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Schuhspanner Das Hauptpatent 572 257 bezieht sich auf Schuhspanner
mit in der Arbeitslage kurvenförmig ausgebogener Schraubenfeder und hat die besondere
Winkelstellung der Feder zum Leistenkörper und ein feststellbares Gelenk zwischen
Leistenkörper und Schraubenfeder zum Gegenstand.
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Die Erfindung besteht in einem Schuhspanner mit zwischen dem Leistenkörper
und der Spannfeder angeordnetem einstellbarem Gelenk, das in eigenartiger Weise"
verschiedene Einstellungen ermöglicht. Bei der einen Einstellung ist das Gelenk
nach Art eines Kniegelenks wirksam, und zwar derart, daß das Gelenk einerseits das
Zusammenlegen der Feder mit dem Leistenkörper gestattet (Abb. i), andererseits aber
nur bis zu einer bestimmten Winkelstellung der Feder zum Leistenkörper geöffnet
werden kann (Abb. 3). Diese Winkelstellung wird so gewählt, daß der in den Schuh
eingesetzte Spanner die Gleichgewichtslage einnimmt oder darüber hinaus gegen die
Schuhsohle drückt.
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Bei der anderen Einstellung des Gelenks kann dieses starr festgestellt
werden, und zwar in solcher Stellung, daß die Feder annähernd parallel oder nur
leicht geneigt zur Grundkante des Leistenkörpers an diesem angreift. Die Erfindung
ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigt Abb.
i den Schuhspanner mit dem neuen Gelenk in zusammengelegter Lage, Abb.2 den Schuhspanner
in der Stellung nach Abb. r in Stirnansicht, Abb.3 den Schuhspanner mit geöffnetem
Gelenk bei Einstellung des Gelenks als Kniegelenk, Abb.4 den Schuhspanner mit der
zweiten Einstellung des Gelenks.
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Das zwischen dem Leistenkörper a und der Schraubenfeder b angeordnete
Gelenk besteht aus der mit dem Leistenkörper a verbundenen Lagergabel c und der
mit der Feder b verbundenen Kurvenscheibe d. Der Gelenkteil c ist vorteilhaft U-förmig
gestaltet und mittels eines Ansatzes c1 in geeigneter Weise mit dem Leistenkörper
a verbunden. Die Kurvenscheibe d ist mittels eines Gewindedorns oder in sonst geeigneter
Weise mit der Schraubenfeder b - verbunden und wird mittels des Zapfens e drehbar
in der Lagergabel c gehalten.
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Die Lagergabel c enthält in ihrem unteren Teil einen Sperrstift f,
der mit seinem Gewindeteil f 1 sich in dem einen Schenkel der Lagergabel c führt
(Abb. 2). Wie aus der
Abb. 2 ersichtlich, besitzt der Gewindeteil
f' des Sperrstiftes f einen geringeren Durchmesser als der Bolzenteil f2, der den
anderen Schenkel der Lagergabel c durchdringt und am Ende mit einem Drehknopf versehen
ist. Die Länge des Gewindeteils f' wird so be# messen, daß der abgesetzte stärkere
Teil f2 des Stiftes ganz aus dem von der Lagergabel c gebildeten Lagerschlitz herausgedreht
werden kann. Um ein .gänzliches Herausdrehen des Stiftes f zu vermeiden, wird der
Gewindeteil f' am freien Ende zweckmäßig durch einen Körnerschlag o. dgl. etwas
verstärkt.
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Die Kurvenscheibe d besitzt, wie aus den Abbildungen ersichtlich,
einen Anschlagnocken dl und eine Ausbuchtung d2. Die Wirkungsweise des Gelenks ist
folgende.
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Wird bei der aus Abb. 2 ersichtlichen Stellung des Sperrstiftes
f die Feder b ausgeschwenkt, so trifft der Anschlag d' der Kurvenscheibe
d auf den Bolzenteil f2 des Stiftes f, womit eine weitere Öffnung des Gelenkes verhindert
wird (Abb.3). Der Anschlag d' ist so angebracht, daß der mit der Winkelstellung
der Feder nach Abb. 3 in den Schuh eingesetzte Spanner die -Gleichgewichtslage einnimmt
oder darüber hinaus gegen die Schuhsohle drückt.
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Wird der Sperrstift mit seinem Teil f2 aus dem Lagerschlitz der Lagergabel
c zurückgedreht, so findet der Anschlagnocken d' der Kurvenscheibe an dein Stift
f keinen Anschlag mehr, und das Gelenk kann noch weiter geöffnet werden. Öffnet
man das Gelenk bis zu der Stellung nach Abb. q., also bis zu jener Stellung, in
der die Ausbuchtung d2 der Kurvenscheibe achsengleich mit dem Stift fliegt, so dringt
beim Vordrehen des Stiftes f dessen stärkerer Teil f 2 in die Ausbuchtung d2 und
legt dadurch das Gelenk in der betreffenden Stellung fest (Abb. q.). In dieser Lage
kann das Gelenk weder geschlossen noch weiter geöffnet werden. Man erhält somit
bei dieser Einstellung des Gelenks einen Spanner mit starrer Befestigung der Feder
zum Leistenkörper, und zwar greift die Feder in solchem Winkel am Leistenkörper
an, daß der in den Schuh eingesetzte Spanner gegen das Oberleder des Schuhes drückt..
Spanner dieser Art sind in manchen Fällen erwünscht, z. B. bei neuen Schuhen. Sobald
das Oberleder des Schuhes. hinreichend gedehnt ist, kann dann der Spanner auf die
Gleichgewichtsstellung nach Abb. 3 umgestellt werden. Der Vorteil des neuen Spanners
ist demnach leicht ersichtlich. Bemerkenswert ist vor allem auch die einfache Bauart
des neuen Gelenkes.
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An Stelle des Anschlagnockens d' könnte auch eine Ausbuchtung angebracht
werden, so daß die Feder b äuch in der Stellung nach Abb. 3 starr festgestellt werden
kann. Andererseits kann aber auch än Stelle der Ausbuchtung d2 nur ein Anschlag
angebracht werden, so daß bei der Stellung der Feder nach Abb. q. die Feder jederzeit,
ohne daß man den Stift f zurückzudrehen hätte, in die Lage nach Abb. i gelegt werden
kann. Weiterhin kann man natürlich auch an der Kurvenscheibe d bei entsprechender
Vergrößerung derselben drei oder noch mehr Ausbuchtungen bzw. Anschlagnocken vorsehen.
Ferner besteht auch die' Möglichkeit, den mit der Kurvenscheibe d in Berührung kommenden
Teil des Sperrstiftes f mehrfach abzusetzen oder konisch zu gestalten. Wählt man
hierbei die Länge des Stiftes f genügend lang, indem man die Führung, des Stiftes,
also z. B. den Gewindeteil f l, mehr' seitlich aus der Lagergabel c heraus
verlegt, so kann man nach Belieben innerhalb der gegebenen Grenzen den Durchmesser
des gegen die Kurvenscheibe d jeweils anliegenden Teiles des Stiftes f verändern
und dadurch eine mehr oder weniger weite Öffnung des Gelenkes und somit beliebige
Winkelstellungen der Feder zum Leistenkörper ermöglichen.
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Der Leistenkörper kann aus beliebigem geeignetem Material sein, z.
B. Holz, Metall, Celluloid usw. Die Anordnung des Gelenks kann auch so getroffen
werden, daß man die Scheibe d mit mehreren Bohrungen versieht und den Stift so anordnet,
daß man ihn ganz aus der Bahn der Scheibe zurückziehen kann. Hierbei kann man den
Stift z. B. mit einer Feder versehen, die ihn selbsttätig jeweils in die Bohrungen
der Scheibe d einspringen läßt, während man zur Lösung des Gelenkes den Stift von
Hand zurückzieht.