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Betrachtungsvorrichtung für durchsichtige Bilder. Zum Betrachten von
durchsichtigen Bildern, z. B. Diapositiven, Röntgenplatten oder -filmen bei künstlichem
Licht bediente man sich bisher besonderer Schaukästen, in denen elektrische Lampen
unter Zwischenschaltung mattierter oder von Milchglasplatten mittel-oder unmittelbar
das betreffende Glasbild beleuchteten. Derartige Vorrichtungen sind namentlich in
der Tiefenabmessung sehr umfangreich.
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Die Erfindung geht von der Erscheinung der Totalreflexion aus, die
bereits zur Erzielung besonderer Beleuchtungswirkengen angewandt ist, so z. B. zum
Beleuchten von Skalen und Reklametafeln. Lichtstrahlen, die ungefähr in der Richtung
der Längsachse in einen Glasstab oder von der Schnittfläche z aus in eine Glasplatte
eintreten, verlassen diese auf dem ganzen Wege nicht, weil sie auf die Grenzebene
zwischen Glas und Luft nur unter kleineren Winkeln als der Grenzwinkel der totalen
Reflexion auftreffen. Um nun die in dem Glaskörper gewissermaßen eingefangenen Lichtstrahlen
sichtbar zum Leuchten zu bringen, ist es nötig, die Grenze zwischen .dünneren und
dickerem Medium zu verändern. Dies geschieht bei den erwähnten seitlich beleuchteten
Skalen in der Weise, daß in die Glasplatte die Skalenstriche und -Zeichen eingeritzt
sind, so daß sie leuchtend hervortreten, sobald die Platte von der Seitenkante her
durchstrahlt wird.
Gemäß der Erfindung dient eine nach dem gleichen
physikalischen Grundsatz durch Beleuchtung der Seitenkanten leuchtende Mattglasscheibe
zum Betrachten der Glasbilder, Filme o. dgl. Um eine möglichst starke Wirkung hierbei
zu erzielen, werden zweckmäßig zwei Platten verwendet, die dicht aufeinander gelegt
sind und an der Berührungsfläche eine diffus reflektierende Schicht enthalten. Diese
Schicht kann durch Mattieren der Berührungsfläche der einen oder auch beider Glasplatten
oder durch eine besonders eingelegte dünne Lage von Kristallpulver oder eines sonst
geeigneten pulverisierten oder festen Körpers gebildet werden. Um auch die nach
rückwärts gerichtete Strahlung der leuchtenden Fläche nutzbar zu machen, Irann die
Rückwand der Doppelplatte mit einem spiegelnden Belag versehen sein.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. r ein Ausführungsbeispiel der neuen
-Betrachtungsvorrichtunz dargestellt. Zwischen zwei zylindrischen Pfosten p"
p", sind die den Lichtkörper darstellenden Glasplatten g1, @" mit
Hilfe eines Rahmens r befestigt. Diese Platten sind in Abb. z im Grundriß und in
vergrößertem Maßstabe dargestellt. Sie sind beispfels:weise mit Kanadabalsam aufeinandergekittet,
und es ist die eine der Platten, beispielsweise g" an der Verbindungsfläche durch
Einwirkung eines Sandstrahlgebläses oder Ätzung mattiert. Die Rückseite dieser Platte
ist mit einem spiegelnden Belags versehen. Zur Beleuchtung der Seitenkanten der
Platten gl. gn sind in den reflektorartig ausgebildeten Hohlräumen der Pfosten p"
p.,
Glühlampen l mit gestreckten Fäden, sogenannte Sofittenlampen,
angeordnet. Diese beleuchten unmittelbar die Kanten der Glasplatten, da diese durch
die Pfostenwandungen hindurchgeführt sind.
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Da die innerhalb der Glasscheiben total reflektierten Strahlen an
Stärke von den belichteten Kanten nach der Mitte der Platten zu abnehmen, kann ein
Ausgleich durch Veränderung der Wirkung des spiegelnden Belages s geschaffen werden.
Dieser wird beispielsweise dadurch erzielt, daß die Rückseite der Platte g, zunächst
mit einer dünnen Lackschicht bedeckt ist, die an den dem Pfosten anliegenden Kanten
verhältnismäßig lichtundurchlässig ist und nach der diesen Kanten parallelen Mittellinie
zu bis zur völligen Durchsichtigkeit an Klarheit zunimmt. Auf diese Lackschicht
ist die spiegelnde Schicht s aufgebracht. Die spiegelnde Wirkung wird dann in der
Mitte ein Höchstmaß erreichen, an den beleuchteten Kanten fast ganz aufgehoben sein.
Auf diese Weise läßt sich eine fast völlig gleichmäßige Helligkeit des Glaskörpers
erzielen.
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Die zu betrachtende Röntgenplatter wird in Falze f gestellt, die in
dem die Glasplatten umgebenden Rahmenkörper k vorgesehen sind.
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Um den von der Röntgenplatte nicht bedeckten Teil der leuchtenden
Glasplatte abzudecken, sind, wie bei den bekannten' Betrachtungsvorrichtungen für
Röntgenplatten, Abdeclrj alousien j" j2 vorgesehen, von denen die eine in wagerechter,
die andere in senkrechter Richtung über die leuchtenden Glasscheiben gezogen werden
kann. Diese Jalousien werden durch schwarze Stoffe gebildet, .die an Führungsdrähten
d gespannt sind und zur Freigabe der leuchtenden Glasfläche um den Pfosten
p, oder um den oberen Teil des-Rahmens k auf die Rückseite der Platten gezogen werden.
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Die neue Betrachtungsvorrichtung unterscheidet sich gegenüber den
bekannten durch die äußerst geringe Raumtiefe, die auch die einfache Anordnung der
Jalousien ermöglicht.