DE3444186C2 - - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Acrylharz-Zweikomponentenklebstoffe
mit ausgezeichneten Klebeeigenschaften und hervorragender
Lagerfähigkeit. Durch die Erfindung werden aus zwei Teilen
bestehende Strukturklebstoffe hoher Qualität bereitgestellt,
die hervorragende Haftfestigkeit bei der Haftung an
flachen Oberflächen aus Metall oder harten Kunststoffen usw.
miteinander zeigen. Die Klebstoffe der Erfindung können ferner
bei Raumtemperatur lange Zeit gelagert werden, ohne daß
eine Denaturierung beispielsweise in Form eines Viskositätsanstiegs
oder als Gelierung auftritt.
Acrylharz-Zweikomponenten-Klebstoffzusammensetzungen bestehen
gewöhnlich aus einer Kombination aus einem monomeren Acrylsäureester,
einem Polymerisat, einem organischen Peroxid und
einem Härtungsbeschleuniger. In Abhängigkeit von Unterschieden
in der Zusammensetzung und den Eigenschaften werden die
Klebstoffe im allgemeinen in zwei Arten eingeteilt, die als
"Acrylkleber der ersten Generation" (nachstehend als FGA bezeichnet)
und als "Acrylkleber der zweiten Generation" (nachstehend
als SGA bezeichnet) benannt werden. Bei herkömmlichen
FGA erfolgt in der Härtungsstufe keine Pfropfpolymerisation
zwischen dem monomeren Acrylsäureester und dem Polymerisat,
da die Zusammensetzung dafür nicht geeignet ist.
Die Klebefähigkeit solcher Stoffe ist demnach im allgemeinen
unzureichend. Andererseits erfolgt bei den in jüngerer
Zeit entwickelten SGA während der Härtung eine Pfropfpolymerisation
des monomeren Acrylsäureesters auf das Polymerisat.
SGA haben deshalb stark verbesserte Eigenschaften, wie
Klebefestigkeit, Wärmebeständigkeit und Beständigkeit gegen
chemische Stoffe.
Nach der Art der eingesetzten Polymerisate werden die
bekannten SGA im allgemeinen in die folgenden zwei Gruppen
eingeteilt:
Bei einer Klebstoffart wird chlorsulfoniertes Polyäthylen
als Polymerisat verwendet; vgl. US-PS 38 90 407/'75. Dabei entsteht
bei der Härtung ein Radikal in der Seitenkette des Polymerisates
und der monomere Acrylsäureester wird auf das Polymerisat
radikal aufgepfropft. Klebstoffe dieser Art haben
hervorragende Scher- und Schlagfestigkeit. Dagegen sind aber
solche Klebstoffe unbefriedigend in ihrer Abschälfestigkeit
und in ihrem Ungleichgewicht im Hinblick auf die Haftfähigkeit
bei verschiedenen Stoffen. Sie korrodieren Metalle und
sind deshalb bei der Verwendung als Strukturklebstoffe unbefriedigend.
In der zweiten der genannten Klebstoffarten wird ein Dien-
Elastomer, wie ein Nitrilkautschuk, als Polymerisat eingesetzt;
vgl. JP-OS 12 94 38/1976 und JP-ASen 2231/1980,
2236/1980, 17 041/1980 und 21 076/1980. Diese Klebstoffe haben
jedoch unzureichende Klebekraft und Lagerfähigkeit.
In der US-PS 42 23 115/'80 wird beschrieben, daß ein Klebstoff
mit guter Hafteigenschaft erhalten wird, wenn eine phosphorhaltige
Verbindung, wie Phosphorsäure oder organische Phosphinsäure-
Phosphonsäure- oder Phosphorsäure-Derivate in
einer Menge von etwa 0,1 bis 20 Gewichtsteile der ein Polymerisat
enthaltenden polymerisierbaren Klebstoffzusammensetzung
verwendet wird. Derartige phosphorhaltige Verbindungen
haben jedoch den Nachteil, daß sie die Klebegeschwindigkeit
der polymerisierbaren Klebstoffzusammensetzung verringern.
Es wurde deshalb versucht, die Härtung der polymerisierbaren
Zusammensetzung durch Zugabe eines speziellen tertiären
Amins, wie N,N-Dimethylanilin und N,N-Dimethylaminomethylphenol
zu dem Klebstoff in einer Menge von etwa 0,01 bis
etwa 10%, vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa 5 Gewichtsprozent
der Klebstoffzusammensetzung zu beschleunigen. Diese Stoffe
sind jedoch stark toxisch und ergeben deshalb erhebliche
Gefahren bei der Lagerung und Verwendung des Klebstoffs.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuen Acrylharz-
Zweikomponentenklebstoff zu schaffen, der ausgezeichnete
Klebefestigkeit und hohe Lagerbeständigkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird durch den überraschenden Befund gelöst,
daß Klebefestigkeit und Lagerbeständigkeit derartiger Klebstoff
zusammensetzungen durch den Zusatz von Polyphosphorsäure,
d. h. also von einer anorganischen Phosphorverbindung zum
Klebstoff erheblich verbessert werden können. Klebstoff-
Bruchflächen sind dabei kohäsive Fehlstellen, was zu einer
starken Erhöhung der Klebefestigkeit führt. Überraschenderweise
wurde ferner festgestellt, daß eine bemerkenswerte Wirkung
bereits bei der Zugabe einer sehr geringen Menge Polyphosphorsäure
erzielt wird, die noch keinen ungünstigen Einfluß
auf die Klebegeschwindigkeit hat. Schließlich ergibt
der Polyphosphorsäure-Zusatz auch noch eine bemerkenswerte
Wirkung auf die Lagerfähigkeit des Klebstoffs.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Acrylharz-Zweikomponentenklebstoff,
bestehend aus Flüssigkeit I, welche einen
monomeren Acrylsäureester, ein in dem monomeren Acrylsäureester
lösliches Polymerisat und ein organisches Peroxid umfaßt,
und Flüssigkeit II, welche einen Härtungsbeschleuniger
enthält, der in der Lage ist, die Flüssigkeit II durch
Polymerisation bei einer Temperatur unter Raumtemperatur zu
härten, wobei mindestens die Flüssigkeit I mindestens 0,001
Gewichtsprozent Polyphosphorsäure enthält.
Als monomere Acrylsäureester sind zur Verwendung in den
Klebstoffen der Erfindung besonders bevorzugt Verbindungen
der allgemeinen Formel I
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und R′
einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine
Gruppe der Formel
darstellen, und/oder eine Verbindung
der allgemeinen Formel II ist
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und R″
einen gegebenenfalls halogenierten Alkylenrest mit 2 bis 4
Kohlenstoffatomen darstellen und n eine ganze Zahl im Wert
von 1 bis 8 bedeutet.
Spezielle Beispiele für Verbindungen der allgemeinen Formel I
sind Acrylsäure- und Methacrylsäuremethylester, Acrylsäure-
und Methacrylsäureäthylester, Acrylsäure- und Methacrylsäure
propylester sowie Acrylsäure- und Methacrylsäurebutylester.
Spezielle Beispiele für die Verbindungen der allgemeinen Formel
II sind Acrylsäure- und Methacrylsäurehydroxyäthylester,
Acrylsäure- und Methacrylsäurehydroxypropylester, Acrylsäure-
und Methacrylsäurehydroxychlorpropylester, Polyäthylenglykol-
mono(meth)-acrylat und Polypropylenglykol-mono(meth)
acrylat. Die genannten Verbindungen sind in der Flüssigkeit I
und/oder der Flüssigkeit II in einer Menge von 50 bis 90 Gewichtsprozent
enthalten.
Zusammen mit den genannten monomeren Acrylsäureestern können
Acrylsäure- und Methacrylsäurealkoxyalkylester, wie
Acrylsäure- und Methacrylsäuremethoxyäthylester und Acrylsäure-
und Methacrylsäureäthoxyäthylester, Acrylsäure- und
Methacrylsäurealkylester, wie Acrylsäure- und Methacrylsäure-
2-äthylhexylester und Acrylsäure- und Methacrylsäurelaurylester,
Monoacrylsäure- und Monomethacrylsäureester
mehrwertiger Alkohole, wie Glycerin-mono(meth)acrylat,
Polyacrylsäure- und Polymethacrylsäureester mehrwertiger
Alkohole, wie Äthylenglykol-di(meth)acrylat, Tetraäthylenglykol-
di(meth)acrylat, Polyäthylenglykol-di(meth)acrylat,
Trimethylolpropan-tri(meth)acrylat und Glycerin-di(meth)
acrylat, Mono- oder Di(meth)acrylsäureester von Polyestern
mit endständigen Hydroxylgruppen, Epoxy-(meth)acrylate,
die
durch Addition von Acrylsäure oder Methacrylsäure an eine
Epoxyverbindung erhalten werden oder Urethan-poly(meth)acrylate
verwendet werden.
Beispiele für die in den vorstehend beschriebenen monomeren
Acrylsäureestern löslichen Polymerisate sind Homopolymerisate
oder Copolymerisate aus monomeren Acrylsäureestern, wie
Polymethacrylsäuremethylester, oder Copolymerisate aus Meth
acrylsäuremethylester und Acrylnitril, Homopolymerisate oder
Copolymerisate aus monomeren Styrolen, wie Polystyrol, Copolymerisate
aus Acrylnitril-acrylsäure und Styrol (AAS-
Harze), Copolymerisate aus Acrylnitril-Butadien und Styrol
(ABS-Harze) und Copolymerisate aus Acrylnitril und Styrol
(AS-Harze), Polymerisate von Vinylmonomeren, wie Polyvinylacetat,
Polyvinylidenchlorid, Polyvinylbutyral und Polyvinylchlorid,
Elastomere, wie Styrol-Butadien-, Polybutadien-,
Chloropren-, Nitril- und Epichlorhydrin-Kautschuke
oder chlorsulfonierte Polyäthylene.
Von den anderen genannten Polymerisaten außer chlorsulfoniertem
Polyäthylen und Dien-Elastomeren wurde angenommen,
daß sie keine wesentliche Pfropfpolymerisation zwischen dem
monomeren Acrylsäureester und dem Polymerisat bei der Härtung
des Klebstoffes ergeben. Sie wurden deshalb nicht in
nennenwertem Umfang in SGA eingesetzt. Überraschenderweise
hat sich jedoch gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Klebstoffe
auch bei Verwendung derartiger anderer Polymerisate
weit überlegene Klebeeigenschaften im Vergleich zu FGA aufweisen,
die auf die Wirkung des Polyphosphorsäurezusatzes
zurückzuführen sind. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht
darin, daß bei der Verwendung eines Polymerisates
ohne ungesättigte Bindungen oder Halogenatome im Molekül
Klebstoff mit hervorragender Wetterfestigkeit und Hitzebeständigkeit
erhalten werden. Besonders bevorzugte, im monomeren
Acrylsäureester lösliche Polymerisate sind AAS-Harze
(Acrylnitril-Acrylsäure-Styrol-Copolymerisate), ABS-Harze
(Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisate), Nitrilkautschuk
und chlorsulfoniertes Polyäthylen.
Die Menge des vorstehend genannten Polymerisates in der Flüssigkeit
I und/oder der Flüssigkeit II beträgt vorzugsweise
5 bis 50 Gew.-%.
Als organische Peroxide können erfindungsgemäß z. B. Ketonperoxide,
Hydroperoxide oder Dialkylperoxide verwendet werden.
Insbesondere eignen sich Hydroperoxide, wie Cumolhydroperoxid.
Die Menge an organischem Peroxid in der Flüssigkeit
I beträgt vorzugsweise 0,5 bis 20, insbesondere 1 bis
10 Gewichtsprozent.
Die Härtungsbeschleuniger, die einen unerläßlichen Bestandteil
der Flüssigkeit II darstellen, sind bekannt. Sie sind
zur Zersetzung des organischen Peroxids mittels einer Redox-
Reaktion in der Lage. Spezielle Beispiele sind Äthylen-Thioharnstoff,
Benzoylthioharnstoff, Acetylthioharnstoff, L-
Ascorbinsäure, Thiosalicylsäure, Vanadylacetylacetonat,
Kobalt-Acetylacetonat, Mangannaphthenat und Kobaltnaphthenat.
Im Falle der Verwendung von chlorsulfoniertem Polyäthylen
als Polymerisat kann als Härtungsbeschleuniger auch ein
Kondensationsprodukt aus einem Amin und einem Aldehyd eingesetzt
werden, das zum Starten der Pfropfpolymerisation des
monomeren Acrylsäureesters durch Verursachen einer Umsetzung
mit der Chlorsulfongruppe in der Lage ist. Die vorstehend
genannten Härtungsbeschleuniger können allein oder
im Gemisch aus mindestens zwei eingesetzt werden.
In diesen Härtungsbeschleunigern liegt das Kondensationsprodukt
aus einem Amin und einem Aldehyd gewöhnlich in flüssigem
Zustand vor und kann deshalb in dieser Form als Flüssigkeit
II verwendet werden. Da jedoch andere Härtungsbeschleuniger
üblicherweise in festem Zustand vorliegen, ist
die Herstellung der Flüssigkeit II in diesem Fall durch Lösung
einer bestimmten Menge des Härtungsbeschleunigers in
einem flüchtigen organischen Lösungsmittel, einem monomeren
Acrylsäureester oder in der Zusammensetzung der Flüssigkeit I,
in der das organische Peroxid fehlt, bevorzugt.
Die erfindungsgemäß verwendete Polyphosphorsäure ist eine
Verbindung der allgemeinen Formel
die durch Kondensation von Phosphorsäuren erhältlich ist.
Es handelt sich dabei um technisch hergestellte Verbindungen
der genannten Formel, wobei n einen Wert von 3 bis 6 hat
oder um Gemische aus mindestens zwei der Verbindungen. Erfindungsgemäß
ist ein Gehalt an Polyphosphorsäure in mindestens
der Flüssigkeit I in einer Menge von mindestens 0,001 Gewichtsprozent
erforderlich. Bevorzugt ist eine Zugabemenge
von 0,005 bis 0,1 Gewichtsprozent. Bei einer größeren Menge
an Polyphosphorsäure als 0,1 Gewichtsprozent kann keine weitere
Verbesserung der Klebewirkung erwartet werden. Je nach
der Zusammensetzung des Klebstoffs treten jedoch gelegentlich
Nachteile, wie eine Verlangsamung der Klebegeschwindigkeit
auf. Erfindungsgemäß wird eine ausreichende Wirkung
durch die Zugabe einer derart geringen Menge Polyphosphorsäure
erhalten. Die Polyphosphorsäure kann also dem Acrylharz-
Zweikomponenten-Klebstoff hervorragende Klebeeigenschaften
verleihen und trägt außerdem zur Verbesserung der
Lagerfähigkeit des Klebstoffs bei ohne die Klebegeschwindigkeit
ungünstig zu beeinflussen. Die Wirkung auf die Lagerfähigkeit
der Klebstoffe hängt von der Art und Menge des
monomeren Acrylsäureesters und des organischen Peroxids ab.
Jedoch zeigt der Klebstoff der Erfindung die bemerkenswerte
Wirkung des Zusatzes von Polyphosphorsäure unabhängig von der
Anwesenheit anderer Stabilisatoren.
In diesem Fall wurde ferner festgestellt, daß unter den Stabilisatoren,
die gegebenenfalls zusammen mit der Polyphosphorsäure
verwendet werden, die üblichen Inhibitoren der Radikalpolymerisation,
wie Hydrochinon, Hydrochinonmonomethyläther,
Benzochinon und 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol, keine oder
nur eine geringe Wirkung aufweisen. Salze organischer Säuren
mit Metallen, wie Alkalimetalle, Zink und Nickel, Salze organischer
Säuren mit aliphatischen Aminen und ionisierte ungesättigte
Polyester mit mindestens einer polymerisierbaren
und/oder copolymerisierbaren Doppelbindung im Molekül, wobei
die restlichen Carboxylgruppen mit einer Metallverbindung,
Ammoniak oder einem Amin neutralisiert sind, sind dagegen für
diesen Zweck sehr wirksam. Diese Polyester können allein oder
als Gemisch eingesetzt werden.
Wenn Phosphorsäure, Pyrophosphorsäure, hypophosphorige Säure
oder phosphorige Säure, die ähnliche Strukturen wie Polyphosphorsäure
aufweisen, als anorganische Phosphorverbindungen
in den Klebstoffen eingesetzt werden, kann die bemerkenswerte
Wirkung der Erfindung nicht erzielt werden. Die Lösung der
der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe beruht also auf der
besonderen Wirkung, die bei Verwendung von Polyphosphorsäure
erreicht wird.
Die Hauptbestandteile der erfindungsgemäßen Klebstoffe sind
vorstehend beschrieben. Zusätzlich können die Klebstoffe,
falls erforderlich, geeignete Mengen an Paraffin, Farbstoffen,
Verdickungsmitteln, thixotropen Mitteln, Weichmachern,
Füllstoffen, Klebrigmachern oder Antioxidationsmitteln enthalten.
Die nachstehenden Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutern
die Erfindung. Die Eigenschaften der erhaltenen Klebstoffe
werden nach Standard-ASTM oder ISO-Verfahren getestet.
Kaltgewalzte Stahlplatten mit einer Dicke von 1,6 mm werden
mit einem Sandpapier Nr. 240 poliert, dann entfettet und
hierauf mit dem betreffenden Klebstoff miteinander verklebt.
Die verklebten Bleche werden 24 Stunden bei 23°C gehalten.
Dann wird die Zugscherfestigkeit gemessen.
Auch bei den folgenden Messungen der Klebefestigkeit werden
die zu verklebenden Stoffe vorher der obengenannten Oberflächenbehandlung
unterzogen.
SS 41 general strukturgewalztes Stahlgut wird mit dem entsprechenden
Klebstoff verklebt und 24 Stunden bei 23°C stehengelassen.
Dann wird die Schlagfestigkeit gemessen.
Kaltgewalztes Stahlblech mit einer Dicke von 1,6 mm und 0,6 mm
wird miteinander verklebt. Anschließend wird die Abschälfestigkeit
gemessen.
Die Klebstoffe werden in ein Glasrohr mit den Abmessungen
18 × 180 mm eingebracht. Das Glasrohr wird dann in ein Wasserbad
von 82°C gestellt und das Auftreten eines Viskositätsanstiegs
oder von Gelierung des Klebstoffs wird überprüft.
Wenn ein Klebstoff unter diesen Bedingungen mehr als
30 Minuten lang kein ungewöhnliches Verhalten zeigt, kann
von einer Lagerfähigkeit von mehr als 6 Monaten gesprochen
werden.
100 Teile einer durch Auflösen von jeweils 15 Teilen der in
Tabelle I angeführten Polymerisate in einem Gemisch aus 50
Teilen Methacrylsäuremethylester und 35 Teilen Methacrylsäure
hydroxypropylester werden mit 3 Teilen Cumolhydroperoxid
versetzt. Dadurch wird eine Flüssigkeit I erhalten.
Weitere 100 Teile der vorstehenden Zusammensetzung werden
mit 0,5 Teilen Äthylenthioharnstoff versetzt. Dies ergibt
eine Flüssigkeit II. Hierauf werden die beiden Flüssigkeiten
I und II mit 1 Teil (0,1 Teil als Polyphosphorsäure) einer
10% Polyphosphorsäurelösung in Methacrylsäurehydroxypropylester
versetzt. Bei allen derart
hergestellten Klebstoffen werden die Lagerbeständigkeit
(Gelierungsdauer bei 82°C) der Flüssigkeit I und die Klebefestigkeit
gemessen. Zum Vergleich werden Klebstoffe mit der
gleichen Zusammensetzung, jedoch ohne Polyphosphorsäure hergestellt.
Ihre Eigenschaften werden in gleicher Weise gemessen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Aus den Ergebnissen in Tabelle I geht hervor, daß die Klebstoffe
dieses Beispiels, die Polyphosphorsäure enthalten,
im Vergleich zu den Klebstoffen ohne Polyphosphorsäure eine
erhebich bessere Klebefestigkeit und längere Lagerdauer
aufweisen.
100 Teile einer durch gleichmäßiges Vermischen von 13 Teilen
Nitrilkautschuk
mit einem Gemisch aus 45 Teilen Methacrylsäuremethylester
und 42 Teilen Methacrylsäurehydroxypropylester erhaltene
Zusammensetzung werden mit 5 Teilen Cumolhydroperoxid versetzt.
Dabei wird eine Flüssigkeit I erhalten. Eine gleiche
Zusammensetzung wird dann mit 1 Teil Ähtylenthioharnstoff
vesetzt, was eine Flüssigkeit II ergibt. Hierauf werden
sowohl Flüssigkeit I als auch Flüssigkeit II mit 1 Teil
(0,1 Teile als phosphorhaltige Verbindung) einer Methacryl
säurehydroxypropylesterlösung versetzt, die jeweils verschiedene
phosphorhaltige Verbindungen gemäß Tabelle II enthält.
An allen erhaltenen Klebstoffen werden die Lagerfähigkeit
(Gelierungszeit bei 82°C) und die Klebefestigkeit gemessen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Aus den Ergebnissen von Tabelle II geht hervor, daß der
Klebstoff der Erfindung mit einem Gehalt an Polyphosphorsäure
eine wesentlich bessere Lagerfähigkeit und Klebefestigkeit
(insbesondere Abschälfestigkeit) als die Klebstoffe
des Vergleichsbeispiele aufweist, die andere oder keine
phosphorhaltige Verbindungen enthalten.
100 Teile einer einer durch gleichmäßiges Lösen von 15 Teilen
Nitrilkautschuk
in einem Gemisch aus 50 Teilen Methacrylsäuremethylester und
35 Teilen Methacrylsäurehydroxypropylester erhaltene Zusammensetzung
wird mit 4 Teilen Cumolhydroperoxid und 0,2 Teilen
Äthylendiaminsalz von Methacrylsäure versetzt. Es wird eine
Flüssigkeit I erhalten. Eine gleiche Zusammensetzung wird
mit 0,8 Teilen Äthylenthioharnstoff, 0,08 Teilen Vanadylacetylacetonat
und 0,2 Teilen Äthylendiaminsalz von Methacrylsäure
versetzt. Es wird eine Flüssigkeit II erhalten. Hierauf
werden die Flüssigkeiten I und II in den in Tabelle III
aufgeführten Mengen mit einer 10%igen Lösung von Polyphosphorsäure
in Methacrylsäurehydroxypropylester versetzt.
An allen erhaltenen Klebstoffen wird hierauf die Lagerfestigkeit
(Gelierungszeit bei 82°C) der Flüssigkeit I und die Abschälfestigkeit
gemessen. Zusätzlich werden zum Vergleich
Klebstoffe der gleichen Zusammensetzung, jedoch ohne Polyphosphorsäure
sowie Klebstoffe der gleichen Zusammensetzung,
jedoch mit einer Menge Polyphosphorsäure außerhalb des erfindungsgemäßen
Bereichs hergestellt und in gleicher Weise geprüft.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefaßt.
Aus den Ergebnissen der vorstehenden Tabelle geht hervor,
daß die Klebstoffe dieses Beispiels mit einem Gehalt an Polyphosphorsäure
in der erfindungsgemäß definierten Menge eine
sehr gute Abschälfestigkeit und Lagerfähigkeit im Vergleich
zu den Klebstoffen ohne Polyphosphorsäure oder mit einem
Polyphosphorsäurezusatz außerhalb des erfindungsgemäß definierten
Bereiches aufweisen. Ferner stellt die Klebstoff-
Bruchfläche bei den Klebstoffen des Beispiels mit einem Gehalt
an Polyphosphorsäure eine vollständige kohäsive Fehlstelle
dar, während die Klebstoff-Bruchfläche bei den Vergleichsklebstoffen
eine Kontaktfehlstelle ist.
Tabelle IV zeigt die Ergebnisse weiterer Klebstoffeigenschaften
der Klebstoffe des Beispiels mit einem Gehalt an Polyphosphorsäure
und des Vergleichsbeispiels ohne Polyphosphorsäure.
Die Wirkung des Polyphosphorsäure-Zusatzes ist klar
zu erkennen.
Zwei Arten von Klebstoffen werden durch Zusatz von Cumolhydroperoxid
und gegebenenfalls Äthylendiaminsalz von Methacrylsäure
in den in Tabelle V angegebenen Mengen zu 100 Teilen
Klebstoff-Basislösung aus monomeren Acrylsäureestern
und dem im monomeren löslichen Polymerisat gemäß Tabelle V
hergestellt. Es wird Flüssigkeit I erhalten. Durch Zugabe
von 0,8 Teilen Äthylenthioharnstoff, 0,05 Teilen Vanadyl
acetylacetonat und gegebenenfalls der gleichen Menge
Äthylendiaminsalz von Methacrylsäure als Flüssigkeit I zu
100 Teilen Klebstoff-Basislösung der gleichen Zusammensetzung
wird Flüssigkeit II erhalten. Dann werden beide
Flüssigkeiten mit einer bestimmten gleichen Menge Polyphosphorsäure
versetzt, die in Tabelle V für die Flüssigkeit I angegebenen
ist.
An den erhaltenen Klebstoffen wird die Lagerfähigkeit
(Gelierungszeit bei 82°C) der Flüssigkeit I, die Abschälfestigkeit
und die Schlagfestigkeit gemessen. Zusätzlich
werden Klebstoffe der gleichen Zusammensetzung, jedoch ohne
Polyphosphorsäure hergestellt und den gleichen Prüfungen
unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle V zusammengefaßt.
Aus den Ergebnissen in Tabelle V geht hervor, daß die Klebstoffe
der Erfindung mit einem Gehalt an Polyphosphorsäure
ausgezeichnete Abschälfestigkeit, Schlagfestigkeit und Lagerfähigkeit
im Vergleich zu den Klebstoffen ohne Polyphosphorsäure
aufweisen.
100 Teile durch gleichmäßiges Lösen von 25 Teilen chlorsulfoniertes
Polyäthylen in einem Gemisch aus 65 Teilen Methacrylsäuremethylester
und 10 Teilen Methacrylsäurehydroxypropylester
erhaltene Zusammensetzung werden mit 2 Teilen Cumolhydroperoxid
und 0,2 Teilen (0,02 Teile als Polyphosphorsäure)
einer 10%igen Lösung von Polyphosphorsäure in
Methacrylsäurehydroxypropylester versetzt. Es wird eine
Flüssigkeit I erhalten. Als Flüssigkeit II wird ein Kondensationsprodukt
aus Anilin und Butylaldehyd verwendet. An den so
hergestellten Klebstoffen wird die Lagerfähigkeit (Gelierungszeit
bei 82°C) der Flüssigkeit I und die Haftfestigkeit
gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengefaßt.
Zusätzlich wird ein Vergleichsklebstoff der
gleichen Zusammensetzung hergestellt, wobei jedoch 0,2 Teile
2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol anstelle von Polyphosphorsäure
als Gelierungsstabilisator verwendet wird. Bei einem
weiteren Vergleichsklebstoff der gleichen Zusammensetzung
wird keine Polyphosphorsäure verwendet. Die Vergleichsklebstoffe
werden den gleichen Prüfungen unterzogen. Die Ergebnisse
sind ebenfalls in Tabelle VI zusammengefaßt.
Aus den Ergebnissen in Tabelle VI geht hervor, daß der Zusatz
von Polyphosphorsäure die Lagerfähigkeit und Haftfestigkeit
stark erhöht.
Die bei der Messung der Zugscherfestigkeit des Klebstoffes
des Beispiels an verschiedenen Stoffen erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle VII zusammengefaßt.
Zum Vergleich wird zusätzlich ein Klebstoff hergestellt, der
aus 75 Teilen Methacrylsäuremethylester, 25 Teilen chlorsulfoniertes
Polyäthylen und 2 Teilen Cumolhydroperoxid besteht
und keine Polyphosphorsäure und Methacrylsäurehydroxypropyl
ester enthält. Ferner wird zum Vergleich ein im Handel erhältlicher
Acrylharz-Klebstoff der zweiten Generation verwendet, der
chlorsulfoniertes Polyäthylen und eine große Menge Methacrylsäure
zur Erhöhung der Haftfestigkeit enthält. An beiden
Vergleichsklebstoffen werden die Prüfungen auf Abschälfestigkeit
und Zugscherfestigkeit an verschiedenen Stoffen
durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengefaßt.
Aus den Ergebnissen in Tabelle VII geht hervor, daß der
Klebstoff dieses Beispiels, der Polyphosphorsäure enthält,
hervorragende Abschälfestigkeit besitzt und auch sehr gute
Klebeeigenschaften für Messing und Kupfer im Vergleich zu
den im Handel erhältlichen Klebstoffen aufweist, die eine
große Menge Methacrylsäure enthalten.
Claims (6)
1. Acrylharz-Zweikomponentenklebstoff, bestehend aus
Flüssigkeit I, welche einen monomeren Acrylsäureester,
ein in dem monomeren Acrylsäureester lösliches Polymerisat
und ein organisches Peroxid umfaßt, und
Flüssigkeit II, welche einen Härtungsbeschleuniger enthält,
der in der Lage ist, die Flüssigkeit I durch Polymerisation
bei einer Temperatur unter Raumtemperatur zu
härten,
wobei mindestens die Flüssigkeit I mindestens 0,001 Gewichtsprozent
Polyphosphorsäure enthält.
2. Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der monomere Acrylsäureester mindestens eine Verbindung
der allgemeinen Formel I
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und
R′ einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
eine Gruppe der Formel
darstellen, und/oder
eine Verbindung der allgemeinen Formel II ist
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und
R″ einen gegebenenfalls halogenierten Alkylenrest mit 2
bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen und n eine ganze Zahl
im Wert von 1 bis 8 bedeutet.
3. Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das in dem monomeren Acrylsäureester lösliche Polymerisat
mindestens ein Homopolymerisat oder Copolymerisat
eines monomeren Acrylsäureesters darstellt.
4. Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das in dem monomeren Acrylsäureester lösliche Polymerisat
mindestens ein Homopolymerisat und/oder Copolymerisat
eines monomeren Styrols darstellt.
5. Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das in dem monomeren Acrylsäureester lösliche Polymerisat
mindestens ein Nitrilkautschuk und/oder chlorsulfoniertes
Polyäthylen ist.
6. Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die den monomeren Acrylsäureester, das in dem monomeren
Acrylsäureester lösliche Polymerisat und das organische
Peroxid umfassende Flüssigkeit I 0,005 bis 0,1 Gewichtsprozent
Polyphosphorsäure enthält.
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