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Dämpfvorrichtung an Schnellwaagen. Die bisher bekannten Schnellwaagen
waren mit kräftig wirkenden Dämpfvorrichtungen versehen: Für gewöhnlich ist eine
solche Vorrichtung in der Fonn eines mit Öl, Glyzerin oder irgendeiner anderen viskosen
Flüssigkeit gefüllten Zylinders vorhanden, in welchem ein Kolben unter Vermittlung
einer mit dem Waagebalken verbundenen Kolbenstange bewegbar ist. Der Kolben besteht
dann gewöhnlich aus zwei zueinander einstellbaren Teilen, durch deren Verstellung
die Räume oberhalb -und unterhalb des Kolbens mehr oder weniger miteinander in Verbindung
gesetzt werden können. Der Kolben besteht z. B. aus zwei Platten, die je mit einer
Anzahl - Öffnungen versehen sind und von welchen
die eine mittels
einer bis außerhalb des Zylinders reichenden Büchse mit Handgriff um die Kolbenstange
drehbar ist.
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Bei dergleichen Vorrichtungen besteht der Nachteil, daß dieser Handgriff
oder etwa ein anderes, dem gleichen Zwecke dienendes Organ innerhalb des Gehäuses
der Schnellwaage angeordnet und deshalb schwer erreichbar ist. Das Gehäuse muß weiter
mit einer Öffnung für den Handgriff versehen werden, welche das Hineintreten von
Staub und Unreinheiten ermöglicht. Eine mechanische Übertragung von der Regelvorrichtung
auf die Außenseite des Gehäuses würde notwendigerweise Reibung, sei es wälzende
Reibung oder Gleitreibung hervorrufen, wodurch ein unerwünschter Widerstand auf
das Wägegetriebe ausgeübt werden würde.
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Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft nun eine Dämpfvorrichtung,
bei welcher dieser Nachteil nicht auftritt, sondern welche in einfacher Weise die
fortwährende und genaue Regelung der Dürnpfung ermöglicht, ohne daß man dabei in
das Innere des Wägemechanismus zu reichen braucht.
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Der beabsichtigte Zweck wird dadurch erzielt, daß in dem unteren Raum
des Zylinders eine zum Sitze eines einstellbaren Drosselventils führende Rohrleitung,
während das an der oberen Seite offene Gehäuse dieses Ventils durch eine unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels verlaufende Rohrleitung mit dem oberen Raum des Zylinders
in Verbindung steht.
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Diese Anordnung weist den bekannten Einrichtungen gegenüber den Vorteil
auf, daß die sich bewegenden Teile nirgends verpackt zu werden brauchen, weil sie
nie unter Überspannung stehen, so daß ein Lecken von Öl ausgeschlossen ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist in einem Ausführungsbeispiel auf der
Zeichnung in Seitenansicht und teilweiserri Schnitt dargestellt.
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In einem Zylinder a ist der Kolben b auf und ab bewegbar, der mittels
einer Kolbenstange c mit dem bewegenden Waagebalken der Schnellwaage verbunden ist.
Weil die Bewegung der Stange c nicht geradlinig erfolgt, ist in der Deckplatte d
eine Öffnung e vorgesehen, welche einen genügenden Spielraum für die seitlichen
Abweichungen zuläßt. Der Zylinder ist mittels zweier Rohrleitungen fund g mit einem
Gehäuse h einer Drosselvorrichtung verbunden. Die Leitung g endet in einem Sitz
i, auf welchen das kegelförmige Ende des Stiftes k päßt. Der Stift k ist mit dem
Schraubengewinde l und dem Handrad -in versehen. Durch mehr oder weniger
Auf- und Niederschrauben des Stiftes h regelt man die Größe cier Durchströmbffnung
i.
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Die ganze Vorrichtung ist mit Öl, Glyzerin oder irgendeiner andern
viskosen Flüssigkeit gefüllt. Wird die Stange c herabgedrückt, so preßt der Kolben
b das Öl durch die Leitung g und die Öffnung i in das Gehäuse lt hinein und
von hier aus durch die Leitung f in den Raum oberhalb des Kolbens b. Die Größe der
Öffnung i bestimmt, mit welcher Geschwindigkeit diese Durchströmung und also die
auf die sich abwärts bewegende Stange c wirkende Dämpfung erfolgen wird. Wird die
Stange c aufwärts bewegt, so strömt das Öl in entgegengesetzter Richtung hinter
den sich aufwärts bewegenden Kolben. Auch hierbei wird die Öffnung i die Geschwindigkeit
dieser Strömung und also die Dämpfung bestimmen.
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Eine Öffnung o in dem Deckel der Drosselvorrichtung sorgt dafür, daß
im Gehäuse h über dem Öl kein Luftkissen entstehen kann.
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Die Lage des Bremszylinders zur Drosselvorrichtung ist eine ganz bestimmte.
Die Flüssigkeit muß immer die Leitung f ganz ausfüllen.
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Bei dieser Ausführung kann man das Gehäuse h an einer geeigneten Stelle
der Außenseite der Schnellwaage befestigen und in dieser Weise die Dämpfung mit
dem Handrad m von der Außenseite aus regeln. Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes
ist, daß mit dem Kolben und der Kolbenstange keine besonderen, sich bewegenden Teile
ver-. bunden sind. Da diese Teile zu der bewegenden, ausgeglichenen Masse gehören,
wird eine Abnutzung Ungenauigkeiten zur Folge haben müssen. Dies ist hier bei Abwesenheit
der Abnutzung völlig ausgeschlossen. Ein dritter Vorteil des Erfindungsgegenstandes
ist, daß die Durchströmöffnung sich nicht von selbst ändert, was bei andern Apparaten
mit einem kleinen Hub sehr leicht der Fall ist, so daß öfters nachgestellt werden
muß.