ist ein pJDB219-Derivat (Beggs, Nature (1978) 275:
104), in dem die Region, welche dem baateriellen Plasmid pMB9 in pJDB219
entspricht, durch pBR322 in pC1/1 ersetzt wurde. Zur Herstellung eines
Expressionsvektors, welcher sekretorische und Prozessierungssignale
enthält,
siehe US-A-4 870 008. Plasmid pC1/1GAL4/370, ein regulierbarer
Hefeexpressionsvektor, der die GAL1/GAL10-regulatorische Region enthält
(durch das GAL4-Genexpressionsprodukt kontrolliert), wird, wie unten
beschrieben, hergestellt.
-
Plasmide pC1/1GAPSOD und pC1/1GALGAPSOD wurden in den Hefestamm
2150-2-3 (erhältlich von Lee Hartwell, University of Washington), wie
zuvor (Hinnen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1978) 75:1929-1933)
beschrieben, transformiert, mit dem Expressionsergebnis, welches in der
folgenden Tabelle 3 gezeigt wird.
Tabelle 3: Expression der humanen SOD im Hefestamm 2150
-
1 Alle Kulturen wurden in Minus-Leucinmedium mit 2 % Milchsäure, 3 %
Glycerin mit oder ohne 2 % Galactose bis zur späten logarithmischen
oder frehen stationären Phase kultiviert.
-
2 Durch RIA bestimmt.
-
hSOD-Spiegel wurden unter Verwendung eines
Standard-Radioimmunassays mit iodiniertem authentischem hSOD als Standard gemessen. Die
konstitutive Synthese von GAP-Promotor führt zu sehr hohen Spiegeln der
hSOD-Produktion in der Größenordnung von 10 bis 30 % des gesamten
zellulären Proteins. Die Induktion mit Galactose funktionierte fast ebenso gut
und führte zu 7 % hSOD im zellulären Protein.
-
Wird hSOD in diesen hohen Spiegeln produziert, ist es gewöhnlich
notwendig, Zink- und Kupferionen dem Produktprotein als prosthetische
Gruppen zuzugeben, um die volle enzymatische Aktivität, z.B. die
katalytische Aktivität, zu erhalten. Dies erfolgt z.B. durch Dialyse gegen 1 mM
lösung sowohl an Zink als auch Kupfersulfat. Alternativ können
Zinkund/oder Kupferionen dem Wachstumsmedium zugegeben werden; dieses
Verfahren stellt ebenfalls Mittel zur Selektion von Stämmen bereit, die hohe
Spiegel an hSOD bilden, und/oder Verfahren zur Vermeidung des Verlustes
von Plasmidvektoren, welche hSOD in ansonsten nicht selektiven Medien
exprimieren.
Konstruktion von pPGAP
-
pGAP1, ein Plasmid, das durch Insertion eines HindIII-Fragments,
welches das GAPDH-Gen (GAP49 (Holland und Holland, J. Biol. Chem. (1979)
254: 5466-5474) in der HindIII-Erkennungsstelle von pBR322 inserttiert
enthält, hergestellt wurde, wurde mit HinfI gespalten, und ein 500 bp
Fragment wurde isoliert. Das Fragment wurde mit Bal31 bandelt, um etwa
50 oder 90 bp zu entfernen, gefolgt von einer Ligation mit
HindIII-Linkern und einer HindIII-Spaltung. pBR322 wurde mit HindIII gespalten,
gefolgt von einer Behandlung mit alkalischer Phosphatase, und das etwa 450
oder 410 bp große Fragment wurde insertiert, um pGAP128 zu erhalten.
-
pGAP128 wurde mit HindIII gespalten, mit dem Klenow-Fragment und
dNTPS wurden glatte Enden des Fragments erzeugt, und das entstehende
450 bp Fragment wurde durch Gelelektrophorese isoliert. Dieses Fragment
wurde in SmaI gespaltenes plot5 insertiert, das mit alkalischer
Phosphatase besedelt worden war, um Plasmid plot5pGAP128 zu erhalten, das etwa
-400 bis +27 bp des GAPDH-Promotors und der codierenden Region enthielt.
-
Der Hefeexpressionsvektor pPGAP, welcher einen
Polyrestriktions-Erkennungsstellen-Linker zwischen dem GAPDH-Terminator und der kurzen
Promotorregion besitzt, wurde wie folgt hergestellt. Plasmid plot5pGAP128
wurde mit BamHI und TagI gespalten, um ein etwa 390 bp
BamHI-TagI-Fragment zu erhalten, welches -400 bis -26 bp des GAPDH-Promotors umfaßt. Das
BamHI-TagI-Fragment wurde mit einem synthetischen Fragment ligiert,
welches -25 bis -1 bp des GAPDH-Promotors sowie mehrere
Restriktionserkennungsstellen einschließlich NcoI enthielt und folgende Sequenz hatte:
-
Dadurch entstand ein BamHI-SalI-Fragment, welches mit BamHI und SalI
gespalten wurde und dazu verwendet wurde, das BamHI-SalI-Fragment des
BamHI-SalI-gespaltenen pBR322, das mit alkalischer Phosphatase beandelt
worden war, zu ersetzen. Nach der Ligation wurde das Plasmid pGAPNRS
erhalten, das mit BamHI und SalI gespalten wurde, um ein 400 bp BamHI-SalI-
Fragment zu erhalten, das gelisoliert wurde. Dieses Fragment wurde mit
einem etwa 900 bp SalI-BamHI-Fragment ligiert, welches die
GAPDH-Terminatorregion
und ein kurzes Segnent der 3'-codierenden Region enthielt,
und das entstehende 1,4 kb BamHI-BamHI-Fragment wurde mit BamHI
gespalten. Das SalI-BamHI GAPDH-Terminatorfragment wurde durch SalI- und BamHI-
Spaltung von pGAP2 erhalten, ein Plasmid, welches durch Insertion eines
etwa 3,3 kb BamHI-Fragments, das das GAPDH-Gen GAP49 (Holland und
Holland, a.a.O.) in der BamHI-Erkennungsstelle von pBR22 enthält,
hergestellt wurde. Plasmide pGAP2 und pGAP1 wurden wie folgt erhalten: Eine
Hefegenbank wurde durch Insertion von Fragmenten, die durch partielle
Spaltung der Gesamthefe-DNA mit der Restriktionsendonuclease Sau3A
erhalten wurde, in den lambda-Phagen Charon 28 hergestellt (Blattner et
al., Science (1977) 196:161-169). Die Phagenbank wurde mit DNA, die
kömplementär zu der Hefe-GAPDH-mRNA ist, gescreent, und das Hefe-GAPDH-
Gen aus einem dieser Clone wurde entweder als ein etwa 3,3 kb
BamHI-Fragment in die BamHI-Erkennungsstelle von pBR322 (pGAP-2) oder als ein etwa
2,1 kb HindIII-Fragment in die HindIII-Erkennungsstelle von pBR322
(pGAP-1) subcloniert.
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pBR322 wurde mit EcoRI und SalI gespalten, es wurden glatte Enden
erzeugt und mit BamHI-Linkern ligiert, gefolgt von einer BamHI-Spaltung;
das 3,8 kb BamHI-BamHI-Fragment wurde aus dem Gel isoliert, durch
Selbstligation reurkularisiert, cloniert und mit pBRΔR1-Sal bennt. Das 1,4
kb BamHI-BamHI-Fragment wurde in den BamHI-gespaltenen alkalische
Phosphatase-beendelten Vektor pBRΔR1-Sal insertiert, um das Plasmid
pPGAP von etwa 5,3 kb mit einer der Richtung von ampr entgegengerichteten
Orientierung zu erhalten.
Konstruktion von GAL-regulierten Plasmiden.
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Das Plasmid pLGSD5 wurde, wie in Guarente et al., (1982) a.a.O.
beschrieben, hergestellt. Das Plasmid wurde wie folgt behandelt: Nach
Restriktion mit XhoI wurden die überhangenden Enden mit dem Klenow-Fragment
der DNA-Polymerase I ("Klenow-Fragment") aufgefüllt, mit EcoRI-Linkern
(GGAATTCC) ligiert und dann vollständig mit EcoRI und Sau3A gespalten, um
ein 370 bp Fragment zu erhalten, das durch Gelelektrophorese isoliert
wurde und die intergenischen Sequenzen zwischen den GAL1- und den GAL10-
Genen der Hefe enthielt und fur die GAL4-Regulationssequenzen der
GAL1- und GAL10-Gene liefert.
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Dieses Fragment wurde in pBR322 insertiert, das zuvor vollständig
mit EcoRI und BamHI gespalten wurde, gefolgt von einer Bendlung mit der
alkalischen Phosphatase, um eine Oligomerisierung zu verhindern; dadurch
entstand Plasmid pBRGAL4.
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Plasmid pBRGAL4 wurde vollständig mit Sau3A gespalten, die
überhängenden Enden wurden mit dem Klenow-Fragment aufgefüllt, und das
resultierende Fragment mit glatten Enden wurde mit SalI-Linkern (CGTCGACG)
ligiert, gefolgt von einer Spaltung mit SalI und XhoI. Das entstehende
370 bp Fragment wurde durch Gelelektrophorese isoliert. Dieses Fragment
enthält die Original-370 bp-Hefe-GAL4-Regulatorsequenz mit XhoI- und
SalI-Enden.
-
Das Fragment wurde dann in das Plasmid plot5 cloniert. plot5 wurde
dadurch hergestellt, daß ein 40 bp Polylinkerfragment der folgenden
Sequenz
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als eine EcoRI-PvuII-Suostitution in pBR322 eingefügt wurde, gefolgt von
der Insertion des trp-lac-Promotors (Russel und Bennett, Gene (1982)
20:231-245) in die PvuII-Erkennungsstelle, so daß die Transkription in
Richtung der Polylinkersequenz orientiert ist. plot5 wurde vollständig
mit SalI gespalten, gefolgt von einer Bendlung mit alkalischer
Phosphatase, und das 370 bp Fragment wurde in plot5 insertiert, um Plasmid
plot5GAL4/370 zu erhalten. Dieses Plasmid wurde dann vollständig mit
BamHI und SalI gespalten, um das individuelle Fragment, das um 6 bp des
Polylinkerfragments verlängert war, wieder zu erlangen. Dieses Fragment
wurde dann in pC1/1, das vollständig mit BamHI und SalI gespalten worden
war, gefolgt von einer Behandlung mit der alkalischen Phosphatase, um
eine Rezirkularisierung zu verhindern, ligiert. Das entstehende Plasmid
wurde mit pC1/1GAL4/370 bezeichnet. Das BamHI-SalI-Fragment befindet sich
im pBR322-Anteil das Vektors pC1/1.
-
Es wurde gezeigt, daß das phSOD-Polypeptid, welches in der Hefe
gebildet wird, identisch zum natürlichen humanen Protein ist. Sowohl bei
der Polyacrylgelelektrophorese (mit und ohne Natriumodecylsulfat) als
auch bei Agarosegelelektrophorese (siehe oben) war das
Wanderungsverhalten des hSODs, welches in der Hefe hergestellt wurde, identisch zu dem
Protein. Wurde hochgereinigtes Hefepolypeptid 12 Zyklen eines
Edman-Abbaus
unterzogen, so war die Sequenz die gleiche wie die for das
menschliche Protein berichtete (Reste 1 bis 10), welches, wie oben gezeigt, in
E. coli gebildet wurde. Der nachgewiesene Spiegel war jedech lediglich 5
bis 10 % des erwarteten Spiegels in Bezug auf die molare Basis relativ
zum Protein-Input. Dieser erniedrigte Nachweisspiegel zeigte an, daß die
N-terminale Aminosäure blockiert war, d.h. wahrscheinlich acetyliert. Das
Ergebnis wurde durch vergleichende Analyse der tryptischen Peptide,
welche von dem Hefe-produzierten hSOD und von authentischem acetyliertem
menschlichem Material abgeleitet wurden, bestätigt; es zeigte sich, daß
alle erwarteten tryptischen Proteine in den beiden Proben identisch waren
einschließlich der N-terminalen, was das Vorhandensein des acetylierten
N-terminalen ALA in dem Hefeexpressionsprodukt anzeigt.
Isolation des menschlichen SOD-Gens
-
Um das menschliche SOD-Gen zu isolieren, wurde eine Genbank im
Bakteriophagen lambda, welche das menschliche Genom repräsentiert (R.
Lawn et al. (1978), Cell 15:1157-1174) mit einer radioaktiv markierten
DNA-Sonde, die aus der menschlichen SOD-cDNA hergestellt wurde,
gescreent. Es wurde eine Million Phagenplaques gescreent, und 13 positive
hybridisierende Plaques wurden gereinigt. Die Restriktionsendonuclease-
Analyse der Phagen-DNAs zeigte, daß wenigstens 5 verschiedene Gene
vorlagen, so daß man annehmen kann, daß es andere SOD-verwandte Gene und
Genprodukte gibt. Ein Kandidat fur ein solches Gen ist die jüngst
entdeckte extrazelluläre Cu/Zn-SOD (S. Marklund (1982) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 79:7634-7638). Um das authentische cytoplasmatische
Cu/Zn-SODGen von den verwandten Genen zu unterscheiden, wurden synthetische DNA-
Sonden 5'-AATGCTTCCCACACC-3' und 5'-CTCAGTTAAAATGTCTGTTTG-3' verwendet,
die den Aminosäureresten 19 bis 26 bzw. den Nucleotiden 193 bis 213 3'
des Terminations-Codons in der 3'-untranslatierten Region entsprechen.
Lediglich eine dieser 13 genomischen DNAs hybridisierte mit diesen
Sonden, was darauf hinweist, daß es sich um das authentische menschliche
cytoplasmatische SOD-Gen handelt. Dies wurde durch DNA-Sequenzanalyse der
N-terminalen Region bestätigt, wie in Fig. 5 gezeigt, in der die
Aminosäuresequenz, die durch Proteinsequenzierung bestimmt wurde, bestätigt
wurde. Dies zeigt außerdem, daß fur SOD kein Präprotein vorhanden ist, da
ein In-Frame-Terminations-Codon neun Nucleotide 5' vom
Initiationsmethionin-Codon vorhanden ist. Wie in Fig. 5 gezeigt, enthält das
menschliche cu/Zn-SOD-Gen intervenierende Sequenzen. Die Karte des SOD-Gens,
die in Fig. 6 gezeigt ist, zeigt, daß es mehr als eine intervenierende
Sequenz gibt.
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E. coli-Stamm D1210 (pSODX8) wurde bei der A.T.C.C. am 27.
September 1983 hinterlegt und erhielt die Eintragungs-Nr. 39453. Hefestamm
2150-2-3 (pC1/1GAPSOD) und E. coli-Stämme D1210 (pSOD11) und D1210
(pS2OR) wurden bei der A.T.C.C. am 9. Mai 1984 hinterlegt und erhielten
die Eintragungs-Nrn. 20708, 39679 bzw. 39.680.