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Chirurgisches weitungsgerät. Es ist bereits bekannt; Weitungsgeräte
zu verwenden, bei denen mit der Achse parallel laufende Stäbe auf einen weiteren
Abstand von der Achse .gebracht werden können. Bei den bekannten Weitungsgeräten
dieser Art bilden aber die einzelnen Stäbe in der Spreizlage einen Käfig, wobei
naturgemäß die zu stützenden Organe sich mehr oder weniger in den Raum zwischen
die Stäbe einlegen können, so daß die Anwendung nicht nur schmerzhaft, sondern auch
die Weitung selbst eine ungleichmäßige ist: Zur Vermeidung dieser übelstände wird
mit der Erfindung ein Weitungsgerät in Vorschlag gebracht, welches einen Zylinder
kleinen Durchmessers in einen solchen großen Durchmessers überzuführen gestattet.
Dies wird dadurch ermöglicht, daß die Stäbe im Querschnitt kreisausschnittförmige
Prismen sind, die in -der Ruhelage -des Gerätes sich zu einem geschlossenen Kreis
zusammensetzen und bei Weitungdurch sie steuernde Lenker eine solche Drehung erfahren,
daß sie bei der Arbeitslage des Gerätes mit je einer radialen Begrenzungsfläche
ein einem Zylinder nahekommendes Prisma begrenzen.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf die besondere Art der Verbindung
der Prismen untereinander und auf die besondere Anordnung einer Feder als selbsttätiges
Regelorgan
für das Maß der Spreizung. Zwar ist bereits bekannt,
bei ähnlichen chirurgischen Geräten eine Feder zu benutzen, um selbsttätig nach
Einführung eine Spreizung -- des Gerätes herbeizuführen, demgegenüber kommt es aber
gemäß der Erfindung darauf an, die Feder so übersichtlich und zugänglich anzuordnen,
daß die Feder bedarfsweise von außen nach der Einführung beeinf fußt werden kann:
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt.
Abb. i zeigt einen Querschnitt, Abb.2 einen Längsschnitt des geschlossenen und Abb.
3 einen Längsschnitt des geöffneten Instrumentes.
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a ist ein Stab, um den 16 prismatische Körper b gruppiert sind, deren
Grundflächen die Form von Kreisausschnitten haben. Die Körper b sind an ihren
Enden mit Zapfen t versehen, um die sich Arme d drehen können, die anderends um
Zapfen cl und c2 greifen. Die Zapfen cl sind am Teile befestigt, der mittels der
Kappe e1 am oberen Ende des Stabes a befestigt ist, während die Zapfen c2 am Gleitstück
f befestigt sind, .durch das der Stab a geführt ist. Die Zapfen c, cl und c2 können
um einen gewissen Winkel verdreht werden; zu dem Zweck sind die Lager der Zapfen
c nicht ganz eingeschräubt, und die Lager der Zapfen cl' werden durch kleine Schraubenmuttern
etwas lose gehalten.
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Das Gleitstück f ist hohl und .ist mit einem Innengewinde versehen.
Es enthält eine konische Schraubenfeder, die sich einerseits gegen den Boden des
Gleitstückes f, anderseits gegen eine Platte g stützt, die mit dem Stab a fest verbunden
ist. Mittels einer Flügelmutter k kann man die Platte g gegen das Gleitstück f drücken
und damit die Feder zusammendrücken. In dieser Stellung schließen sich sämtliche
Körper b an den Stab a genau an und berühren sich (Abb. 2). In dieser Stellung wird
das Instrument in die Mündung des betreffenden Organs eingeführt. Die Körper b besitzen
an ihren Enden je Zapfen i, um die Ösen l .greifen, vermittels welcher je zwei benachbarte
Körper zusammengehalten werden.
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Wenn die Feder auf das Gleitstück f wirken kann, so findet ein Ausspreizen
der Arme d statt, und das Instrument nimmt die in der oberen Hälfte der Abb. i dargestellte
Gestalt an. Die Körper b stellen sich dabei so ein, wie Abb. i zeigt und bilden
so im Grundriß ein regelmäßiges Polygon, dessen Mittelpunkt i:i der Achse des Stabes
a liegt. Die Gebrauchsweise des Instrumentes ist folgende: Man schraubt die Mutter
lt so weit ein,, bis .die Körper b den Stab a eng umschließen
(Abb.2). Alsdann führt man das Instrument in die zu erweiternde Öffnung ein. Man
schraubt nun die Mutter h ab, wodurch die Feder auf die Platte g wirken kann. Das
hat zur Folge, daß das Gleitstück f dem Teile genähert wird, während die Körper
sich vom Stabe a entfernen. Die Feder ist so zu bemessen, daß die Erweiterung in
einer gewissen Zeit erreicht wird, ohne Schmerzen zu verursachen. Im Notfalle aber,
um eine schnellere Wirkung zu erzielen, schraubt man, nach der Entfernung der Mutter
h, den Ring k ein. Bei Festhaltung des Gleitstückes f zieht man. dann am
Ring k, wodurch die Wirkung der Feder unterstützt wird.
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Der große Vorteil des beschriebenen Instrumentes besteht darin, daß
dasselbe in sehr kleinen Dimensionen hergestellt, und daß es ohne Schwierigkeit
sterilisiert werden kann. Es wirkt in sehr regelmäßiger Weise, und seine Entfernung
aus dem behandelten Organ ist, zufolge der Anordnung der Körper b nach den Erzeugenden
eines Zylinders, so gut wie schmerzlos.