DE3441534C2 - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B10/00—Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
- F42B10/60—Steering arrangements
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- B64C—AEROPLANES; HELICOPTERS
- B64C9/00—Adjustable control surfaces or members, e.g. rudders
- B64C9/02—Mounting or supporting thereof
Description
Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung gemäß dem Oberbe
griff des Anspruches 1.
Eine derartige Lageranordnung ist aus der US-PS 38 43 075 be
kannt. Dort ist die Ruderblatt-Halterung axial und radial
mittels eines Drehtellers und eines Radial-Kugellagers in der
tragenden Struktur geführt. Der Drehteller ist in einen
Struktur-Einstich eingesenkt und von einem Ring aus gleichem
Material umgeben. In axialer Richtung ruht der Drehteller auf
dem Boden des Einstiches. Aufgrund dieser großflächigen An
lage, die zusätzlich zu den aerodynamischen Angriffskräften
auf das vom Drehteller axial fortstehende Ruderblatt wirkt,
sind ganz erhebliche Stellmomente für das Lenken des Flugkör
pers erforderlich. Das wäre nicht der Fall, ein erheblicher
Anteil der erforderlichen Energie für die Verstellung der Ru
derblätter könnte also eingespart werden, wenn die Ruder
blatt-Halterung axial vom Boden der Struktur-Einsenkung abge
hoben werden könnte, um die reibungswirksamen Anlageflächen
zu verringern. Dann ist allerdings keine wirksame Abdichtung
entlang dieser Ruderblatt-Halterung ins Innere der Struktur
mehr gegeben. Eine solche Abdichtung ist aber insbesondere
dann erforderlich, wenn der Flugkörper, etwa nach Art eines
Mörsergeschosses, mittels einer Treibladung aus einem Waffen
rohr gestartet werden soll. Um die Funktion der Stell- und
Steuerungseinrichtungen im Inneren des Flugkörpers nicht
durch die Wirkung der hochenergetischen, aggressiven Treibla
dungsgase zu beeinträchtigen, muß unbedingt sichergestellt
sein, daß beim Abschuß die heißen, unter hohen Druck stehen
den Treibladungsgase nicht über die Lagerstellen der Ruder
blatt-Halterung ins Innere der Heckstruktur eindringen kön
nen. Andererseits dürfen solche Abdichtungsmaßnahmen nicht
dahin führen, daß wieder unvertretbar hohe Antriebs-Energien
für die Stellsysteme bereitgestellt werden müssen, um durch
die Dichtungswirkung hervorgerufene Reibkräfte bei der Ruder
blatt-Verschwenkung zu überwinden.
Dieses Problem ist auch nicht lösbar durch ein elastisches
Gleitlager, wie es aus der unter P.A. 6 85 942 am 18.11.1954
bekanntgemachten deutschen Patentanmeldung L17 065 vom
07.11.1953 bekannt ist. Denn die dortige elastische Abstüt
zung zwischen Wellenstumpf und Lagerkörper führt je nach den
äußeren Lastgegebenheiten zu einem Pendeln der Ruderachse,
was in Hinblick auf anzustrebene stabile Flugzustände unzu
lässig wäre.
In Erkenntnis der eingangs geschilderten Gegebenheiten liegt
der Erfindung dagegen die Aufgabe zugrunde, eine Lageranord
nung gattungsgemäßer Art dahingehend weiterzubilden, daß sie
ohne wesentliche Vergrößerung der Einbau-Abmessungen einer
seits eine gasdichte Abdichtung des Struktur-Inneren gegen
über auch extremen externem Treibladungsdruck erbringt, an
dererseits aber nur geringe Stellkräfte für die Schwenkbewe
gung der Ruderblätter erfordert.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die La
geranordnung nach dem Patentanspruch 1 ausgebildet ist.
Gemäß dieser Lösung führt ein Anstieg des Druckes außerhalb
der tragenden Heckstruktur zu einem Axialversatz der Ruder
blatt-Halterung und dadurch zu erhöhter axialer Dichtwirkung
eines Ringes, der elastisch verformt wird und dadurch nach
Abbau des äußeren Druckes eine Rückstellfunktion in eine
Stellung der Ruderblatt-Halterung erbringen kann, in der nur
noch minimale Reibflächen auftreten. Damit die elastische
axiale Beanspruchung des Dichtungsringes zur Erhöhung seiner
Dichtungsfunktion nicht beeinträchtigt wird durch die Drehmo
mentenübertragung vom Stellsystem zur Ruderwelle ist am Kopp
lungsglied eine Verbindung zwischen Ruderblatt und Stellsy
stem vorgesehen, die in Abhängigkeit von der Axialstellung
der Ruderblatt-Halterung in bzw. außer formschlüssigen Ein
griff gerät.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
nachstehender Beschreibung eines in der Zeichnung
unter Beschränkung auf das Wesentliche aber angenähert maßstabsgerecht
dargestellten bevorzugten Realisierungsbeispiels zur erfindungs
gemäßen Lösung. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt in abgebrochener
Darstellung im Axial-Längsschnitt durch die Ruderblatt-Anstellschwenk
achse einen Aufbau der erfindungsgemäßen Lageranordnung in ihrer
Funktionsstellung.
Das an seiner Ruderblattlagerung 2′ befestigte Ruderblatt 2 ist
in seiner Wirkstellung, also jedenfalls nach dem Rohr-Abschuß in
der Längsachse 1 orientiert und dient der aerodynamischen
Richtungssteuerung des Flugkörpers 3. Es ist mittels einer Schraube
an einer abgestuften, drehbar gelagerten Halterung 5 drehstarr
befestigt, deren Drehachse 6 dementsprechend quer zur Längs
achse 1 durch ein Kugelrillenlager als Radial-Lager 7 verläuft.
Dessen Außenring 6 ist in der tragenden Heckstruktur 9 des Geschosses
3 gehaltert, während der Innenring 10 gegenüber der Halterung 5
ein zulässiges Radialspiel aufweist, welches die Axialbewegung der
Halterung 5 bei Druckbeaufschlagung sicherstellt.
Koaxial zur Drehachse 6 ist in die Heckstruktur 9 für jedes Ruder
blatt 2 eine Schulter 11 eingearbeitet, in die ein elastischer Dichtungs
ring 12 (O-Ring), bezüglich der Längsachse 1 radial außerhalb
des Lagers 7 gelegen und dessen Achse 6 umgebend, eingesetzt ist.
Ein radial über den Kugellager-Innenring 10 hinaus sich erstreckender,
axial kurzer Vorsprung 13 an der Halterung 5 greift radial ins Innere
des Dichtungsringes 12 hinein, gegen den eine radial weiter vor
springende umlaufende Schulter 14 der Halterung 5 axial anliegt.
Die Kontur der Halterung 5 weist gegenüber der Gegenkontur der Heck
struktur 9 und den Kugellager-Außenring 6 ein geringes Axialspiel
15 auf, um das der Dichtungsring 12 zur Verstärkung seiner Dicht
wirkung axial gepreßt werden kann, wenn die Halterung 5 eine Axial
verlagerung in Richtung auf das Innere 16 des Geschosses 3 zu erfährt.
Dies tritt z. B. ein, wenn im Verdämmungsraum 17 eines Abschußrohres
(in der Zeichnung nicht dargestellt), also außerhalb der Heckstruktur
9, von einer angezündeten Treibladung 19 der Gasdruck für die Be
schleunigung des Flugkörpers 3 aufgebaut wird.
Um bei dieser durch den Treibgasdruck hervorgerufenen Axialverlagerung
der Halterung 5 den Dichtungsring 12 nicht zu zerquetschen, kann
es zweckmäßig sein, an wenigstens einer Stelle Auflageflächen 20
zwischen der Lagerung 2′ und/oder einem Teil seiner Halterung 5
sowie der tragenden Heckstruktur 9 (zur Begrenzung der Axialver
schiebung der Halterung 5, also des Axialspieles 15 der Lagerung
des Ruderblattes 2) vorzusehen. Auch bei mechanischer Arretierung
der Axialverschiebung des Ruderblattes 2 samt Halterung 5 aufgrund
Anlage dieser Auflageflächen 20 gegeneinander bleibt aber, durch
die axiale Verpressung des Dichtungsringes 12′ sichergestellt, daß
z. B. Gase aus dem Verdammungsraum 17 nicht über die Ruderblatt-Lager
anordnung ins Innere 16 der Geschoß-Heckstruktur 9 eindringen können.
Für jedes sein Lager 7 ins Innere 16 der Heckstruktur 9 durchgreifendes
wellenförmiges Ende der Halterung 5 ist die Bewegungskopplung zwischen
einem Stellglied (in der Zeichnung nicht berücksichtigt) und den
gleichwirkenden Ruderblatt-Lagerung 2′ über ein z. B. U-förmiges
Kopplungsglied 30 gegeben; bei dem es sich im Falle eines Linear-
Stellgliedes um einen Schwenkarm zur Umsetzung der Linearbewegung
in eine Drehbewegung für die Ruderblatt-Anstellung gegenüber der
Geschoß-Längsachse 1 handelt.
Zwischen dem Kopplungsglied 30 und
jeder Halterung 5 ist eine kraftschlüssige Axial-Justage mittels
eines Gewindestiftes 21 gegeben, der im dargestellten Beispiels
falle quer zur Drehachse 6 in die Kopplungsglied-Nabe 22 eingeschraubt
und gegen die Mantelfläche 23 des durch das Lager 7 hindurchtretenden
Teiles der Halterung 5, einer Paßfeder 24 gegenüber, abgestützt ist.
Damit durch den Kraftschluß zwischen der (in festem Abstand zur
Geschoß-Längsachse 1 gehalterten) Kopplungsglied-Nabe 22 und der
unter Einfluß des Treibgasdruckes axial verlagerbaren Halterung
5 diese Axialverschiebung nicht behindert wird, ist die Mantelfläche
23 im stirnseitigen Angriffsbereiche des Gewindestiftes 22 mit einem
rampenförmigen Einstich 25 ausgestattet. Der ist derart in Bezug
auf die Versatzrichtung, also auf die Drehachse 6, geneigt, daß
bei axial gestauchtem Dichtungsring 12 ein lichter Zwischenraum
zwischen Gewindestift 22 und Halterung 5 vorliegt (wie sich aus
der zeichnerischen Darstellung ohne weiteres ergibt). Wenn, z. B.
nach dem Abschuß des Flugkörper 3 aus dem Waffenrohr, ein Gasdruck,
der zur Axialverlagerung des Ruderblattes 2 mit seiner Halterung
5 geführt hatte, wieder verschwunden ist, wird die Anordnung aus
Ruderblatt 2 und Halterung 5 vom sich entspannenden, aus elastischem
Material bestehenden Dichtungsring 12 wieder parallel zur Längsachse
der Paßfeder 24 axial zurückverlagert; bis die Rampe des Einstiches
25 wieder kraftschlüssig gegen das Stirnende des Gewindestiftes
21 anliegt und so die axiale Justage-Stellung zwischen Halterung
5 und Kopplungsglied 30 wieder erreicht ist. Auf diese Weise ist
sichergestellt, daß eine, nicht zu sehr durch eine kraftschlüssige
Verbindung beeinträchtigte, Axialverlagerung des über die Lagerung
2′ an seiner Halterung 5 befestigten Ruderblattes 2′ unter Sicher
stellung der Dichtwirkung des Dichtringes 12 nahe außerhalb des
Kugellagers 7, stattfindet, wenn der Flugkörper 3 z. B. mittels des
Treibladungsdruckes, der außerhalb der Heckstruktur 9 in einem Waffen
rohr aufgebaut wird, aus diesem Rohr verschossen wird.
Von besonderem Vorteil ist die erfindungsgemäße Lageranordnung da
rüberhinaus insoweit, als sie über die Gewindestifte 21 und den
jeweils zugeordneten rampenförmigen Einstich 25 eine stabile und
gut reproduzierbare Justage des Anpreßdruckes über dem Dichtring 12
ermöglicht. Es kann also über die Einschraub-Tiefe des Gewindestiftes 21
die Dichtungsfunktion während des Aufbaues eines Druckes im Verdammungs
raum 17 sichergestellt werden; wobei diese Dichtungsfunktion bei
hinreichendem Druckaufbau durch die Verlagerung der Halterung 5,
also durch die axiale Pressung des Dichtungsringes 12′ mit weiter
ansteigendem Umgebungsdruck vergrößert wird.
Während des Überdruckes
im Verdämmungsraum 17 sind die Lagerungen 2′ samt den Rampen-Ein
stichen 25 zum Geschoß-Innern 16 hin verlagert und deshalb mechanisch
vom Anschluß an die Stellglieder (über die Stifte 21 und die Kopplungs
glieder 30, 31) entkoppelt.
Es werden die Drehbewegungen
für das Anstellen der Ruderblattpaare 2 nach dem Verlassen des Abschuß
rohres aus der Grundstellung heraus freigegeben, die bei Rückbewegung
der Lagerung 2′ durch die Gewindestifte 21 (gegenüber den Rampen-Ein
stichen 25) vorgegeben sind.
Claims (2)
1. Lageranordnung für das Ruderblatt (2) eines lenkbaren
Flugkörpers, in dessen tragender Heckstruktur (9) eine
quer zur Flugkörper-Längsachse (1) drehbar gelagerte Ru
derblatt-Halterung (5) mittels eines Radiallagers (7) ge
führt ist, über dessen Innenring (10) radial hinausragend
ein von einem Ring umgebener Halterungs-Vorsprung (13) in
den Einstich über einer Struktur-Schulter (11) eingreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring ein elastischer Dichtungsring (12) ist, der
zwischen der Struktur-Schulter (11) und einer an der Hal
terung (5) radial vorspringenden Schulter (14) angeordnet
ist, wobei die Halterung (5) sowie ihr Radiallager (7)
ein Axialspiel (15) aufweisen, das durch Auflage-Flächen
(20) zwischen der Struktur (9) und der Halterung (5) bzw.
der mit ihr verbundenen Ruderblattlagerung (2′) zum
Struktur-Inneren (16) hin begrenzt ist, während die vom
sich entspannenden Dichtungsring (12) verursachte Rückbe
wegung der Halterung (5) begrenzt ist durch einen An
schlag zwischen der Halterung (5) und einem Kopplungs
glied (30) für die Ruderblattanstellung.
2. Lageranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag zwischen Halterung (5) und Kopplungs
glied (30) ein in der Mantelfläche (23) der Halterung (5)
ausgebildeter rampenförmiger Einstich (25) ist, in den
ein Gewindestift (21) vom Kopplungsglied (30) her ein
greift.
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