DE3427696C2 - - Google Patents
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes optisches
Glas mit der speziellen Anwendung als Segmentbrillenglas
(oder Zusatzlinse) zum Gebrauch bei der Herstellung von
verbundenen optischen Elementen wie Mehrfokalkorrekturbrillengläsern.
Mehrfokalbrillengläser werden normalerweise hergestellt
durch Verschmelzen von einem oder mehreren Segmentbrillengläsern
mit einem Hauptkronglas. Der Brechungsindex des Segmentbrillenglases
ist höher als der des Hauptglases, aus dem der
Linsenrohling hergestellt wird. Der Brechungsindex des
Segmentbrillenglases bestimmt das Ausmaß der visuellen
Korrektur, die erreicht wird.
Über den Brechungsindex hinaus muß das Segmentbrillenglas
sehr genau zu einigen kritischen Eigenschaften des Grundglases
passen. Dies schließt vergleichbare Werte des thermischen
Expansionskoeffizienten, der Viskositätseigenschaften
und des Erweichungspunktes ein. Darüber hinaus ist es
notwendig, daß das Segmentbrillenglas einen relativ niedrigen
Dispersionswert hat und im ganzen von hoher Qualität
ist. Natürlich ist es ebenfalls wünschenswert, daß das
Segmentbrillenglas von niedriger Dichte ist; dadurch werden
Stücke mit niedrigerem Gewicht geliefert.
Viele solche Segmentbrillengläser sind bekannt und werden
mit unterschiedlichen Typen von Krongläsern verschmolzen
(z. B. US-PS 43 51 906). Das in dieser US-Patentschrift und
anderen genannte Segmentbrillenglas ist jedoch ungeeignet
für den Einsatz in dieser Erfindung, d. h., als Segmentbrillenglas
in Verbindung mit einem Flintglas, das einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von
79,5-10-7/°C und einen Erweichungspunkt von 751°C aufweist. Dies wird
klar aus der stark unterschiedlichen Zusammensetzung, die es
beinhaltet.
Andere Veröffentlichungen zum Stand der Technik, die
irgendwie verwandte Gläser offenbaren, sind US-PS 30 22 182,
JP-PS 75 73 914 und JP-PS 78 28 448. Die erstgenannte ist
deutlich anders, z. B. darin, daß sie nicht die Komponenten
Bor oder Aluminium erlaubt. Die zweitgenannte unterscheidet
sich z. B. darin, daß in ihr deutliche Mengen von Tantal und
Zirkon gefordert werden. Die dritte unterscheidet sich
darin, daß in ihr z. B. bedeutende Mengen von Lithium
gefordert werden.
In der DE-OS 32 20 674 wird ein ophthalmisches Glas beschrieben,
das zur Herstellung von Segmenten oder Einsatzstücken in
multifokalen Augenlinsen geeignet ist, in dem weder Bor noch
Aluminium vorkommt, für das aber Zirkonium ebenso wie deutliche
Mengen von Natrium essentiell sind. Der thermische
Ausdehnungskoeffizient liegt bei 90 bis 98×10-7/°C und die
Erweichungstemperatur zwischen 640 und 700°C.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein optisches
Segmentbrillenglas von hoher Qualität zur Verfügung zu stellen,
welches im Vergleich mit den üblichen Zusammensetzungen von
Brillengläsern einen relativ hohen Brechungsindex und eine
relativ niedrige Dispersion hat, das eine niedrige Dichte
aufweist und in einer Mehrfokalkorrekturbrille benutzt werden
kann. Insbesondere soll das Segmentbrillenglas dafür geeignet
sein, nach einem konventionellen Herstellungsverfahren mit einem
Flintglas verschmolzen werden zu können, das einen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von 79,5×10-7/°C und einen
Erweichungspunkt von 751°C aufweist und es soll schon für sich
allein als Brillenglas, zum Beispiel als Einelementbrillenglas,
verwendet werden können.
Nach weiterem Studium der Beschreibung und der Ansprüche,
werden jedem Fachmann weitere Ziele und Vorteile dieser
Erfindung klar werden.
Diese Ziele der vorliegenden Erfindung wurden durch Herstellung
eines optischen Qualitätsglases erreicht, welches
geeignet ist zum Gebrauch in Brillengläsern, besonders als
Segmentbrillenglas in Multifokalbrillengläsern, und welches
einen Brechungsindex nD von mindestens 1,730, bevorzugt
1,733-1,750 hat; eine Abbezahl Vd von mindestens 33,
bevorzugt 35-40; eine Dichte nicht größer als 4,45 g/cm³,
bevorzugt 4,37-4,41 g/cm³, und einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
(20-300°C) von nicht mehr als 83×10-7
pro °C und nicht weniger als 77×10-7 pro °C, bevorzugt
79-81×10-7 pro °C, und welches mindestens 90 Mol-% von SiO₂,
B₂O₃, Al₂O₃, Bao, PbO, TiO₂, La₂O₃ und Nb₂O₅ hat und
hauptsächlich in Gew.-% besteht aus:
Σ BaO+La₂O₃, 28-50%, typisch um 40%
Σ TiO₂+Nb₂O₅, 0.5-11%, typisch um 4%
Σ TiO₂+Nb₂O₅, 0.5-11%, typisch um 4%
Wie an den folgenden typischen Eigenschaften des verwendeten
Flintglases zu sehen ist, ist das
Glas dieser Erfindung als Segmentbrillenglas dafür besonders zweckmäßig
und geeignet:
Brechungsindex | |
1.601 | |
Abbezahl | 40.7 |
thermischer Ausdehnungskoeffizient | 79.5×10-7 |
Dichte (g/cm³) | 2.62 |
Erweichungspunkt (°C) | 751 |
Untere Entspannungstemperatur (°C) | 587 |
Obere Kühltemperatur | 609 |
Die Erweichungspunkte Ts der Gläser dieser Erfindung
liegen normalerweise in dem Bereich von 730-740°C. Typische untere
Entspannungstemperaturen und obere Kühltemperaturen der Gläser dieser Erfindung
sind 585-595°C und 610-616°C.
Die Glaszusammensetzung dieser Erfindung sind dadurch
charakterisiert, daß sie niedrige Kosten und ausgezeichnete
optische Eigenschaften, wie oben diskutiert, haben. Darüber
hinaus sind sie wichtig, da sie keine Alkalimetalloxide
enthalten, welche normalerweise in verwandten Gläsern
erforderlich sind, um den gewünschten Brechungsindex und die
Viskositätswerte zu erreichen. Bei den Gläsern dieser
Erfindung wurde jedoch entdeckt, daß diese Alkalimetalloxide
weggelassen werden können, während trotzdem die erstaunlichen
Eigenschaften dieser Erfindung erzielt werden, und
ebenso, daß die Anwesenheit von einigen Alkalimetalloxiden,
z. B. Li₂O, die wichtigen Eigenschaften entgegengesetzt
beeinflussen können, besonders den thermischen Ausdehnungskoeffizienten.
Die Gläser enthalten darüber hinaus kein
Zirkon und kein Tantal. Dies trägt besonders zu ihren
niedrigen Kosten und zu den niedrigen Dichten bei.
Zusätzlich zu den oben genannten Bestandteilen kann das Glas
dieser Erfindung natürlich konventionelle Läutermittel in
den konventionell benötigten Mengen enthalten. Solche Mittel
beinhalten besonders As₂O₃ und Sb₂O₃, typische Mengen sind
0.1-1.0 Gew.-%.
Der Gehalt an SiO₂ in dem Glas dieser Erfindung ist 23-32%,
bevorzugt 26-28%. SiO₂ ist notwendig für die Stabilität des
Glases. Zu wenig SiO₂ (Beträge unter 23%) bewirkt eine
geringe chemische Beständigkeit und Kristallisationseffekte,
welche unerwünscht sind, sowohl bei der Herstellung als auch
bei dem Verschmelzen zu Multifokalelementen. Ein zu hoher
SiO₂-Gehalt (über 32%) führt zu unakzeptierbar hohen oberen Kühltemperaturen
und Erweichungspunkten für einen erfolgreichen
Einsatz mit dem bevorzugten Hauptglas.
Der Gehalt an B₂O₃ in dem Glas dieser Erfindung ist 4-7%,
bevorzugt 5,0-6%. Boroxid ist eine notwendige Komponente,
um die geeigneten Schmelzeigenschaften, Viskositätseigenschaften
und die Steuerung der thermischen Expansion
sicherzustellen. Boroxidbeträge unter 4% führen zu
unakzeptierbar hohen oberen Kühltemperaturen und Erweichungspunkten, während
Beträge über 7% zu unerwünscht niedrigen thermischen
Expansionskoeffizienten führen können.
Der Gehalt als Al₂O, ist 0,5-3 Gew.-%, bevorzugt 0,9-1,1 Gew.-%.
Dieser Bestandteil ist notwendig, um sowohl geeignete
Ausdehnungseigenschaften als auch eine hohe chemische
Beständigkeit zu erzielen. Beträge über diesen Grenzen
bewirken eine geringe zusätzliche Zunahme in der chemischen
Beständigkeit, hingegen eine starke Zunahme in der Anlaß-
und Erweichungspunkten.
BaO wird in Mengen von 23-30 Gew.-% gefordert, bevorzugt
25-27 Gew.-%. Seine Hauptfunktion ist, einen richtigen
Brechungsindex und Viskositätseigenschaften sicherzustellen.
BaO-Beträge unter 23% bewirken einen zu kleinen Brechungsindex,
während BaO-Beträge über 30% unerwünscht hohe obere Kühltemperaturen
und Erweichungstemperaturen bewirken.
PbO ist normalerweise in Mengen von 15-30 Gew.-% enthalten,
bevorzugt 20-24 Gew.-%, und seine Funktion liegt hauptsächlich
darin, den Brechungsindex zu erhöhen und die Viskosität
zu erniedrigen. Die obere und untere Grenze zu PbO ist aus
demselben Grund wie bei BaO festgelegt.
TiO₂ ist in den Gläsern dieser Erfindung in den üblichen
Mengen von 0,5-10 Gew.-% enthalten, bevorzugt 2-4 Gew.-%. Es
ist eine zusätzliche Komponente, deren Haupteffekt darin
liegt, Gläser mit niedriger Dichte herzustellen, die
gleichzeitig einen hohen Brechungsindex haben. TiO₂-Mengen
unter 0,5% haben keine bemerkenswerten Auswirkungen, wo
hingegen zu hohe Mengen (größer als 10%) unerwünscht hohe
Kristallisationsgeschwindigkeiten bewirken können, ein
schwerwiegendes Problem bei Multifokalverschmelzprozessen.
Der Gehalt an La₂O₃ ist 5-20 Gew.-%, bevorzugt 13-15 Gew.-%.
Lanthanoxid dient der Hebung des Brechungsindex, während es
eine niedrige Dispersion (großes vd) aufrecht erhält. Mengen
unter 13% erlauben es nicht, den gewünschten Brechungsindex
und die Dispersion zu erzielen, während höhere Mengen (über
15%) zu Kristallisationseffekten führen.
Typische Gehalte an Nb₂O₅ sind 0-1 Gew.-%, bevorzugt 0,9-1,0 Gew.-%.
Nioboxid dient hauptsächlich der Erhebung des
Brechungsindexes, während es eine niedrige Dispersion
gewährleistet. Ein Nb₂O₅-Gehalt über 1% bewirkt ein
deutliches Ansteigen der Viskosität, der Dichte und der
Glaskosten.
Die Gläser dieser Erfindung können hergestellt werden, indem
man die konventionellen Techniken benutzt, die normalerweise
für Gläser dieser Typen gebraucht werden. Zum Beispiel
werden die üblichen Rohmaterialien, die den Oxiden, die in
den Gläsern dieser Erfindung gefordert werden, entsprechen,
z. B. Oxide als solche, Karbonate, Nitrite, Hydroxide usw. in
der Schmelze in Mengen gemischt, die den gewünschten Mengen
in dem Endglas entsprechen. Typische Schmelztemperaturen
sind 1000-1200°C. Es können konventionelle Schmelztiegel
oder Wannen, z. B. keramische Behälter oder Platinbehälter
genutzt werden. Die homogene Schmelze wird dann konventionell
weiterbehandelt, z. B. geläutert, in Formen abgegossen,
allmählich abgekühlt, zu Linsenrohlingen verschmolzen usw.
Es wird angenommen, daß ohne weitere Ausarbeitung ein
Fachmann, der die vorhergehende Beschreibung benutzt, die
vorliegende Erfindung völlig verwerten kann. Die folgenden
bevorzugten speziellen Ausführungsformen sind deshalb mehr
zur Illustration dargelegt und nicht dafür, um den Rest der
Offenbarung in irgendeiner Weise einzuschränken. In den
folgenden Beispielen werden alle Temperaturen in °C benannt;
wenn nicht anders darauf hingewiesen wird, sind alle Mengen
und Prozente auf das Gewicht bezogen.
Das Folgende beschreibt die Herstellung des Glases, welches
weiter unten als die bevorzugte Zusammensetzung G bezeichnet
wird. Entsprechende Verfahren werden benutzt, um die anderen
Glaszusammensetzungen, die in der folgenden Tabelle zusammengefaßt
sind, herzustellen.
Der folgende Gemengesatz wurde gewogen und dann sorgfältig
gemischt:
Gemengesatz | |
Menge (kg) | |
Siliziumdioxid | |
0.271 | |
Borsäure | 0.093 |
Aluminiumhydrat | 0.016 |
Bariumnitrat | 0.437 |
Mennige | 0.233 |
Titandioxid | 0.027 |
Lanthanoxid | 0.146 |
Niobpentoxid | 0.010 |
Asentrioxid | 0.001 |
Das gemischte Gemenge wird dann in einem 0,5 l Platinschmelztiegel
geschmolzen, der durch Induktionsheizung auf
1250°C erhitzt wird. Nach dem Schmelzen wird das Glas
homogenisiert und bei 1450°C drei Stunden lang geläutert.
Nachdem die Temperatur auf 1100°C reduziert wurde, wird das
Glas in graphitausgekleidete Stahlformen gegossen und
getempert, wobei eine Anlaßtemperatur von 615°C und eine
Kühlgeschwindigkeit von 30°C pro Stunde benutzt wird. Nach
dem Anlassen werden die Bifokalbrillensegmente aus den
Rohlingen hergestellt, unter Benutzung von konventionellen
Schleif- und Poliermethoden.
Die folgende Tabelle enthält verschiedene Beispiele der
Gläser dieser Erfindung sowie ihre Eigenschaften. Die
Beispiele A, E und G sind bevorzugt.
Die vorgenannten Beispiele können mit einem ähnlichen Erfolg
wiederholt werden, wenn die allgemeinen oder speziell
beschriebenen Reaktanten und/oder Arbeitsbedingungen dieser
Erfindung durch solche ersetzt werden, die in den vorausgehenden
Beispielen benutzt wurden.
Claims (2)
1. Ein Glas mit einem Brechungsindex von wenigstens
1.730, eine Abbezahl von wenigstens 33, einer
Dichte nicht größer als 4,45 g/cm³, einem
thermischen Ausdehnungskoeffizienten nicht
größer als 83 und nicht kleiner als 77×10-7/°C
zwischen 20-300°C, dadurch
gekennzeichnet, daß es, ausgedrückt in
Gewichtsprozenten auf Oxidbasis, aus
SiO₂
23-32
B₂O₃ 4-7
Al₂O₃ 0.5-3
BaO 23-30
PbO 15-30
TiO₂ 0.5-10
La₂O₃ 5-20
Nb₂O₅ 0-1
besteht.
2. Ein Glas nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es in Gew.-% aus
SiO₂|26-28%
B₂O₃ 5.0-6.0%
Al₂O₃ 0.9-1.1%
BaO 25-27%
PbO 20-24%
TiO₂ 2-4%
La₂O₃ 13-15%
Nb₃O₅ 0.9-1.0%
besteht.
Applications Claiming Priority (1)
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US06/522,279 US4507393A (en) | 1983-08-11 | 1983-08-11 | Highly prefractive, low dispersion optical glass suitable for multifocal corrective lenses |
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