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Säeinrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Säeinrichtung, welche einen eine
Ablegevorrichtung halternden Tragrahmen hat, der über vorzugsweise zwei Parallelogrammlenker
an einem Anbaurahmen angelenkt ist und ein Stützrad aufweist, welches an einer am
Tragrahmen angelenkten, mittels einer ersten Verstelleinrichtung verstellbaren Schwinge
gelagert ist, auf der desweiteren ein Werkzeug an einem zweiarmigen Hebel schwenkbar
angeordnet ist, dessen freies Hebelende mittels einer zweiten \Ierstelleinrichtung
mit dem Tragrahmen der Ablegevorrichtung verbunden ist. Eine solche Säeinrichtung
ist Gegenstand der DE-PS 28 14 133.
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Bei der bekannten Säeinrichtung dient die erste Verstelleinrichtung
dazu, die Höhe des Stützrades relativ zum Tragrahmen zu verändern, so daß das Furchenschar
eine mehr oder weniger tiefe Saatfurche erzeugen kann. Bei dem Werkzeug handelt
es sich um einen Klutenräumer. Da der Klutenräumer an der das Stützrad lagernden
Schwinge angelenkt ist, verändert er zwangsläufig seinen Abstand zum Erdboden, wenn
mit der ersten Verstelleinrichtung die Winkellage der Schwinge verändert wird, damit
sich die Furchentiefe ändert. Es ist deshalb beim Verstellen der Furchentiefe erforderlich,
den Klutenräumer mit zu verstellen, damit er den richtigen Abstand zum Erdboden
beibehält. Dieses an sich lästige Betätigen von zwei Verstelleinrichtungen wird
gemäß dem genannten Patent dadurch erleichtert, daß die zwei Verstelleinrichtungen
zu
einer einzigen, zwei Verstellmöglichkeiten zulassenden Verstelleinrichtung
zusammengefaßt sind.
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Obwohl bei der Säeinrichtung gemäß der DE-PS 28 14 133 die Handhabung
der kombinierten Verstelleinrichtung im Vergleich zu den Verstelleinrichtungen zuvor
bekannter Säeinrichtungen verbessert ist, befriedigt sie noch nicht voll. Nachteilig
ist es insbesondere, daß bei einem Verstellen des Furchenschars die Einstellung
des Klutenräumers vollständig verlorengeht. Man muß deshalb während des Verstellens
des Furchenschars auf die richtige Höhe des Klutenräumers achten und den zweiarmigen
Hebel des Klutenräumers in der richtigen Position fisieren. Gleiche Schwierigkeiten
treten auf, wenn an dem zweiarmigen Hebel statt eines Klutenräumers ein anderes
Werkzeug, beispielsweise ein Zustreicher, vorgesehen ist, das einen möglichst konstanten
Abstand zum Boden haben muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Säeinrichtung der eingangs
genannten Art so zu gestalten, daß bei einem Verstellen des Furchenschars die Höhe
eines an einer Schwinge angelenkten Werkzeugs über dem Erdboden unverändert bleibt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen
Mittel gelöst.
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Dank der Erfindung braucht man sich bei einer Höhenverstellung des
Furchenschars nicht um das Werkzeug zu kümmern. Wird beispielsweise die das Tragrad
halternde Schwinge nach unten verstellt, so daß das Furchenschar weniger t ie f
in den Erdboden gelangt, so schwenkt der Hebel mit dem Werkzeug weniger stark nach
unten als die Schwinge. Dadurch bleibt der Abstand des Werkzeugs vom Erdboden unverändert.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch die sich
aus dem Anspruch 1 ergebende Kinematik die Verstelleinrichtung für das Werkzeug
in einem Bereich angeordnet werden kann, der auch bei an einem Schlepper angekuppelter
Säeinrichtung noch gut zugänglich ist, so daß ein nachträgliches Verstellen des
Werkzeugs möglich ist.
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Wenn der das Werkzeug tragende zweiarmige Hebel zwischen dem Anlenkpunkt
der Schwinge am Tragrahmen und der Achse des Stützrades an der Schwinge angelenkt
ist, wie das im Anpruch 2 präzisiert wurde, dann wird der das Werkzeug tragende
Hebelarm relativ lang, so daß schon relativ geringe Schwenkbewegungen eine starke
Höhenveränderung des Werkzeugs bewirken. Dadurch verändert sich die Winkellage des
Werkzeugs relativ zum Erdboden durch die Höhenverstellung nur geringfügig, so daß
das Werkzeug bezüglich seines Anstellwinkels stets in einem optimalen Bereich arbeiten
kann.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
die Schwinge ein Winkelhebel ist, an dessen einem Schenkel das Tragrad gelagert
und an dessen anderen Schenkel die erste Verstelleinrichtung angreift.
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Solche Winkelhebel mit Verstelleinrichtung haben sich bei Säeinrichtungen
bereits bewährt und können bei der erfindungsgemäßen Säeinrichtung unverändert verwendet
werden. Deshalb ist auch ein nachträgliches Umrüsten bereits vorhandener Säeinrichtungen
oder ein wahlweises Ausstatten von Säeinrichtungen mit einem zusätzlichen Werkzeug,
beispielsweise einem Klutenräumer oder einem Zustreicher,möglich.
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Bei der ersten Verstelleinrichtung handelt es sich vorteilhafterweise
um eine Gewindespindel, welche zwischen dem Tragrahmen und dem freien Ende des Winkelhebels
angeordnet ist.
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Die zweite Verstelleinichtung gestaltet sich konstruktiv besonders
einfach, wenn sie die im Anspruch 5 angegebenen Merkmale aufweist.
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Der für die Kinematik richtige Anlenkpunkt des freien Hebelarms des
zweiarmigen Hebels am Tragrahmen ergibt sich besonders einfach, wenn dieser eine
Strebe hat, die wie im Anspruch 6 angegeben verläuft.
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Anspruch 7 zeigt, daß die Erfindung auch bei Sävorrichtungen der sogenannten
Tandembauart Anwendung finden kann.
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Durch die im Anspruch 8 angegebenen Merkmale vermag das Werkzeug gegen
die Kraft einer Feder nach oben auszuweichen, wenn es auf ein nicht wegzuschiebendes
Hindernis, beispielsweise einen größeren Stein, trifft.
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Die mit der Erfindung zu erzielenden Vorteile sind ganz besonders
gewichtig, wenn es sich bei dem Werkzeug um einen Klutenräumer oder einen Zustreicher
handelt.
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Wenn mit dem Werkzeug nicht nur Kluten,-sondern auch Ernterückstände
oder Pflanzenteile zur Seite geschoben werden sollen, dann ist es günstig, wenn
es sich bei dem Werkzeug um Räumscheiben handelt.
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Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zwei davon sind
in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 eine Ansicht von der Seite auf eine
Säeinrichtung nach der
Erfindung Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II - II in Figur 1 Fig. 3 eine
Ansicht von der Seite auf eine zweite Ausführungsform einer Säeinrichtung gemäß
der Erfindung Fig. 4 einen Schnitt durch die in Figur 3 gezeigte Verstelleinrichtung
für das Werkzeug.
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Die Figur 1 zeigt in schematischer Seitenansicht einen Anbaurahmen
1, der zur Befestigung der Säeinrichtung an der Dreipunktlagerung eines Schleppers
dient. Bei Benutzung der Säeinrichtung befindet sich der Schlepper in der Zeichnung
gesehen rechts vor der Säeinrichtung und fährt nach rechts in der durch einen Pfleil
2 gekennzeichneten Richtung. Zwei Parallelogrammlenker 3, 4 verbinden den Anbaurahmen
1 mit einem Tragrahmen 5, der eine Ablegevorrichtung 6 und weiterhin ein Furchenschar
7 sowie einen Vorratsbehälter 8 für das zu säende Saatgut haltert.
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Am mit 9 positionierten Erdboden abgestützt ist der Tragrahmen 5 durch
ein Stützrad 10, welches mittels einer Achse 11 am vorderen Ende einer Schwinge
12 gelagert ist. Diese Schwinge 12 ist um eine Achse 13 schwenkbar am Tragrahmen
5 angelenkt und als Winkelhebel ausgebildet, dessen freier Schenkel 14 über eine
erste Verstelleinrichtung 15 mit einem fest mit dem Tragrahmen 5 verbundenen Bauteil
gekoppelt ist. Die erste Verstelleinrichtung 15 besteht im wesentlichen aus einer
Gewindespindel 16, mittels der durch Drehen der freie Schenkel 14 der Schwinge 12
mehr oder weniger in der Zeichnung gesehen nach links bewegt werden kann. Durch
eine solche
Bewegung wird das Stützrad mehr oder weniger nach oben
bewegt, so daß sich die Eindringtiefe des Furchenschars 7 in den Erdboden verändert.
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Zwischen den Achsen 13 und 11 der Schwinge 12 ist auf der Schwinge
12 ein zweiarmiger Hebel 17 um eine Achse 18 schwenkbar gelagert. Dieser Hebel 17
ist ebenfalls als Winkelhebel ausgebildet und trägt an einem Hebelarm 19 ein Werkzeug
20, bei dem es sich bei diesem Ausführungsbeispiel um einen Klutenräumer handelt.
Auf gleiche Weise kann natürlich auch an einer rückwärtigen Schwinge statt eines
Klutenräumers ein Zustreicher angeordnet werden, was jedoch nicht näher beschrieben
und dargestellt ist. Im zweiten Hebelarm 21 des zweiarmigen Hebels 17 ist in Haupterstreckungsrichtung
des zweiten Hebelarmes 21 eine Kulissenführung in Form eines Langloches 22 vorgesehen.
Durch dieses Langloch 22 greift eine Schraube 23, die ihrerseits in einem zu dem
Langloch 22 quer verlaufenden Langloch 24 verstellbar gehalten ist.
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Das Langloch 24 ist in einer Strebe 25 vorgesehen, die am Tragrahmen
5 festgeschweißt ist und schräg hinunter zur Ablagevorrichtung 6 führt.
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In die Schraube 23 ist eine Zugfeder 26 eingehangen, die andererseits
am Tragrahmen 5 befestigt ist. Durch diese Zugfeder 26 wird der zweite Hebelarm
21 gegen eine zweite Verstelleinrichtung 27 gehalten, deren genauerer Aufbau sich
aus Figur 2 ergibt.
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Die Figur 2 läßt zunächst den zweiten Hebelarm 21 und die Strebe 25
mit dem Langloch 24 erkennen. Weiterhin sieht man, daß die Schraube 23 durch das
Langloch 24 und durch das Langloch 22 des zweiten Hebelarmes 21 greift.
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Die Schraube 23 ist im Langloch 24 verschiebbar angeordnet. Da die
Zugfeder 26 an der Schraube 23 in der Zeichnung gesehen nach rechts zieht, hält
sie den zweiten Hebelarm 21 in Anlage an einer Stellschraube 28, wel-
che
die zweite Verstelleinrichtung 27 bildet.
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Wenn bei der beschriebenen Säeinrichtung die Furchentiefe verändert
werden soll, dann muß hierzu an der Gewindespindel 16 der ersten Verstelleinrichtung
15 gedreht werden. Dreht man die Gewindespindel beispielsweise so, daß sich die
Schwinge entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn verschwenkt, dann senkt sich der Tragrahmen
5 mit der Ablagevorrichtung 6 ab, so daß das Furchenschar 7 tiefer in den Boden
eindringt. Durch die Schwenkbewegung der Schwinge 12 würde das Werkzeug 20 angehoben,
wenn es fest mit der Schwinge 12 verbunden wäre. Durch den zweiarmigen Hebel 17,
seine Anlenkung mit der Achse 18 an der Schwinge 12 und seine Verbindung mit der
Strebe 25 mittels der Schraube 23 ergibt es sich jedoch, daß dieser zweiarmige Hebel
17 bei einem Verschwenken der Schwinge entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn sich im
Uhrzeigersinn verschwenkt und dadurch für einen unveränderten Abstand des Werkzeugs
20 vom Erdboden 9 sorgt.
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Soll die BodenFreiheit des Werkzeugs 20 verstellt werden, so kann
dieses durch Verstellen der Stellschraube 28 der zweiten Verstelleinrichtung 27
erfolgen.
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TriFft das Werkzeug 20 gegen ein nicht wegzuschiebendes Hindernis,
beispielsweise einen größeren Stein, so kann er nach oben ausweichen, indem der
zweite Hebelarm 21 sich gegen die Kraft der Zugfeder 26 von der Stellschraube 28
entfernt. Nach Überwindung des Hindernisses zieht die Zug feder den zweiarmigen
Hebel 21 selbsttätig zurück in die in der Zeichnung dargestellte Position, in der
der Hebelarm 21 gegen die Stellschraube 28 anliegt.
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Die Ausführungsform gemäß Figur 3 unterscheidet sich von der zuvor
beschriebenen im wesentlichen dadurch, daß am Tragrahmen 5 zusätzlich zur Schwinge
12 eine zweite Schwinge 29 mit einem Stützrad 30 vorgesehen ist. Beide Schwingen
12 und 29 sind als Winkelhebel ausgebildet, deren nach oben gerichtete Schenkel
durch die Gewindespindel 16 verbunden sind. Die Gewindespindel 16 bildet also wiederum
die erste Verstelleinrichtung 15, durch die die Furchentiefe einstellbar ist. Das
Werkzeug 20 ist genau wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform mittels eines
zweiarmigen Hebels 17 an der Schwinge 12 angelenkt, jedoch mit der Strebe 25 über
eine zweite Verstelleinrichtung 31 verbunden, die gegenüber der zuvor beschriebenen
im Aufbau abweicht. Genau wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform sind im
zweiten Hebelarm 21 des zweiarmigen Hebels 17 ein Langloch 22 und quer dazu in der
Strebe 25 ein Lang loch 24 vorgesehen. Eine Schraube 32 greift durch beide Langlöcher
22, 24, was an Hand der Figur 4 am deutlichsten zu erkennen ist.
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Die Figur 4 zeigt den zweiten Hebelarm 21 mit dem Langloch 22. In
diesem Langloch 22 sitzt in Längsrichtung des Langloches 22 verschieblich eine Buchse
33, durch die die Schraube 32 geführt ist. Diese Schraube 32 durchdringt auch das
Langloch 24 der Strebe 25 und wird durch Festziehen einer Flügelmutter 34 in einer
gewünschten Stellung im Langloch 24 gehalten.
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Wenn man die Höhe des Werkzeugs 20 verstellen will, dann muß man zunächst
die Flügelmutter 34 lösen und dann die Schraube 32 im Langloch 24 nach oben oder
unten verschieben. Ist die gewünschte Höhe des Werkzeugs, also bei diesem Ausführungsbeispiel
des Klutenräumers, erreicht, so wird die Flügelmutter 34 wieder festgezogen. Durch
Betätigung der ersten Verstelleinrichtung 15 verändert sich die einmal eingestellte
Höhe des Werkzeugs 20 nicht.
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Auflistung der in der Beschreibung verwendeten Positionszahlen 1 Anbaurahmen
2 Pfeil 3 Parallelogrammlenker 4 Parallelogrammlenker 5 Tragrahmen 6 Ablegevorrichtung
7 Furchenschar 8 Vorratsbehälter 9 Erdboden 10 Stützrad 11 Achse 12 Schwinge 13
Achse 14 freies Ende 15 erste Verstelleinrichtung 16 Gewindespindel 17 zweiarmiger
Hebel 18 Achse 19 Hebelarm 20 Werkzeug 21 zweiter Hebelarm 22 Langloch 23 Schraube
24 Langloch 25 Strebe 26 Zugfeder 27 zweite Verstelleinrichtung 28 Stellschraube
29 Schwinge 30 Stützrad 31 zweite Verstelleinrichtung 32 Schraube 33 Buchse 34 Flügelmutter