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"Vorrichtung zur Erzeugung einer Vorschubbewegung von zu
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bearbeitenden Werkstücken an Fräsen o. dgl." Die Erfindung richtet
sich auf eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Vorschubbewegung von zu bearbeitenden
Werkstükken, z.B. an Fräsen oder Sägen, zur Holz- und Kunststoffverarbeitung, mit
in einem Gehäuse gelagerten, motorgetriebenen Vorschubwalzen, wobei das Gehäuse
an einem Stativ verstellbar angeordnet ist.
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Derartige Vorrichtungen sind z.B. als sogenannte Vorschubapparate
bekannt und z.B. der Broschüre der Holz-Berufsgenossenschaft "Sicherer Umgang mit
Holzverarbeitungsmaschinen" zu entnehmen. Die bekannten Vorrichtungen weisen über
Kegelradgetriebe angetriebene Vorschubrollen auf, wobei die Getriebe von einem oben
aufgesetzten Elektromotor angetrieben werden. Zwischen Getriebe und Elektromotor
ist eine Halteklaue angeordnet, die über ein Doppeldrehgelenk an einem in der Gebrauchslage
horizontal ausgerichteten Stativarm angebracht ist. Dieser Stativarm selbst ist
an einer vertikalen Stützsäule, die über Spindeltrieb verstellbar ist, ebenfalls
in seiner Auslegelänge verstellbar angeordnet.
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Die bekannten Vorrichtungen weisen eine Fülle von Nachteilen auf.
Insbesondere müssen in der Regel, wenn nicht entsprechend aufwendige Elektromotorschaltungen
eingesetzt
werden, zur Geschwindigkeitsänderung des Vorschubes Zahnräder
ausgewechselt werden oder andere mechanische Umschalt- oder Verstellmöglichkeiten
müssen vorgesehen sein. Dies bedingt, daß die bekannten Vorrichtungen einschl. der
Elektromotoren sehr schwer ausgeführt sind, so daß auch die Stative, an denen diese
angeordnet sind, sehr massiv ausgeführt sein müssen, einschl. sämtlicher Drehgelenke
und Feststelleinrichtungen. Darüber hinaus ist es durch die gewählte Antriebsart
notwendig, daß die Vorschubrollen von der Seite her angetrieben erden müssen.
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Hierdurch wird ein sehr großer Platzbedarf notwendig, der für das
seitlich angeordnete Getriebe zur Verfügung stehen muß. Dies bedeutet für den Benutzer,
daß der Vorschubapparat ein optisch sehr erhebliches Hindernis darstellt, so daß
schon aus diesem Grund häufig, gegen die Vorschriften der Berufsgenossenschaft,
derartige Vorschubeinrichtungen gar nicht erst benutzt werden. Auch ist das Verstellen
in eine neue Lage sehr aufwendig.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der die
vorbeschriebenen Nachteile vermieden, mit der es insbesondere möglich ist, die Handhabung
zu vereinfachen, ebenso wie die Vielseitigkeit der Antriebsmöglichkeit und die Einfachheit
der Verstellung.
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Bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Vorschubwalzen über
einen Riemen trieb getrieben und das Gehäuse von einem Drehgelenkarm gehalten ist.
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Mit der Erfindung wird erreicht, daß eine sehr schmale Bauweise der
Vorrichtung möglich wird. Gleichzeitig wird eine erhebliche Gewichtseinsparung erreicht,
so daß die Antriebsvorrichtung an dem Drehgelenkarm ohne Mühe zum Einsatz gebracht
werden kann. Der Riementrieb sorgt für die Vereinfachung einer Übersetzung der Antriebsdrehzahl,
die Kraftübertragung ist leicht und praktisch wartungsfrei u.
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dgl. mehr. Der Drehgelenkarm selbst stellt eine Stativausbildung dar,
die sehr einfach zu bedienen ist, so daß sichergestellt bleibt, daß durch den hohen
Bedienungskomfort der Benutzer auch bei kleinen Stückzahlen die Vorschubeinrichtung
auch benutzt.
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In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß der Riementrieb von
einem oberhalb der Walze innerhalb des Gehäuses angeordneten Antriebsmotor getrieben
wird. Diese Gestaltung hat den Vorteil, daß die Gesamtvorrichtung in ihrer Breite
nicht breiter zu sein hat als der Raum, der vom Motor selbst eingenommen wird, d.h.
in der Praxis kann die Vorrichtung sehr schmal ausgeführt werden. Das gemeinsame
Gehäuse schützt gleichzeitig sowohl den Motor als auch den Riemen trieb sowohl vor
Verschmutzung als auch den Benutzer vor Verletzungen.
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Die Erfindung sieht des weiteren vor, daß die Vorschubwalzen als Rollenpaar
ausgebildet und an federbeaufschlagten Schwenkhebeln mit einem Antriebsritzel zwischen
den beiden Rollen gelagert sind. Diese Gestaltung trägt wiederum zu einer sehr schmalen
Bauweise der Vorrichtung bei. Der Antrieb der Rollenpaare selbst ist nach innen
verlegt und daher wiederum geschützt. Die Federbelastung der Schwenkhebel selbst,
an denen die Rollenpaare angeordnet sind, sorgt für die Aufrechterhaltung des notwendigen
Antriebsdruckes der Vorschubrollen bei der Benutzung der Vorrichtung in einer einmal
eingestellten Lage, selbst wenn Unebenheiten auf der Oberfläche des zu bearbeitenden
Werkstückes vorkommen. Dadurch wird ein gleichmäßiger Vortrieb des Werkstückes erreicht,
was bei spanabnehmender Bearbeitung von besonderer Wichtigkeit ist.
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Zweckmäßig kann es sein, wenn in der Schwenkachse der Schwenkhebel
ein Antriebsrad für die Vorschubrollen und zwischen dem Antriebsrad und dem Antriebsritzel
ein Kettentrieb vorgesehen ist. Grundsätzlich könnte statt des Kettentriebes auch
der Riementrieb selbst entsprechend geführt sein. Der Antrieb über einen zusätzlichen
Kettentrieb hat aber den Vorteil, daß eine zusätzliche übersetzung möglich ist,
die, wenn dies notwendig sein sollte, auch vom Benutzer selbst austauschbar gestaltet
werden könnte.
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Eine Ausgestaltung des Drehgelenkarmes besteht darin, daß er als Standsäule
mit zwei daran gelenkig angeordneten Auslegerarmen ausgebildet ist, wobei alle Drehgelenke
blockierbar sind. Diese Blockierbarkeit kann beispielsweise durch bei Stativen üblichen
Schnellklemmverschlüssen bewerkstelligt werden oder aber durch andere Einrichtungen,
wie Exzenterbremsen o. dgl. Hierauf kommt es im einzelnen aber nicht an.
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Darüber hinaus ist es für die Erfindung wesentlich, daß sowohl am
Gehäuse als auch an der Standsäule ein Drehgelenk zur Verdrehung der daran befestigten
Elemente vorgesehen ist. Drehgelenke sind zwar für sich bekannt, im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung stellen sie aber einen weiteren Beitrag zur möglichst
umfangreichen Aufrechterhaltung eines Bedienungskomfortes dar, der dem Benutzer
den Einsatz der Vorrichtung schmackhaft macht.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 die vereinfachte Seitenansicht der Vorrichtung
nach der Erfindung sowie in Fig. 2 einen vereinfacht wiedergegebenen Schnitt gemäß
Linie II-II in Fig. 1.
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Die allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung besteht im wesentlichen
aus zwei Bestandteilen, nämlich einem Drehgelenkarm 2 und einem daran drehbar angeordneten
Gehäuse 3, mit einem Antriebsmotor 4, einem Riementrieb 5 und Vorschubrollen 6.
Beide Elemente, nämlich Drehgelenkarm 2 und Gehäuse 3 mit den daran befindlichen
Elementen, werden weiter unten näher beschrieben.
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Zunächst sei der Drehgelenkarm 2 näher beschrieben. Dieser besteht
aus einer Standsäule 7, die ortsfest z.B. am Maschinengehäuse einer Fräsmaschine
befestigt ist sowie aus im dargestellten Beispiel zwei dreh- und schwenkbar daran
angeordneten Auslegerarmen 8 und 9.
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Am oberen Ende der Stand säule 7 ist diese mit einem horizontal angeordneten
Drehgelenk 10 ausgerüstet, ebenso wie das freie Ende des äußeren Auslegerarmes 9
ein derartiges Drehgelenk 10 aufweist. Im Bereich der Drehgelenke 10 und 10 sowie
im Ubergangsbereich zwischen den Auslegerarmen 8 und 9 sind vertikal angeordnete
Drehgelenke 11, 11 und 11" angeordnet. Alle Drehgelenke, unabhängig davon, ob sie
horizontal oder vertikal angeordnet sind, sind mit nicht näher dargestellten Blockiereinrichtungen
12 ausgerüstet, mit Hilfe derer die gewünschte Position festgelegt werden kann.
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Das Drehgelenk 10 trägt das Gehäuse 3. Innerhalb des Gehäuses ist
ein Motor, z.B. ein heute bei Hochleistungsbohrmaschinen üblicher Elektromotor oder
ein Pneumatikmotor 4, eingebaut, der über ein angedeutetes Winkelgetriebe eine Keilriemenscheibe
12 betreibt, die insgesamt den Riemen 5 treibt. An einem innerhalb des Gehäuses
3 vorgesehen Tragrahmen 13 sind im dargestellten Beispiel drei Schwenkhebel 14 drehbar
angeordnet. Diese Schwenkhebel 14 werden von Federn 15 in Richtung auf ein mit 16
bezeichnetes Werkstück getrieben. Die Schwenkhebel 14 tragen an ihren unteren freien
Enden je ein Rollenpaar 17, welches sich in der Gebrauchslage auf dem Werkstück
16 auflegt.
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Zwischen jedem Rollenpaar ist auf der entsprechenden Achse ein Antriebsritzel
18 und im Bereich der oberen Schwenkachse am Rahmen ein Antriebsrad 19 (Fig. 2)
vorgesehen, wobei zwischen Antriebsritzel 18 und Antriebsrad 19 ein Kettentrieb
20 vorgesehen ist. Auf der Welle des Antriebsrades 19 des Kettentriebes 20 sind
an jedem Schwenkhebel Keilriemenscheiben 21 vorgesehen, die vom Keilriemen 5 beaufschlagt
und angetrieben werden.
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Die qefederte Auflage ermöglicht eine Verschwenkung der Schwenkhebel
14 im Bereich der beiden strichpunktierten Linien 22, d.h. im dargestellten Beispiel
etwa im Bereich von 30 - 400
Die Verschwenkbarkeit der Gesamtvorrichtung
um über 1800 relativ zur Zeichenebene ist in Fig. 2 mit dem Kreisbogenpfeil 23 angedeutet.
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Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch
in vielfacher Hinsicht abzuändern ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist die
Erfindung insbesondere nicht auf die speziellen geometrischen Abmessungen ebensowenig
wie auf die dargestellte Antriebsform beschränkt. Hier können alle kurzbauenden
und leichten Antriebe vorgesehen sein. Auch kann die Anzahl der Antriebswalzen bzw.
Rollenpaare von der dargestellten abweichen.
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Ebenso wie die Verschwenkwege oder auch die Art der Antriebe der einzelnen
Rollenpaare, die, wie bereits erwähnt, auch direkt vom Keilriemen angetrieben werden
können. Natürlich kann auch statt des Riementriebes eine Kette oder ein Zahnriemen
vorgesehen sein u. dgl. mehr.