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Titel: Schmierpresse mit Hochdruckraum
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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Schmierpresse, bei der ein
zylindrischer länglicher Behälter Fett unter Niederdruck aufnimmt und einerends
mittels eines befestigten Deckels abgeschlossen ist, der einen quer zur Längserstreckung
des Behälters sich erstreckenden Hochdruckraum bildet,in dem ein Preßkolben verschiebbar
ist, der mittels eines an den Deckel angelenkten Handhebels hin- und herverschiebbar
ist und in Verlängerung des Hochdruckraumes im Deckel dichtend gelagert ist, wobei
sich an den Hochdruckraum auf der dem Handhebel gegenüberliegenden Seite über ein
Rückschlagventil ein Stutzen für die Schmiertülle anschließt und der Hochdruckraum
über nur einen Durchbruch mit dem Behälter in Verbindung steht.
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Bei einer bekannten (DE-AS 11 10 478 , US-PS 40 77 494) Schmierpresse
dieser Art ist der nur eine Durchbruch in beiden Richtungen frei durchgehend mehr
oder weniger nahe bei dem dem Handhebel zugeordneten Ende des Hochdruckraumes angeordnet
und ist die Dichtlagerung des Preßkolbens eine von Metall gebildete Bohrung. Wenn
der Preßkolben voll zurückgezogen ist, dann dringt Fett aus dem Niederdruck-Behälter
durch den Durchbruch
in den Hochdruckraum. Wenn der Preßkolben vorgeschoben
wird und das Fett aus Störgründen nicht über den Stutzen abfließen kann, dann wird
das Fett zwischen der Wandung des Hochdruckraumes und dem Preßkolben zurück zum
Durchbruch und in den Behälter gedrängt, wobei es über die Dichtlagerung nicht nach
außen austritt. Die Zurückverdrängung tritt verstärkt auf, wenn sich der Hochdruckraum
um den Preßkolben herum aufweitet und täuscht einen Schmiervorgang vor, der nicht
stattfindet.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schmierpresse der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der die wegen des nur einen Durchbruches auftretende
Scheinschmierung vermieden ist. Die erfindungsgemäße Fettpresse ist, diese Aufgabe
lösend, dadurch gekennzeichnet, daß der nur eine Durchbruch mit Rückschlagventil
versehen bei dem dem Handhebel gegenüberliegenden Ende des Hochdruckraumes angeordnet
ist und der Preßkolben Im Bereich der Lagerung von einem elastigce komprimierbaren
Dichtring und einer den Dichtring komprimierenden Stellschraube umschlossen ist.
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Sofort bei Beginn des Rückzuges des Preßkolbens kann über das sich
öffnende Rückschlagventil Fett aus dem Niederdruck-Behälter in den Hochdruckraum
gelangen. Beim Vorpressen des Preßkolbens ist das Rückschlagventil zum Behälter
hin geschlossen und kann das Fett, falls es nicht über den Stutzen abfließen kann,
zwischen der Wandung des Hochdruckraumes und dem Preßkolben auch bei Aufweitung
nur bis zum komprimierten Dichtring gelangen. Der komprimierbare Dichtring ist mittels
der Stellschraube
nachstellbar, um ein Nachaußendringen von Fett
auch bei Abnutzung des Dichtringes zu verhindern.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Anlenkung des
Preßkolbens am Handhebel leicht lösbar ausgebildet ist. Es läßt sich der komprimierbare
Dichtring nach Lösen der Anlenkung und Abnehmen der Stellschraube leicht auswechseln.
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Die leicht lösbare Anlenkung ist zum Beispiel von einer Schraube mit
Mutter oder einem Bolzen mit Splint gebildet1Die Erfindung ermöglicht bei relativ
geringem Durchmesser des Hochdruckraumes eine relativ große Länge des Hochdruckraumes
und damit bei hohen Druckverhältnissen ein großes Volumen des Hochdruckraumes. Besonders
zweckmäßig und vorteilhaft ist es daher, wenn das Verhältnis des wirksamen Hubes
des Preßkolbens im Hochdruckraum zum Durchmesser des Hochdruckraumes größer als
3,2 und kleiner als 3,5, vorzugsweise circa 3,37, ist.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn das Verhältnis
von Durchmesser des den Niederdruck-Behälter abdekkenden Deckelbereiches zur Länge
des wirksamen Hubes des Preßkolbens von 1,7 bis 2,0, vorzugsweise circa 1,88, beträgt.
Da der Deckeldurchmesser genormt ist, ist es günstig, wenn man im Deckel einen besonders
langen Hochdruckraum unterbringen kann.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn das Verhältnis
der Länge der führenden Lagerung des zurückgezogenen Preßkolbens zur Länge des wirksamen
Halbes des Preßkolbens
von 0,8 bis 1, vorzugsweise circa 0,9, beträgt.
Der auch von der Stellmutter geführte und gelagerte Preßkolben ist im zurückgezogenen
Zustand verkantungssicher abgestützt und ermöglicht doch einen langen wirksamen
Hub.
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Da durch den nur einen Durchbruch möglichst rasch viel Fett dringen
soll, ist die Größe des vom Ventilkörper freigegebenen Durchlasses wichtig. Hierfür
sind der Hubweg des Ventilkörpers und der Durchmesser der vom Ventilkörper abzusperrenden
und freizugebenden Ventilöffnung ein Maßstab. Daher ist es besonders zweckmäßig
und vorteilhaft, wenn das Produkt aus Hub des Ventilkörpers und Durchmesser der
Ventilöffnung von 5 bis 10, vorzugsweise circa 7,8, beträgt und der Quotient von
Ventilöffnungsdurchmesser und Ventilhub von 7 bis 4, vorzugsweise circa 5,4, beträgt.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es sodann, wenn der Stutzen
mit Rückschlagventil und der Durchbruch mit Rückschlagventil übereinander am Ende
des Hochdruckraumes angeordnet sind. Hierdurch ist der wirksame Hub des Preßkolbens
bei vorgegebenen Deckelabmessungen vergrößert.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt und zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Schmierpresse mit Hochdruckraum
und Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie II-II in Fig. 1.
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Die Schmierpresse gemäß Zeichnung umfaßt einen länglichen, zylindrischen
relativ großen Behälter 1, in dem ein Kolben 2,von einer nicht näher gezeigten Einrichtung
beaufschlagt, Fett 3 unter Niederdruck in Richtung zu einem Deckel 4 drückt. Der
Deckel überspannt den Querschnitt des Behälters 1 und umfaßt diesen im vorliegenden
Fall von außen. Der Deckel 4 ist auf den Behälter 1 aufgeschraubt und nimmt einen
Dichtring 5 auf, der an der Stirnkante des Behälters anliegt.
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Der Deckel 4 nimmt einen Preßkolben 6 auf, dessen herausragendes Ende
an einen Handhebel 7 angelenkt ist, wobei zur Anlenkung eine leicht lösbare Schraubverbindung
9 vorgesehen ist.
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Der Handhebel 7 trägt am freien Ende seines langen Hebelarmes einen
nicht gezeigten Handgriff und ist am Ende des kurzen Hebelarmes an ein ku2es längliches
Zwischenstück 8 angelenkt, dessen anderes Ende im mittleren Drittel des Deckels
4 an diesen angelenkt ist. Der Deckel 4 weist auf einer zur Preßkolbenlänge rechtwinkeligen
Mittellinie nahe dem Außenrand eine Entlüftungsöffnung 10 mit Stutzen und Rückschlagventil
auf. In Verlängerung des Preßkolbens 6 ist im Deckel nahe dessen Aussenrand ein
Auslaß 11 vorgesehen, der ein Rückschlagventil 12 aufnimmt und in einen Stutzen
13 übergeht, an den sich eine Schmiertülle 14 anschrauben läßt.
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Der Preßkolben 6 weist über die Länge gleichbleibende Durchmesser
auf und ist in einem zylindrischen Hochdruckraum 15 gleitend verschiebbar, der sich
vom Rand des Deckels entlang einer
Mittellinie bis unter den Auslaß
11 nahe dem Außenrand erstreckt. Der Hochdruckraum 15 bildet zum Handhebel 7 hin
am Rand des Deckels 4 eine Erweiterung, in die ein Dichtring 16 aus einem zusammendrückbaren
Werkstoff eingeschoben ist und ein Gewindeschaft einer Stellschraube 17 eingeschraubt
ist, die den Preßkolben dicht anliegend umschließt und deren Kopf den Deckel überragt.
Der Dichtring 16 bzw. dessen Werkstoff ist für Hochdruck geeignet ausgewählt und
gegen Schmierfett resistent.
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Der zurückgezogene Preßkolben 6 ist in der den Hochdruckraum 15 bildenden
Bohrung des Deckels 4 und in der Stellschraube 17, also über eine erhebliche Länge
geführt. Der Deckel 4 ist einstückig spritzgegossen. In etwa unterhalb des Auslasses
11 weist der Deckel 4 zum Behälter 1 hin einen Durchbruch 18 auf, dessen Durchmesser
beim Hochdruckraum 15 sehr viel größer als der Durchmesser des Auslasses 11 ist.
Der Durchbruch 18 verkleinert sich zum Behälter 1 hin im Querschnitt und nimmt ein
Rückschlagventil 19 mit Ventilkugel und Feder auf, so daß aus dem Hochdruckraum
kein Fett in den Behälter zurückweichen kann.
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Der Durchmesser des Durchbruches 18 ist beim Hochdruckraum 15 größer
als der Durchmesser des Hochdruckraumes.
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Vorteilhafterweise beginnt das Ansaugen von Fett in den Hochdruckraum
mit Beginn der Zurückbewegung des Preßkolbens. Folglich kann der Preßkolben während
der Zurückbewegung in jeder Stellung stillgesetzt und wieder zum Fettpressen vorwärts
gedrückt
werden. Da sich der Handhebel, wenn er nur wenig vom
Behälter abgespreizt ist, leichter zum Fettpressen drücken läßt, als wenn er vom
Behälter stark abgespreizt ist, läßt es die Fettpresse zu, auch mit verringertem
Kraftaufwand Fett zu pressen.
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Der hier als Tülle bezeichnete Gegenstand ist eine Druckleitung, durch
die das Fett der zu schmierenden Stelle zugeführt wird. Der Hochdruckraum kann auch
als Hochdruckkammer bezeichnet werden.