DE19752938C2 - Umkodierung von Tintendruckköpfen - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umkodieren von Druckköpfen,
welche eine elektronische Kodierung aufweisen.
Druckköpfe, die mit einer elektronischen Kodierung versehen sind, sind im Stand der
Technik bekannt und beispielsweise in der DE 38 53 403 T2 beschrieben. Es handelt sich
hierbei um austauschbare Druckköpfe, die vom Endkunden in den Tintendrucker einge
setzt und ihm entnommen werden können. Immer mehr Tintendrucker können mit derar
tigen austauschbaren Druckköpfen versehen werden. Es erfolgt somit eine Abkehr von
den früher üblichen Permanentdruckköpfen, die fest im Drucker eingebaut waren und
nur vom Servicepersonal gewechselt werden konnten. Austauschbare Druckköpfe werden
häufig als sogenannte Einwegdruckköpfe hergestellt, bei denen der gesamte Tintenvorrat
im Druckkopf integriert ist. Ist der Tintenvorrat im Druckkopf aufgebraucht, so wird der
ganze Druckkopf ausgetauscht.
Solche Wechselsysteme ermöglichen es, verschiedene Druckkopftypen innerhalb eines
Druckers zu verwenden. Druckertreiber bieten für die jeweiligen Druckköpfe optimierte
Einstellungen. Um die beste Druckqualität zu erreichen, ist es Voraussetzung, den richti
gen Kopf zur richtigen Einstellung zu verwenden. Dies kann dem Benutzer überlassen
oder durch eine elektronische Erkennung des Druckkopfes automatisiert werden. Im
letzteren Fall macht der Druckertreiber den Anwender darauf aufmerksam, wenn eine
falsche Kombination Druckkopf/Treibereinstellung gewählt wurde. Hierzu muß der
Druckkopf mit einer elektronischen Kodierung versehen sein.
Die Kodierung zeigt dem Treiber beispielsweise an, welche Art von Druckkopf, bei
spielsweise monochrome oder farbige Patrone, sich momentan im Drucker befindet. Des
weiteren werden mit Hilfe einer solchen elektronischen Kodierung auch zahlreiche ande
re Funktionen zur Verfügung gestellt. So ist beispielsweise bei Tintendruckern die Reini
gungs- und Abdeckstation ein wichtiger Teil des Druckwerkes. Durch sie wird sicherge
stellt, daß die Druckqualität während der gesamten Tintenfüllung unverändert gut bleibt.
Manche Drucker verwenden hierfür eine reine Abdeckfunktion, d. h. die Düsen werden
abgedeckt, solange sie nicht in Betrieb sind, andere haben zusätzlich eine Reinigungs-
und Saugfunktion, so daß es möglich ist, über die Düsenplatte zu wischen, diese abzu
tupfen oder Tinte durch den Kopf zu saugen. Bei diesen Funktionen besteht direkter
Kontakt zwischen dem Druckkopf, der Tinte und der Abdeckstation. Es kann deshalb
nicht die gleiche Station für Farb- und Monochromdruckköpfe verwendet werden, da es
dadurch zu einer Qualitätseinbuße kommen würde. Durch eine Kodierung des Druckkop
fes kann zwischen verschiedenen Abdeckstationen umgeschaltet werden.
Eine Kodierung ist darüber hinaus notwendig, um das Einsetzen eines falschen Druck
kopfes zu verhindern. Andernfalls könnte ein Kopf, der zwar mechanisch in den Drucker
passen würde, jedoch eine andere Versorgungsspannung oder Schußfrequenz benötigt,
als durch den Drucker angeboten wird, beschädigt werden. Eine elektronische Kodierung
wird auch verwendet, wenn verschiedene Druckköpfe unterschiedliche Möglichkeiten,
wie z. B. physikalische Tintenerkennung, Nachfüllbarkeit durch austauschbare Tintenbe
hälter usw., bieten. Durch die elektronische Kodierung erkennt der Drucker die Beson
derheiten des eingebauten Druckkopftyps.
Aus der US 5 363 134 ist es bekannt, während bzw. unmittelbar nach der Herstellung
des Druckkopfes die Kodierung so anzupassen, daß Herstellungsungenauigkeiten einzel
ner Druckköpfe in der Kodierung wiedergegeben werden. Die Kodierung für die
Typkennzeichnung selbst wird jedoch unmittelbar bei der Herstellung irreversibel vorge
nommen. Die beschriebene Neukodierung nach dem Herstellungsverfahren dient der
Steigerung der Ausbeute bzw. dem Vermeiden von Ausschußware, da auch Druckköpfe,
die in einigen Parametern von der Norm abweichen, durch die angepaßte Kodierung
verwendet werden können.
Trotz der Vorteile, die eine elektronische Kodierung auf Druckköpfen bietet, kann es
nachteilig sein, daß eine Verwendung artfremder Druckköpfe verhindert wird, da hier
durch in vielen Fällen ein ökologisch und für den Anwender ökonomisch sinnvoller Um
bau solcher Druckköpfe erschwert wird. Einen derartigen ökologisch und ökonomisch
sinnvollen Umbau stellt beispielsweise das Versehen des Druckkopfes mit wechselbaren
Tintenbehältern dar. Dies ist bei einigen Druckköpfen aufgrund ihrer unterschiedlichen
Konstruktion sehr viel aufwendiger als bei anderen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, wodurch eine auf
wendige Umarbeitung eines Druckkopfes mit einem bestimmten, in einer Kodierung ge
speicherten Eigenschaftsprofil vermieden wird, wobei gleichzeitig ein Druckkopf bereit
gestellt wird, der die durch die Umarbeitung angestrebten Eigenschaften aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
Demzufolge ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß die den
Druckkopf-Typ kennzeichnende Kodierung eines ersten Druckkopfes (A), in der die für
den Druckertreiber relevanten Typkennzeichen dieses ersten Druckkopfes (A) gespeichert
sind, so verändert wird, daß sie mit der den Druckkopf-Typ kennzeichnenden Kodierung
eines anderen Druckkopfes (B) identisch ist, wobei dieses Umkodieren durch Unterbre
chen leitender Verbindungen zwischen Kontakten und durch Anlegen neuer leitender
Verbindungen zwischen Kontakten des ersten Druckkopfes (A) entsprechend den leiten
den Verbindungen des anderen Druckkopfes (B) ausgeführt wird. Des weiteren ist ein
Druckkopf nach Anspruch 13 Bestandteil der Lösung obiger Aufgabe.
Wenn nun beispielsweise für einen beliebigen Druckkopf B ein Umbau vorgenommen
werden soll, beispielsweise die Ausrüstung mit einer austauschbaren Tintenpatrone, diese
jedoch nur schwer zu bewerkstelligen ist, dann kann stattdessen ein anderer Druckkopf
A, der ein vom Druckkopf B verschiedenes, in der Kodierung gespeichertes Eigen
schaftsprofil aufweist und der darüber hinaus die durch den Umbau angestrebten Eigen
schaften bereits beinhaltet, so umkodiert werden, daß seine Kodierung derjenigen des
Druckkopfes B entspricht.
Ein Beispiel hierfür ist der Fall, daß der Druckkopf A mit wechselbaren Tintenbehältern
ausgestattet ist, es sich dabei jedoch um einen normalen Farbdruckkopf handelt, der mit
einer entsprechenden Kodierung versehen ist, und der Druckkopf B ein Farbdruckkopf
für Fotodruck ist, dessen Tintenbehälter jedoch nicht ausgewechselt werden kann. An
statt den Druckkopf B so umzuarbeiten, daß er mit wechselbaren Tintenbehältern ausge
stattet werden kann, was unter Umständen ein sehr aufwendiges Verfahren erforderlich
machen würde, kann erfindungsgemäß die Kodierung des Druckkopfes A so verändert
werden, daß sie identisch mit derjenigen des Druckkopfes B ist, so daß der Druckertrei
ber erkennt, daß der Druckkopf A nunmehr mit Fototinte gespeist wird. Somit können
durch ein relativ einfaches Verfahren auch ursprünglich als Einwegprodukte konzipierte
Druckköpfe wiederbefüllt werden. Dies ist insbesondere ökologisch sinnvoll, da deutlich
weniger Abfall produziert wird, da nur die Nachfüllbehälter und nicht der gesamte
Druckkopf weggeworfen werden muß. Das Verfahren ist aber auch ökonomisch von Be
deutung, da der Druckkopf das technologisch wertvollere Teil ist, das mit großem Auf
wand produziert wird. Durch die mehrfache Verwendbarkeit werden folglich wichtige
Resourcen gespart, die bei Einwegdruckköpfen verschwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist, wenn an einem Druckkopf eine Umarbeitung vor
genommen wird, die zur Folge hat, daß der umgearbeitete Druckkopf in seinen wesentli
chen Eigenschaften einem anderen Druckkopftyp ähnlicher ist als seinem "Aus
gangstyp", auch dafür geeignet, dieses neue Eigenschaftsprofil über die Umkodierung für
den Druckertreiber erkennbar zu machen. Das Verfahren kann sowohl für herstellerin
terne als auch für herstellerübergreifende Umkodierungen verwendet werden.
Das Anlegen neuer Verbindungen kann durch Aufbringen eines leitfähigen Lackes mit
tels Sieb- oder Tampondruck oder Aufkleben einer mit einer Leiterbahn versehenen Folie
auf die Kontaktleiterplatte des Ausgangsdruckkopfes erfolgen. Des weiteren sind das
Herstellen einer Lötverbindung zwischen entsprechenden Kontakten und/oder ähnliche
Verfahren möglich. Unterscheiden sich die Kodierungen der beiden Druckköpfe durch
Leiterbahnen unterschiedlicher Widerstände, so kann ein entsprechender Widerstand in
der entsprechenden Leiterverbindung des Ausgangsdruckkopfes eingefügt werden. Dies
ist beispielsweise durch eine geeignete Leiterbahnführung möglich. Das Unterbrechen
von leitenden Verbindungen kann beispielsweise mechanisch mittels Durchtrennen von
Leiterbahnen durch Bohren oder Schneiden erfolgen. Des weiteren ist das Aufdrucken
eines nichtleitenden Lackes oder das Aufkleben einer nichtleitenden Folie sowie andere
an sich bekannte Maßnahmen gleicher Wirkung möglich.
Die beschriebenen Maßnahmen können schnell und ohne großen Zeit- und Materialauf
wand durchgeführt werden. Die Umkodierung geschieht hier "irreversibel", d. h. sie ist
dafür gedacht, im wesentlichen während der gesamten Lebensdauer des Druckkopfes
nicht mehr rückgängig gemacht zu werden.
Darüber hinaus besteht jedoch auch die Möglichkeit, einen sogenannten "Multi
funktionsdruckkopf" auszubilden. Hierfür kann die Umkodierung "reversibel" gestaltet
werden, d. h., daß der Druckkopf nicht permanent umgearbeitet wird, sondern die Kodie
rung wird änderbar gestaltet. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß zwischen
die Kontaktplatte und den Chip des Ausgangsdruckkopfes eine dünne isolierende Platte
eingesetzt wird, die an den Stellen, an denen eine leitende Verbindung vorgesehen ist,
mit Öffnungen versehen ist, und die übrigen Kontakte isolierend abdeckt. Soll die Um
kodierung wieder rückgängig gemacht werden, dann muß lediglich die isolierende Platte
wieder entfernt werden.
Eine andere Möglichkeit der reversiblen Umkodierung kann mit einer anisotrop leitfähi
gen Kontaktplatte verwirklicht werden. Diese Kontaktplatte hat die Eigenschaft, daß sie
in Dickenrichtung elektrisch leitfähig ist, während senkrecht dazu keinerlei Leitfähigkeit
besteht. Ein solches Verhalten kann beispielsweise mit gummiartigen Materialien hervor
gerufen werden, in denen leitfähige Fäden eingearbeitet sind, die in Dickenrichtung aus
gerichtet sind. Die Fäden ermöglichen die Leitfähigkeit in Dickenrichtung, sind jedoch
innerhalb der Fläche geometrisch voneinander getrennt, so daß normal zur Dickenrich
tung keine elektrische Leitfähigkeit vorliegt. Ein solches Verhalten kann auch mit einer
Gummimasse erzeugt werden, wenn Eisenpulver in der Masse magnetisch ausgerichtet
wird, bevor das Material aushärtet. Im Fall einer Umkodierung durch eine anisotrop leit
fähige Kontaktplatte wird diese an denjenigen Stellen, an denen kein elektrischer Kontakt
bestehen soll, ausgestanzt.
Es besteht auch die Möglichkeit, mit einem Schalter zwischen den Kodierungen hin und
her zu schalten. Es wurde bereits beschrieben, daß durch eine Bohrung eine bestehende
Durchkontaktierung zerstört werden kann. Nachträglich können dann wieder Leiterbah
nen zu den zugehörigen Kontakten gedruckt und zu einem Schalter geführt werden. Da
durch besteht die Möglichkeit, zwischen zwei Kodierungen hin und her zu wechseln.
Diese sogenannten Multifunktionsdruckköpfe können dann beispielsweise sowohl mit
einer Farb- als auch mit einer Monochrompatrone oder mit Patronen, die Tinten mit be
sonderen Eigenschaften enthalten, beispielsweise Foto- oder Neontinte, bestückt werden.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
mit Bezug auf die beigefügten Figurenblätter näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Beispiels für unterschiedliche Kodierun
gen dreier verschiedener Druckköpfe I, II und III,
Fig. 2 die Kontaktnumerierung dieser Druckköpfe,
Fig. 3a eine Detailansicht eines leitenden Kontaktes,
Fig. 3b eine Ansicht desselben Kontaktes, nachdem er durch Abdeckung isoliert
wurde,
Fig. 3c eine Ansicht des Kontaktes von Fig. 3a, bei dem die leitende Verbindung
durch Wegfräsen des Kontaktes unterbrochen wurde,
Fig. 3d eine Ansicht des Kontaktes von Fig. 3a, bei dem die leitende Verbindung
durch Bohren zerstört wurde,
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich derjenigen von Fig. 2, wobei eine neue leitfähige
Verbindung zwischen zwei Kontakten geschaffen wurde,
Fig. 5 eine Abbildung ähnlich Fig. 2, wobei ein Kontakt durch Abdeckung elek
trisch isoliert wurde, und
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer anisotrop leitenden Platte.
Fig. 1 zeigt schematisch den Unterschied zwischen den elektronischen Kodierungen
dreier beispielshafter Druckköpfe, die zum Einsatz in herkömmlichen Druckern ver
wendbar sind. Es handelt sich hierbei z. B. um einen Druckkopf I, einer Monochrom-
Einwegpatrone mit 128 Düsen, einen Druckkopf II mit wechselbaren Tintenbehältern
und insgesamt 136 Düsen, einen Druckkopf III für Fotoausdrucke und einen Druckkopf
für Neonfarben (nicht dargestellt) mit jeweils 136 Düsen. Jeder der Druckköpfe wird
vom Drucker erkannt.
Will man den Druckkopf III mit Fototintenbehälter so umbauen, daß dieser mehrmals
nachfüllbar wird, so gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Wege. Erstens kann eine
Umarbeitung dieses Druckkopfes vorgenommen werden, um den Vorteil der Wiederbe
füllbarkeit auch bei der urspünglich als Einwegteil konzipierten Patrone umzusetzen.
Dabei wird der originale Monoblockdruckkopf mechanisch so in einen Adapter umgeän
dert, daß er mit einem Tintenbehälter, dem sogenannten Click, nachgefüllt werden kann
und trotzdem weiterhin in den Drucker paßt. Dies ist jedoch beim Druckkopf III sehr
aufwendig, da der Druckkopf völlig umgearbeitet und außerdem ein entsprechender
Nachfüllbehälter konstruiert werden muß. Die zweite Möglichkeit besteht darin, das
Click-System auf der Basis des Druckkopfes II zu entwickeln. Dies hat den Vorteil, daß
es sich beim Basisdruckkopf bereits um ein Click-System handelt und deshalb der
Druckkopf mechanisch nicht verändert werden muß. Hierfür ist dann zusätzlich eine er
findungsgemäße Umkodierung erforderlich, da sonst der Drucker den Druckkopf II als
solchen erkennen würde und nicht die für Fotodruck notwendigen Einstellungen im
Druckertreiber zuließe.
In den zu obigen Druckköpfen gehörenden Patronen werden unterbrochene Leiterbahnen,
Leiterbahnbrücken im Chip, unterschiedliche Leiterbahnführungen auf den Kontaktplati
nen und unterschiedliche Chipbondmuster als elektronische Kodierung eingesetzt. Die
Numerierung der Kontakte ist in Fig. 2 schematisch dargestellt.
Der elektronische Unterschied zwischen dem Druckkopf II und dem Druckkopf III be
steht in der Verbindung der Kontakte 5, 10 und 24 (Fig. 1). Beim Druckkopf II sind
die Kontakte 10 und 24 elektrisch verbunden, im Falle des Druckkopfes III hingegen
nicht. Soll nun der Druckkopf II für den Drucker elektronisch als Druckkopf III erschei
nen, so muß beim Druckkopf II der Kontakt 10 elektrisch isoliert werden. Hierfür gibt es
verschiedene Möglichkeiten. Der zunächst unversehrte Kontakt 10 (Fig. 3a) kann bei
spielsweise mittels isolierendem Lack überdruckt, d. h. permanent abgedeckt werden
(Fig. 3b). Außerdem kann der Kontakt durch Fräsen (Fig. 3c) entfernt werden, oder die
Durchkontaktierungsstelle zur unteren Leiterbahnebene kann durch eine Bohrung zerstört
werden (Fig. 3d).
Ist es vorteilhaft, den Druckkopf III in den Druckkopf II umzukodieren, so muß eine
elektrische Verbindung des Kontaktes 10 zum Kontakt 24 realisiert werden. Auch hierfür
gibt es verschiedenste Verfahren. Es kann beispielsweise leitfähiger Lack mittels Sieb-
oder Tampondruck auf die Kontaktleiterplatte gedruckt (Fig. 5) oder eine Folie mit der
Leiterbahn aufgeklebt werden. Auch eine dünne Lötverbindung ist denkbar. Bei allen
diesen Methoden muß darauf geachtet werden, daß die Auftragshöhe auf der Leiterplatte
nicht die Kontaktierung der anderen elektrischen Kontakte verhindert.
Durch die Umkodierung besteht außerdem die Möglichkeit, einen Multifunktionsdruck
kopf zu entwickeln. Dies bedeutet, den Druckkopf nicht permanent umzuarbeiten, son
dern die Kodierung änderbar zu gestalten. Ausgangspunkt kann beispielsweise der
Druckkopf II mit wechselbaren Tintenbehältern sein. Im originalen Druckkopf sind Be
hälter mit normaler Farbtinte eingebaut. Durch die elektronische Kodierung ist dieser
Kopf nur für diese Tinte geeignet. Durch eine elektronische Umkodierung wird jedoch
die Möglichkeit eröffnet, den Einsatzbereich des Druckkopfes auf Fototinte oder Neon
tinte zu erweitern. Dies bringt sowohl ökologisch als auch ökonomisch große Vorteile.
Im Folgenden sollen einige Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die reversible Umko
dierung gestaltet werden kann.
Kommt der Druckkopf II mit normaler Farbtinte zum Einsatz, kann er elektronisch un
verändert eingesetzt werden. Sollen jedoch Fotos gedruckt werden, dann müssen die
Clicks mit Fototinte eingesetzt werden. Für die notwendige elektronische Umkodierung
wird dann beispielsweise eine dünne isolierende Platte eingesetzt, die alle elektronischen
Kontakte des Druckkopfes offen läßt und nur Kontakt 10 abdeckt (Fig. 5). Die Elektro
nik des Druckers "sieht" dadurch die Verbindung der Kontakte 10 und 24 nicht mehr und
erkennt den Kopf als Druckkopf III. Soll der Druckkopf anschließend wieder mit nor
maler Farbtinte zum Einsatz kommen, dann müssen die Umkodierung rückgängig ge
macht und die Clicks ausgetauscht werden. Die beim Wechsel im Druckkopf verbliebene
Tinte wird beim Einsetzen in den Drucker automatisch abgesaugt. Eventuell muß noch
ein zusätzlicher Saugvorgang im Drucker durchgeführt werden, um eine optimale
Druckqualität zu erhalten.
Eine andere Möglichkeit der reversiblen Umkodierung kann durch das Einschieben einer
anisotrop leitfähigen Kontaktplatte verwirklicht werden. Eine schematische Darstellung
einer derartigen Platte ist in Fig. 6 gegeben. Die Platte 1 besteht aus einem elektrisch
isolierenden Material, in das senkrecht zur Ebene der Platte verlaufende elektrisch leitfä
hige Fäden 2 eingearbeitet sind. Um beispielsweise den Druckkopf II so umzukodieren,
daß seine Kodierung derjenigen des Druckkopfes III entspricht, muß in einer derartigen
anisotrop leitfähigen Kontaktplatte am geometrischen Ort des Kontaktes 10 ein Teil des
Kontaktgummis ausgestanzt werden, so daß die elektrische Verbindung unterbrochen ist.
Wie bereits erwähnt, besteht auch die Möglichkeit, mit einem Schalter zwischen den
Kodierungen zu wechseln. Im Fall des Druckkopfes II kann die Durchkontaktierung von
Kontakt 10, beispielsweise durch eine Bohrung, zerstört werden. Dann müssen nachträg
lich neue Leiterbahnen zu den Kontakten 10 und 24 gedruckt und zu einem Schalter ge
führt werden. Hierdurch besteht die Möglichkeit, zwischen der Kodierung des Druck
kopfes II und derjenigen des Druckkopfes III hin und her zu schalten. Eine Multifunkti
onskartusche bzw. ein Multifunktionsdruckkopf kann beispielsweise auch mit dem
Druckkopf III realisiert werden. In diesem Fall muß der Druckkopf zum Click umgear
beitet werden. Außerdem ist eine reversible elektrische Verbindung zwischen den Kon
takten 10 und 24 notwendig. Dies läßt sich durch eine dünne elektrische Verbindungs
platte realisieren, die im Idealfall elastisch ist, um die Kontaktierung zu vereinfachen. In
diesem Fall muß auf eine genaue Positionierung geachtet werden, damit keine anderen
elektrischen Verbindungen verändert werden.
Die hier aufgezeigten Beispiele von Umkodierungen sind keineswegs beschränkend. So
ist das Verfahren auch auf andere Druckköpfe, beispielsweise verschiedener Hersteller
anwendbar. So kann es beispielsweise möglich sein, die zusätzlichen Druckkopfkontakte
eines Druckkopfes eines Herstellers im Vergleich zu den Druckköpfen eines anderen
Herstellers durch aufgedruckte Leiterbahnen nachzuempfinden. Es bestehen durch den
Einsatz der vorstehend beschriebenen Verfahren mannigfaltige Möglichkeiten, Druck
köpfe unterschiedlich einzusetzen. Individuelle Aufwands- und Kostenabschätzungen
dürften hier den Ausschlag geben.
Claims (13)
1. Verfahren zum Umkodieren von mit elektronischen Kodierungen versehenen
Druckköpfen, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Druckkopftyp eines ersten Druckkopfes (A) kennzeichnende Kodierung, in
der die für den Druckertreiber relevanten Typkennzeichen dieses ersten Druckkopfes (A)
gespeichert sind, so verändert wird, daß sie mit der den Druckkopftyp kennzeichnenden
Kodierung eines anderen Druckkopfes (B) identisch ist, wobei dieses Umkodieren durch
Unterbrechen leitender Verbindungen zwischen Kontakten und durch Anlegen neuer lei
tender Verbindungen zwischen Kontakten des ersten Druckkopfes (A) entsprechend den
leitenden Verbindungen des anderen Druckkopfes (B) ausgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anlegen neuer lei
tender Verbindungen durch Aufbringen eines leitfähigen Lackes mittels Sieb- oder Tam
pondruck auf eine Kontaktleiterplatte des Druckkopfes (A) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Anlegen neu
er leitender Verbindungen durch Aufkleben einer mit einer Leiterbahn versehenen Folie
auf eine Kontaktleiterplatte des Druckkopfes (A) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Anlegen neuer leitender Verbindungen durch Schaffen einer Lötverbindung zwischen
Kontakten erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
es das Einsetzen elektrischer Widerstände zwischen Kontakten umfaßt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Unterbrechen leitender Verbindungen mechanisch erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Unterbrechen leitender Verbindungen durch Durchtrennen von Leiterbahnen durch
Bohren oder Schneiden erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
durch Aufdrucken eines nichtleitenden Lackes oder das Aufkleben einer nicht
leitenden Folie auf die Kontakte leitende Verbindungen vermieden werden.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Unterbrechen leitender Verbindungen und das Anlegen neuer leitender Verbindungen
zumindest teilweise reversibel erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Kontaktplatte
und Chip des Druckkopfes (A) eine dünne isolierende Platte eingesetzt wird, die an den
Stellen, an denen eine leitende Verbindung vorgesehen ist, mit Öffnungen versehen ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Kontaktplatte
und Chip des Druckkopfes (A) eine anisotrop leitfähige Kontaktplatte eingeschoben wird,
die an denjenigen Stellen, an denen kein elektrischer Kontakt bestehen soll, mit Ausspa
rungen versehen ist.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterbrechen leiten
der Verbindungen und das Anlegen neuer leitender Verbindungen so erfolgt, daß mittels
eines Schalters zwischen der Kodierung des Ausgangsdruckkopfes (A) und derjenigen
des Druckkopfes (B) hin und her geschaltet werden kann.
13. Druckkopf für Tintendrucker, der mit einer elektrischen Kodierung versehen ist,
die gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1-12 verändert wurde.
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