DE3435181A1 - Verfahren zur verfestigung von porzellan-zaehnen - Google Patents
Verfahren zur verfestigung von porzellan-zaehnenInfo
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Description
U35181
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verfestigung von Porzellan-Zähnen, wie sie als Zahnersatz angewandt werden.
5
In der Zahntechnik werden verschiedene Dentalmaterialien für Zahnersatz und konservierende Zwecke zur Wiederherstellung
von Schäden nach der medizinischen Behandlung eines Naturzahnes auf Karies.und dergleichen angewandt. Darunter
10' 'werden auch Porzellan-Zähne benutzt, die durch Sintern
eines hochschmelzenden Dentalporzellanmaterials erhalten sind, das als Hauptrohmaterial aus Feldspat bei 1200 0C
bis 1300 0G erhalten ist (im folgenden einfach "Dental- ·" .
porzellanmaterial" genannt). Ein solcher Zahn ist nicht,..;
nur chemisch stabil, sondern hat auch durchscheinende '." ''
Eigenschaften und einen Farbton, der gut zu natürlichen· Zähnen paßt und wurde daher bisher in weitem Umfang
benutzt.
Wenn jedoch ein solcher Porzellan-Zahn im Mund eingesetzt
und befestigt ist und äußeren Kräften ausgesetzt wird, ,.. -beispielsweise beim Kauen, bricht er oft. Um dieses Problem
zu lösen, wurden verschiedene Versuche unternommen, die Festigkeit des Porzellan-Zahnes zu erhöhen, jedoch
wurden keine zufriedenstellende Ergebnisse erzielt* Ein Versuch zum Beispiel zur Erzielung eines Porzellan-Zahnes
besteht darin, Kristalle von hochreinem Aluminiumoxid zum
DentalporzeXlanmaterial zuzusetzen und dann zu brennen,
"""" was jedoch die folgenden Probleme ergibt: Um dem Porzelian-Zahn
die gleiche Farbtönung zu verleihen wie einem natürlichen Zahn, muß der Porzellan-Zahn hergestellt werden,
indem verschiedene Porzellanmaterialien mit unterschiedlichen Färbungen in einer mehrschichtigen Form
gebrannt werden. In diesem Falle gehen, wenn das kristal- I line Aluminiumoxid in der äußeren Schicht vorliegt, die
Merkmale des Durchscheinens und die Farbtönung wie bei einem Naturzahn verloien. Es isL aber trotzdem erwünscht, gerade
die äußere Schicht zu verstärken, da sie direkt einer
äußeren Kraft ausgesetzt ist, jedoch können die Aluminiumoxidkristalle
in keiner anderen Schicht als der Innenschicht vorhanden sein. Ein solcher Porzellan-Zahn, in
welchem Aluminiumoxidkristalle nur in der inneren Schicht vorhanden sind, ist in der Festigkeit etwas verbessert,
was jedoch noch nicht zufriedenstellend ist. Unter Berücksichtigung dieser Schwierigkeiten wurde versucht, ein
Verfahren zur gründlichen Verfestigung des Porzellan-Zahnes zu entwickeln, wobei das Durchscheinungsvermögen und der
0 Farbton wie bei einem natürlichen Zahn beibehalten bleiben, wie dies auf dem Gebiet des Zahnersatzes und der Zahnkonservierung
gefordert wird.
Es wurde nun gefunden, daß dann, wenn man nach dem Brennen Iζ eines Porzellan-Zahnes darauf ein besonderes anorganisches
Metallsalz abscheidet und dann bei einer besonderen Temperatur erhitzt, der Porzellan-Zahn gründlich im nicht
geschmolzenen Zustand des anorganischen Salzes verfestigt werden kann.
Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Verfestigung von Porzellan-Zähnen das es gestattet, leicht einen Porzellan-Zahn
nach dem Brennen zu verfestigen, während das Durchscheinungsvermögen und der Farbton wie bei einem Naturzahn
aufrechterhalten bleibt, ohne besondere Vorrichtungen benutzen zu müssen.
Die Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur Verfestigung von Porzellan-Zähnen, das darin besteht,
OQ eines oder mehrere anorganische Salze der Metalle
Rubidium, Cäsium und/oder Kalium auf der Oberfläche eines Porzellan-Zahnes abzuscheiden, der durch Brennen eines
Dentalporzellanmaterials erhalten ist, das Feldspat als Hauptrohmaterial und Natrium enthält, und den Porzellan-
op- Zahn bei Temperaturen von 380 0C oder höher, jedoch unter
dem Schmelzpunkt des anorganischen Salzes und der Verformungstemperatur des Porzellan-Zahnes, wärmezubehandeln.
. Ein Porzellan-Zahn, auf den das Verfahren der Erfindung
angewandt werden kann, ist ein allgemein und in weitem Umfang benutzter Porzellan-Zahn, der durch Sintern eines
Dentalporzellanmaterials erhältlich ist, das Feldspat als Hauptrohmaterial und Natrium enthält und bei 1200 0C bis
1300 0C gebrannt wird. Ein allgemeines Verfahren für die
Herstellung des Porzellan-Zahnes wird später erläutert. Das Dentalporzellanmaterial umfaßt als Rohmaterial Feldspat-Quarz
oder Feldspat-Quarz-Kaolin und wird erzeugt durch Sintern des Rohmaterials bei etwa 1300 0C und dann
Abkühlen zur Verfestigung und nachfolgendem Mahlen. Als Feldspat, der als Hauptkomponente benutzt wird, wird vorzugsweise
Kalifeldspat benutzt, da dies dem erhaltenen Porzellan-Zahn den gewünschten Glanz verleiht. Kalifeldspat
kann durch die chemische Formel K2O-Al2O3.6SiO2 dargestellt
werden und stellt hauptsächlich den glasigen Teil des Porzellan-Zahnes dar. Der Quarz besteht hauptsächlich aus
Siliziumdioxid und hat den hohen Schmelzpunkt von 1800 0C
und wird deshalb zur Verbesserung der Festigkeit benutzt.
E>as Kaolin ist ein Mineral, das als Hauptkomponenten Aluminiumoxid
und Siliziumdioxid aufweist, und wird zur Erhöhung der Dimensionsstabilität während des Brennens
benutzt. Um die Brenntemperatur herabzusetzen, wird Na2O
zugesetzt. Im allgemeinen ist Na2O als Verunreinigung im
Feldspat vorhanden und daher kann Dentalporzellanmaterial,
selbst wenn kein Na O zugesetzt wurde, dieses enthalten. Das so gebildete Dentalporzellanmaterial wird in eine
Form gefüllt und zu verschiedenen Formen geformt, um einen Naturzahn nachzubilden. Danach wird das geformte Porzellanmaterial
aus der Form genommen und bei der oben beschriebenen Temperatur gebrannt. Nach dem Brennen ergibt sich
ein Porzellan-Zahn mit einer Struktur, worin Kristalle von Λ-Quarz in seinem glasigen Teil vorliegen. Ein Porzellan-Zahn
wird sich beim Erhitzen oder Abkühlen im allgemeinen ausdehnen bzw. schrumpfen. Wenn er einer raschen
Erhitzung unterworfen oder abgeschreckt wird, ergibt dies im allgemeinen eine Differenz im Ausmaß der Expansion oder
der Schrumpfung aufgrund der Temperaturdifferenz
zwischen dem Oberflächenteil und dem inneren Teil des Zahnes.
Auf diese Weise wird eine Spannung erzeugt, was zum Auftreten feiner Risse oder selbst zum Bruch führen kann.
Demgemäß soll der Porzellan-Zahn vorzugsweise einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von 15 χ 10 /0C oder
weniger haben.
Der so durch Sinterung des Dentalporzellanmaterials erhaltene Porzellan-Zahn mit Feldspat als Rohmaterial sowie
Natrium wird gemäß dem Verfahren der Erfindung in folgender Weise verfestigt. (Das Verfahren der Erfindung wird
im folgenden als "Verfestigungsbehandlung" bezeichnet.) Eines oder mehrere anorganische Salze der Metalle
Rubidium, Cäsium und Kalium (das anorganische Salz kann im folgenden als "verfestigendes anorganisches Metallsalz"
bezeichnet werden), wird auf der Oberfläche des Porzellan-Zahnes abgeschieden und der erhaltene Porzellan-Zahn wird
bei Temperaturen von 380 0C oder höher, jedoch unter dem
Schmelzpunkt des anorganischen Salzes und der Verformungstemperatur
des Porzellan-Zahnes (einer Temperatur, bei
14 5
welcher die Viskosität 10 ' Poise beträgt), hitzebehandelt. Durch diese Hitzebehandlung erfolgt ein Ionenaustausch
zwischen dem Natriumion im Porzellan-Zahn und dem Rubidium-, Cäsium- oder Kaliumion in dem verfestigenden
anorganischen Metallsalz, das darauf abgeschieden ist. Die
Größe des Natriumions beträgt 1,9 A, während die Größe des
O O
Kaliumions, Rubidiumions und Cäsiumions 2,66 A, 2,96 A
bzw. 3,38 A beträgt, die letzteren Werte also größer sind als die Größe des Natriumions. Somit wird eine Spannung
auf der Oberfläche des Porzellan-Zahnes durch das Auftreten von Ionenaustausch erzeugt und die so erzeugte Spannung
bleibt als Druckspannung erhalten, selbst nach dem Abkühlen des Porzellan-Zahnes, wodurch der Porzellan-Zahn
verfestigt wird. Obwohl auch etwas Lithiumion dem Ionen-
3g austausch mit dem Natriumion unterliegt, kann dieses,
da seine Größe 1,2 A betragt, und es somit kleiner ist als das Natriumion, keine Druckspannungen erzeugen. Demgemäß
ist Lithium in der-Erfindung nicht anwendbar.
Nach dem Verfahren der Erfindung wird die Wärmebehandlung bei der Abscheidung eines verfestigenden anorganischen
Metallsalzes, das ein Ion enthält, das eine solche Härtungswirkung auf die Oberfläche eines Porzellan-Zahnes hat, bei
einer Temperatur von 380 0C oder höher durchgeführt, wodurch
ein gründlicher Ionenaustausch durch die Wärmebehandlung bei einer Temperatur erzielt werden kann, die tiefer
ist als der Schmelzpunkt des verfestigenden anorganischen Metallsalzes, das heißt, im nicht geschmolzenen Zustand
desselben. Beim Verfahren der Erfindung ist eine organische Verbindung nicht als Verbindung mit einem Ion mit
Verfestigungseffekt anwendbar, da es sich bei Temperaturen von 380 0C oder höher wahrscheinlich zersetzt.
Demgemäß ist das verfestigende anorganische Metallsalz,
das im Verfahren der Erfindung verwendet werden kann, ein anorganisches Salz von Rubidium, Cäsium oder Kalium mit
einem Schmelzpunkt von 380 0C oder höher. Zu besonderen
Beispielen gehören Rubidiumcarbonat (F. = 837 0C), Rubidiumchlorid
(F. = 717 0C), Cäsiumchlorid (F. = 645 0C),
Kaliumcarbonat (F. = 891 0C) und Kaliumchlorid (F. = 776 0C).
Weiterhin können auch Rubidiumsulfat (F. = 1060 0C), Cäsiumsulfat (F. = 1010 0C), Kaliumsulfat (F. = 1069 0C),
Kalium-tert.-phosphat (F. = 1340 0C) und Kaliumpyrophosphat
(F. = 1100 0C) zum Beispiel verwendet werden. Das verfestigende
anorganische Metallsalz, das im Verfahren der Erfindung
verwendet werden kann, ist jedoch nicht auf diese beispielsweise aufgeführten anorganischen Salze beschränkt.
Das verfestigende anorganische Metallsalz kann entweder allein oder in Mischung von zwei oder mehr davon verwendet
werden.
Bei der Abscheidung des verfestigenden anorganischen Metallsalzes
auf dem Porzellan-Zahn wird das verfestigende angg
organische Metalisalz in einer Abscheidungsflüssigkeit,
wie Wasser oder einem Öl, gelöst oder dispergiort, wozu
eine kleine Menge eines organischen Binders gewünschtenfalls als Hilfsmittel für die Begünstigung der Abscheidung
-δι zugesetzt wird, um eine Lösung oder Aufschlämmung herzustellen
(zum Beispiel 90 g Kalium-tert.-phosphat werden
in 100 ml Wasser gelöst und weiter wird 1 g Gummi arabicum dazugefügt), die Lösung oder Aufschlämmung wird auf den
Porzellan-Zahn aufgesprüht oder aufgestrichen und zwar in einer Trockendicke von 2 bis 5 mm, und der erhaltene
Porzellan-Zahn wird zum Trocknen vorerwärmt, so daß die abgeschiedene Flüssigkeit kein rasches Kochen usw. während
der Wärmebehandlung zur Verfestigung hervorruft. Im Verfahren der Erfindung stellt die Verwendung einer solchen
Abscheidungsflüssigkeit und einer kleinen Menge an organischem
Binder keinen Nachteil dar.
Der Porzellan-Zahn, auf den das verfestigende anorganische Metallsalz abgeschieden wurde, wird bei Temperaturen von
380 0C oder höher hitzebehandelt. Bezüglich der Hitzebehandlung
wird die Wirkung mit steigender Temperatur grosser, wenn die Temperatur tiefer liegt als der Schmelzpunkt
des verfestigenden anorganischen Metallsalzes. Wenn andererseits
die Temperatur höher ist als die Verformungstemperatur bzw. die Formänderungs- oder Dehnungstemperatur,
auch Strain-Temperatur genannt, des aus dem Dentalporzellanmaterial gebrannten Porzellan-Zahnes, werden, obwohl
der Ionenaustausch bei der Wärmebehandlung erfolgt, keine Druckspannungen auf der Oberfläche des Porzellan-Zahnes
erzeugt oder, selbst wenn sie erzeugt werden, sind sie, da die verbleibenden Druckspannungen wieder ausgeglichen
werden, so schwach, daß keine gute Verfestigung erzielt werden kann. Somit ist die Wärmebehandlungstemperatur
380 0C oder höher, jedoch geringer als der Schmelzpunkt
der verfestigenden anorganischen Metallsalze und die Verformungstemperatur des Porzellan-Zahnes. Die Zeit der
Wärmebehandlung reicht im allgemeinen aus, wenn sie im Bereich von 5 Minuten bis 60 Minuten liegt, jedoch ist
auch eine längere Zeit als 60 Minuten annehmbar. Es ist keine besondere Vorrichtung erforderlich, die als Vorrichtung
für die Wärmebehandlung eingesetzt werden müßte, sondern ein elektrischer Ofen, wie er üblicherweise vom
-9-Zahntechniker benutzt wird, reicht aus.
Der so wärmebehandelte Porzellan-Zahn wird durch Abkühlen fertiggestellt und kann gewünschtenfalls mit Wasser oder
anderen Mitteln gewaschen werden. Auf diese Weise erhält man einen verfestigten Porzellan-Zahn gemäß dem Verfahren
der Erfindung.
Das Verfahren der Erfindung ermöglicht es, einen Porzellan-Zahn
gründlich zu verfestigen, indem man auf den Porzellan-Zahn ein verfestigendes anorganisches Metallsalz
abscheidet, das Rubidium, Cäsium oder Kalium enthält, und einen Schmelzpunkt von 380 0C oder höher hat, und indem
man den Porzellan-Zahn bei Temperaturen von 380 °C oder höher erhitzt, aber bei einer Temperatur die tiefer liegt
als der Schmelzpunkt des verfestigenden anorganischen Metallsalzes oder der Salze, um hierdurch einen Ionenaustausch
des verfestigenden anorganischen Metallsalzes mit dem Natriumion des Porzellan-Zahnes zu bewirken, wobei
das Metallsalz im nicht geschmolzenen Zustand abgeschieden
wird. Auf diese Weise wird beim verfestigten Porzellan-Zahn auch das Auftreten von Abtropferscheinungen oder
einer Bewegung des verfestigenden anorganischen Meta11-salzes
beim Schmelzen und Verflüssigen vermieden, und selbst eine kleine Menge des verfestigenden anorganischen
Metallsalzes trägt bei wirksamer Verwendung zum Ionenaustausch bei, wodurch das verfestigende anorganische Metallsalz
mit guter Effizienz eingesetzt werden kann. Das Verfahren der Erfindung kann durch eine einfache Wärmebehand-
gQ lung bewirkt werden, nachdem die Abscheidung durch Sprühen
oder Beschichten erfolgt ist, ohne daß man eine besondere Vorrichtung benötigt, wodurch der Porzellan-Zahn verfestigt
wird, und gleichzeitig die durchscheinenden Eigenschaften und der Farbton wie bei einem Naturzahn aufrechterhalten
gc bleiben.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsboispielo erläutern
die Erfindung.
-ΙΟΙ Das in den Beispielen verwendete Dentalporzellanmaterial
hatte einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von 8 χ 10 /0C und eine Verformungstemperatur von 1000 0C und
hatte die folgende chemische Zusammensetzung: 5
SiO2 72 Gewichtsprozent Al2O3 17
ΚΛ -7 Il
Na2O 3
andere 1 "
andere 1 "
Das Dentalporzellanmaterial wurde mit Wasser unter Bildung einer Aufschlämmung gemischt. Die Aufschlämmung wurde dann
zur Formung in eine Form gefüllt und bei etwa 1270 0C gebrannt, worauf die Korrektur der Gestalt erfolgte. Das
erhaltene Material wurde weiter bei 1290 0C zur Erzielung
eines säulenförmigen gebrannten Materials mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Dicke von 4 mm gebrannt, das
durchscheinend war und einen Farbton hatte wie Naturzähne.
Das so erhaltene gebrannte Material wurde für die Beispiele
und Vergleichsbeispiele verwendet.
Beispiele 1 bis 8
Auf das gebrannte Material wurde ein Suspensiongemisch von jedem der verschiedenen verfestigenden anorganischen
Metallsalze, wie sie in der Tabelle I gezeigt sind, und einem pflanzlichen Öl aufgeschichtet und dann wurde vorerhitzt,
um das Pflanzenöl zu verflüchtigen, wodurch das verfestigende anorganische Metallsalz in einer Dicke von
etwa 5 mm auf dem gebrannten Material abgeschieden wurde. Danach wurde die Hitzebehandlung unter den Bedingungen,
wie in Tabelle I angegeben, durchgeführt und das überschüssige verfestigende anorganische Material wurde durch
Waschen mit Wasser entfernt. Man erhielt so ein verfestigtes gebranntes Produkt gemäß dem Verfahren der Erfindung.
-πι An dem so erhaltenen verfestigten gebrannten Produkt wurde
die Druckprüfung in der Weise wie nachstehend erläutert durchgeführt, um den Wert der diametralen Zugfestigkeit
zu messen. Das säulenförmigen verfestigte gebrannte Produkt wurde in einen Druckprüfer eingesetzt und mit einer
Geschwindigkeit von 1 mm/min in diametraler Richtung komprimiert, bis Bruch eintrat. Die beim Brechen angewandte
Last wurde gemessen und die diametrale Zugfestigkeit (bzw. Druckfestigkeit) wurde nach folgender Gleichung berechnet:
diametrale Zugfestigkeit = 2Ρ/('ϊΤ· d · 1)
worin P die beim Bruch angelegte Last ist, d der Durchmesser des gebrannten Produktes, 1 die Dicke des gebrannten
Produktes, und Tf die Kreiskonstante bedeutet.
Die oben beschriebene Methode für die Messung der diametralen Zugfestigkeit ist eine Methode, die in weitem
Umfang als Verfahren zur Messung der Festigkeit von spröden 2Q Materialien benutzt wird, wie Glas, Keramik, Beton und
dergleichen, die eine hohe Festigkeit gegen Druck, jedoch eine geringe Festigkeit gegen Zugkräfte haben.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle I gezeigt. Die durchscheinenden Eigenschaften und der Farbton des
gebrannten Produktes (vor der Verfestigungsbehandlung), die die eines Naturzahnes waren, wurden nach.der Verfestigungsbehandlung
beibehalten, wie sie vorher waren.
Das gleiche Prüfverfahren wie in Beispiel 1 bis 8 wurde
angewandt mit der Ausnahme, daß das gebrannte Material ohne der Verfestigungsbehandlung unterzogen zu sein, so
wie es war (Vergleichsbeispiel 1), benutzt wurde oder gebrannte Produkte, die durch Wärmebehandlung unter Verwendung
des gleichen verfestigenden anorganischen Metallsalzes, Kalium-tert.-phosphat, wie in Beispiel 4, 6,7
und 8 unter den in Tabelle I gezeigten Bedingungen unterworfen
wurden,die außerhalb des Bereiches der Erfindung liegen (Vergleichsbeispiele 2 und 3). Auch hier wurde die
diametrale Zugfestigkeit gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle I gezeigt.
Beispiel verfestigendes anorga- oder Vergl. nisches Metallsalz
Bsp. Nr.
Wärmebehand lung |
Zeit (min) |
diametrale Zugfestig |
Tempe ratur (0C) |
5 | keit (kg/cm2) |
700 | 5 | 780 |
700 | 5 | 700 |
700 | 5 | 600 |
700 | 5 | 680 |
500 | 10 | 600 |
4 00 | 10 | 630 |
500 | 30 | 660 |
700 | — | 730 |
— | 10 | 450 |
300 | 5 | 530 |
1100 | 550 |
Bsp. 1 2 3 4 5
7 8
Vergl. Bsp. 1 2 3
Rubidiumcarbonat Rubidiumsulfat Cäsiumsulfat
Kalium-tert.-phosphat
Rubidiumsulfat (50 Gew.-%) + Cäsiumsulfat (50 Gew.-%)
Kalium-tert.-phosphat Kaiium-tert·-phosphat
Kalium-tert.^phosphat
Kalium-tert.-phosphat Kalium-tert.-phosphat
Aus der Tabelle I ist ersichtlich, daß die diametral Zugfestigkeit
der gebrannten Produkte, die nach dem Verfahren
30 der Erfindung verfestigt waren, hochgradig auf 600 bis 780 kg/cm2 verbessert war im Vergleich mit dem Wert 450 kg/cm2
des gebrannten Materials vor der Behandlung. Eine solche Wirkung kann nicht nur durch die Verwendung eines einzigen
verfestigenden anorganischen Metallsalzes erzielt werden,
35 sondern auch durch die kombinierte Verwendung von zwei oder mehr davon, wie in Beispiel 5. Was weiterhin die Behandlungszeit
betrifft, so ist die Wirkung in Beispiel 8 (Behandlungszeit 30 Minuten) größer als im Beispiel 4
(Behandlungszeit 5 Minuten), und wenn man die Beispiele 6, 7 und 4 vergleicht und die obige Tatsache berücksichtigt,
ist verständlich, daß die Wirkung mit steigender Temperatur größer wird, wenn sie in dem in der Erfindung definierten
Bereich liegt. Wie überdies aus dem Vergleich zwischen Beispiel 4 und 6 bis 8 und dem Vergleichsbeispiel 1 und
Vergleichsbeispielen 2 und 3 hervorgeht, wird in dem Fall, wo die Wärmebehandlungstemperatur höher als 1000 0C liegt,
was die Verformungstemperatur des Porzellan-Zahnes ist (das heißt, des Dentalporzellanmaterials)"oder tiefer als
380 0C, keine deutliche Verfestigung oder Verbesserung der Festigkeit des erhaltenen Porzellan-Zahnes erzielt
werden im Vergleich mit der des Porzellan-Zahnes der nicht der Verfestigungsbehandlung unterworfen wurde.
Somit ist verständlich, daß zur gründlichen Verfestigung des Porzellan-Zahnes die Wärmebehandlungstemperatur 380 0C
oder höher sein muß, jedoch geringer als die Verformungstemperatur des Porzellan-Zahnes. Bei der Durchführung
der Beispiele wurde ein elektrischer Ofen für zahntechnische Zwecke verwendet, ohne daß die Verwendung einer
besonderen Vorrichtung erforderlich gewesen wäre.
Das Verfahren der Erfindung bewirkt die deutliche und in leichter Weise durchführbare Verfestigung eines Porzellan-Zahnes,
während sowohl die durchscheinenden Eigenschaften als auch der Farbton wie bei einem natürlichen Zahn aufrechterhalten
bleiben, indem ein verfestigendes anorganisches Metallsalz, das einen Schmelzpunkt von 380 0C oder
höher hat und auf dem Porzellan-Zahn abgeschieden ist,
3Q dem Ionenaustausch mit dem Zahn im nicht geschmolzenen
Zustand unterzogen wird, ohne daß eine besondere Vorrichtung verwendet würde. Demgemäß kann die Erfindung bei
der Dentalbehandlung sehr nützlich sein.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verfestigung von Porzellan-Zähnen, dadurch gekennzeichnet, daß man eines oder mehrere anorganische Salze
der Metalle Rubidium, Cäsium und/oder Kalium auf der Oberfläche eines Porzellan-Zahns abscheidet, der durch Sintern
eines Dentalporzellanmaterials erhalten ist, das Feldspat als hauptsächliches Rohmaterial und Natrium enthält, und den
Porzellan-Zahn bei Temperaturen von 380 0C oder höher, jedoch
D-8000 München 2
Isartorplatz 6
POB 26 02 47 D-8000 München 26
Kabel: Telefon Telecopier Infotec 6400 B Telex
Muebopat 089/221483-7 „ GII+ III (089)229643 5-24285
unter dem Schmelzpunkt dieses anorganischen Salzes und der Verformungstemperatur dieses Porzellan-Zahnes erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Porzellan-Zahn einen thermischen Expansionskoeffizienten von 15 χ 10~ /°C oder weniger aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Porzellan-Zahn, auf dem das anorganische
Metallsalz abgeschieden wurde, 5 bis 60 Minuten lang behandelt wird.
4. Verfestigte Porzellan-Zähne, dadurch gekennzeichnet, daß sie herstellbar sind, indem man eines oder mehrere
anorganische Salze der Metalle Rubidium, Cäsium und/oder Kalium auf der Oberfläche eines Porzellan-Zahns abscheidet,
der durch Sintern eines Dentalporzellanmaterials erhalten ist, das Feldspat als hauptsächliches
Rohmaterial und Natrium enthält, und den Porzellan-Zahn bei Temperaturen von 38O0C oder höher, jedoch
unter dem Schmelzpunkt dieses anorganischen Salzes und der Verformungstemperatur dieses Porzellan-Zahnes
erhitzt.
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