DE342403C - Verfahren der Herstellung von ungebrannten Baustoffen - Google Patents

Description

• Verfahren der Herstellung von ungebrannten Baustoffen. Es ist bekannt, Asche oder Schlacke zu Stampflehm oder Lehmsteinmasse beizumengen. Solche Beimengung erfolgt, um ein Auseinanderfallen oder Schwinden des Lehms beim Trocknen zu verhindern. Will man der mit dieser Beimengung vermischten Lehmmasse eine größere Festigkeit geben, als sie dem Lehm an und für sich eigen ist, so muß das Gemenge gebrannt werden, was dem bekannten Brennen der Lehmsteine entspricht.
• Auch ist empfohlen worden, Ton und Sulfitablauge (im Handel auch Sulfitlauge genannt) zu mengen, um einen Mörtel zu erhalten. (Vgl. Ton-Industrie-Zeitung, Jahrgang 43, Nr.44, Seite 333.) Wollte man jedoch aus denselben Stoffen einen kein Brennen erfordernden Baustoff herstellen, so müßte der Lehm mit der Sulfitablauge innig gemischt werden. Würde man hierzu eingedickte Sulfitablauge verwenden, so wäre das innige Vermischen im großen nicht möglich. Macht man aber die Masse dünnflüssig, dann schließt das wohl ein Formen zu Baustoffen aus.
• Um allgemein verwendbare Baustoffe herzustellen, verfährt man nach vorliegender Erfindung in der Weise, daß man Ton oder Lehm und Sulftablauge in der zur guten Durehrnischung erforderlichen Dünnflüssigkeit mit Kohlen- oder Koksasche oder zerkleinerter Schlacke zusammenbringt. Man kann alle 3 Bestandteile gleichzeitig miteinander vermischen, technisch vorteilhaft ist es jedoch, folgende Ausführungsform des Verfahrens zu wählen: Man stellt zunächst aus Lehm und Sulfitablauge einen dünnen Brei her, bei Verwendung -von eingedickter Sulfitablauge unter entsprechendem Zusatz von Wasser, und vermischt innig, was zweckmässig mit einer Mischmaschine geschieht. Dieses Gemisch besitzt einen Wasserüberschuß, der seine Verwendung als Baustoff nicht ohne weiteres möglich macht. Man könnte ihn durch eine lange Zeit in Anspruch nehmende Verdunstung oder durch künstliche Wärmezufuhr beseitigen. Nach der vorliegenden Erfindung werden statt dessen dem Gemenge noch poröse Stoffe, z. B. Kohlcn-oder Koksasche oder zerkleinerte Schlacke, beigemischt. Diese Asche wurde vorher durch ein entsprechend feines Sieb in ihre gröberen und feineren Bestandteile getrennt. Die ersteren benutzt man zur Herstellung von Steinen, die trotz bloßer Lufttrocknung an Festigkeit den gebrannten Hintermauerangasteinen nicht nachstehen, oder für Stampfen usw. ; die feineren Bestandteile können für den als Mörtel oder Putz zu verwendenden Baustoff benutzt werden.
• Zwar ist es an sich bekannt, poröse Stoffe durch Sulfitablauge zu binden. Nach vorliegendem Verfahren wird aber durch die Bei- . mengung poröser Stoffe nicht eine Bindung derselben, sondern. die erforderliche Konsistenz einer Mischung von Lehm und Sulfitablauge bezweckt, wobei der so ohne Brennen gewonnene Baustoff sich durch eine besonderes hohe Festigkeit auszeichnet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren . der Herstellung von ungebranntem Baustoff aus Lehm oder Ton und Sulfitablauge, dadurch gekennzeichnet, daß an sich als Lehmzuschläge bekannte poröse Stoffe; wie Kohlen- oder Koksasche oder Schlacke, zugesetzt werden.