DE3443947C2 - Beschickungssystem - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Beschickungssystem für eine Reifenheizpresse.

Ein bekanntes Beschickungssystem mit einem Rohlingsstand, auf den der vorbereitete Reifenrohling aufgelegt wird, und einem Beschicker, der mit einem schwenkbaren, gabelförmigen Greifer mit mehreren an ihm angelenkten, rotationssymmetrisch angeordneten Greiferschaufeln versehen ist und den Reifenrohling vom Rohlingsstand aufnimmt und in die Reifenform der Reifenheizpresse einsetzt, ist beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift 1 804 097 beschrieben. Da hier eine Wulstpreßvorrichtung als Rohlingsstand dient, wird der Reifenrohling auf diesem von seinem Wulst her zentriert und von einem Greifer außen erfaßt und in die Reifenform eingesetzt. Die Wulstpreßvorrichtung ist jedoch nicht als Rohlingsstand für fertig zur Vulkanisation vorbereitete Reifenrohlinge geeignet. Außerdem arbeitet der Greifer beim Aufnehmen, Transportieren und Absetzen des Reifenrohlings immer noch nicht ausreichend präzise, um Fehlpressungen wegen ungenauer Lage des Reifenrohlings in der Reifenform zu vermeiden.

Diese Nachteile zu vermeiden und eine universell einsetzbare Einrichtung für die Handhabung von Reifenrohlingen zu schaffen, die vor allem auch für eine einwandfreie Lage des Reifenrohlings bis zum Einsetzen in die Reifenform sorgt, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angegeben.

Ein solcher Rohlingsstand nimmt einen beliebigen Reifenrohling auf, zentriert ihn vom Wulst her und hält ihn in mittengenauer Lage bis er vom Greifer außen erfaßt und abgenommen wird. Dabei ermöglicht der bewegliche Auflagering ein bequemes Ablegen eines zugeförderten Reifenrohlings, ohne daß dessen Zentrierung behindert wird. Das Auflegen auf eine Seitenkante des Reifenrohlings am Übergang zwischen Seitenwand und Laufstreifen ergibt eine Abstützung im stabilsten Bereich des Reifenrohlings.

Aus der DE-OS 17 79 380 ist zwar bereits ein Beschickungssystem mit einem beweglichen Auflager bekannt, bei dem eine unmittelbare Verbindung zwischen Reifenhalterung und Spanntrommel über Anschlagflächen und Zentrieranschläge eine Zentrierung der Reifenhalterung gegenüber der Spanntrommel bewirkt. Eine Zentrierung des Reifenrohlings auf der Reifenhalterung erfolgt jedoch nicht und ist auch nicht angeregt. In der DE-AS 12 33 581 ist ein Beschickungssystem mit radial verstellbaren Klemmbacken beschrieben, das jedoch für eine Relativbewegung zwischen Rohlingsauflage und Zentrierungsbezugspunkt nichts hergibt.

Für das Zentrieren des Reifenrohlings vom Wulst her sind in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung für den Rohlingsstand je Klemmbacke zwei mit Abstand übereinanderliegende, radial verlaufende Zahnstangen vorgesehen, die mit zwei Zahnrädern mit tangential verlaufender Achse kämmen, die ihrerseits mit einer Verzahnung auf einer Hülse kämmen, die konzentrisch zum Tisch des Rohlingsstandes gegenüber diesem mittels eines Klemmzylinders auf- und abbewegbar ist. Diese Anordnung gewährleistet ein absolut mittengenaues Erfassen des Reifenwulstes bei Reifenrohlingen beliebiger Konstruktion und Abmessung.

Nach einem weiteren Schritt der Erfindung ist vorgesehen, daß der Auflagering in konzentrischer Lage zum Tisch ver- und entriegelbar oder durch Zugfedern gehalten ist, deren Zugkraft geringer bemessen ist, als die Kraft, die der Reifenrohling beim Zentrieren durch die Klemmbacken über die Auflageböcke auf den Auflage­ ring ausübt. Diese Entriegelbarkeit bzw. Abfederung des Auflageringes in horizontaler Richtung bewirkt, daß er nach jedem Abnehmen eines Reifenrohlings in die mittige Lage zurückgebracht wird, trotzdem aber das Zentrieren des folgenden Reifenrohlings nicht be­ hindert. Für die horizontale Bewegung des Auflagerin­ ges können beispielsweise pneumatische Zug- oder Druckelemente mit einer lösbaren Verriegelung für die konzentrische Lage oder die erwähnten Zugfedern ver­ wendet werden.

Zweckmäßig sind an jedem der beiden Gabelteile des Greifers zwei Greiferschaufeln über Greiferschaufel­ arme angelenkt, die untereinander paarweise durch Spannzylinder verbunden sind. Durch die gleichzeitige Betätigung der Spannzylinder werden sämtliche Greifer­ schaufeln zum Aufnehmen des Reifenrohlings an diesem zur Anlage gebracht.

Besonders günstig ist es, wenn dabei zwischen den An­ lenkpunkten der Greiferschaufelarme jedes Greifer­ schaufelpaares ein Klemmzylinder zum Arretieren der Greiferschaufeln in der Greifstellung angeordnet ist. Jeder dieser Klemmzylinder arretiert so in einfachster Weise beide Greiferschaufeln eines Greiferschaufel­ paares mit gleichgroßer Kraft.

Als vor allem zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Greiferschaufeln mit Anlageflächen zu versehen, die lediglich an dem Laufstreifen des Reifenrohlings an­ liegen. Mit der Aufnahme des Reifenrohlings durch den Greifer über die Anlage der Greiferschaufeln ledig­ lich am Laufstreifen wird die beste Übertragung der Zentrierung auf dem Rohlingsstand auf den Greifer erreicht.

Für die Gestaltung der Greiferschaufeln wird als be­ sonders vorteilhaft vorgeschlagen, daß sie eine etwa sattelförmige, der Kontur des kleinsten zu greifenden Reifenrohlings angepaßte Anlagefläche mit einem dar­ über gespannten Luftkissen in Form eines Gummibläh­ körpers oder dergleichen aufweisen, das zum Greifen des Reifenrohlings, nachdem die Greiferschaufeln an den Laufstreifen drucklos angelegt und so arretiert sind, aufblasbar und nach dem Absetzen des Reifenroh­ lings entlüftbar ist. Damit können die Spannzylinder für das Schwenken der Greifschaufelarme so ausgelegt und gesteuert werden, daß zum Greifen des Reifenroh­ lings die Greiferschaufeln zunächst drucklos an den Laufstreifen angelegt und in dieser Lage arretiert werden. Durch das Aufblasen der Luftkissen mit einem vorbestimmten, für alle Luftkissen gleichen Druck wird die Anlagefläche wesentlich erhöht und die erfor­ derliche Anpreßkraft mit einer definierten, sehr ge­ ringen und für alle Greiferschaufeln gleichen Verfor­ mung des Reifenrohlings erzeugt, so daß der Reifenroh­ ling unter exakter Beibehaltung der Zentrierung vom Auflagering abgenommen und mittengenau in die Reifen­ form der Reifenheizpresse eingesetzt werden kann.

Statt der paarweisen Anordnung der Greiferschaufeln können unter entsprechender Anpassung der Greiferge­ staltung auch drei oder fünf Greiferschaufeln rota­ tionssymmetrisch zum Reifenrohling vorgesehen sein.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Beschicksystems dargestellt, und zwar in

Fig. 1 in Draufsicht auf eine Reifenheizpresse mit zugehörigem Greifer und Rohlings­ stand, in

Fig. 2 in Seitenansicht des Greifers, in

Fig. 3 im Schnitt durch den Rohlingsstand nach der Linie III-III in Fig. 4 und in

Fig. 4 und 5 in vergrößerter Wiedergabe einer Grei­ ferschaufel in Draufsicht und im Schnitt.

Die Reifenheizpresse 1 ist mit einer Reifenform 2 aus­ gestattet und trägt seitlich eine lotrechte Führung 3 für einen mittels eines Fahrzylinders 4 auf- und abbe­ wegbaren Greifer 5. Der Greifer 5 ist gabelförmig aus­ gebildet und durch Schwenkzylinder 6 und 7 um Gelenk­ punkte 8 und 9 über die Reifenform 2 schwenkbar. An jedem der beiden Gabelteile sind über Greiferschaufel­ arme 10 Greiferschaufeln 11 angelenkt. Zur Bewegung der Greiferschaufelarme 10 dienen Spannzylinder 12. Zwischen den Gelenkpunkten 13 eines Greiferschaufel­ paares ist jeweils ein Klemmzylinder 14 zur Arretie­ rung der Greiferschaufelarme 10 angeordnet. Beim Ein­ schwenken und Absetzen des Reifenrohlings wird der Greifer durch Überfahren einer Zentrierhülse 15 über einen Zentrierbolzen 16 zur Reifenform in der Reifen­ heizpresse 1 zentriert. Jede Greiferschaufel 11 ist durch einstellbare Anschläge 18 begrenzt gegenüber dem Greiferschaufelarm 10 schwenkbar. Sie ist mit einem in einer Halterung 19 liegenden, über einen Druckluft­ anschluß 20 be- und entlüftbaren Luftkissen 21 ver­ sehen.

Die Reifenheizpresse trägt auf einem Aufnahmearm 17 einen Rohlingsstand, von dem der Greifer einen Reifen­ rohling 22 abnimmt und in die Reifenform 2 einsetzt. Der Reifenrohling 22 wird über Klemmbacken 23 hinweg auf Auflageböcke 24 auf dem Rohlingsstand abgelegt. Die Auflageböcke 24 sind auf einem Auflagering 25 be­ festigt, der gegenüber einem fest mit dem Aufnahme­ arm 17 verbundenen Aufnahmetisch 26 über eine Kugel­ führung 27 und Zugfedern 28 horizontal beweglich ge­ halten ist. Die Klemmbacken 23 sind radial verfahrbar. Zu diesem Zweck ist an einem auf dem Aufnahmearm 17 angeordneten Bolzen 29 ein Führungsrohr 30 durch einen Klemmzylinder 31 verschieblich. Das Führungsrohr 30 trägt für jede Klemmbacke 23 zwei Verzahnungen 32, die mit Ritzeln 33 kämmen, welche ihrerseits die auf La­ gerböcken 34 laufenden, an der Klemmbacke 23 befestig­ ten Zahnstangen 35 antreiben.

Claims (7)

1. Beschickungssystem für eine Reifenheizpresse (1) mit einem Rohlingsstand, der mit radial verstellbaren Klemmbacken (23), sowie einem gegenüber dem Tisch (26) des Rohlingsstands über eine Kugelführung (27) horizontal beweglichen Auflagering (25) mit Auflageböcken (24) versehen ist und mit einem Beschicker, der mit einem schwenkbaren, auf- und abbewegbaren, gabelförmigen Greifer (5) mit mehreren an ihm angelenkten, rotationssymmetrisch angeordneten Greiferschaufeln (11) versehen ist.

2. Beschickungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je Klemmbacke (23) zwei mit Abstand übereinanderliegende, radial verlaufende Zahnstangen (35) vorgesehen sind, die mit zwei Zahnrädern (33) mit tangential verlaufender Achse kämmen, die ihrerseits mit einer Verzahnung (32) auf einer Hülse (30) kämmen, die konzentrisch zum Tisch (26) des Rohlingsstandes gegenüber diesem mittels eines Klemmzylinders (31) auf- und abbewegbar ist.

3. Beschickungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ,gekennzeichnet, daß der Auflagering (25) in konzentrischer Lage zum Tisch (26) ver- und entriegelbar oder durch Zugfedern (28) gehalten ist, deren Zugkraft geringer bemessen ist als die Kraft, die der Reifenrohling (22) beim Zentrieren durch die Klemmbacken (23) über die Auflageböcke (24) auf den Auflagering (25) ausübt.

4. Beschickungssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem der beiden Gabelteile des Greifers (5) zwei Greiferschaufeln (11) über Greiferschaufelarme (10) angelenkt sind, die untereinander paarweise durch Spannzylinder (12) verbunden sind.

5. Beschickungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Anlenkpunkten (13) der Greiferschaufelarme (10) jedes Greiferschaufelpaares ein Klemmzylinder (14) zum Arretieren der Greiferschaufeln (11) in der Greifstellung angeordnet ist.

6. Beschickungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferschaufeln (11) mit Anlageflächen versehen sind, die lediglich am Laufstreifen des Reifenrohlings (22) anliegen.

7. Beschickungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferschaufeln (11) eine etwa sattelförmige, der Kontur des kleinsten zu greifenden Reifenrohlings (22) angepaßte Anlagefläche mit einem darüber gespannten Luftkissen (21) in Form eines, Gummiblähkörpers oder dergleichen aufweisen, das zum Greifen des Reifenrohlings (22), nachdem die Greiferschaufeln (11) an den Laufstreifen drucklos angelegt und so arretiert sind, aufblasbar und nach dem Absetzen des Reifenrohlings (22) entlüftbar ist.