DE19827278A1 - Lenkbarer Flugkörper - Google Patents
Lenkbarer FlugkörperInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B10/00—Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
- F42B10/60—Steering arrangements
- F42B10/62—Steering by movement of flight surfaces
- F42B10/64—Steering by movement of flight surfaces of fins
Abstract
Es wird ein lenkbarer Flugkörper (12), insbesondere ein mittels Treibladungsgasdruck verschließbares Geschoß, beschrieben, das Ruderblätter (18) aufweist, die sich überkreuzen und die zur Lenkung des Flugkörpers (12) aufschwenkbar sind. Jedes Ruderblatt (18) ist in einem Führungsschlitz (22) gelagert, der vorderseitig durch einen Stirnabschnitt (26) geschlossen ist. Jeder Stirnabschnitt (26) ist mit einer Spoilerstirnfläche (28) ausgebildet. Jeder Stirnabschnitt (26) steht radial über die seitlichen Längsrippen (24) über. Das zugehörige Ruderblatt (18) ist an seinem distalen Endabschnitt (32) mit sich seitlich gegenüberliegenden schmalen Führungsrippen (36) ausgebildet, die aus dem Ruderblattprofil (34) vorstehen.
Description
Die Erfindung betrifft einen lenkbaren Flugkörper gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solcher lenkbarer Flugkörper bzw. eine Lageranordnung
für das Ruderblatt eines derartigen Flugkörpers, insbes.
eines mittels Treibladungsdruckes verschießbaren und mit
einem überkalibrigen Kreuzrudersystem manövrierbaren
Geschosses, ist bspw. aus der DE 34 41 534 A1 bekannt. Beim
Verschuß eines solchen Geschosses sind die Ruderblätter
eingeklappt, d. h. in zugehörigen Führungs- bzw.
Lagerschlitzen des Geschosses gelagert. Durch die übliche,
geringfügig ungleichförmige Verbrennung des
Treibladungspulvers entstehen im Treibladungsraum
Differenzdrücke, welche die Ruderblätter verbiegen bzw.
verdrehen können. Um ein solches Verbiegen bzw. Verdrehen
der Ruderblätter zu verhindern, sind die Ruderblätter in
Führungsschlitzen gelagert bzw. geführt-. Bei den bekannten
Geschossen sind die Führungsschlitze vorderseitig offen, um
das Aufschwenken der Ruderblätter nach dem Abschuß des
jeweiligen Geschosses zu erleichtern. Durch die
vorderseitig offenen Führungsschlitze ist bei den bekannten
Geschossen der eingangs genannten Art ein Verbiegen bzw.
Verdrehen der Ruderblätter durch die Differenzdrücke im
Treibladungsraum jedoch nur begrenzt vermeidbar.
Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
lenkbaren Flugkörper der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei welchem solche Verformungen der Ruderblätter
durch Verbiegen bzw. Verdrehen infolge der im
Treibladungsraum gegebenen Differenzdrücke weiter
verbessert vermieden wird.
Diese Aufgabe wird bei einem lenkbaren Flugkörper, insbes.
bei einem mittels Treibladungsgasdruckes verschießbaren
Geschoß, erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Kennzeichenteiles des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Aus-
bzw. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen lenkbaren
Flugkörpers sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen lenkbaren Flugkörper
jeder Führungsschlitz vorderseitig durch einen
Stirnabschnitt geschlossen ist, der mit einer Spoiler-
Stirnfläche ausgebildet ist, ergibt sich der Vorteil, daß
beim Abschuß des Geschosses eine direkte und unmittelbare
Anströmung der Ruderblätter an ihrer distalen, d. h. von
ihrer Schwenkachse entfernten Stirnfläche verhindert wird,
woraus resultiert, daß Biege- bzw. Drehverformungen der
Ruderblätter weiter verbessert verhindert werden. Die
jeweilige Spoiler-Stirnfläche bewirkt in vorteilhafter
Weise eine Luftströmung derart, daß eine Kraftkomponente in
Bezug zur Geschoß-Längsachse radial nach innen, die das
Aufklappen der Ruderblätter verhindern bzw. verlangsamen
würde, vermieden wird.
Ganz besonders zweckmäßig ist es, wenn bei dem
erfindungsgemäßen lenkbaren Flugkörper der Stirnabschnitt
in radialer Richtung des Geschosses über die Längsrippen
übersteht, und wenn das zugehörige Ruderblatt an seinem
distalen Endabschnitt mit schmalen, aus dem Ruderblatt-
Profil vorstehenden Führungsrippen ausgebildet ist, die
sich seitlich gegenüberliegen. Durch eine solche
Ausbildung, für welche ein selbständiger Patentschutz
beantragt wird, wird eine unerwünschte Verformung der
Ruderblätter durch Verbiegen bzw. Verdrehen infolge der
nicht zu vermeidenden Differenzdrücke im Treibladungsraum
optimal verhindert, weil im eingeklappten Zustand der
Ruderblätter die besagten Führungsrippen im vorderseitig
erhöhten Führungsschlitz anliegen, wodurch eine
entsprechende Abstützung des jeweiligen Ruderblattes
bewirkt wird.
Bei längeren Ruderblättern kann jedes Ruderblatt in einem
mittleren Abschnitt mit zusätzlichen schmalen
Führungsrippen ausgebildet sein, die sich seitlich
gegenüberliegen.
Um das Aufschwenken der Ruderblätter nach dem Abschuß des
erfindungsgemäßen Geschosses weiter zu verbessern, ist es
zweckmäßig, wenn zwischen dem Fußabschnitt des jeweiligen
Ruderblattes und der zugehörigen Ruderblatt-Halterung zur
Ruderblatt-Entfaltung ein Federelement vorgesehen ist. Das
jeweilige Federelement kann von einer Spiralfeder gebildet
sein, welche die Schwenkachse, um welche das Ruderblatt in
Bezug auf die zugehörige Ruderblatt-Halterung aufschwenkbar
ist, mit ihren Spiralwindungen umgibt.
Eine geschützte und aerodynamisch günstige Anordnung des
jeweiligen Federelementes ergibt sich, wenn der
Fußabschnitt des Ruderblattes zur Aufnahme der
Spiralwindungen der Spiralfeder mit einem teilweise
offenen, die Schwenkachse ringförmig umschließenden
Schlitzraum ausgebildet ist.
Bei dem erfindungsgemäßen lenkbaren Flugkörper wird eine
vergleichsweise günstige Umströmung erreicht. Aus dieser
günstigen Umströmung resultiert in vorteilhafter Weise ein
ungehindertes und folglich schnelleres und gleichmäßigeres,
d. h. symmetrischeres Aufklappen der Ruderblätter. Außerdem
sind beim Verschuß die mechanische Belastung und somit die
Verformung der Ruderblätter relativ gering, woraus in
vorteilhafter Weise eine Wahrung der Stellgenauigkeit der
Ruderblätter resultiert.
Durch die Ausbildung der den jeweiligen Führungsschlitz
seitlich begrenzenden Längsrippen mit einem vorderseitig
geschlossenen Stirnabschnitt, der in radialer Richtung des
Geschosses über die Längsrippen übersteht, und durch die
Ausbildung des jeweiligen Ruderblattes mit sich seitlich
gegenüberliegenden Führungsrippen am distalen Endabschnitt
des jeweiligen Ruderblattes, d. h. durch die verbesserte
Führung des jeweiligen Ruderblattes an seinem distalen
Endabschnitt ergibt sich der weitere erhebliche Vorteil,
daß die beim Abschuß auf den Fußabschnitt des jeweiligen
Ruderblattes wirksam werdenden Drehmomente erheblich
reduziert sind. Das wirkt sich auf die Stellgenauigkeit der
Ruderblätter entsprechend positiv aus, wie bereits erwähnt
worden ist.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen
lenkbaren Flugkörpers, bei dem es sich insbes. um ein
mittels Treibladungsgasdruckes verschießbares Geschoß
handelt. Es zeigen:
Fig. 1 teilweise aufgeschnitten eine Heckstruktur des
Geschosses in einer Seitenansicht, wobei die
Ruderblätter sich in der eingeklappten Stellung
befinden,
Fig. 2 die Heckstruktur gemäß Fig. 1 abschnittweise
und längs geschnitten, wobei die Ruderblätter in
der aufgeschwenkten Lenkstellung gezeichnet
sind,
Fig. 3 in einem größeren Maßstab teilweise
aufgeschnitten einen Abschnitt der Heckstruktur
gemäß den Fig. 1 und 2 in Kombination mit
einem Ruderblatt in der eingeklappten Stellung,
Fig. 4 ein Ruderblatt des Geschosses in einer
Seitenansicht, und
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Schnittlinie V-V in
Fig. 4 durch das Ruderblatt zur Verdeutlichung
der sich seitlich gegenüberliegenden
Führungsrippen am distalen Endabschnitt des
besagten Ruderblattes.
Fig. 1 zeigt teilweise aufgeschnitten in einer
Seitenansicht eine Heckstruktur 10 eines lenkbaren
Flugkörpers 12, bei dem es sich insbes. um ein mittels
Treibladungsgasdruckes verschießbares Geschoß handelt. Wie
auch aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind an der Heckstruktur
10 Ruderblatt-Halterungen 14 vorgesehen, die sich paarweise
diametral gegenüberliegen und die jeweils um eine Lenkachse
16 verstellbar sind. An jeder Ruderblatt-Halterung 14 ist
ein zugehöriges Ruderblatt 18 vorgesehen, das um eine
Schwenkachse 20 zwischen der in Fig. 1 gezeichneten
eingeklappten und der in Fig. 2 gezeichneten
auf geschwenkten Lenkstellung verschwenkbar ist.
Zur Lagerung der Ruderblätter 18 ist die Heckstruktur 10
des Flugkörpers 12 mit Führungsschlitzen 22 ausgebildet.
Jeder Führungsschlitz 22 ist durch zwei seitliche
Längsrippen 24 begrenzt, und vorderseitig durch einen
Stirnabschnitt 26 geschlossen. Jeder Stirnabschnitt 26 ist
mit einer Spoiler-Stirnfläche 28 ausgebildet.
Jeder Stirnabschnitt 26 steht in radialer Richtung über die
seitlichen Längsrippen 24 über. Dieser Überstand ist in
Fig. 2 mit der Bezugsziffer 30 bezeichnet.
Wie auch aus den Fig. 3, 4 und 5 ersichtlich ist, ist
jedes Ruderblatt 18 an seinem von der zugehörigen
Schwenkachse 20 entfernten, distalen Endabschnitt 32 mit
schmalen, aus dem Ruderblatt-Profil 34 herausstehenden
Führungsrippen 36 ausgebildet, die sich seitlich
gegenüberliegen, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist.
Weisen die Ruderblätter 18 eine bestimmte Länge auf, so
kann jedes Ruderblatt 18 bspw. auch in einem mittleren
Abschnitt zwischen seinem distalen Endabschnitt 32 und
seinem proximalen Fußabschnitt 38 mit zusätzlichen schmalen
Führungsrippen ausgebildet sein, die sich seitlich
gegenüberliegen.
Um das Aufschwenken der Ruderblätter 18 von der in Fig. 1
gezeichneten Stellung in die in Fig. 2 gezeichnete Stellung
zu erleichtern bzw. zu unterstützen, ist zwischen dem
Fußabschnitt 38 des jeweiligen Ruderblattes 18 und der
zugehörigen Ruderblatt-Halterung 14 ein Federelement 40
vorgesehen (sh. Fig. 2). Das jeweilige Federelement 40 kann
von einer Spiralfeder gebildet sein, welche die
Schwenkachse 20 mit ihren Spiralwindungen umgibt. Wie auch
aus Fig. 4 ersichtlich ist, kann der Fußabschnitt 38 des
jeweiligen Ruderblattes 18 zur Aufnahme der Spiralwindungen
der Spiralfeder 40 mit einer ringförmigen Vertiefung, d. h.
mit einem Spaltraum 42 ausgebildet sein, der die zugehörige
Schwenkachse 20 ringförmig umschließt und der teilweise
offen ist, um den einen Endabschnitt 44 des Federelementes
40 an der zugehörigen Ruderblatt-Halterung 14 festlegen zu
können. Der vom ersten Endabschnitt 44 entfernte zweite
Endabschnitt 46 des Federelementes 40 ist am Ruderblatt 18,
d. h. an einem ringförmigen Befestigungsabschnitt 48 des
Fußabschnittes 38 des Ruderblattes 18 festgelegt
(sh. Fig. 2).
10
Heckstruktur (von
12
)
12
Flugkörper
14
Ruderblatt-Halterung
16
Lenkachse (von
18
)
18
Ruderblatt
20
Schwenkachse (für
18
)
22
Führungsschlitz (in
10
)
24
Längsrippen (an
10
)
26
Stirnabschnitt (von
24
,
26
)
28
Spoiler-Stirnfläche (von
26
)
30
Überstand (von
26
)
32
distaler Endabschnitt (von
18
)
34
Ruderblatt-Profil
36
Führungsrippen (an
32
)
38
Fußabschnitt (von
18
)
40
Federelement (für
18
)-
42
Spaltraum ( bei
38
)
44
Endabschnitt (von
40
)
46
zweiter Endabschnitt (von
40
)
48
ringförmiger Befestigungsabschnitt (an
38
)
Claims (6)
1. Lenkbarer Flugkörper (12), insbes. mittels
Treibladungsgasdruckes verschießbares Geschoß, mit
sich überkreuzenden, aufschwenkbaren Ruderblättern
(18), wobei jedes Ruderblatt (18) in einem seitlich
durch Längsrippen (24) begrenzten Führungsschlitz
(22) gelagert und aus diesem herausschwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Führungsschlitz (22) vorderseitig durch
einen Stirnabschnitt (26) geschlossen ist, der mit
einer Spoiler-Stirnfläche (28) ausgebildet ist.
2. Lenkbarer Flugkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stirnabschnitt (26) in radialer Richtung des
Geschosses (12) über die seitlichen Längsrippen (24)
übersteht, und daß das zugehörige Ruderblatt (18) an
seinem distalen Endabschnitt (32) mit schmalen, aus
dem Ruderblatt-Profil (34) vorstehenden
Führungsrippen (36) ausgebildet ist, die sich
seitlich gegenüberliegen.
3. Lenkbarer Flugkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Ruderblatt (18) in einem mittleren
Abschnitt mit zusätzlichen schmalen Führungsrippen
ausgebildet ist, die sich seitlich gegenüberliegen.
4. Lenkbarer Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das jeweilige Ruderblatt (18) mit seinem
proximalen Fußabschnitt (38) an einer zugehörigen
Ruderblatt-Halterung (14) um eine Schwenkachse (40)
aufschwenkbar angebracht ist, wobei zwischen dem
Fußabschnitt (38) des jeweiligen Ruderblattes (18)
und der zugehörigen Ruderblatt-Halterung (14) zur
Ruderblatt-Entfaltung ein Federelement (40)
vorgesehen ist.
5. Lenkbarer Flugkörper nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (40) von einer Spiralfeder
gebildet ist, welche die Schwenkachse (20) mit ihren
Spiralwindungen umgibt.
6. Lenkbarer Flugkörper nach Anspruch 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fußabschnitt (38) des Ruderblattes (18) zur
Aufnahme der Spiralwindungen der Spiralfeder (40) mit
einem teilweise offenen, die Schwenkachse (20)
ringförmig umschließenden Spaltraum (42) ausgebildet
ist.
Priority Applications (5)
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