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Verfahren zum Drucken mit Reaktiv- und Dispersionsfarbstoffen
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Direkt- und Ätzreservedrucken auf textilen Flächengebilden, die aus Cellulose-,
Keratin- oder Polyesterfasermaterialien allein bzw. aus beliebigen Mischungen der
genannten Fasertypen bestehen, mit Reaktiv- oder/und Dispersionsfarbstoffen, samt
anschließender Farbstoff-Fixierung nach dafür herkömmlichen Methoden.
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Beim Textildruck war es seit jeher ein Problem, Druckvorschriften
für Mischmaterialien auszuarbeiten, die eine gute Ton-in-Ton-Farbung sowie gleichzeitig
zufriedenstellende Echtheitseigenschaften auf den beiden Faserkomponenten ergeben.
Ein solcher Befund trifft sowohl für den Druck von Reaktivfarbstoffen auf Mischmaterialien
aus Keratin- und Cellulosefasern, als auch für das Bedrucken von Mischmaterialien
aus Polyester- und Keratinfasern mit Mischungen aus Dispersions- und Reaktivfarbstoffen
zu.
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Schwierigkeiten dieser Art lassen sich leicht erklären, wenn man bedenkt,
daß auf der einen Seite Keratinfasern einen hohen Feuchtigkeitsgehalt im Dämpfer
und eine lange Dämpfzeit benötigen, um eine ausreichende Reaktion zwischen Farbstoff
und Faser zu gewährleisten. Auf der anderen Seite wiederum können Dispersionsfarbstoffe
binnen weniger Sekunden ohne jede Feuchtigkeit, d. h. lediglich mit Hilfe von überhitzter
tuft von ca. 200"C auf Polyesterfasern fixiert werden.
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Die oben erwähnten Einschränkungen, welche der Einführung von noch
weitgehender aufeinander zugeschnittenen Arbeitsbedingungen im Wege stichen, gelten
sowohl für den Direkt-, als auch für den Ätzdruck. Bei letzterem kommt noch erschwerend
hinzu, daß bis heutzutage keine brauchbaren Ätzvorschriften für Mischrnaterialien
aus Polyester- und Keratinfasern bekannt sind.
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Der vorliegenden Erfindung ist somit als Aufgabe die Optimierung der
Ton-in-Ton-Färbung beim Direktdruck von Mischmaterialien aus Keratin- und Cellulosefasern
mit Reaktivfarbstoffen und von Mischmaterialien aus Polyester- und Keratinfasern
mit Mischungen aus Dispersions- und Reaktivfarbstoffen, sowie die Colorierung eines
Ätzartikels auf Mischmaterialien aus Polyester- und Keratinfasern zugrundegelegt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nunmehr dadurch gelöst, daß man
für den Farbstoffauftrag Druckpasten einsetzt, welche außer mindestens einem für
den betreffenden Fasertyp geeigneten Farbstoff und den sonst üblichen Zusätzen noch
ein Antifrosting-, Egalisier- und Fixierhilfsmittel auf Basis von oxethylierten
Fettsäureamiden mit einem Fettsäurerest von 12 bis 20 Kohlenstoffatomen und einer
oder zwei Oxethylatketten mit insgesamt 2 bis 10 Ethylenoxideinheiten am Stickstoffatom
enthalten.
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Für die Durchführung des beanspruchten Verfahrens kommen im Prinzip
solche aus Geweben und Gewirken bestehende Textilbahnen in Betracht, die für sich
allein aus einem der eingangs erwähnten Fasertypen zusammengesetzt sind. Von besonderer
Bedeutung ist indessen die Anwendung der neuartigen Arbeitsweise auf Fasergemische,
welche als Einzelkomponenten Fasern der genannten Art aufweisen.
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Beim Bedrucken von Keratinfasern, insbesondere Wolle, mit alkalisch
fixierbaren Reaktivfarbstoffen wirken die erfindungsgemäß eingesetzten oxethylierten
Fettsäureamide als Antifrosting- und Egalisiermittel, d.h. irgendwelche auftretende
Fehlpartien aufgrund von "spitzig färben" bzw.
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"Grauschleier" werden weitgehend reduziert. Beim Druck von Dispersionsfarbstoffen
auf Polyesterfasern wirken diese Oxethy]ierungsprodukte bei einigen, ausgewählten
Farbstoffindividuen als Fixierhilfsmittel.
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Als geeignet erwiesen hat sich die Maßnahme des verfahrensgemäßen
Hilfsmittelzusatzes ebenso für das Bedrucken von Mischmaterialien aus Polyester
und Cellulosefasern mit Dispersions- und Reaktivfarbstoffen sowohl nach dem Einphasen-Druckverfahren
mit Alkali oder Alkali abspaltenden Substanze in der Druckpaste, als auch nach dem
Zweiphasen-Druckverfahren ohne Alkali in der Druckfarbe, wobei im zuletzt erwähnten
Fall im Anschluß an die Fixierung der Dispersionsfarbstoffe das Alkali für die Fixierung
der Reaktivfarbstoffe mit einem Minimal-Auftragsgerät (z.B. Dosierrakel, Sprühaggregat,
Schaumdüsen) appliziert und der Farbstoff wie üblich fixiert wid.
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Der größte Gewinn aufgrund des Einsatzes der genannten Hilfsmittel
zeigt sich nach der vorliegenden Erfindung jedoch beim Bedrucken von Mischmaterialien
aus Keratin- und Cellulosefasern bzw. aus Polyester- und Keratinfasern. ttinsichtlich
der erstgenannten Fasermischung hat man eine um zusätzliche Produkte vermehrte Palette
an geeigneten Farbstoffen zur Verfügung, bei der zweiten Gattung von Fasermischung
kann man oftmals bereits mit einer einzigen Farbstoffklasse auskommen und dabei
ausreichende Ton-in-Ton-Färbungen erzielen. Im Zusammenhang mit den als sogenannte
"Mini-Blend"-Artikel bekannten, in den Textildrucereicn vielfach üblichen Mischungen
von Polyesterfasern/Wolle im Verhältnis von 90 : 10 bis 70 : 90, bevorzugt von 85
: 15, ist es nach dem erfindungsgemäß beschriebenen Verfahren sogar möglich, die
Dispersionsfarbstoffe auch auf dem Wollanteil mit ausreichender Ton-in-Ton-Pärbung
zu fixieren. Nur in wenigen Fällen - z.B. bei dunklen Marine- und Schwarztönen -
ist es erforderlich, in den Druckfarben noch geringe Anteile an alkalisch fixierbaren
Reaktivfarbstoffen mitzuverwenden, um eine optimale Übereinstimmung der Nuance auf
den beiden Komponenten der Fasermischung zu erreichen. Ein Zusatz von Alkali oder
Alkali abspaltenden Substanzen zur Druckfarbe ist bei einem derartigen Parbstoffangebot
für
die zuletzt angegebenen Mischmaterialien dann aber nicht erforderlich. Aus dieser
Tatsache ergibt sich als weiterer Vorteil, daß man beim neuen Verfahren nicht nur
die schon bei anderer Gelegenheit für den Druck verwendeten, gegen Alkali und Reduktionsmittel
beständigen, sondern auch die für die Fondfärbung empfohlenen, mit Alkali- und Reduktionsmitteln
spaltbaren Dispersionsfarbstoffe einsetzen kann.
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Besonders interessant ist das neue Verfahren ferner für die Colorierung
von Ätzartikeln auf Mischmaterialien aus Polyesterfasern/Wolle. Diese lassen sich
- wie eingangs erwähnt - nicht nach dem klassischen Ätzverfahren bedrucken, eil
man mit den bisher bekannten Ätzmitteln auf den beiden Mischungsanteilen lediglich
zu unterschiedlichen färberischen Ergebnissen gelangt.
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Gute Resultate auf den beiden Faserkomponenten von "Mini-Blend"-Artikeln
aus Polyesterfasern und Wolle erhielt man gemäß der vorliegenden Erfindung zum erstenmal
im Falle der Ätzreservetechnik auf der Grundlage alkalischer Ätzmittel nach dem
sogenannten "Naß-in-Naß"-Druckverfahren, welches Prinzip in den britischen Patentanmeldungen
GB 2 071 707 A und GB 2 071 708 A sowie in der deutschen Patentanmeldung P 33 25
959.3 näher beschrieben ist. Die entsprechend der Anweisungen dieser Fundstellen
in erster Hand aufgedruckten Buntreserven zeigen nach den beiden be kannten Verfahrensweisen
eine zwar akzeptable Farbtiefe, die in letzter Hand aufgebrachten wäßrigen Druckpasten
bzw.
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wäßrigen Färbeflotten, welche neben den üblichen Druck bzw. Färbehilfsmitteln
noch mindestens einen alkalisch ätz- bzw. reservierbaren Dispersionsfarbstoff enthalten,
entsprechen allerdings bezüglich der hieraus resultierenden Farbtiefe in vielen
Fällen nicht den heutigen Anforderunren de Mark t; . Das erfi nc] ungsgemäß beschricbent?
Verfahren ermöglicht es nun auch hier, tiefe weiß und bunt
reservierbare
Farbtöne auf Polyester/Wolle-Fasermischun.gen zu drucken oder zu färben.
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Nach einer Abwandlung des beanspruchten Verfahrens kann man die erfindungsgemäß
eingesetzten oxethylierten Fettsäureamide - anstelle als Bestandteil der Druckpaste
-auch separat vor den eigentlichen Maßnahmen zum Bedrucken auf die zu dessinierende
Warenbahn durch Klotzen applizieren und auf das so vorbehandelte Textilgut, gegebenenfalls
nach dem Zwischentrocknen, erst dann die dann hilfsmittel-freien, die Parbstoffe
enthaltenden Druckfarben aufbringen. Eine solche Variante ist beispielsweise vor
teilhaft für den Thermotransferdruck von Polyesterfasermaterial mit Dispersionsfarbstoffen
bestimmt. Bei dieser Einsatzmöglichkeit wirken die verfahrensgemäß als Hilfsmittel
angegebenen Substanzen gleichzeitig als Weichmacher.
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Schließlich lassen sich die oxethylierten Fettsäureamide entsprechend
einer weiteren Modifikation der Erfindung als Nachbehandlungsmittel für Dispersions-
und Reaktivfarbstoffe verwenden, gegebenenfalls unter weiteretn Zusatz von Schaumerzeugern
und Schmutzträgern (z.B. Carboxymethylcellulose). Die Durchführung dieser Variante
erfolgt im Anschluß an den Druckvorgang nach dem Trocknen oder Fixieren der auf
das Textilgut applizierten Farbstoffe, vorzugsweise mittels Minimal-Auftragsgeräten
(z.B. Dosierrakelfoulard, Spr\&haggregat, Schaumdüsen).
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Bei den erfindungsgemäß verwendeten oxethylierten Fettsäureamiden
handelt es sich um an sich bekannte Produkte, welche nach herkömmlichen Methoden
erhältlich sind. In diesen Verbindungen kann sich der Fettsäure-Rest sowohl von
gesättigten als auch ungesättigten aliphatischen Ketten herleiten. Diese Oxethylierungsverbindungen
werden beim beanspruchten Verfahren der Druckpaste bzw. Klotzflotte in Mengen zwischen
0,2 und 4,0 Ge.-, vorzugsweise von 1 bis 2 Gew.- zugesetzt.
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Die für das Bedrucken der erwähnten Pasertypen bzw. Fasermischungen
geeigneten Parbstoffe sind in den'Paletten der Dispersions- und Reaktivfarbstoffe
enthalten und in der Literatur eingehend beschrieben.
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In den folgenden Beispielen bedeutet die Abkürzung "G.T." jeweils
Gewichtsteil(e) und die Prozentangaben beziehen sich jeweils auf das Gewicht der
so bezeichneten Gegenstände.
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Die für die eingesetztem Farbstoffe angegebenen Colour-Index-Nummern
wurden dessen 3. Auflage 1971 sowie den Ergänzungsbänden 1975 entnommen.
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Beispiel 1 Mit einer Druckpaste bestehend aus 80 G.T. der Handelsform
des Farbstoffes Reactive Black 5 mit der C.I.-Nr. 20 505, 500 G.T. einer 4 eigen,
wäßrigen Lösung eines Natriumalginats, 10 G.T. m-nitrobenzolsulfonsaurem Natrium,
50 G.T. trichloressigsaurem Natrium, 15 G.T. des Umsetzungsproduktes von 1 Mol Ölsäureamid
mit 4 Mol Ethylenoxid, 0,2 G.T. eines handelsüblichen Entschäumers auf Silikon-Basis
und 344,8 G.T. Wasser oder Verdickung 1000 G.T.
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wird auf der Rouleauxdruckmaschine ein Mischgewebe aus chlorierter
Wolle/Baumwolle im Verhältnis von 60 : 40 bedruckt und getrocknet. Dann wird die
in dieser Weise bemusterte-Warenbahn zur Farbstoff--Fixierung mittels Sattdampf
10 min im Mather-Platt gedämpft, daraufhin mit Wasser kalt gespült, zur Fertigstellung
einer Nachbehandlung bei 70 - 80"C in einem wäßrigen Bad unter Zusatz von 1 g/l
eines Waschmittels und 2 ml/l Ammoniak unterwerfen, hernach erneut mit Wasser warm
und kalt gespült und schließlich mit Essigsäure abgesäuert.
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Man erhält einen schwarzen Druck mit guten Naßechtheitseigenschaften.
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Beispiel 2 Mit einer Druckpaste bestehend aus
60
G.T. der Handelsform des Farbstoffes Reactive Blue 159, 100 G.T. Harnstoff, 200
G.T. Wasser von 80°C, 500 G.T. einer 4 eigen, wäßrigen Lösung eines Natrium alginats,
10 G.T. m-nitrobenzolsulfonsaurem Natrium, 40 G.T. Natriumacetat, 0,2 G.T. eines
handelsüblichen Entschäumers auf Silikon-Basis, 20 G.T. des Umsetzungsproduktes
von 1 Mol Stearinsäureamid mit 6 Mol Ethylenoxid und 69,8 G.T. Wasser oder Verdickung
1000 G.T.
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wird auf der Rotationsfilmdruckmaschine eine Maschenware aus chlorierter
Wolle bedruckt und getrocknet. Dann wird das so dessinierte Textilgut zur Farbstoff-Fixierung
während 10 min im Mather-Platt der Einwirkung von Sattdampf ausgesetzt, daraufhin
mit Wasser kalt gespült, zur Fertigstellung mit einer 1 g/l eines nichtionogenen
Waschmittels und 2 ml/l Ammoniak enthaltenden wäßrigen Flotte bei 70 - 80"C behandelt,
abermals mit Wasser warm und kalt gespült und abschließend mit Essigsäure abgesäuert.
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Man erhält einen türkisblauen Druck mit guten Naßechtheitseigenschaften.
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Beispiel 3 Mit einer Druckpaste bestehend aus 60 G.T. der Handelsform
des Farbstoffes Disperse Red 75, 500 G.T. einer 10 %eigen, wäßrigen Lösung eines
Natriumalginats, 5 G.T. eines Wasserenthärtungsmittels auf Polyphosphat-Basis,
2
G.T. Zitronensäure, 0,2 G.T. eines handelsüblichen Entschäumers auf Silikon-Basis,
15 G.T. des Umsetzungsproduktes von 1 Mol Ölsäureamid mit 8 Mol Ethylenoxid und
417,8 G.T. Wasser oder Verdickung 1000 G.T.
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wird auf der Rotationsfilmdruckmaschine eine Maschenware aus Polyesterfasern
bedruckt und getrocknet. Dann wird der vorgängig aufgebrachte Farbstoff im Verlauf
von 7 min bei 17500 in einem Hochtemperaturdämpfer fixiert und die so erzeugte Musterung
wie bei Dispersionsfarbstoffen üblich reduktiv gereinigt und nachgewaschen.
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Man erhält einen roten Druck mit guten Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 4 Mit einer Druckpaste bestehend aus 80 G.T. der Handelsform
des Farbstoffes Disperse Blue 73 mit der C.I.-Nr. 63 265, 40 G.T. der Handelsform
des Farbstoffes Reactive Blue 165, 50 G.T. Harnstoff, 400 G.T. einer 4 eigen, wäßrigen
Lösung eines Natrium alginats, 100 G.T. einer 10 zeigen wäßrigen Lösung eines Stärkeäthers,
10 G.T. m-nitrobenzolsulfonsaurem Natrium, 15 G.T. Natriumbicarbonat, 0,2 G.T. eines
handelsüblichen Entschäumers auf Silik-on-Basis, 5 G.T. des Umsetzungsproduktes
von 1 Mol Ölsäureamid mit 2 Mol Ethylenoxid und 299,8 G.T. Wasser oder Verdickung
1000 G.T.
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wird auf der Rouleauxdruckmaschine ein Mischgewebe aus Polyesterfasern/mercerisierter
Baumwolle im Verhältnis von 65 : 35 bedruckt und getrocknet. Anschließend werden
die beiden Farbstofftypen zugleich während 7 min bei 175"C im Hochtemperaturdämpfer
fixiert. Das in dieser Weise erzeugte Druckmuster wird nun nach Zwischenspülen mit
kaltem Wasser zunächst bei 50"C in einem wäßrigen Bad mit 3 g/l Soda, 3 g/l eines
Wasserenthärtungsmittels auf Polyphosphor-Basis und 2 g/l.Butandiol-(1 ,4)-pentadecaglykoläther-diolethylester
nachbehandelt und sodann in einem frischen Bad der gleichen Zusammensetzung nochmals
bei 90°C rachbehandelt, worauf man die Ware mit Wasser warm und kalt spült-und trocknet.
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Man erhält einen blauen Druck mit guten Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 5 Mit einer Druckpaste bestehend aus 40 G.T. der Handelsform
des Farbstoffes Disperse Blue 87, 30 G.T. der Handelsform des Farbstoffes Reactive
Blue 21, 400 G.T. einer 4 augen, wäßrigen Lösung eines-Natriualginats, 100 G.T.
einer 10 %igen, wäßrigen Lösung eines Stärkeäthers, 10 G.T. m-nitrobenzolsulfonsaurem
Natrium, 2 G.T. Mononatriumphosphat, 0,2 G.T. eines handelsüblichen Entschäumers
auf Silikon-Basis, 3 G.T. des Umsetzungsproduktes von 1 Mol Stearinsäureamid mit
10 Mol Ethylenoxid und 414,8~G.T. Wasser oder Verdickung 1000 G.T.
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wird auf der Rotationsfilmdruckmaschine ein Mischgewebe aus Polyesterfasern/laugierter
Zellwolle im Verhältnis von 70 : 30 bedruckt und getrocknet. Dann wird zunächst
der Dispersionsfarbstoff durch Dampfeinwirkung von 7 min bei 175"C in einem Hochtemperaturdämpfer
auf der Polyesterkomponente fixiert.
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Zur Fixierung des Reaktivfarbstoffes auf dem Zellwollanteil der Fasermischung
trägt man anschließend mit einem Minimalauftragsgerät (Dosierrakelfoulard, Sprühaggregat,
Schaumdüsen) bei einer Flottenaufnahme von 70 ffi (bezogen auf das Warengewicht)
eine wäßrige Lösung von je Liter 340 ml Wasserglas von 48" Be, 150 ml Natronlauge
von 50° Be und 510 ml Wasser 1000 ml auf das Textilgut auf, die feuchte Ware wird
nunmehr mit einer Plastikfolie gut abgedeckt und bei Raumtemperatur über Nacht liegen
gelassen. Das so erzeugte Dessin wird zum Schluß wie in Beispiel 4 angegeben nachbehandelt
Man erhält einen türkisblauen Druck mit guten Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 6 Mit einer Druckpaste bestehend aus 50 G.T. der flüssigen
Handelsform des Farbstoffes Disperse Blue 185, 500 G.T. einer 10 %eigen, wäßrigen
Lösung eines Natrium alginats, 10 G.T. eines Wasserenthärtungsmittels aus Polyphosphat-Basis,
1
G.T. Zitronensäure, 0,3 G.T. eines handelsüblichen Entschäumers auf Silikon-Basis,
15 G.T. des Umsetzungsproduktes von 1 Mol Cocosfettsäuremid-Gemisch mit 4 Mol Ethylenoxid
und 423,7 G.T. Wasser oder Verdickung 1000 G.T.
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wird im Rouleau.xdruck ein Mischgewebe aus Polyesterfasern/ chlorierter
Wolle im Verhältnis von 85 : 15 bedruckt und getrocknet. Dann wird der Dispersionsfarbstoff
im Verlauf von 7 min im Hochtemperaturdämpfer bei 175"C fixiert, die so erzeugte
Druckfärbung zunächst mit Wasser kalt gespült, sodann mit einer wäßrigen Flotte
unter Mitwirkung von 2 ml/l Ammoniak 25 Xig und 2 g/l Butandiol-(1,4)-pentadecaglykoläther-dioleylester
bei 60°C nachbehandelt, erneut mit Wasser warm und kalt gespült und schließlich
abgesäuert.
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Man erhält einen blauen Druck mit guten Echtheitseigenschaften Beispiel
7 Mit einer Druckpaste für eine alkalische Reserve bestehend aus 400 G.T. einer
10 eigen, wäßrigen Lösung eines Starkeäthers, 200 G.T. einer 5 %igen, wäßrigen Verdickung
von carboxylatgruppenhaltigen Polymeren, 80 G.T. Polyethylenglykol mit einem Molgewicht
von etwa 400, 80 G.T. Glycerin, 160 G.T. Wasserglas von 48" Be und 80 G.T. Wasser
1000 G.T.
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wird im Rotationsfilmdruck ein Mischgewebe aus Polyesterfasern/chlorierter
Wolle im Verhältnis von 85 : 15 bedruckt.
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Ohne Zwischentrocknung wird danach auf die so behandelte textilbahn,
unmittelbar auf der gleichen Maschine mittels einer All-over-Schablone, eine weitere
Druckpaste bestehend aus 80 G.T. der flüssigen Handelsform des Farbstoffes Disperse
Blue 96 (ätzbar), 500 G.T. einer 10 %eigen, wäßrigen Lösung eines Natriumalginats,
10 G.T. eines Wasserenthärtungsmittels auf Polyphosphat-Basis, 5 G.T. Zitronensäure,
0,3 G.T. eines handelsüblichen Entschäumers auf Silikon-Basis, 15 G.T. des Umsetzungsproduktes
von 1 Mol Ölsäureamid mit 6 Mol Ethylenoxid und 389,7 G.T. Wasser oder Verdickung
1000 G.T.
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unter Überlappung der applizierten Vordruckreserve überdruckt und
getrocknet. Dann wird der in der beschriebenen Weise erzeugte Ätzreservedruck innerhalb
von 7 min bei 175"C im Hochtemperaturdämpfer fixiert und wie im Beispiel 6 angegeben
fertiggestellt.
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Man erhält eine Weißreserve unter einem klaren Marineblau.
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Beispiel 8 Zur Herstellung einer Ätzreservepaste werden in 530 G.T.
Wasser von 45"C und 50 G.T. einer Paraffin--Zirkonsalz-Emulsion (als mechanische
Reserve),
40 G.T. einer Verdickermischung aus einem nichtionischen
Guarderivat und Carboxymethylstärke eingerühr-t.
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Nach gründlichem Rühren gibt man diesem Ansatz noch 180 G.T. einer
50 eigen, wäßrigen lösung von trichloressigsaurem Natrium, 10 G.T. Kaliumcarbonat,
50 G.T. Glycerin, 80 G.T. Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 400 und
60 G.T. der Handelsform des Farbstoffes Disperse Yellow 58 mit der C.I.-Nr. 56245
(ätzbeständig) hinzu.
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Mit der in der Weise zubereiteten Druckfarbe wird nun im Rotationsfilmdruck
mittels einer Tupfenschablone ein Mischgewebe aus Polyesterfasern/chlorierter Wolle
im Verhältnis von 85 : 15 bedruckt.
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Auf diesen Vordruck wird sodann naß-in-naß sowie in überlappender
Weise eine Fondfarbe gedruckt, die folgende Zusammensetzung hat: 60 G.T. der Handelsform
des Farbstoffes Disperse Brown 19 (ätzbar), 400 G.T. einer 10 zeigen wäßrigen Lösung
eines Natriumalginats, 10 G.T. eines Wasserenthärtungsmittels auf Polyphosphat Basis,
2 G.T. Zitronensäure, 10 G.T. Zinksulfat, 0,3 G.T. eines handelsüblichen Entschäumers
auf Silikon-Basis, 15 G.T. des Umsetzungsproduktes von 1 Mol Stearinsäureamid mit
10 Mol Ethylenoxid und 502,7 G.T. Wasser oder Verdickung 1000 G.T.
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Anschließend wird die so behandelte Ware sofort bei 1200 bis 1300C
getrocknet und daraufhin die erzeugte Buntreserve im Verlauf von 7 min bei 175°C
in einem Hochtemperaturdämpfer fixiert. Dann wird die Musterung wie in Beispiel
6 angegeben fertiggestellt.
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Man erhält einen gelben Tupfen auf braunem Fond.
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Beispiel 9 Ein Mischgewebe aus Polyesterfasern/chlorierter Wolle im
Verhältnis von 80 : 20 wird mit einer wäßrigen Flotte enthaltend 30 g/l des Umsetzungsproduktes
von 1 Mol Ölsäureamid mit 4 Mol Ethylenoxid vorgeklotzt und getrocknet.
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Dann wird eine Druckpaste von ähnlicher Beschaffenheit wie im Beispiel
6 angegeben, die anstelle des dort erwähnten blauen Dispersionsfarbstoffes hier
40 G.T. der flüssigen Handelsform des durch Kuppeln von diazotiertem 3-Nitro-4-amino-anisol
mit 2,6-Dihydroxy-3-cyan-4-methyl-pyridin entsprechend Beispiel 1 der DE-PS 1 544
446 hergestellten orangefarbigen Dispersionsfarbstoffes jedoch kein oxethyliertes
Fettsäureamid sowie keinen Entschäurer (dafür als Ausgleich Wasser oder Verdickung)
aufweist, entsprechend der Arbeitsweise in dem als Muster bezeichneten Beispiel
6 auf die vorbehandelte Ware gedruckt sowie der Farbstoff fixiert und die Dessinierung
analog nachbehandelt.
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Man erhält ein farbstarkes Orange mit guten Echtheitseigenschaften.