DE3424598A1 - Rueckstossfreie abschussvorrichtung - Google Patents
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Description
Rückstoßfreie Abschußvorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abschußvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Abschußvorrichtungen sind bekannt. Als Gegenmasse dient dabei ein leicht zerteilbares Material, z.
B. ein Stapel dünner Blättchen (vgl. z. B. US-PS 3796128), wobei der Stapel nach dem Ausstoßen aufgeht, so daß die
Blättchen aufgrund ihres hohen Luftwiderstandes schnell abgebremst werden und eine hohe Schützen-Rückfeldsicherheit
gewährleisten..
Eine derartige Gegeniaasse bietet jedoch bei Abschuß
von einem. Flugzeug aus keine hinreichende Rückfeldsicherheit, da die Blättchen auf nachfolgende Flugzeuge
auftreffen und beispielsweise in die Luftansaugung eintreten und die Kompressoren zerstören können.
Aus der US-PS 4 050 351; ist eine für Flugzeuge geeignete Gegenmasse bekannt, in die ein Raketentriebwerk integriert
ist.. Dabei, wird nach dem Ausstoß der Gegenmasse das Raketentriebwerk
gezündet, so daß die Gegenmasse einen der Ausstoßrichtung entgegengesetzten Impuls erhält. Die bekannte
Gegenmasse ist durch das Raketentriebwerk verhältnismäßig aufwendig. Vor allem, aber verlangt sie eine exakte
Abstimmung zwischen der Ausstoßgeschwindigkeit der Gegenmasse und dem Impuls des Raketentriebwerks, da bei einem
zu geringen Impuls keine Rückfeldsicherheit gewährleistet
und bei. einem, zu großen Impuls das Flugzeug . gefährdet ist.
Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
1st, liegt die Aufgabe zugrunde, eine rückstoßfreie Ab-
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schußVOrrichtung/ insbesondere zur Abwehr von Panzern
durch Flugzeuge anzugeben, deren Gegenmasse weder das Rückfeld noch das Flugzeug χ selbst gefährdet.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen jeweils schematisch:
Figur T einen Längsschnitt durch einen Teil eines 0 Abschußrohres;
Figur 2 einen Querschnitt durch die Gegenmasse entlang der Linie A-A nach Figur 1;
Figur 3a
bis 3c jeweils verschiedene andere Ausführungsbeispiele
von Querschnitten der Gegenmasse.
Gemäß Figur \ erhält das Abschußrohr 1. der Abschußvorrichtung
einen Arbeitsraum 2, einen Treibspiegel 3, eine Gegenmasse 4 und eine Bremshülse 5.
Der Arbeitsraum 2 wird durch den Treibspiegel 3 und den zweiten (nicht dargestellten) Treibspiegel, der das
Projektil ausstößt, eingeschlossen. Der Arbeitsraum 2 wird mit den PulverSchwaden der Treibladung beaufschlagt.
Die Gegenmasse 4 besteht aus einem verbrennbaren Material,
beispielsweise einem, stranggepreßten oder gegossenen 3Q Treibe· oder Sprengstoff, wie Nitrozellulose, einem Sekundärsprengstoff,
usw. oder auch Kombinationen. Weiterin weist die Gegenmasse 4/
gemäß Figur 1. und 2 einen Ihnenkanal 6 in Form einer koaxialen sich durch die gesamte Gegenmasse 4 erstreckenden Bohrung auf.. In dem dem Treibspiegel 3 zugewandten Ende des Innenkanals 6 ist ein pyrotechnischer Verzögerungssatz 7 angeordnet, und im übrigen Teil des Innen-
gemäß Figur 1. und 2 einen Ihnenkanal 6 in Form einer koaxialen sich durch die gesamte Gegenmasse 4 erstreckenden Bohrung auf.. In dem dem Treibspiegel 3 zugewandten Ende des Innenkanals 6 ist ein pyrotechnischer Verzögerungssatz 7 angeordnet, und im übrigen Teil des Innen-
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kanals 6 eine Hivelite-Schnur oder eine Sprengschnur 8,
wobei die Sprengschnur 8 durch einen Detonator 9 initiiert wird/ der am Verzögerungssatz 7 angeordnet ist.
^ Der Treibspiegel 3 1st zur pyrotechnischen Verbindung in
der Mitte mit einer Durchzündbohrung 10 versehen, die den pyrotechnischen Verzögerungssatz 7 mit dem Arbeitsraum 2
verbindet. Der Treibspiegel 3 weist in üblicher Weise eine Vertiefung XX unter Bildung einer spitzen Vorderkante
12 auf.
Die Bremshülse 5 ist durch einen Überwurfring 13 gegen
Herausschleudern gesichert.
^ An der Mündung der Vorrichtung ist eine Abdichtfolie 14
angebracht. Weiterhin ist, abgesehen von der Durchzündbohrung TO, zwischen dem Treibspiegel 3 und der Gegenmasse
4 eine feuerfeste, wärmeisollerende Hemmschicht 15 vorgesehen, um zu gewährleisten, daß die Verbrennung der
Gegenmasse 4 ausschließlich über den pyrotechnischen Verzögerungssatz 7 erfolgt. Eine Gleitschicht 16, beispielsweise
AluminiumfolLesoll eine Reibungsentzündung an der
Bremshülse 5 verindern, insbesondere bei einem Ammoniumperchlorat aufweisenden Composit-Treibstoff. In den
" Außenumfang der Gegenmasse 4 sind mit gleichem Abstand
voneinander Abstandshalter z. B. in Form von Styroporleisten \7 .verteilt, um eine Zentrierung der Gegenmasse
4 im Rohr 1 zu gewährleisten.
■^ Die geschilderte Vorrichtung funktioniert folgendermaßen;
Nach Z.ünden der Treibladung treten heiße Pulverschwaden durch die Durchzündbohrung 10 im Treibspiegel 3 und initiieren
den pyrotechnischen Verzögerungssatz 7.. Gleich- * oder Kaliumperchlorat
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zeitig wird durch den sich im Arbeitsraum 2 aufbauenden Druck der Treibspiegel 3 und damit die Gegenmasse 4 aus
dem Rohr 1 ausgestoßen.
Der Treibspiegel 3 fährt dabei mit seiner spitzen Vorderkante 12 zwischen die Bremshülse 5 und die Rohrinnenwand
und wird auf diese Weise abgebremst.
Die V'erzogerungszeit des Verzögerungssatzes 7 ist dabei
so ausgelegt, daß d^e Gegenmasse 4 mittels der Zündschnur
bzw. der Sprengschnur 8 und dem Detonator 9 möglichst lange .· nach dem Ausstoßen aus dem Rohr 1 gezündet
und damit verbrannt wird. D. h. der Verzögerungssatz 7 öffnet die Verbindung zum Arbeitsraum 2 frühestens
dann, wenn die Gegenmasse 4 das Rohr 1 verläßt, so daß die Flamme aus dem Arbeitsraum 2 zur Zündschnur bzw. zum
Detonator 9 durchschlägt.
Die aus der Verbrennung der Gegenmasse 4 resultierenden
Verbrennungsgase strömen dann am Flugzeug vorbei, ohne ihm oder dem nachfolgenden Flugzieug gefährlich zu werden.
Die. Verbrennungsgase, die mittels turbulenter Mischung mit der relativ kalten Umgebungsluft vermischt werden,
können dann von den Triebwerken ohne Schaden angesaugt werden..
Die in Figur 3a bis 3c dargestellte Gegenmasse unterscheidet sich von derjenigen nach Figur 1 und 2 lediglich
dadurch, daß derlnnenkanal 6 im Querschnitt nicht kreisförmig sondern sternförmig (Figur 3a) oder kreuzförmig
(Figur 3b) ausgebildet ist oder mehrere konzentrisch angeordnete Bohrungen 18 bis 23 zusätzlich
um die mittlere koaxiale Bohrung 6 angeordnet sind (Figur 3c)* Entsprechend sind die Zünd- bzw. Sprengschnüre
8 verteilt, wobei die Ausführungsform nach
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Figur 3c Verbindungsbohrungen zwischen der mittleren
Bohrung 6 und den darin angeordneten Bohrungen 18 bis 23
aufweist.
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Claims (12)
10 Patentansprüche
Rückstoßfreie Abschußvorrichtung, insbesondere zur Abwehr von Panzern durch Flugzeuge, mit einem an
beiden Enden offenen Abschußrohr, einem mit Treibladungspulverschwaden beaufschlagbaren Arbeitsraum
zwischen zwei Treibspiegeln und einer bei Abschuß des Projektils durch den einen Treibspiegel
aus dem einen Rohrende am anderen Rohrende durch den anderen Treibspiegel ausstoßbaren Gegenmasse, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gegenmasse (4) aus einem verbrennbaren Material besteht und mit dem Arbeitsraum (2)
in pyrotechnischer Verbindung steht.
2. Abschußvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnische Verbindung einen pyrotechnikchen Verzögerungssatz (7) aufweist.
3. Abschußvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenmasse (4) aus einem festen
Treib— oder Sprengstoff besteht.
4.. Abschuß vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenmasse (4) durch Strangpressen oder Gießen des festen Treib— oder Sprengstoffs gebildet
ist.
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5. Abschußvorrichtungnach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der feste Treib- oder Sprengstoff
aus Nitrozellulose Koroosit, einem Sekundär-Sprengstoff,
usw. oder auch Kombinationen besteht.
6. Abschußvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche
, dadurch gekennzeichnet, daß die pyrotechnische Verbindung zwischen dem Arbeitsraum (2) und
der Gegenmasse (4) durch eine Durchzündbohrung (10) im Treibspiegel (3) gebildet ist.
7. Abschußvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß. die Gegenmasse (4) wenigstens einen sich in ihrer Längsrichtung erstreckenden Innenkanal
(6) aufweist, in den die Durchzündbohrung (10) im Treibspiegel (3) mündet.
8. Abschußvorrichtung nach Anspruch 2 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der pyrotechnische Verzögerungssatz
(7) in dem sich an die Durchzündbohrung (10) anschließenden.
Abschnitt des Innenkanals (6) angeordnet ist.
9. Absenkvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß im. Innenkanal (6) eine Zündschnur oder eine durch einen Detonator (9) initiierbare
Sprengschnur (8) vorgesehen ist.
TO.. Abschuß vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenmasse (4) an ihrem Außenumfang mit einer Gleitschicht (16) versehen
ist.
11. Abschußvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mit Ausnahme der pyrotechnischen Verbindung bzw. der Durchzündbohrung (10)
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zwischen der Gegenmasse (4) und dem Treibspiegel (3) eine Hemmschicht (15) vorgesehen ist.
12. Abschußvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Zentrierung der Gegenmasse (4) im Abschußrohr (1) um den Außenumfang
der Gegenmasse (4) Abstandshalter (17) aus einem mechanisch wenig widerstandsfähigen Material angeordnet
sind.
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D2 | Grant after examination | ||
8380 | Miscellaneous part iii |
Free format text: DIE ERFINDER VOLCKART, PETER, 6454 BRUCHKOEBEL, DE WIESER, HELMUT, 5414 VALLENDAR, DE SIND IN DER OFFENLEGUNGSSCHRIFT ZU STREICHEN |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DEUTSCHE AEROSPACE AG, 8000 MUENCHEN, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |