-
Verfahren zum Herstellen eines Schutzgases für feuergefährliche Flüssigkeiten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines brauchbaren Schutzgases
für Lagerungen feuergefährlicher Flüssigkeiten.
-
Es ist schon ein Verfahren der Schutzgasgewinnung bekannt, bei dem
ein, explosibles Gasgemisch unter Luftabschluß in einer geschlossenen Kammer verbrannt
wurde; ferner ist schon vorgeschlagen worden, zur Sicherung der Schutzgaserzeugung
für feuergefährliche Flüssigkeiten eine Verbrennungsflamme in einer geschlossenen
Kammer dazu zu benutzen, um gewissermaßen als Ersatz der bekannten Glührohrzündung
den Betrieb eines Explosionsmotors von dem Vorhandensein dieser Flamme abhängig
zu machen. Dieses Verfahren bedingt aber eine sehr feinfühlige Mischvorrichtung
der Gase für das zu verbrennende Gasgemisch, da sonst die Fortdauer der Verbrennung
in der geschlossenen Kammer sehr in Frage gestellt ist. Somit war dies Verfahren
nicht nur umständlich und schwierig, sondern auch unwirtschaftlich.
-
Die vorliegende Erfindung strebt danach, nicht nur die Wirtschaftlichkeit
zu erhöhen, sondern auch die vielfachen Störungen, die der Verbrennung - ines explosiblen
Gasgemisches in geschlossener Kammer anhaften, zu beseitigen, um damit die Einfachheit
und Zuverlässigkeit der Schutzgaserzeugung sicherzustellen.
-
Dieses Ziel wird nach der Erfindung durch folgendes Verfahren erreicht
Ein in irgendeinem bestimmten Mischverhältnis mit Luft brennbares Gas, z. B. Leuchtgas,
Luftaerogengas o. dgl., das sehr hohe Ausbeute an Schutzgas liefert, wird in einem
geeigneten Bunsenbrenner in offener Kammer verbrannt. Diese Art der Verbrennung
eignet sich am besten, da sie die Gewähr einer fast vollkommenen Verbrennung bietet,
und da die Strömung des in, den Brenner eingetretenen Gases die erforderliche Verbrennungsluft
sich selbsttätig durch Öffnungen am unteren Brennerrohr einsaugt. Die Öffnungen
der Sauglöcher können durch Überdeckung eingestellt werden, so daß die Flamme weder
rußt, noch sich ein. explosibles, dem ZurückschIagen der Flamme zuneigendes Gasgemisch
bildet. Es ist bekannt, daß man den Verbrauch eines solchen Brenners bei gleichbleibendem
Gasdruck genau auf Gasverbrauch in der Zeiteinheit ein für alle Male einstellen
kann, so daß hiermit die in der Zeiteinheit zu verbrennende Gasmenge im Überschuß
mit genügender Sicherheit eingestellt wird.
-
Die Verbrennung soll entweder ständig oder je nach Bedarf in Absätzen
vor sich gehen, immer aber soll das Ingangsetzen der die Verbrennungsgase absaugenden
und verdichtenden Gaspumpe von dem Vorhandensein dieser Verbrennung abhängig sein.
Selbstverständlich muß der Bunsenbrenner etwas mehr Schutzgas liefern, als die Gaspumpe
absaugen kann.
-
Der Antrieb der Gaspumpe erfolgt durch einen mittelbar gekuppelten
Elektromotor oder auch durch Riemenantrieb; auf jeden Fall soll der Betrieb der
Gaspumpe nur dann vor sich gehen können, wenn die Flamme des Bunsenbrenners oder
dessen. Dauerzündflamme wirklich brennt
und somit die Schutzgaserzeugung
mit dieser Verbrennung beginnt und diese sich dadurch in voller und sicherer Tätigkeit
befindet.
-
Das so erzeugte Schutzgas, bestehend aus Kohlensäure und Stickstoff
- der bei der Verbrennung erzeugte Wasserdampf wird in den Rohrleitungen verdichtet
und kommt nicht in Frage - nebst Spuren von Sauerstoff, herrührend aus der unvollkommenen
Verbrennung, wird durch die Gaspumpe aus dem oberen Teil der offenen Kammer eingesaugt
und unter entsprechender Verdichtung in einen Gassammelkessel gebracht und hier
bereit gehalten, um j(. nach der Art der Lagerung der feuergefährlichen Flüssigkeiten
entweder unmittelbar als Fördergas Verwendung zu finden oder unter seiner Spannung
zunächst Steuerungsäufgaben zu erfüllen und dann entspannt als druckloses Schutzgas
dem Lagerbehälter für die feuergefährliche Flüssigkeit zugeführt zu werden. Es eignet
sich somit ein solches Schutzgas in verdichtetem Zustand, wie jedes andere, in Gasflaschen
bezogene Neutralgas.
-
Wird aber die Förderpumpe zum Heben der feuergefährlichen Flüssigkeit
noch bei drucklosen Lagerungen mit dem gleichen Elektromotor, der die Gaspumpe.
antreibt, unmittelbar gekuppelt oder durch Vorgelege mittelbar angetrieben, so sollen
auch alle die Zwischentriebe mit der Flüssigkeitspumpe in gleicher Weise stillstehen,
wenn die das Schutzgas erzeugende Flamme oder das Dauerflämmchen nicht mehr brennt.
-
Es wird dementsprechend nach der Erfindung durch die Schutzgaserzeugung
selbst gleichzeitig der Antrieb dir Gaspumpe und gegebenenfalls der Förderpumpe
einzeln oder zusammen derart beeinflußt, daß alle denkbaren Gefahrquellen, insonderheit
das Einsaugen von Luft, vollkommen beseitigt sind.
-
Die Erfindung erreicht dies dadurch, daß der Gang oder der Stillstand
des Elektromotors, der zum Antrieb der Gas- und auch der Förderpumpe verwendet wird,
von der durch die Zündflamme oder die Schutzgaserzeugung hervorgerufenen Wärmesteigerung
oder deren Abfall abhängig gemacht wird.
-
Eine Einrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach der Erfindung stellt
die Zeichnung schematisch dar.
-
Der Bunsenbrenner i ist mit seinem eigentlichen Brennerrohr in eine
nach unten trichterförmig sich erweiternde Rohrhaube 2 eingeschoben, die aus einem
guten Wärmeleiter hergestellt ist. Das Röhrchen 3 eines kleinen Dauerbrenners zweigt
von der Gasleitung q. vor der Gaskammer mit dem Tauchkolben 5 und dem Ouecksilberverschluß
6 ab. Dies Dauerbrenner-;ohr 3 kann auch in das Innere des Bunsenbrennerrohres verlegt
werden, damit die Zuführung der Verbrennungsluft durch die Luftansauglöcher gewährleistet
ist. Wird kein Schutzgas erzeugt, so soll die große Flamme nicht brennen. Dies wird
dadurch erreicht, daß für gewöhnlich der Tauchkolben 5 in den Quecksilbernapf 6
eintaucht und dem Austritt des Gases den Weg nach dem Brenner i versperrt. Die gleiche
Wirkung des Abschlusses kann in bekannter Weise auch durch einen, Ventilkegel erzielt
werden, der von einer Biegehaut beeinflußt wird. Erst wenn. durch irgendein anderes
Druckmittel, zweckmäßig durch das selbsterzeugte Schutzgas, das durch die Leitung
13 zugeführt wird, der Kolben 7 und mit ihm der Kolben 5 entgegen dem Druck der
Feder 8 gehoben wird, strömt Brenngas in den Brenner und entzündet sich an der kleinen
Dauerflamme.
-
Die Schutzgaserzeugung beginnt. Um das Ingangsetzen des die Gaspumpe
antreibenden Elektromotors unter gleichzeitiger Benutzung und Einwirkung der den
Kolben 7 oder die Biegehaut hochtreibenden Druckwelle zu ermöglichen, ist folgende
Einrichtung geschaffen An dem Mantel des Haubenrohres 2 ist eine Hülse g für ein
Kontaktquecksilberthermometer io angebracht, das durch die Temperaturerhöhung der
Haubenrohrerwärmung die beiden Kontakte einer Schwachstromleitung ii womöglich schon
während des Brennens des kleinen Dauerbrenners geschlossen hält. Erlischt die große
Bunsenflamme oder gar die kleine Dauerflamme einmal, so soll die Schwachstromleitung
x= durch das Kontaktthermometer io rasch geöffnet werden. In der Stromleitung ix
ist außer der Batterie iß ein Kontaktmanometer 1q. und ein Relais 15 eingeschaltet.
Dieses hat die Aufgabe, die - Starkstromleitung 16 des Elektromotors 17 einzuschalten,
wenn durch die Leitung ix ein Strom fließt.
-
In dem Schutzgaskessel 18 befindet sich aufgespeichertes Schutzgas
von einer bestimmten Spannung. Eine Rohrleitung i9 führt vom Kessel zu einem Ventil
2o. Wird dieses geöffnet, so strömt dieSchutzgasdruckwelle einerseits durch die
Leitung 13 unter den Kolben 7 oder die Biegehaut des Bunsenbrenners i, damit
dessen Flamme sich zündet, anderseits nach dem Kontaktmanometer 1q., wodurch dieses
in seine Schlußstellung gebracht wird. Brennt der Dauerbrenner, so sind die Kontakte
des Quecksilberthermometers io geschlossen. Das Relais 15 schaltet den Starkstrom
ein, und der Motor 17 beginnt zu laufen. Die von diesem angetriebene Gaspumpe 26
saugt durch die Leitung 21 das durch den Brenner i erzeugte Schutzgas aus der Haube
2 an und drückt es nach dem Kessel 18, von wo es weiter bis zu dem Ventil 2o strömt.
Durch, dieses und die von der Leitung 13 abzweigende Gasleitung 22 strömt Schutzpreßgas
nach einer Steuervorrichtung 23 bekannter Bauart, um die von dem Elektromotor 17
gleichzeitig in Gang gesetzte Pumpe 2q. für die feuergefährliche
Flüssigkeit
zum Fördern zu bringen. Durch die Leitung 25 wird das in der Steuervorrichtung 23
spannungslos gewordene Schutzgas dem Hohlraum des Beniinlagerbehälters zugeführt.
.
-
Erfolgt die Lagerung und Förderung der feuergefährlichen Flüssigkeit
aus dem Lagerbehälter unter Druckgas, so kann die Leitung i9 einerseits nach dem
Ventil 2o geführt, anderseits mit der Leitung 25 unmittelbar verbunden sein, die
zum Benzinlagerbehälter führt.
-
Ist der kleine Dauerbrenner einmal erloschen und keine die Kontakte
des Thermometers io schließende Wärmeerhöhung vorhanden, so kann weder die Schutzgaserzeugung
vor sich gehen, noch kann der Elektromotor 17 für die Gaspumpe 26 in Gang gebracht
werden, selbst wenn eine Druckwelle in die Leitung 13 geschickt worden ist, die
das Brenngas zum Strömen gebracht hat und das Kontaktmanometer 1q. auf Stromschluß
steht.
-
Die erstmalige Inbetriebsetzung dieser Anlage zum Erzeugen von Schutzgas
wird derart vorgenommen, daß man dem Druckkessel 18 eine Füllung von gepreßtem Schutzgas
aus Flaschen gibt. Es ist im allgemeinen üblich, bei einer solchen Schutzgaserzeugungsanlage
in Verbindung mit dem Druckkessel einen Vorrat von Druckgas in Flaschen anzuordnen,
umbei irgendwelcher Störung der Schutzgaserzeugungsanlage den Betrieb der zum Umfüllen
feuergefährlicher Flüssigkeiten dienenden Anlage mit Hilfe von Flaschengas aufrechterhalten
zu können.