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Schuhspanner.
Die Erfindung bezieht sich auf Schuhspanner, bei welchen zwischen Fersenstück und Leistenkörper eine in der Arbeitsstellung kurvenförmig ausgebogen Feder angeordnet ist. Die bekannten Schuhspanner dieser Art haben den Nachteil, dass sie neben der zwischen Schuhspitze und Ferse des Schuhes erstrebte Streckwirkung auch gegen das Oberleder des Vorderschuhes drücken, d. h. es nach oben in unerwünschter Weise dehnen und ausweiten.
Diese Wirkung der bekannten Schuhspanner ist durch die bisher übliche Anordnung der Streckfeder an dem Leistenkörper bedingt, u. zw. wurde bisher die Streckfeder an dem Leistenkörper. so angeordnet, dass sie in Ruhestellung, also in gestrecktem Zustand, parallel oder doch nur leicht geneigt zur Grundfläche des Leistenkörpers verläuft. Fig. 1 zeigt einen solchen Schuhspanner mit dem Leistenkörper a und der Feder b. Wird dieser Schuhspanner in einen Schuh gebracht, so nimmt die Feder den aus der Fig.. 2 ersichtlichen Kurvenverlauf ein. Wie Fig. 2 zeigt, ist die Feder b zweifach gekrümmt.
Zum Verständnis des folgenden sei auf die Gleichgewichtsbedingungen einer solchen Feder-
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die Sohle des Schuhes anlegt, so muss, wie aus obigem folgt, die Feder unter einem solchen Winkel an dem Leistenkörper befestigt werden, dass, in den Schuh eingesetzt, die Feder des Spanners eine einfach gekrümmte Kurve bildet, also z. B. einen Verlauf einnimmt wie die Feder der Fig. 3 in der Stellung 0 Al B.
Wird der Winkel, unter dem die Feder an den Leistenkörper angesetzt wird, kleiner bemessen als der
Gleichgewichtslage entspricht, so nimmt die Feder eine Lage wie in Fig. 2 ein, und liefert eine Spannungs- komponente in Richtung gegen das Oberleder des Schuhes. Wird dagegen der Winkel über die Gleich- gewichtslage hinaus bemessen, so nimmt die Feder im Schuh eine Lage an wie die Feder der Fig. 3 in der Stellung CAB ; die Feder drückt dann den Leistenkörper an die Sohle des Schuhes.
Aus der Darstellung nach Fig. 3 ergibt sich, dass ein Schuhspanner bei einer bestimmten Spannweite B 0, einer bestimmten Länge des Leistenkörpers a und der Feder b und bei einem bestimmten Befestigung- winkel zwischen Leistenkörper a und Feder b nur eine indifferente Lage für einen Schuh der Spann- weite B 0 einnehmen kann, wenn der Absatz eine bestimmte Höhe hat, also ein bestimmter Höhenunter- schied zwischen Punkt Bund 0, d. h. zwischen Spitze und Ferse des Schuhes besteht. Es ist nun nicht üblich, fabrikmässig zu fertigende Schuhspanner nur für einen ganz bestimmten Schuh herzustellen.
Der gleiche Leisten muss auch für Schuhe verschiedener Absatzhöhe oder auch grösserer oder geringerer
Spannweite verwendbar sein. Es ist deshalb zweckmässig, den Spanner so einzustellen, dass die Feder des in den Schuh eingesetzten Schuhspanners eine Krümmung zeigt wie die Feder nach Fig. 3 in der
Lage 0 A2 B. Der Spanner drückt also in diesem Falle bei dem Normalschuh leicht gegen die Sohle.
Wird aber ein solcher Spanner für einen Schuh geringerer Spannweite oder mit einem höheren Absatz
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verwendet, so drÜckt trotzdem dieser Spanner doch nicht gegen das Oberleder, da er für den Normalschuh über die Indifferenzlage hinaus im Sinne einer Bewegung gegen die Sohle dimensioniert war, und somit bei dem Schuh mit dem höheren Absatz der Gleichgewichtslage nur näher kommt, dieselbe aber nicht überschreitet.
Die Erfindung beruht in der Anwendung obiger Überlegungen und besteht also darin, dass die Feder des Schuhspanners unter einem solchen Winkel an den Leistenkörper angesetzt wird, dass die Feder des in den Schuh eingesetzten Spanners den Leistenkörper in der Indifferenzlage hält oder über diese hinaus gegen die Sohle zu drücken sucht.
In der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele des Anmeldungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1-3 sind Erläuterungsskizzen ; Fig. 4 zeigt in Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, eine Ausführungsform des neuen Schuhspanners, u. zw. in der Lage. die er im Schuh einnimmt ; Fig. 5 ist eine Einzeldarstellung des bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 zur Verbindung der Feder mit dem Leisten- korper dienenden Winkelstückes ; Fig. 6 zeigt in Seitenansicht eine andere Ausführungsform des Schuh- spanners mit feststellbare Drehgelenk ; Fig. 7 ist eine schaubildliche Darstellung des Drehgelenkes des Spanners nach Fig. (i : Fig. 8 zeigt in verkleinertem Massstab in Seitenansicht den Spanner nach
Fig. 6 in zusammengeklapptem Zustand : Fig. 9 zeigt in Seitenansicht ein anderes Ausführungsbeispiel mit zwischen Feder und Leistenkörper angeordnetem Kniegelenk :
Fig. 10 ist eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles mit einstellbarem Gelenk zwischen Feder und Leistenkörper ; Fig. 11 ist eine Stirnansicht der Ausführungsform nach Fig. 10 ; Fig. 12 zeigt den Spanner nach Fig. 10 und 11 mit geöffnetem Gelenk : Fig. 13 zeigt eine weitere Einstellung des Gelenkes des Spanners nach Fig. 10-12.
Die Fig. 1 und 2 stellen die bisher übliche Befestigungsart der Feder dar, durch die eine Dehner- wirkung des Schuhspanners bewirkt wird. Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung der verschiedenen Stellungsmöglichkeiten der Feder am Leisten. Gemäss Stellung BA C wird ein schräg nach oben gerich- teter Druck ausgeübt, der ein Dehnen des Rostes bewirkt. Gemäss Stellung B C befindet sich die
Feder in der Indifferenzlage, in der sie nur eine Spannwirkung zwischen den Punkten Be ausÜbt, ohne gegen den Rost zu drücken.
Bei dem Ausfiihrungsbeispiel nach Fig. 4 ist a der Leistenkörper, b die Feder, c das Fersenstück.
Die Feder b ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel an den Leistenkörper so angesetzt, dass sie in Ruhestellung annähernd senkrecht zur Grundebene des Leistenkörpers verläuft. Wird dieser Spanner in den Schuh eingesetzt, so nimmt die Feder, wie in der Figur gezeigt, in der Lage des Leistenkörpers, in welcher dieser fest an die Sohle anliegt, einen nur in einem Sinn gekrümmten Kurvenverlauf ein. Ein
Anheben des Leistenkörpers von der Sohle und damit ein Ausweiten des Rostes ist demnach ausgeschlossen.
Der in Fig. 4 gezeichnete Schuhspanner ist für den miteingezeichneten Schuh etwas über die Gleich- gewichtslage eingestellt und würde somit auch für Schuhe mit anderer Absatzhöhe oder Spannweite mit gleichem Vorteil, also ohne ein Anheben des Leistenkörpers gegen den Rost zu bewirken, verwend- bar sein.
Die Verbindung der Feder b mit dem Leistenkörper a erfolgt zweckmässig mittels eines in Fig. 5 in Einzeldarstellung wiedergegebenen Winkelstückes al, das mit dem einen Arm mit dem Leistenkörper verbunden wird, während der andere Arm nach einem Gewindegang verzahnt ist, so dass z. B. eine
Schraubenfeder b aufgesehraubt werden kann. Diese Anordnung hat hier den besonderen Vorteil, dass man den infolge der Winkelstellung der Feder sperrigen Schuhspanner für den Versand durch Abschrauben der Feder zusammenlegen kann.
Der in Fig. 4 dargestellte Schuhspanner wird, wie erwähnt, zweckmässig für den Normalschuh etwas über die Indifferenzlage bemessen, so dass er auch für wenig abweichende Schuhe mit dem gleichen Vorteil verwendet werden kann. Ein derart bemessener Spanner hat das Bestreben, den Leistenkörper an die Sohle des Schuhes zu drücken. Es ist in manchen Fällen, z. B. bei sehr leichten Schuhen, erwünscht, den Schuhspanner gerade auf die Indifferenzlage einzustellen, also lediglich eine Streckwirkung im Schuh zu erzielen. Das kann man mit einem Spanner nach Fig. 4 erreichen, müsste aber für jeden in der Absatzhöhe oder Spannweite wesentlich abweichenden Schuh einen andern Spanner herstellen. Will man die Zahl der Modelle verringern, so kann man der Erfindung gemäss die Verbindung der Feder mit dem Leistenkörper mittels eines feststellbaren Drehgelenkes bewirken.
Fig. 6 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel dieses Schuhspanners. Der Leistenkörper ist wieder mit a, die Feder mit b, das Fersenstück mit c und das die Feder mit dem Leistenkörper verbindende, feststellbare Drehgelenk mit d bezeichnet. Infolge der Anordnung des feststellbaren Drehgelenkes d zwischen Feder und Leistenkörper ist es möglich, den Spanner für jeden Schuh, der überhaupt im Bereiche des Spanners liegt, so einzustellen, dass der Spanner in dem Schuh nur eine Streckwirkung zwischen Spitze und Ferse ausübt. Die Einstellung nimmt man in folgender Weise vor. Man stellt den Schuh auf eine Unterlage, Tisch od. dgl., schiebt den Leistenkörper a ganz in den Schuh hinein und hält ihn in dieser Lage mit der Hand fest. Darauf bringt man das Fersenstück c der Feder b nach vorherigem Lösen des Drehgelenkes d in seine Lage.
Wird nunmehr das Drehgelenk d festgestellt, so ist die Indifferenzlage gesichert und man kann den bis dahin festgehaltenen Leistenkörper a loslassen, ohne dass dieser daraufhin in Richtung gegen den Rost oder gegen die Sohle auszuschwenken suchte.
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Bleibt der so eingestellte Schuhspanner weiterhin für den gleichen Schuh in Verwendung, so wird man das Drehgelenk des einmal eingestellten Schuhspanners nicht mehr lösen.
Statt der Gleichgewichtslage kann man den Spanner natürlich auch auf jede andere Lage einstellen. Wird z. B. gewünscht, dass der Rost oder Spann eines neuen Schuhes ausgeweitet wird, so braucht man das Drehgelenk nur aus der Indifferenzlage im Sinne einer Verkleinerung des Winkels zwischen Leistenkörper und Feder zu drehen und festzustellen. Eine Drehung aus der Indifferenzlage im andern Sinn mit nachfolgendem Feststellen des Gelenkes würde ein Anpressen des Leistenkörpers auf die Sohle des Schuhes herbeiführen. Diese letztere Einstellung des Drehgelenkes ist in der Fig. 6 durch gestrichelte Linien angedeutet.
Die Anordnung des feststellbaren Drehgelenkes an dem Schuhspanner hat gegenüber der Anordnung nach Fig. 4 und 5 noch den Vorteil, dass man für den Versand den Schuhspanner, wie in Fig. 8 veranschaulicht, ohne Auseinandernehmen der einzelnen Teile zusammenlegen kann.
Das feststellbare Drehgelenk des Schuhspanners kann natürlich von beliebiger Bauart sein. Das in Fig. 7 in Einzeldarstellung gezeigte Ausführungsbeispiel des Drehgelenkes d besteht aus zwei mit Armen versehenen Scheiben d'und d2, die mit Verzahnungen ineinandergreifen und durch einen zentral hindurchgesteckten Gewindebolzen e mit gerändelter Mutter el, oder in anderer Weise zusammengehalten werden. Wird die Mutter e1 gelöst, so kann die Scheibe d1 von der Scheibe etwas entfernt und gegen- über dieser gedreht werden. Durch Andrehen der Mutter el, kommen die Verzahnungen der beiden Scheiben , < P wieder miteinander in Eingriff, wodurch das Drehgelenk festgestellt wird. Die Befestigung des Drehgelenkes d mit dem Leistenkörper a und die Anordnung der Feder b an dem Drehgelenk ist aus den Fig. 6 und 7 leicht ersichtlich. Die Drehgelenkteile können aus Blech gedrückt sein.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist zwischen dem Leistenkörper a und der Feder b ein Gelenk mit begrenzter Streckung angeordnet. Der mit dem Leistenkörper a verbundene Schenkel dieses Gelenkes besitzt an der Gelenkstelle einen U-förmigen Querschnitt und bildet dadurch eine Lagerstelle, in welche der mit der Feder b verbundene Schenkel e2 mittels eines Zapfens drehbar gelagert und zuverlässig geführt ist. Die Drehung des mit der Feder b verbundenen Gelenksehenkels e2 ist durch einen an dessen Lageröse angebrachten Vorsprung e3 begrenzt, der bei einer bestimmten Winkelstellung des Gelenkes auf den Mittelsteg der U-förmigen Lagerstelle des Gelenkschenkels e1 auftrifft, und dadurch eine weitere Drehung des Gelenkes in die Offenstellung verhindert.
Der Vorsprung e3 wird so angebracht, dass der in den Schuh eingesetzte Spanner die Indifferenzlage einnimmt oder leicht gegen die Sohle drückt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10-13 ist ein Gelenk vorgesehen, das verschiedene Einstellungen ermöglicht. Bei der einen Einstellung ist die Winkelstellung der Feder zum Leistenkörper derart, dass der in den Schuh eingesetzte Spanner die Indifferenzlage einnimmt oder darüber hinaus gegen die Schuhsohle drückt. Bei der andern Einstellung des Gelenks kann dieses starr festgestellt werden, u. zw. in solcher Stellung, dass die Feder annähernd parallel oder nur leicht geneigt zur Grundkante des Leistenkörpers an diesem angreift.
Das zwischen dem Leistenkörper a und der Spannfeder b angeordnete Gelenk besteht aus der mit dem Leistenkörper a verbundenen Lagergabel 1 und der mit der Spannfeder b verbundenen Kurvenscheibe g. Der Gelenkteil 1 ist vorteilhaft U-förmig gestaltet und mittels eines Ansatzes 11 in geeigneter Weise mit dem Leistenkörper a verbunden. Die Kurvenscheibe g ist mittels eines Gewindedorns oder in sonst geeigneter Weise mit der Spannfeder b verbunden und wird mittels des Zapfens h drehbar in der Lagergabel 1 gehalten.
Die Lagergabel f enthält in ihrem unteren Teil einen Sperrstift i, der sich mit einem Gewindeteil i1 in dem einen Schenkel der Lagergabel 1 fÜhrt (Fig. 11). Wie aus Fig. 11 ersichtlich, besitzt der Gewindeteil i1 des Sperrstiftes i einen geringeren Durchmesser als der Bolzenteil il, der den andern Schenkel der Lagergabel 1 durchdringt und am Ende mit einem Drehknopf versehen ist. Die Länge des Gewindeteiles wird so bemessen, dass der abgesetzte stärkere Teil i2 des Stiftes ganz aus dem von der Lagergabel 1 gebildeten Lagerschlitz herausgedreht werden kann. Um ein gänzliches Herausdrehen des Stiftes i zu verhüten, wird der Gewindeteil il am freien Ende zweckmässig durch einen Körnerschlag od. dgl. etwas verstärkt.
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hinausgelegenen Stellung gegen die Sohle drückt.
Wird der Sperrstift mit seinem Teil i2 aus dem Lagerschlitz der Lagergabel 1 zurÜckgedreht, so findet der Anschlagnocken gl der Kurvenscheibe an dem Stift i keinen Anschlag mehr und das Gelenk kann noch weiter geöffnet werden. Öffnet man das Gelenk bis zu der Stellung nach Fig. 13, also bis zu jener Stellung, in der die Ausbuchtung g2 der Kurvenscheibe achsengleich mit dem Stift i liegt, so dringt
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in der betreffenden Stellung fest (Fig. 13). In dieser Lage greift die Feder b in solchem Winkel am Leistenkörper a an, dass der in den Schuh eingesetzte Spanner gegen das Oberleder des Schuhes drückt. Spanner dieser Art sind in manchen Fällen erwünscht, z. B. bei neuen Schuhen.
Sobald das Oberleder des Schuhes hinreichend gedehnt ist, kann dann der Spanner auf die Indifferenzlage nach Fig. 12 umgestellt werden.
Der Vorteil dieser Ausführungsform ist demnach leicht ersichtlich.
Der Leistenkörper a und der Teil c können bei allen Ausführungsbeispielen aus beliebigem Metall, aus Holz oder anderm Material hergestellt sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sehuhspanner mit zwischen Fersenstück und Leistenkörper angeordneter, in der Arbeitsstellung kurvenförmig ausgebogener Schraubenfeder, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (b) starr oder in der Arbeitslage feststellbar unter einem solchen Winkel mit dem Leistenkörper (a) verbunden ist, dass der Leistenkörper (a) durch die Feder (b) des in den Schuh eingesetzten Spanners einen Druck parallel zur Sohle oder gegen die Sohle gerichtet erhält.
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