DE34742C - Neuerung an selbstthätigen Dampfkessel - Speiseapparaten mit Schwimmern - Google Patents

Description

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   Der auf beiliegender Zeichnung in Fig. 1 und 2 dargestellte Speiseapparat zeigt gegenüber bestehenden Einrichtungen für gleichen Zweck wesentliche Eigenthümlichkeiten, welche hauptsächlich darin bestehen, dafs ein Wasser-Ueberdruckrohrsystem angewendet wird, das im Verein mit einem Schwimmer mit Ventilen die sichere Function des Apparates bedingt.

   Der Apparat besteht aus dem Behälter A, in welchen das mit einem höher gelegenen Wasserkasten B communicirende Rohr η einmündet. In A befindet sich ein Schwimmer S, der, mit Stange s versehen, bei anfangender Steigung zunächst das kleine Ventil ν lüftet, um bei weiterem Emporgehen das Dampfventil V gänzlich zu öffnen, so dafs voller Dampfdruck auf das in A befindliche Wasser wirkt und dieses nach dem Kessel drückt. Während dieser Druckperiode fliefst von B noch so viel Wasser nach A, als durch die Höhendifferenz beider Wasserspiegel in B und A bedingt wird und der Dampfdruck, weil ausgeglichen, unwirksam ist.

   Findet auf diese Weise eine Entleerung von B und A statt, so dafs endlich der Schwimmer S wieder sinkt, so schliefsen sich die Ventile V und v, der in A und B befindliche Dampf condensirt, und es wird durch Ansaugventil W neues Wasser in B angesammelt. Steigt der Schwimmer hierbei von neuem, so öffnet er die Dampfventile ν und V, und das Spiel beginnt von neuem.

   Ist der Wasserstand im Kessel normal, so dafs sich im Rohr D W'asser befindet, so gelangt der Apparat nicht zur Function, weil die Condensationswirkung des Dampfes nicht zur Geltung gelangt. Letzteres ist jedoch Bedingung, um in B für ein neues Spiel Wasser anzusammeln. Die Speisung liefert demnach bei jedem Spiel ein gröfseres Wasserquantum, als durch den Rauminhalt von A bedingt wird, was hauptsächlich dadurch erzielt ist, dafs der Behälter B über den Wasserspiegel in A gelegt ist. Ferner ist durch die schlangenförmige Gestaltung des unteren Theiles von -B ein Wassersack gebildet, welcher den unzeitigen Dampfeintritt von A und η nach B verhindert.

   Der Hahn h dient, zur Regulirung des Wasserübertrittes von ν durch b nach B. Rohr D kann an seinem unteren Ende mit einem Schwimmerventil ζ, Fig. 1, versehen' sein oder direct in das Wasser eintauchen, wobei in letzterem Falle ein Schutzsieb F um die Rohrmündung angeordnet ist.

   Mittelst Hahnes H wird der Apparat anfänglich in Gang gesetzt. Ventil I dient zur Luftauslassung aus dem Apparat.

   Paten τ-Anspruch:

   Um bei selbstthätigen, durch Schwimmer wirksamen Kessel-Speiseapparaten ein gröfseres Wasserquantum, als es der Schwimmerraum A fafst, auf einmal in den Kessel einzuführen, die Anwendung des über dem Schwimmerraum A liegenden, durch zwei Rohre in und η mit ihm verbundenen Behälters B, dessen Wasserinhalt, sobald Dampf durch das vom Schwimmer S gehobene Ventil ν F in das Rohr m tritt, sich frei fallend durch das Rohr η in den Schwimmerraum A und in den Kessel ergiefst.