DE3438678C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Ski gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 33 17 674 bekannt. Bei einem solchen aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzten Mehrschich­ tenski werden die den Ski bildenden Bestandteile zunächst in eine evakuierbare Form eingelegt, worauf die Form evakuiert wird und während oder nach dem Evakuieren der Form ein Binde­ mittel, z. B. Flüssigharz, zugeführt wird. Dieses soll solange der Form zugeführt werden, bis es an der Absaugstelle wieder austritt. Das Flüssigharz muß sich dabei seinen Weg durch die Fugen zwischen den Bestandteilen des Ski suchen. Es hat sich gezeigt, daß beim Einlassen von Flüssigharz an einem Längsende des Ski und einem Absaugen der Luft an dem anderen Längsende die Gefahr besteht, daß einzelne Stellen des Ski nicht mit Harz durchtränkt werden, da die Fließfront des Flüssigharzes zu groß ist. Folglich wird in der DE-OS 33 17 674 auch vorge­ schlagen, die Luft aus der Form und Bindemittel in die Form im Bereich der Schmalseite des Ski an mehreren in Längsabständen voneinander angeordneten Stellen abzusaugen bzw. einzuführen. Dies ist jedoch nur mit einer äußerst aufwendigen Apparatur zu bewerkstelligen, weswegen dieses Verfahren in der Praxis keine Anwendung gefunden hat.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Herstel­ lungsverfahren der eingangs genannten Art zu entwickeln, welches in besonders wirtschaftlicher Weise die Schaffung eines Ski ermöglicht, welcher gute Laufeigenschaften besitzt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst Durch die Ausbil­ dung des in Längsrichtung des Ski verlaufenden Kanals wird erreicht, daß eine den gesamten Ski durchsetzende Ader ge­ schaffen wird, die dem Ski eine zusätzliche Stabilität ver­ leiht. Außerdem kann sich das Bindemittel entlang des Kanals in alle Fugen des Ski ausbreiten.

Das Verstärken eines Ski durch eine in Längsrichtung verlau­ fende Kunststoffschicht ist bereits aus der DE-PS 25 41 073 bekannt. Bei diesem Ski werden in einen einstückigen Holzkern von oben mehrere in Skilängsrichtung parallel zueinander ver­ laufende Schlitze eingebracht, die mit einem Duroplast ausge­ füllt werden. Ein derartiges Verfahren läßt sich jedoch bei Mehrschichtenskiern, die im Vakuumverfahren hergestellt wer­ den, nicht anwenden.

Weitere Vorteile ergeben sich aus den Merkmalen der übrigen Unteransprüche. Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht einer die Skibestandteile un­ mittelbar aufnehmenden Form,

Fig. 2 eine Draufsicht derselben,

Fig. 3 einen Querschnitt des nach dem Verfahren hergestell­ ten Ski und

Fig. 4 einen ähnlichen Querschnitt einer weiteren Ausfüh­ rungsform des nach dem Verfahren hergestellten Ski.

Als Ausführungsbeispiel wird die Herstellung eines Mehrschich­ tenski in Sandwichbauweise beschrieben. Ein solcher Ski kann aus einem Kern 1, je einer oberen und unteren Abdeckschicht 2 bzw. 2′ aus einem beliebigen Material, z. B. Metall, Holz, Kunststoff oder Glasfasern, oberen und unteren, im Querschnitt L-förmigen Kanten 3, 3 A bzw. 3′, 3 A′ einer Laufflächenschicht 4 sowie einer Oberschicht 5 bestehen. Der Kern 1 kann seitlich durch Gurte 7, z. B. aus Kunststoff abgedeckt sein.

Zwischen der Abdeckschicht 2 bzw. 2′ und der Oberschicht 5 bzw. Laufflächenschicht 4 ist je eine Zwischenschicht 8 bzw. 9 vorgesehen, welche den Raum zwischen den horizontalen Schen­ keln der Kanten 3, 3 A bzw. 3′, 3 A′ ausfüllt.

Der Kern 1 kann ein aus glasfaserverstärktem Kunststoff be­ stehender Formkörper 6 sein, welcher zumindest einen sich in der Längsrichtung erstreckenden Kanal 14 aufweist. Im vorlie­ genden Fall ist je ein sich in der Längsmitte auf der Ober- und auf der Unterseite des Kernes 1 erstreckender Kanal 14 bzw. 14′ vorgesehen, welcher nur über einen Teil oder über die gesamte Länge des Ski verlaufen kann. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, daß auf der Ober- bzw. Unterseite mehrere Kanäle 14, 14′ der beschriebenen Art vorgesehen sind.

Bei der Herstellung werden die Bestandteile des Ski in die in den Fig. 3 und 4 strichliert angedeutete wannenartige Form 10 so eingelegt, daß sie den Skikörper bilden, worauf ein luft­ dicht abschließender Deckel 11 allenfalls unter Zwischenschal­ tung einer Dichtung aufgelegt wird. Die Form 10 ist am spitzen­ seitigen Ende an eine Absaugleitung 12 und am fersenseitigen Ende an eine das Bindemittel, z. B. flüssiges Harz, zuführende Leitung 13 angeschlossen. Wird nun spitzenseitig Luft abge­ saugt, entsteht in allen Fugen zwischen den Bestandteilen des Ski Unterdruck, so daß durch die Leitung 13 Bindemittel ange­ saugt wird, welches alle Fugen des Ski ausfüllt. Das Binde­ mittel kann aber auch erst nach einer Vorevakuierung oder nach Beendigung des Evakuierens eingeführt werden. Schließlich kann das Bindemittel auch noch unter zusätzlicher Druckeinwirkung eintreten.

Das Bindemittel tritt in die Kanäle 14, 14′ ein und verteilt sich gleichmäßig im gesamten Skikörper bzw. dessen Fugen, wobei in den Kanälen 14, 14′ eine Ader 14 A aus dem erstarrten Bindemittel entsteht.

Bei der Ausführungsform des Kernes 1 nach Fig. 4 besteht dieser aus nebeneinanderliegenden, gleichen, im Querschnitt rechteckigen, z. B. quadratischen, im vorliegenden Fall sechs den Formkörper 6 bildenden Holzstäben, wobei sich der Kanal 14 über die gesamte oder nur einen Teil der Höhe des Kernes 1 er­ strecken kann.

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung eines Ski, welcher aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzt ist, insbesondere eines Mehr­ schichtenski unter Anwendung von Vakuum, wobei alle den Ski bildenden Bestandteile in eine evakuierbare Form eingelegt werden, worauf die Form evakuiert wird und während oder nach dem Evakuieren der Form ein Bindemittel, z. B. Flüssigharz, zugeführt wird, welches in die Fugen zwischen den Bestandtei­ len eindringt, wobei das Absaugen der Luft und das Einführen des flüssigen Bindemittels an gegenüberliegenden Seiten des Ski durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Absau­ gen der Luft an einem Längsende und das Einführen des Binde­ mittels am anderen Längsende des Ski erfolgt und daß das Bindemittel durch einen in Längsrichtung des Ski verlaufenden Kanal (14, 14′) geführt wird und dort zu einer Ader (14 A) erstarrt.

2. Ski, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß sich der Kanal (14, 14′) auf der Ober- und/oder Unterseite des Kerns (1) über einen Teil oder über die gesamte Länge des Ski erstreckt.

3. Ski nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Ober- und/oder Unterseite des Kerns (1) mehrere Kanäle (14, 14′) vorgesehen sind.

4. Ski nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem aus einer Anzahl rechteckiger, vorzugsweiser quadratischer Stäbe (6) bestehenden Kern (1) die Ader (14 A) lediglich zwi­ schen zwei an die Längsmitte angrenzenden Stäben (1 A, 1 B) angeordnet ist.