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"Fertigteildecke aus streifenförmigen Bauelementen aus
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Leichtbaustoff" Die Erfindung bezieht sich auf eine Fertigteildecke,
bestehend aus mindestens zwei streifenförmigen,in Wirkstellung miteinander durch
eine Vergußmasse verbundenen Bauelementen aus Leichtbaustoff, insbesondere Leichtbeton,
welche jeweils mindestens teilweise mindestens eine in Längsrichtung der Bauelemente
verlaufende Hauptbewehrung, z.B. in Form einer Gitterbewehrung aufweisen.
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Aus der AT-PS 348 724 (Fig.15 bis 21) sind streifenförmige Einzelelemente
z.B. aus Leichtbeton zum Bilden einer verlorenen Schalung für eine Fertigteildecke
bekannt,die jeweils im Querschnitt U-förmig ausgebildet sind und einen Gitterträger
aufnehmen, der über die Oberfläche der Schenkel hinausragt; die Aussp=mngen mit
den Gitterträgern und die querverlaufenden Aussparungen werden im Herstellungswerk
mit Beton ausgegossen, dessen Oberfläche im Abstand von den Rändern der U-förmigen
streifenförmigen Bauelemente verläuft.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fertigteildecke des
eingangs erwähnten Typs zu schaffen, die trotz leichten Gewichts voll tragfähig
ist und gegebenenfalls vollständig aus sonst üblicherweise für Wandelemente hergestellten
Fertigteilen zusammengesetzt werden kann.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die Bauelemente
in Querrichtung und/oder Schrägrichtung verlaufende,in sich geschlossene Kanäle
und mindestens an ihren zu den Nachbarelementen weisenden Stirnseiten jeweils einander
zugepasste Teilaussparungen zur Bildung von in sich geschlossenen und zur Deckenoberfläche
offenen Kanäle aufweisen, wobei letztere die Hauptbewehrung aufnehmen, deren Vergußmassenüberdeckung
mit der Oberfläche der Bauelemente bündig abschließt.
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Während aus der AT-PS 348 724 entsprechende plattenförmige Bauelemente
zur Herstellung von Gebäudewänden bekannt sind, sind auch aus der DE-PS 29 40 349
aus entsprechenden Halbplatten bestehende Gebäudewandteile ersichtlich. In beiden
Fällen handelt es sich um Gebäudewandteile also nicht um Fertigteile,die für eine
Decke verwendet worden sind. Dies war auch deshalb nicht möglich, weil die mit einem
Netz von Betonbalken versehenen Gebäudewandteile und zwar in der Gebäudewandebene
beträchtliche Drücke aufnehmen konnten, jedoch senkrecht dazu z.B. nicht auf Biegung
belastbar waren.
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Für diesen Fall reichte das Betonbalkennetz - auch wenn es geringfügig
bewehrt war - nicht aus.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bestehen die
Bauelemente aus standardisierten, fabrikatorisch hergestellten Platten oder Halbplatten
-z.B. der eben beschriebenen bekannten Art - die entweder an ihren Stirnseiten offene
Halbkanäle oder in ihrer Mitte einen offenen Kanal aufweisen.
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Die z.B. aus Styroporbeton hergestellte Fertigteildecke ist somit
aus Teilen aufgebaut, die in großen Massen wirtschaftlich hergestellt werden können,ohne
daß neue Formen verwendet werden müssen. Das Ausschneiden der offenen Kanäle, sei
es bei der Hälfte der streifenförmigen Halbplatten oder sei es bei den Platten,
bedingt deshalb keinen großen Aufwand, weil der eben angegebene Leichtbeton maschinell
sehr leicht bearbeitet werden kann; so können die offenen Kanäle z.B. mit einer
Kreissäge leicht aufgeschnitten werden.
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Auch wenn gewöhnlich in Längsrichtung der Fertigteildecke nach dem
Zusammensetzen der streifenförmigen Bauelemente in Längsrichtung ein in sich geschlossener
Kanal und ein offener Kanal - gegebenenfalls in gleichen Abständen, ggfs. abwechseln
werden - sind nach einer abgewandelten Ausführungsform zwischen zwei Bauelementen
zwei nebeneinander liegende, durch die Vergußmasse verbundene offene Kanäle und
in Längsrichtung verlaufende Füllteilbauelemente vorgesehen; diese Füllteilbauelemente
sind ebenfalls aus den standardisierten fabrikatorisch hergestellten streifenförmigen
Halbplatten - z.B. durch einfache Teilung derselben - herstellbar.
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Um das Einbindender Fertigteildecke in oder auf den Wandelementen
zu erleichtern, kann die Hauptbewehrung
im Auflagebereich seitlich
frei herausragen.
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Ein Grund dafür, daß bisher die bekannten, streifenförmigen Bauelemente
aus Leichtbaustoff, z.B. Leichtbeton zur Herstellung von Decken bzw. Fertigdecken
nicht verwendet wurden, ist wohl auch in der Tatsache zu sehen, daß die in sich
geschlossenen Kanäle, die bei einer Fertigteildecke normalerweise horizontal verlaufen,nicht
oder nur sehr schwer füllbar sind.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, daß das Auffüllen der in sich geschlossenen
Kanäle in Längs- und in Querrichtung unter Verwendung von Betonpumpen und einem
ausreichenden Druck dann nicht auf Schwierigkeiten stößt, wenn z.B. eine Fertigteildecke
mit Abmessungen von 5 x 6 m in der Fabrik hergestellt werden soll; es ist lediglich
darauf zu achten, daß die seitlichen Enden der Quer- und Längskanäle sowie die oben
offenen Kanäle nach Einsetzen der Gitterträger durch Platten o.dgl. abgedichtet
werden.
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Die erfindungsgemäße Fertigteildecke kann in den Kanälen und in den
Querkanälen eine leichte Bewehrung aufweisen. Dies ist jedoch bei geringfügig belasteten
Decken nicht einmal erforderlich, da sich die Hauptbewehrung als voll tragfähig
erwiesen hat.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt; sie werden nachfolgend näher beschrieben; es zeigt:
Fig.
1 eine Draufsicht auf ein aus mehreren Bauelementen hergestelltes Teil einer Fertigteildecke.
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Fig. 2 einen Querschnitt durch diese Ausführungsform; Fig. 3 einen
Schnitt gem. Linie 3-3 in Fig. 2 Fig. 4 einen Fertigteildeckenabschnitt größerer
Breite, zusammengesetzt aus Bauelemente wie im Zusammenhang mit Fig. 1-3 beschrieben;
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Fertigteildeckenahschnitt nach Fig. 4.
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Fig. 6 einen Schnitt gem. Linie 6 durch den Fertigteildeckenabschnitt
nach Fig. 4 und 5 Fig. 7 eine Draufsicht auf eine abgewandelte Ausführungsform eines
Fertigteildeckenåbschnitts nach einer anderen Ausführungsform und Fig. 8 einen Querschnitt
durch die in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform.
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Bei der aus Fig. 1 - 3 dargestellten Ausführungsform werden standardisierte
streifenförmige Bauelemente verwendet, welche eine Stärke von 25 cm haben und jeweils
an einer Stirnseite 2 eine Halböffnung aufweisen, während auf der gegenüberliegenden
Stirnseite 3 die Halböffnung durch einen Schnitt 4 senkrecht zur Bauelementebene
vergrößert worden ist.
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Ein entsprechendes Bauelement in Streifenform 5 ist spiegelbildgleich
ausgebildet und nach Ausfüllen des in sich geschlossenen runden Kanals mit einer
Vergußmasse mit dem Bauelement 1 fest verbunden.
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Die in gleichmäßigen Abständen senkrecht und/oder schräg zum in sich
geschlossenen Kanal 3 verlaufenden Querkanäle führen jeweils bis zu den Seitenrändern
und sind nicht näher dargestellt.
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Neben den standardisierten streifenförmigen Bauelementen 1 und 5,
z.B. aus EPS-3eton werden noch Füllteilbauelemente 6 und 7 verwendet, die einen
L-förmigen Querschnitt aufweisen und eine Aussparung 8 bzw. 9 zur Bildung von offenen
Kanälen 10 bzw. 11 aufweisen.
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die freien Ränder der Teilfüllbauelemente 6 und 7 werden abgefräst,
so daß ihre jeweilige Oberkante 12 bzw. 13 einen Abstand von z.B. 5 cm zur Oberfläche
13 der Fertigteildecke hat. Diese Füllteilbauelemente 6 und 7 können jedoch auch
durch Zerschneiden von streifenförmigen Bauelementen 1 bzw. 5 erhalten werden; so
ist es möglich, daß die einzelnen Bauelemente von Fuge. 14 zu Fuge 15 jeweils 37,5
cm lang sind, während das Füllstück eine Länge von 18 3/4 cm haben kann.
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Auch an der Unterseite der in sich geschlossenen bzw.
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offenen Kanäle ist eine Betonüberdeckung von z.B. 5 cm vorgesehen.
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Die offenen Kanäle nehmen eine z.B. als Gitterträger mit dreieckigem
Querschnitt versehene Gitterbewehrung 20 auf, deren jeweiliges oberes Eisen 21 einen
Abstand von 5 cm zur Oberfläche der Fertigteildecke 13 einnimmt.
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Eine Zusammenfügung eines Fertigteildeckenabschnittes nach Fig. 1
- 3 mit einem entsprechenden Fertigteilabschnitt auf einer Seite ist in Fig. 4 -
6 näher dargestellt.
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Hier bestehen jedoch die einzelnen streifenförmigen Bauelemente aus
Halbplatten 22 und 23,die z.B. miteinander verklebt sind und jeweils an ihren Stirnseiten
viertelkreisförmige Öffnungen 24 bzw. 25 und entsprechende halbkreisförmige Kanäle
in Querrichtung (nicht dargestellt) aufweisen. Nur die obere Halbplatte 23 ist an
einer Seite 26 abgefräst oder abgeschnitten, um die offenen Kanäle zur Aufnahme
der Hauptewehrung zu erhalten.
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Auch in diesem Fall kann die Fertigteildecke ohne Aufbeton o.dgl.
Verwendung finden; in bestimmten Fällen wird jedoch ein üblicher Estrich aufgebracht
werden.
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Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, sind zwei Fertigteilabschnitte, wie
sie im Zusammenhang mit Fig. 1 - 3 beschrieben wurden, aneinandergefügt und durch
die Vergußmasse 30, die die Hauptbewehrung 31 bzw. 32 einbettet, stegartig verbunden.
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Wie bereits weiter oben angedeutet, können jedoch die Füllstücke 6
- 7 weggelassen werden, so daß sich die Hauptbewehrung in der Fuge zwischen zwei
standardisierten Bauelementen - bestehend aus jeweiligen Halbplatten -befindet.
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Wie aus Fig. 3 bzw. Fig. 6 ersichtlich ist, ist die aus Gitterträgern
bestehende Hauptbewehrung über den
Querrand 32 der Fertigteildecke
verlängert, um ggfs.
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ein Auflager auf den Wandelementen eine Ortsbetoneinbindung zu ermöglichen.
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Wie bereits weiter oben erwähnt, können die in sich geschlossenen
Kanäle, wie auch die nicht dargestellten Querkanäle eine leichte Bewehrung, z.B.
ein einziges Längseisen enthalten. Fertigteilabschnitte aus den vorgefertigten,
streifenförmigen Bauelementen können z.B. in einer Länge von 6 m und in einer transportfähigen
Breite erstellt werden.
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Das Deckengewicht einer 25 cm starken Decke mit einer Hauptbewehrung
und einer leichten Nebenbewehrung in Längs-und QuerrichtuncjbetrirTt je Quadratmeter
ungefähr 0,3 to; es sind also auf Lastwagen - in entsprechender Breite -z.B. zu
3 m,mehrere Fertigteildeckenabschnitte übereinander transportierbar.
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Bei der in Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsform sind die einzelnen
streifenförmigen Bauelemente 40 doppelt so breit wie die vorbeschriebenen streifenförmigen
Bauelemente.
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Das streifenförmige Bauelement 40 hat eine Breite von 75 cm, eine
Höhe bzw. Stärke von 25 cm und kann eine Länge bis zum Beispiel 6 m aufweisen. Während
die entsprechenden bisher bekannten streifenförmigen Bauelemente jeweils in der
Mitte einen in sich geschlossenen, z.B.runden Kanal mit einem Durchmesser von 15
cm aufweisen ist dieser Kanal an den Stellen 41 und 42 aufgeschnitten
worden,
um als offener Kanal zur Aufnahme der Hauptbewehrung 43 zu dienen. Die an den Stirnseiten
44 bzw.
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45 vorgesehenen halbkreisförmigen Aussparungen 46 und 47 bilden zusammen
mit spiegelbildgleichen Aussparungen in den Nachbarbauelementen in sich geschlossene
Kanäle zur Aufnahme der Vergußmasse; die Querkanäle sind auch bei dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel nicht dargestellt.
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Auch das Bauelement 40 kann nach einer nicht dargestellten Ausführungsform
aus zwei Halbplatten bestehen, wobei die untere Halbplatte ohne Veränderungen einer
sogen. Standardhalbplatte in doppelter Breite entspricht, während die obere Halbplatte
nach dem Verkleben mit der unteren Halbplatte, wie dargestellt, aufgeschlitzt wird.
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Das Ausfüllen der Längs- und Querkanäle zur Erstellung eines Betonbalkennetzes
erfolgt im Herstellungswerk, wobei beispielsweise die auf dem Boden aufgesetzten,
nebeneinanderliegenden,streifenförmigen Bauelemente durch Klammern oder Spannstangen
zusammengehalten werden.
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Nach dem Einsetzen der Hauptbewehrung in die oben offenen Kanäle werden
letztere durch eine Platte abgedeckt und die seitlich offenen Enden der in sich
geschlossenen Quer- und Längskanäle geschlossen, mit Ausnahme der einen oder von
zwei Zuleitungen für das Ausfüllen der Kanäle unter Druck. In diesem Fall werden
also auch die oben offenen Kanäle vom Netz der in sich geschlossenen Kanäle aus
mit Füllmasse aufgefüllt.
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Es ist jedoch auch möglich, die nebeneinander liegenden und verspannten
einzelnen streifenförmigen Bauelemente
so mit einer Vergußmasse
auszufüllen, daß nach dem Abdichten der freien öffnungen des Kanalsystems die Vergußmasse
durch zusätzlich angebrachte Bohrungen von oben in das Kanalsystem eingebracht wird.
Diese Bohrungen können ohne Schwierigkeiten nachträglich hergestellt werden, da
der Leichtbaustoff, insbesondere der Leichtbeton z.B. ein expandierter Polystyrolbeton,
wie bereits weiter oben erwähnt, mit einfachen Werkzeugen bearbeitet, d.h. also
gemeißelt, gesägt oder anderweitig behandelt werden kann.