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Die Erfindung betrifft eine gedruckte Schaltungs- oder
Leiterplatte und insbesondere eine gedruckte Leiterplatte, wie sie in
der FR-A-2515917 beschrieben ist, mit einer gedruckten Haupt-
Leiterplatte mit einer einzelnen oder mehreren Schichten, die
ein Leitungsmuster eines Schaltkreises zum Durchführen der gewünschten
Funktion und eine flexible gedruckte
Hilfs-Leiterplatte aufweist, welche ein Schaltungs- oder Leitungsmuster zum
wirksamen Abändern des Musters der gedruckten Haupt-Leiterplatte
hat, und ein Verfahren zum Herstellen einer gedruckten
Schaltungsplatte mit der oben beschriebenen gedruckten Leiterplatte
und darauf angebrachten elektronischen Bausteinen.
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Ein Schaltungs- oder Leitungsmuster einer gedruckten
Leiterplatte (im folgenden als PW-Platte (printed wiring) bezeichnet) wird
so entworfen und gebildet, daß es genau der Funktion dient, die
für den Einsatz der PW-Platte vorgesehen ist. Manchmal müssen
Umbildungen auf Grund von Fehlern im Entwurf oder Modifikationen
des Entwurfes vorgenommen werden. Dies kann durch den Einsatz
von Drahtbrücken (Jumper) erreicht werden.
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Ein Beispiel herkömmlicher Drahtbrücken ist in Fig. 1 und 2
gezeigt. Wie dargestellt, sind auf der Unterseite eines Trägers
oder Substrats 1 ein Leitungsmuster und Kontaktflecken oder
Lötaugen 6 ausgebildet, und Anschlußdrähte 3' verschiedener
Bauteile gehen durch Durchgangslöcher der entsprechenden Lötaugen 6
hindurch und werden mit Lot 4 mit dem Schaltungsmuster S und den
Lötaugen 6 verlötet. Drahtbrücken 2 werden zum Verbinden der
Lötaugen 6, die zum Verändern des Schaltkreises miteinander
verbunden werden müssen, aufgelötet. Eine solche direkte
Verbindung zwischen den erforderlichen Stellen durch Drahtbrücken, im
Gegensatz zur Verbindung durch das Schaltungsmuster auf dem
Substrat 1, wird Brücken-Verdrahtung genannt.
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Die oben beschriebene Brücken-Verdrahtung bringt die folgenden
Schwierigkeiten mit sich. Die herkömmliche Brücken-Verdrahtung
wird manuell und für jede einzelne PW-Platte gesondert
durchgeführt, die Drähte müssen für diesen Zweck auf die geeignete
Länge zugeschnitten werden und die Isolation der Drähte muß
entfernt oder abgeschält werden. Diese Arbeit ist sehr
zeitaufwändig und führt leicht zu Fehlverdrahtung. Ferner erfordert die
Brücken-Verdrahtung einige Übung. Dadurch wird die Produktivität
gesenkt.
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Eine Lösung dieser Schwierigkeiten ist in der JP-GM Anmeldung
Nr. 9592/1969, veröffentlicht am 18. April 1969, angegeben. Die
darin beschriebene PW-Platte umfaßt eine Haupt-PW-Platte mit
einem Leitungsmuster und Durchgangslöchern zum Anbringen von
Bauteilen, eine Hilfs-PW-Platte mit Durchgangslöchern, die mit
einigen der Durchgangslöcher der Haupt-PW-Platte fluchten, und
mit zum Verbinden der Durchgangslöcher ausgebildeten Drahtbrücken
und sich durch jeweils beide Durchgangslöcher der beiden
Platten erstreckende Stifte, um sowohl eine elektrische
Verbindung als auch eine mechanische Kopplung zwischen den beiden
Platten zu schaffen.
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Einzelheiten einer solchen herkömmlichen PW-Platte sind in Fig.
3(a) Fig. 3(b) und Fig. 3(c) gezeigt, wobei Fig. 3(b) einen
Querschnitt längs der Linien IIIb-IIIb von Fig. 3(a) und Fig.
3(c) einen Querschnitt längs der Linien IIIc-IIIc von Fig. 3(a)
zeigen.
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Wie gezeigt, ist auf der Haupt-PW-Platte 1 ein gedrucktes
Leitungsmuster 5 vorgesehen, das eine elektrische Verbindung
zwischen einem Lötauge 6 mit einem Durchgangsloch zum Anbringen
eines elektrischen Bauteils und einem anderen Lötauge 6
ebenfalls mit einem Durchgangsloch schafft. Auf die Haupt-PW-Platte
1 ist eine Hilfs-PW-Platte 8 gelegt, die Lötaugen 6' hat, deren
Durchgangslöcher mit den Durchgangslöchern der Lötaugen 6 der
Haupt-PW-Platte 1 fluchten, sowie ein zum Schaffen von
Verbindungen ausgebildetes Leitungsmuster 9, das demselben Zweck dient
wie die Drahtbrücken 2 von Fig. 1 und 2.
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Die in Fig. 3(c) gezeigten Stifte 17 schaffen eine elektrische
Verbindung und eine mechanische Kopplung der Hilfs-PW-Platte 8
zur Haupt-PW-Platte 1. Nachdem die Hilfs-PW-Platte 8 so auf die
Haupt-PW-Platte gelegt ist, daß die Durchgangslöcher der
Lötaugen 6' der Hilfs-PW-Platte 8 mit den Durchgangslöchern der
Lötaugen 6 der Haupt-PW-Platte 1 genau fluchten, werden die
Stifte 17 in die Durchgangslöcher beider Platten 1 und 2
eingefügt und die beiden Platten durch Löten zueinander gesichert.
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Bei dieser bekannten PW-Platte ist das manuelle Verdrahten der
Drahtbrücken 2 von Fig. 1 und 2 nicht länger notwendig, sondern
eine Hilfs-PW-Platte 8 mit dem benötigten Leitungsmuster wird
mittels Stiften und Lot mit der Haupt-PW-Platte verbunden, so
daß Fehler auf Grund vergessener oder falsch verdrahteter
Jumper- bzw. Drahtbrücken vermieden werden können und die Brücken-
Verdrahtung wesentlich vereinfacht ist.
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Die beschriebene PW-Platte hat die folgenden Nachteile. Erstens
erfordert das Verbinden der Hilfs-PW-Platte mit der Haupt-PW-
Platte durch Stifte und Lot einen großen Arbeitsaufwand und viel
Zeit und erhöht dadurch die Herstellungskosten.
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Zweitens macht es die Dicke der Hilfs-PW-Platte, die in etwa
gleich der der Haupt-PW-Platte ist, schwierig, nach dem
Aufbringen und Verlöten der elektronischen Bauteile Tests
durchzuführen. Das heißt, daß die Anschlußpins der elektronischen
Bauteile, die durch die Durchgangslöcher beider Platten hindurchgehen,
aufgrund der Dicke der Hilfs-PW-Platte nicht an der Unterseite
zugänglich sind, so daß ein Test, wie ein Leitfähigkeitstest
schwierig ist.
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Ferner ist es dann, wenn das Leitungsmuster der Haupt-PW-Platte
nach dem Anbringen der Hilfs-PW-Platte geändert, z. B.
durchtrennt, werden soll, notwendig, die Hilfs-PW-Platte zu
entfernen, was das Entfernen der Stifte und des Lotes beinhaltet.
Diese Arbeit ist ebenfalls zeitaufwendig.
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Dabei tritt weiterhin bei der Verwendung eines nachgiebigen
Trägers oder Substrats als Hilfs-PW-Platte die Schwierigkeit
auf, daß die Hilfs-PW-Platte relativ leicht reißt oder bricht,
insbesondere an Stellen, an denen die Kante einwärts gekrümmt
ist.
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Eine weitere Schwierigkeit im Zusammenhang mit dem Einsatz eines
nachgiebigen oder flexiblen Substrats für die Hilfs-PW-Platte
ist, daß dann, wenn das Leitungsmuster nicht über der Oberfläche
der PW-Platte verteilt ist, die Platte sich leicht verzieht,
wirft oder verdreht. Dies liegt an den unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten des das Leitungsmuster bildenden
Leiters (z. B. Kupfer) und des Substrat-Werkstoffs (z. B.
Polyamid) der Hilfs-PW-Platte. Wenn eine Verwindung oder Verdrehung
in der Hilfs-PW-Platte auftritt, kann zwischen der Haupt-PW-
Platte und der Hilfs-PW-Platte kein inniger Kontakt erreicht
werden, was die Leistungsfähigkeit der Platten mindert und zu
einem Ausfall oder Fehler der Verdrahtung führen kann.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine PW-Platte mit einer
Haupt-PW-Platte und einer flexiblen Hilfs-PW-Platte zu schaffen,
die einen Widerstand gegen Reißen und/oder Brechen hat.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine PW-Platte mit
einer Haupt-PW-Platte und einer flexiblen Hilfs-PW-Platte zu
schaffen, die einen Widerstand gegen Verziehen und/oder
Verdrehen hat.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine gedruckte
Leiterplatte gelöst, mit einer gedruckten Haupt-Leiterplatte, die
ein erstes Leitungsmuster aufweist, und einer gedruckten Hilfs-
Leiterplatte, die aus einer flexiblen gedruckten Leiterplatte
mit einem zweiten Leitungsmuster zum Abändern des ersten
Leitungsmusters besteht und mit der gedruckten Haupt-Leiterplatte
kontaktiert ist, um das zweite Leitungsmuster mit einem
gewünschten Abschnitt der gedruckten HauptLeiterplatte elektrisch
zu verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß die gedruckte Hilfs-
Leiterplatte ein Scheinmuster aufweist, das sich längs der Kante
oder des Umfangs der gedruckten Hilfs-Leiterplatte erstreckt, um
zu verhindern, daß die flexible Platte reißt und/oder bricht.
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Ferner ist eine gedruckte Leiterplatte vorgesehen, mit einer
gedruckten Haupt-Leiterplatte, die ein erstes Leitungsmuster
aufweist, und einer gedruckten Hilfs-Leiterplatte, die aus einer
flexiblen gedruckten Leiterplatte mit einem zweiter
Leitungsmuster zum Abändern des ersten Leitungsmusters besteht und mit
der gedruckten Haupt-Leiterplatte kontaktiert ist, um das zweite
Leitungsmuster mit einem gewünschten Abschnitt der gedruckten
Haupt-Leiterplatte elektrisch zu verbinden, dadurch
gekennzeichnet, daß die gedruckte Hilfs-Leiterplatte ein auf der flexiblen
Platte ausgebildetes Scheinmuster aufweist, um zu verhindern,
daß sich die flexible Platte verzieht und/oder verdreht.
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In den Zeichnungen zeigen:
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Fig. 1 eine Unteransicht einer PW-Platte mit
herkömmlichen Drahtbrücken in vergrößerter Darstellung,
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Fig. 2 eine Schnittdarstellung längs der Linie II-II in
Fig. 1,
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Fig. 3(a) eine Unteransicht einer herkömmlichen PW-Platte
in vergrößerter Darstellung, bei der eine starre
Hilfs-PW-Platte mit einem den Drahtbrücken
entsprechenden Leitungsmuster mittels Stiften und
Lot an einer Haupt-PW-Platte angebracht ist,
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Fig. 3(b) eine Schnittdarstellung längs der Linie IIIb-IIIb
in Fig. 3(a),
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Fig. 3(c) eine Schnittdarstellung längs der Linie IIIc-IIIc
in Fig. 3(a),
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Fig. 4 eine Unteransicht einer PW-Platte eines
Ausführungsbeispiels einer gedruckten Leiterplatte nach
der Erfindung in vergrößertem Maßstab,
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Fig. 5 eine Schnittdarstellung längs der Linie V-V in
Fig. 4,
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Fig. 6 eine Unteransicht einer in Fig. 4 und 5 gezeigten
Hilfs-PW-Platte in vergrößertem Maßstab,
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Fig. 7 eine Schnittdarstellung längs der Linie VII-VII
in Fig. 6 in einem weiter vergrößerten Maßstab,
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Fig. 8 eine Schnittdarstellung, die einen Teil der
PWPlatte von Fig. 4 und 5 in einem nochmals
vergrößerten Maßstab zeigt,
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Fig. 9(a) eine Unteransicht eines weiteren
Ausgestaltungsbeispiels einer gedruckten Leiterplatte nach der
Erfindung in vergrößertem Maßstab,
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Fig. 9(b)
und 9(c) Unteransichten von Modifikationen der in Fig.
9(a) gezeigten Hilfs-PW-Platte in vergrößerter
Darstellung,
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Fig. 10 eine Unteransicht eines weiteren
Ausgestaltungsbeispiels einer gedruckten Leiterplatte nach der
Erfindung in vergrößertem Maßstab,
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Fig. 11 eine Schnittdarstellung längs der Linie XI-XI in
Fig. 10 und
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Fig. 12(a), 12(b)
und 12(c) Unteransichten von Abwandlungen des
Leitungsmusters der erfindungsgemäßen Hilfs-PW-Platte in
vergrößertem Maßstab.
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Fig. 4 und 5 zeigen ein Beispiel einer gedruckten Leiterplatte
nach der Erfindung. Wie gezeigt, sind auf der unteren Oberfläche
(Unter- oder Rückseite) einer Haupt-PW-Platte 7 ein
Leitungsmuster 5 und Lötaugen 6 ausgebildet, und Anschlußdrähte 3'
verschiedener, auf der oberen Oberfläche (Ober- oder Vorderseite)
montierter Bauteile 3 sind in die Durchgangslöcher der Lötaugen
6 ein- oder hindurchgeführt und mit dem Leitungsmuster 5 oder
den Lötaugen 6 mittels Lot 4 verlötet. Eine Hilfs-PW-Platte 8
ist im gewünschten Abschnitt der Haupt-PW-Platte 7 angebracht
oder befestigt, beispielsweise in dem Abschnitt, in dem die
Drahtbrücken benötigt werden.
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Die Hilfs-PW-Platte 8 ist aus einer nachgiebigen oder flexiblen
Platte oder Platine aus einem Werkstoff wie Polyimid oder
Polyester gebildet und ist, wie besser aus Fig. 6 und 7 ersichtlich
ist, mit einem Leitungsmuster 9 und Lötaugen 10 versehen, um
dieselbe elektrische Verbindung zu schaffen wie die in Fig. 1
und 2 gezeigten Drahtbrücken. In jedem Lötauge 10 ist ein
Durchgangsloch 11 ausgebildet. Ferner ist eine beidseitig
selbstklebende (haftklebende) Folie oder Lage 15, die auf beiden Seiten
oder Oberflächen haftet, an einer Seite der Hilfs-PW-Platte 8
befestigt, wobei die eine oder untere Seite der Lage 15 mit der
einen oder oberen Seite der Hilfs-PW-Platte 8 verbunden ist.
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Die Hilfs-PW-Platte 8 wird auf die folgende Weise hergestellt.
Zunächst wird ein gewünschtes Muster aus Leitungen 9 und
Lötaugen 10 auf einem flexiblen Basiswerkstoff oder Substrat
mittels bekannter Techniken, wie Ätzen, ausgebildet. Darauf wird an
dem flexiblen Substrat 8 eine haftende Lage oder Haftfolie 15
angebracht. Schließlich werden in den Mittelpunkten der Lötaugen
Durchgangslöcher 11 ausgebildet, die das flexible Substrat 8 und
die Haftfolie 15 durchdringen, um eine flexible PW-Platte 8 zu
schaffen.
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Die Hilfs-PW-Platte 8 wird an der Haupt-PW-Platte 7 angebracht,
indem die Hilfs-PW-Platte 8 mit der Haupt-PW-Platte 7 so
zusammengefügt wird, daß die Haftfolie 15 zwischen den beiden Platten
7 und 8 liegt und daß die Durchgangslöcher 11 der
Hilfs-PW-Platte 8 mit den entsprechenden Durchgangslöchern der Lötaugen 6 der
Haupt-PW-Platte 7 fluchten, und indem Druck auf die Hilfs-PW-
Platte 8 ausgeübt wird, wobei die Hilfs-PW-Platte 8 mit der
Haupt-PW-Platte 7 haftverbunden wird.
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Das Ausrichten wird dadurch erleichtert, daß eine oder mehrere
Positionsmarkierungen 18, wie in Fig. 9(a), 9(b) und 9(c)
gezeigt, auf der Hilfs-PW-Platte 8 vorgesehen werden.
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Beim Beispiel von Fig. 9(a) sind Positioniermuster 18 in Form
eines Kreuzes auf der Hilfs-PW-Platte 8 an Stellen ausgebildet,
die zwei ausgewählten Lötaugen 6' der Lötaugen 6 in dem Bereich
der Haupt-PW-Platte 7, der von der Hilfs-PW-Platte 8 überdeckt
wird, entsprechen. Eine Perforation 19 ist im Mittelpunkt jedes
Kreuzmusters 18 vorgesehen, um die visuelle Beobachtung oder
Bestätigung des Lötauges 6' durch die Perforation 19 hindurch zu
ermöglichen. Die fehlerfreie Positionierung wird durch
Ausrichten der Perforationen 19 in den Mittelpunkten der Kreuzmuster 18
mit den entsprechenden Lötaugen 6' bei Haftverbinden der Hilfs-
PW-Platte 8 mit der Haupt-PW-Platte 7 gewährleistet.
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Bei dem Beispiel von Fig. 9(b) sind an Stelle der Kreuzmuster
rechteckige Muster 18 ausgebildet.
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Das Ausgestaltungsbeispiel von Fig. 9(c) kann dann eingesetzt
sein, wenn die Hilfs-PW-Platte 8 ausreichend durchsichtig ist,
so daß die Lötaugen 6 oder die Durchgangslöcher in den Lötaugen
oder die Muster 5 durch die Hilfs-PW-Platte 8 hindurch
beobachtet werden können. Bei diesem Beispiel sind keine Perforationen
19 vorgesehen, sondern sind lediglich Kreuzmuster 18
ausgebildet. Während des Haftverbindens fluchten die Mittelpunkte der
Kreuzmuster 18 mit den entsprechenden Lötaugen 6'. Die
Positioniermuster können alternativ auch so ausgebildet sein, daß sie
den auf der Haupt-PW-Platte ausgebildeten Leitungsmustern 5
überlagert und zu diesen ausgerichtet werden.
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Bei jedem der in Fig. 9(a), 9(b) und 9(c) gezeigten Beispiele
können die Positioniermuster 18 aus demselben Werkstoff (z. B.
Kupferfolie) wie das Drahtbrücken-Muster 9 oder aus einer Farbe
gebildet sein. Die Wahl desselben Werkstoffs wie der des
Drahtbrücken-Musters 9 ist insofern vorteilhaft, daß die
Positioniermuster 18 gleichzeitig mit dem Leitungsmuster 9 ausgebildet
werden können und kein zusätzlicher Herstellungsschritt notwendig
ist.
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Die Verwendung der Haftfolie 15 zum Haftverbinden der Hilfs-PW-
Platte 8 und der Haupt-PW-Platte 7 ist insofern vorteilhaft, als
die Hilfs-PW-Platte 8 leicht abgelöst oder entfernt werden kann,
wenn sie entfernt werden soll, beispielsweise wenn die Hilfs-PW-
Platte 8 an einer falschen Stelle angebracht wurde oder wenn es
notwendig wird, die auf der Hilfs-PW-Platte 8 ausgebildeten
Drahtbrücken zu ändern.
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Die elektrische Verbindung zwischen der Hilfs-PW-Platte 8 und
der Haupt-PW-Platte 7 wird erreicht, indem nach dem Verbinden
der Hilfs-PW-Platte 8 mit der Haupt-PW-Platte 7 die
Anschlußdrähte 3' der elektronischen Bauteile 3 durch die
Durchgangslöcher 11 der Lötaugen 10 der Hilfs-PW-Platte 8 sowie durch die
Durchgangslöcher der Haupt-PW-Platte 7 hindurchgeführt werden,
wie in Fig. 8 gezeigt, und indem die Seite der Hilfs-PW-Platte
8, die der mit der Haupt-PW-Platte 7 verbundenen Seite
gegenüberliegt, mit zum Löten geschmolzenem Lot in Kontakt gebracht
wird. Wenn die Durchgangslöcher 11 der Hilfs-PW-Platte 8 ein
bißchen größer als die Durchgangslöcher der Lötaugen 6 gemacht
werden, fließt das geschmolzene Lot durch die Durchgangslöcher
11 hindurch und erreicht die Lötaugen 6, wenn die mit der Haupt-
PW-Platte 7 verbundene Hilfs-PW-Platte 8 mit dem geschmolzenen
Lot in Kontakt gebracht wird.
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Das Anbringen der elektronischen Bauteile 3 kann mit Hilfe eines
automatischen Bestückungs-Gerätes (ein IC-Bestücker)
durchgeführt werden, weil die Hilfs-PW-Platte 8 aus einem flexiblen
Substrat gebildet und daher dünn ist und weil folglich die
hinzugefügte
oder geklebte Hilfs-PW-Platte 8 keine nennenswerte,
nachteilige Auswirkung für den Einsatz des automatischen
Bestückungs-Gerätes verursacht.
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Das Löten kann ebenfalls mit einem automatischen Lötgerät
durchgeführt werden, vorausgesetzt, daß das flexible Substrat 8 und
die haftende Lage 15 aus hitzebeständigem Werkstoff bestehen.
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Alternativ zu der selbstklebenden Haftfolie 15 kann ein
haftender oder klebender Werkstoff, wie ein aushärtendes Kunstharz,
zwischen die Hilfs-PW-Platte 8 und die Haupt-PW-Platte 7
eingefügt werden, und Wärme und Druck können auf die Seite der Hilfs-
PW-Platte 8, die der der Haupt-PW-Platte 7 zugewandten Seite
gegenüberliegt, angewandt werden, um eine Haft-Klebverbindung
zwischen den beiden Platten 7 und 8 zu bewirken. Hierfür wird
die Hilfs-PW-Platte 8 auf die folgende Weise hergestellt.
Zunächst wird ein gewünschtes Muster aus Leitungen 9 und Lötaugen
10 auf einem flexiblen Substrat durch Atzen ausgebildet. Darauf
wird ein haftender oder klebender Werkstoff 15, wie ein
aushärtendes Harz, auf das flexible Substrat 8 aufgebracht.
Schließlich werden Durchgangslöcher 11 in den Mittelpunkt der Lötaugen
10 ausgebildet, die durch das flexible Substrat 8 und die
Schicht aus dem Haftwerkstoff hindurchgehen, um eine flexible
PW-Platte 8 zu bilden.
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Es wurde bereits beschrieben, daß die elektronischen Bauteile 3
nach dem Befestigen der Hilfs-PW-Platte 8 an der Haupt-PW-Platte
7 montiert werden. Die Hilfs-PW-Platte 8 kann jedoch auf die
Haupt-PW-Platte 7 geklebt werden, nachdem die elektronische
Bauteile 3 montiert und auf die Haupt-PW-Platte 7 gelötet sind.
Insbesondere können die Anschlußdrähte 3' zuerst eingefügt und
mit den Lötaugen 6 der Haupt-PW-Platte verlötet werden, und die
Hilfs-PW-Platte 8 kann dann der Haupt-PW-Platte 7 so überlagert
werden, daß sich die Anschlußdrähte 3' in die Lötaugen 10
einfügen, und die Anschlußdrähte 3' werden darauf mit den Lötaugen
10 verlötet. Die Durchgangslöcher 11 der Hilfs-PW-Platte sollten
vorzugsweise ein bißchen größer sein, um den Übergang 16 (in
Fig. 8 gestrichelt gezeichnet) des Lotes aufgrund des Verlötens
der Anschlußdrähte 3' mit der Haupt-PW-Platte 7 zu vermeiden.
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Die Lötaugen 10 der Hilfs-PW-Platte können so ausgebildet sein,
daß sie auf beiden Seiten freiliegende Abschnitte aufweisen, und
die Wand des Durchgangsloches 11 kann ebenfalls mit Kupfer
beschichtet sein. Dies erleichtert den Fluß des Lotes und
gewährleistet eine feste elektrische Verbindung und Befestigung der
Hilfs-PW-Platte 8.
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In den beschriebenen Fällen wird die Hilfs-PW-Platte 8 an der
Haupt-PW-Platte 7 durch Löten befestigt. Der Einsatz eines
Klebers zum Verbinden kann daher entfallen. Wenn jedoch die beiden
Platten 7 und 8 zunächst durch einen Kleber verbunden werden,
wird das Löten vereinfacht, so daß der Einsatz eines Klebers zur
Verbindung vorzuziehen ist.
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Wenn die elektronischen Bauteile 3 auf die Haupt-PW-Platte 7 mit
einem automatischen Bestückungsgerät aufgebracht werden, sind
die Anschlußdrähte 3' im allgemeinen in vorgegebene Richtungen
etwas gebogen, um das Abgehen von Anschlußdrähten 3' zu
vermeiden. Wenn die Durchgangslöcher 11 rund sind, kann das Anbringen
der Hilfs-PW-Platte 8 auf der Haupt-PW-Platte 7, die bereits mit
elektronischen Bauteilen 3 bestückt ist, aufgrund der gebogenen
Anschlußdrähte 3' schwierig sein. In diesem Fall sind die
Durchgangslöcher 11 vorzugsweise länglich in Richtung der Neigung
ausgebildet, um das Anbringen der Hilfs-PW-Platte 8 zu
erleichtern.
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Fig. 10 und 11 zeigen ein Ausgestaltungsbeispiel einer
gedruckten Leiterplatte nach der Erfindung, die im wesentlichen
identisch mit der Ausgestaltung von Fig. 4 und 5 ist. Der
Unterschied besteht darin, daß die Hilfs-PW-Platte 8 an verschiedenen
Stellen mit Perforationen versehen ist, die den Stellen
entsprechen, bei denen das Leitungsmuster 5 durchtrennt ist und/oder
bei denen eine gewisse Möglichkeit besteht, daß ein solches
Durchtrennen aufgrund von Modifikationen des Designs notwendig
wird.
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Die Perforationen 12 erlauben eine visuelle Beobachtung des
Leitungsmusters 5, um sicherzustellen, ob das Leitungsmuster
tatsächlich durchtrennt ist und um dadurch eine leichte und
schnelle Inspektion zu ermöglichen. Wenn darüberhinaus die
Notwendigkeit entsteht, diesen Teil des Leitungsmusters 5, der
unter der Hilfs-PW-Platte 8 liegt, zu durchtrennen, kann ein
Schneidgerät durch die Perforation 12 eingeführt und das
Leitungsmuster 5 durchtrennt werden. Dadurch muß die
Hilfs-PW-Platte 8 zum Durchtrennen oder Schneiden nicht entfernt werden.
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Anstatt Perforationen 12 vorzusehen, kann die Hilfs-PW-Platte 8
aus einem Werkstoff mit einem gewissen Grad an
Lichtdurchlässigkeit oder Transparenz (d. h. vollständig transparent oder
halbtransparent) ausgebildet sein, um eine visuelle Beobachtung des
Leitungsmusters 5 auf der Haupt-PW-Platte 7 zu ermöglichen. Wenn
die Hilfs-PW-Platte 8 aus einem leicht schneidbaren Werkstoff
gemacht ist, kann in diesem Fall das Leitungsmuster 5 sowie der
das Leitungsmuster 5 bedeckende Teil der Hilfs-PW-Platte 8
durchtrennt und entfernt werden. Auch in diesem Fall muß die
Hilfs-PW-Platte 8 zum Schneiden bzw. Durchtrennen nicht
abgenommen werden.
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Wenn ein Leitungsmuster oder Lötaugen auf der Seite der Hilfs-
PW-Platte 8 ausgebildet sind, die der Haupt-PW-Platte 7
zugewandt ist, kann sie isoliert werden, beispielsweise kann eine
isolierende Schicht ausgebildet werden, die ein solches
Leitungsmuster oder solche Lötaugen bedeckt, um deren Kontakt
mit dem Leitungsmuster der Haupt-PW-Platte 7 zu verhindern.
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Wenn die Leitungsmuster auf beiden Seiten der Hilfs-PW-Platte 8
ausgebildet sind, wird die Leitungsdichte (Menge der Leitungen
oder Verdrahtung pro Einheitsfläche) der Hilfs-PW-Platte erhöht.
Wenn ferner eine Kupferfolie oder Kupferschicht auf die
Wandflächen der Durchgangslöcher 11 der Hilfs-PW-Platte 8
aufgebracht
ist, wird der Fluß des Lotes durch die Durchgangslöcher
11 hindurch erleichtert, und die Wahrscheinlichkeit, daß ein
Fehler in der elektrischen Verbindung zwischen den Lötaugen 6
und 10 auftritt, sinkt.
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Da die Hilfs-PW-Platte 8 aus einer dünnen, flexiblen PW-Platte
gebildet ist, bereitet das Anbringen der Hilfs-PW-Platte 8 auf
der Haupt-PW-Platte 7 keine Schwierigkeiten, weil die Hilfs-PW-
Platte 8 beispielsweise leicht aufgesteckt werden kann.
Darüberhinaus ist die Länge der Projektion von der Unterseite der
Hilfs-PW-Platte 8 zur Unterseite der Haupt-PW-Platte 7
vermindert, so daß das Löten und das Durchführen von Schaltungstests,
bei denen ein Kontaktelement oder Schütz in die Lötaugen
eingreift, einfacher wird. Ferner ist auch das Durchtrennen des
Leitungsmusters 5 weiter vereinfacht.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist ein verstärkendes
Dummy- oder Scheinmusters 20 ausgebildet, das sich längs der
Kante oder des Umfangs erstreckt, wie in Fig. 12(a) und 12(b)
gezeigt. Beim Bespiel von Fig. 12(a) ist das Scheinmuster 20 so
ausgebildet, daß es nur die nach innen gekrümmten
Kantenabschnitte bedeckt, bei denen ein Reißen am leichtesten auftritt.
Beim Beispiel von Fig. 12(b) ist das Scheinmuster 20 so
ausgebildet, daß es sich längs des gesamten Umfangs erstreckt. Durch
Vorsehen des Scheinmusters 20 wird verhindert, daß sich ein von
der Kante der Hilfs-PW-Platte ausbildender Riß weiter entwickelt
oder in den Bereich innerhalb des Scheinmusters 20 vordringt. In
beiden Fällen ist das Scheinmuster 20 aus demselben Werkstoff
wie das Leitungsmuster 9 ausgebildet, um die Herstellung der
Hilfs-PW-Platte zu vereinfachen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann ein
zusätzliches Scheinmuster 21 ausgebildet sein, das den gesamten
freien Bereich bedeckt, in dem das Leitungsmuster 9, welches zum
Schaffen der elektrischen Schaltfunktion notwendig ist, nicht
ausgebildet ist, um zu verhindern, daß sich die Platte verzieht
oder verdreht. Das Scheinmuster 21 ist mit dem Leitungsmuster 9
elektrisch nicht verbunden und besteht aus demselben Werkstoff
wie das Leitungsmuster 9. Das Vorsehen des Scheinmusters 21
ergibt einen gleichmäßigeren thermischen
Ausdehnungskoeffizienten über die gesamte Oberfläche der Platte 8 und verhindert das
Verwerfen, Verziehen und Verdrehen. Das Scheinmuster 21, das bei
dem beschriebenen Ausgestaltungsbeispiel so ausgebildet ist, daß
es den gesamten freien Bereich, in dem das Leitungsmuster 9
nicht ausgebildet ist, bedeckt, kann alternativ so ausgebildet
sein, daß es nur einen Teil des freien Bereiches, in dem das
Leitungsmuster 9 nicht ausgebildet ist, derart bedeckt, daß das
Leitungsmuster 9 und das Scheinmuster 21 zusammen genommen
gleichmäßig über die Hilfs-PW-Platte 8 verteilt sind.
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Die verschiedenen, oben beschriebenen Schwierigkeiten treten
immer dann auf, wenn eine flexible Platte verwendet wird, so daß
deren Lösung bei jeder elektrischen Schaltungsvorrichtung mit
flexiblen Schaltplatten oder Karten anwendbar ist.
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Die Anwendung der Hilfs-PW-Platte ist nicht darauf beschränkt,
daß das auf der Hilfs-PW-Platte ausgebildete Leitungsmuster ein
Drahtbrücken-Muster ist. Wenn es beispielsweise nicht notwendig
ist, eine gesamte Schaltungs- oder Leitungsschicht hinzuzufügen,
sondern lediglich den Teil einer Leitungsschicht, um den Bedarf
zur Erhöhung der Leitungsmenge zu befriedigen, kann eine Hilfs-
PW-Platte wie beschrieben an der Haupt-PW-Platte angebracht
werden. Die Kosten für das Hinzufügen einer gesamten
Leitungsschicht sind etwa so hoch wie die Kosten für eine einseitige PW-
Platte. Das Einsetzen einer Hilfs-PW-Platte gemäß der obigen
Beschreibung kann diese Kosten erheblich vermindern.
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Wie beschrieben, wird erfindungsgemäß ein Leitungsmuster, wie
ein Drahtbrücken-Muster, auf einer aus einem flexiblen Substrat
bestehenden Hilfs-PW-Platte ausgebildet und die Hilfs-PW-Platte
durch Kleben oder Löten an der Haupt-PW-Platte befestigt.
Dadurch wird die Produktivität beim Verdrahten, beispielsweise von
Drahtbrücken, verbessert. Da die Hilfs-PW-Platte dünn ist, ist
ferner ihre Projektion von der Unterseite der Haupt-PW-Platte
klein, so daß eine automatische Verarbeitung, wie Löten und
Testen, von der Unterseite der PW-Platte aus nicht
beeinträchtigt ist. Zusätzlich ist sichergestellt, daß die Enden der
Anschlußdrähte elektrischer Bauteile, die durch die
Hilfs-PW-Platte hindurchgehen, an der Unterseite der Hilfs-PW-Platte frei
liegen, so daß Schaltungstests, bei denen ein Kontaktelement die
Lötaugen kontaktiert, erleichtert werden. Dadurch, daß
vorgesehen ist, daß der Teil oder Teile des Leitungsmusters auf der
Haupt-PW-Platte nach ihrer Montage durch die Hilfs-PW-Platte
hindurch sichtbar sind, kann der Zustand des Leitungsmusters auf
der Haupt-PW-Platte leichter bestätigt und das Muster leichter
durchtrennt werden.