DE2755241C1 - Dueppelgeschoss - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Geschoß zum Ausbringen
und Verstreuen von elektromagnetischen Störkörpern nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 in
einem vorgegebenen Raumbereich.
Es gibt bereits verschiedene Arten von Geschossen, welche
für den Schutz eines Fahrzeugs, z. B. eines Schiffs,
gegen Flugkörper, Raketen od. dergl. mit elektromagne
tischer Steuerung bestimmt sind. Bei einer Art derarti
ger Geschosse umgibt eine an einem Ende offene Hülle
eine Ladung von elektromagnetischen Störkörpern sowie
eine pyrotechnische Ladung, welche am geschlossenen Ende
der Hülle angeordnet ist und dazu dient, die Störkörper
ladung auszustoßen. Bei einer anderen bekannten Art von
Geschossen für das Ausbringen von elektromagnetischen
Störkörpern sind diese um einen axialen Sprengkörper
herum angeordnet, welcher ein von Öffnungen durchsetztes
und mehrere Ausstoßladungen enthaltendes Rohr aufweist.
Mit den Geschossen der zuerst genannten Art ist allein
eine entlang der Flugbahn langgestreckte Störkörperwolke
erzielbar. Auch bei den Geschossen der an zweiter Stelle
genannten Art ist beim Ausstoßen der Störkörper eine
einigermaßen geschlossene und dichte Störkörperwolke
nicht erzielbar.
Aufgabe der Erfindung ist die Beseitigung der vorstehend
genannten Mängel und die Schaffung eines Geschosses für
das Ausbringen von Störkörpern, bei welchem die Gesamt
menge der Störkörper in einem Augenblick gleichzeitig
ausgestoßen werden, so daß diese in einem vorgegebenen
Bereich des Raums eine geschlossene Wolke von einer
gewissen Dichte bilden.
Zur Lösung dieser Aufgabe
ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Segmente
der Ladung als Behälter in Form von Zylindersegmenten
ausgebildet sind, welche an dem der Ausstoßladung ent
gegengesetzten Ende durch ein Verschlußstück zusammen
gehalten sind und sich mit dem anderen Ende an einer
Ausstoßplatte abstützen.
Die Ausstoßplatte hat radiale Bohrungen mit darin einge
setzten Federn, welche dazu dienen, die Behälter nach
ihrem Austritt aus der Hülle auseinanderzutreiben. An
ihrer der Ausstoßladung zugewandten Stirnseite haben
die Behälter Vertiefungen, welche dazu dienen, in einer
axialen Luftströmung Turbulenzen zu erzeugen, aufgrund
deren die Behälter von der Achse des Geschosses wegge
schwenkt werden. Die äußeren zylindrischen Wandungen
der Behälter sind so ausgebildet, daß sich die Stör
körper erst dann im Raum verteilen können, nachdem die
gesamte Störkörperladung aus der Hülle ausgestoßen ist.
In einer vorteilhaften Ausführungsform begrenzen die
aneinandergelegten Behälter einen Durchlaß, welcher als
Zündkanal zwischen einem an der Ausstoßplatte angeord
neten Zünder und einer im Verschlußstück angeordneten
pyrotechnischen Ladung dienen kann. Um das sichere
Funktionieren des erfindungsgemäßen Geschosses zu gewähr
leisten, ist das Verschlußstück abtrennbar am offenen
Ende der Hülse befestigt.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Verschluß
stück beispielsweise am Körper einer Rakete angebracht,
so daß das Geschoß den Kopf der Rakete darstellt.
Die Erfindung schafft ferner eine Munition für das Aus
bringen und Zerstreuen einer Vielzahl von elektromagne
tischen Störkörpern in einem vorgegebenen Bereich des
Raums, mit einem in einer Außenhülle angeordneten Geschoß
der vorstehend bezeichneten Art und einer im Boden der
Außenhülle angeordneten pyrotechnischen Ladung zum Aus
stoßen des Geschosses.
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Axialschnittansicht einer erfindungsgemäßen
Munition für das Ausbringen von elektromagne
tischen Störkörpern und
Fig. 2 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie II-II
in Fig. 1.
Ein in Fig. 1 dargestellter Flugkörper dient zum Aus
bringen und Zerstreuen einer Vielzahl von allgemein unter
der Bezeichnung "Düppel" oder "chaff" bekannten elektro
magnetischen Störkörpern in einem vorgegebenen Bereich
des Raums. Der dargestellte Flugkörper 10 hat eine der
eines für seinen Abschuß verwendeten Trägers angepaßte
Form.
Der Flugkörper oder das Geschoß 10 hat eine Hülle 12,
eine Nase 14, ein Verschlußstück 16 und enthält eine
kolbenförmige Störkörperladung 18. Die Hülle 12 bildet
zusammen mit der Nase 14 einen an einem Ende offenen
Behälter, in welchen die Störkörperladung 18 eingesetzt
ist und welcher mit dem Verschlußstück 16 verschlossen
ist.
Die Störkörperladung 18 hat eine Kopf- oder Ausstoßplatte
20 mit radialen Bohrungen 21 für die Aufnahme jeweils
einer Feder 23. Ferner hat die Störkörperladung 18 eine
Anordnung von jeweils die Form eines Zylindersegments
aufweisenden Behältern 22, welche in ihrer vorwärts
gewandten Stirnfläche jeweils eine Vertiefung 25 auf
weisen. In den Behältern 22 ist jeweils eine Vielzahl
von Störkörpern 24 untergebracht. An der Außenseite
sind die Behälter 22 jeweils durch eine zylindrische
Wandung 26 begrenzt.
Die Nase 14 enthält in bekannter Weise eine Zündvorrich
tung sowie eine Vergrößerungseinrichtung 28 für diese,
sowie einen pyrotechnischen Brennsatz mit einer in
Segmente unterteilten Treibladung 30 zum Ausstoßen der
elektromagnetischen Störkörper. Rückwärts ist die Nase
durch einen zwischen ihr und der Hülle 12 angeordneten
Deckel 32 in einer zur Achse der Hülle lotrechten Ebene
abgeschlossen. Der Deckel 32 ist von Durchlässen 34
durchsetzt, durch welche hindurch die Treibgase der in
Anlage am Deckel befindlichen Treib- oder Ausstoßladung
30 in Axialrichtung ausströmen können.
Das Verschlußstück 16 hat einen Haltering 36 und eine das
offene Ende der Hülle 12 abschließende Deckelscheibe 38.
Das Verschlußstück 16 ist abtrennbar an der Hülle 12
befestigt, um deren offenes Ende zum gegebenen Zeitpunkt
freizugeben. Zu diesem Zweck ist das Verschlußstück 16
beispielsweise mittels einer Anordnung von Scherstiften 40
an der Hülle 12 befestigt.
Für den Abschuß des Geschosses, d. h. zum Ausbringen der
Störkörper dient ein Träger, auf welchen der Ring 36
des Verschlußstücks aufsetzbar ist. So kann der Ring 36
beispielsweise in den Körper einer Rakete geschraubt
sein, wobei das Geschoß dann den Kopf der Rakete dar
stellt. In einer anderen Ausführungsform können mehrere
Geschosse in einer Außenhülle angeordnet sein, welche
beispielsweise am Boden einer pyrotechnischen Ladung zum
Ausstoßen der Geschosse aus Rohren enthält.
Nach dem Abschuß und einer durch die Verzögerungsein
richtung 28 bestimmten Verzögerung wird der pyrotech
nische Brennsatz gezündet und zündet dann seinerseits
die Ausstoßladung 30. Die bei der Verbrennung der Aus
stoßladung 30 freiwerdenden Gase strömen durch die Durch
lässe 34 und beaufschlagen in Axialrichtung die Stör
körperladung 18, so daß diese nach Abscheren der Scher
stifte 40 aus der Hülle 12 ausgestoßen wird.
Solange die Störkörperladung 18 aus der Hülle 12 aus
tritt, werden die zylindrischen Außenwandungen 26 von
der das Geschoß umströmenden Luftströmung zusammengehal
ten, so daß die auf die Segmente aufgeteilten Störkörper
in einem zylindrischen Paket zusammengehalten werden.
In dem Augenblick, in welchem die Kopf- oder Ausstoß
platte 20 das hintere Ende der Hülle 12 erreicht, werden
die vorderen Enden der segmentförmigen Behälter 22 noch
von der Hülle 12 zusammengehalten und die Störkörper
sind noch immer in einem durch die segmentförmigen Behäl
ter 22 geformten, in einzelnen Zellen unterteilten Paket
angeordnet.
Unmittelbar nach dem Austritt der Kopf- oder Ausstoß
platte 20 der Störkörperladung 18 aus der Hülle 12 wer
den die vorderen Enden der Behälter 22 durch die radial
angeordneten Federn 23 auswärts von der Achse des Geschos
ses weggedrückt. Die bei der Bewegung des Geschosses
in den dichten Luftschichten nahe der Bodenfläche oder
einer Wasserfläche sehr starke Luftströmung kann nun
in die Vertiefungen 25 in den vorderen Stirnseiten der
Behälter 22 eintreten. Unter dem Einfluß des Stau
drucks und der entstehenden Turbulenz werden die Behäl
ter 22 in bezug auf die Geschoßachse kräftig auswärts
geschleudert, so daß die Störkörper 24 gleichzeitig und
in relativ enger Gruppierung im Raum zerstreut werden.
Auf diese Weise ermöglicht die Erfindung also eine schlag
artige Erzeugung einer sehr dichten Wolke aus den elek
tromagnetischen Störkörpern in einem vorbestimmten Be
reich des Raumes.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann das Verschluß
stück 16 einen Rauch- oder Leuchtspurbrennsatz 44 ent
halten. Die Zündung eines solchen Brennsatzes kann über
einen durch die aneinanderliegenden segmentförmigen
Behälter 22 begrenzten axialen Zündkanal 42 erfolgen.
Die Deckelscheibe 38 schützt dabei die Störköprer 24
vor der bei der Verbrennung des Brennsatzes 44 entste
henden Wärme.
Die Behälter 22 können jeweils aus einem Profil aus einem
leichten Werkstoff, etwa Aluminium, geformt sein. In der
dargestellten Ausführungsform sind drei solche Behälter 22
vorhanden, ihre Anzahl kann jedoch beliebig gewählt
werden.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiele begrenzt. So können im Rahmen der Erfin
dung die Form des Geschosses 10 insgesamt, die Form der
Nase 14 und ihrer Teile, die Anzahl sowie die Form der
Behälter 22 und der darin enthaltenen Störkörperpakete,
die Länge sowie die Form des zylindrischen Teils der
Hülle 12 und der Aufbau sowie die Wirkungsweise des Ver
schlußstücks 16 in verschiedener Weise abgewandelt werden.
Somit schafft die Erfindung also ein Geschoß zum Aus
bringen und Zerstreuen von elektromagnetischen Störkör
pern. Das Geschoß hat eine Hülle, welche zusammen mit
einer Nase einen an einem Ende offenen Behälter bildet.
Der Behälter enthält eine Störkörperladung und ist durch
ein abtrennbares Verschlußstück geschlossen. Die Stör
körperladung setzt sich aus die Form von Zylinderseg
menten aufweisenden Behältern zusammen, welche die Stör
körper in einem zylindrischen, in Zellen unterteilten
Paket zusammenhalten, solange die Kopf- oder Ausstoß
platte noch nicht aus der Hülle ausgetreten ist. Bei der
Verwendung des Geschosses bewirken eine besondere Form
der Behälter sowie radial angeordnete Federn das gleich
zeitige Ausstoßen und Zerstreuen der Behälter mit den
Störkörpern.
Die Erfindung ist insbesondere geeignet für den Schutz
von Fahrzeugen und Überwasserschiffen gegen Flugkörper
mit elektromagnetischer Steuerung.
Claims (8)
1. Geschoß zum Ausbringen von elektromagnetischen
Störkörpern, mit einer an einem Ende offenen Hülle,
welche eine Ladung von elektromagnetischen Störkör
pern sowie eine an ihrem geschlossenen Ende angeordnete
pyrotechnische Ladung zum Ausstoßen der Störkörper ent
hält, und bei welchem die Ladung in mehrere einzelne,
sternförmig um einen Mitteldurchlaß herum angeordnete
Teile unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teile der Ladung (18) aus die Form von Zylinder
segmenten aufweisenden Behältern (22) geformt sind,
welche an ihren der Ausstoßladung (30) abgewandten
Ende von einem Verschlußstück (16) zusammengehalten
sind und sich mit dem anderen Ende auf einer Kopf- oder
Ausstoßplatte (20) abstützen.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kopf- oder Ausstoßplatte (20)
radiale Bohrungen (21) aufweist, welche Federn (23) zum
Auseinanderbewegen der Behälter (22) bei ihrem Austritt
aus der Hülle (12) enthalten.
3. Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behälter (22) an
ihren der Ausstoßladung (30) zugewandten Stirnflächen
Vertiefungen (25) aufweisen, welche in einer axialen
Luftströmung die Behälter von der Achse des Geschosses
wegzureißen trachtende Turbulenzen hervorrufen.
4. Geschoß nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behälter (22) an der Außenseite begrenzende zylindrische
Wandungen (26) so ausgebildet sind, daß die Ladung (18)
erst nach ihrem vollständigen Austritt aus der Hülle
(12) zerlegbar ist.
5. Geschoß nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
zusammengehaltenen Behälter (22) einen Durchlaß (42)
begrenzen, welcher als Zündkanal zwischen einer an
der Kopf- oder Ausstoßplatte (20) angeordneten Zünd
vorrichtung und einer im Verschlußstück (16) angeord
neten pyrotechnischen Einrichtung (44) verwendbar ist.
6. Geschoß nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verschlußstück (16) abtrennbar am offenen Ende der
Hülle (12) befestigt ist.
7. Geschoß nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verschlußstück (16) am Körper einer Rakete befestigt ist,
so daß das Geschoß (10) den Kopf der Rakete darstellt.
8. Munition zum Ausbringen und Zerstreuen einer Viel
zahl von elektromagnetischen Störkörpern in einem gege
benen Raumbereich, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in einer Außenhülle ein Geschoß nach wenigstens
einem der Ansprüche 1 bis 6 sowie eine am Boden der
Außenhülle angeordnete pyrotechnische Ladung zum Aus
stoßen des Geschosses enthält.
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Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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8365 | Fully valid after opposition proceedings |