DE3420048C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schlichte zur Behandlung von
Glasfasern, welche zusammen mit Kunststoffharzen eingesetzt
werden, sowie die Verwendung dieser Schlichte. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Schlichte zur Behandlung von
Glasfasern, welche ausgezeichnete Eigenschaften zum Bündeln
von Glasfasern und für deren Affinität für das Matrixkunstharz
besitzt, sowie die Verwendung dieser Schlichte.
Wenn Glasfasern zum Verstärken von Kunststoffen und insbesondere
wenn sie als Verstärkungsmaterialien für Formgegenstände
von hitzehärtbaren Kunstharzen, beispielsweise aus
ungesättigten Polyesterharzen, oder Formgegenständen aus
thermoplastischen Kunstharzen, typischerweise aus Polystyrol,
eingesetzt werden, werden die Glasfasern zuvor mit einer
Schlichte behandelt, welche aus einem Kupplungsmittel, einem
filmbildenden Mittel, Gleitmittel, usw. besteht.
Ein filmbildendes Mittel ist ein unerläßlicher Bestandteil
zum Schutz der Oberfläche der Glasfasern gegenüber Beschädigung
durch Reibung während des Herstellungsverfahrens von
Glasfaserprodukten und ebenso zur Erhöhung der Fähigkeit der
Schlichte zum Bündeln von Glasfasern. Wenn Glasfasern zum Verstärken
von Kunststoffen eingesetzt werden, d. h. bei der Herstellung
von glasfaserverstärkten Kunststoffmaterialien,
stellt das filmbildende Mittel die Hauptursache für die
Hemmung des Eindringens des Matrixkunstharzes in die Glasfasern
dar.
Derzeit werden Polymere und Copolymere von Vinylacetat und
Acrylestern weit verbreitet als filmbildende Mittel eingesetzt.
Diese filmbildenden Mittel dienen weitgehend dazu, die
Fähigkeit zum Bündeln von Glasfasern zu erhöhen, andererseits
setzen sie jedoch die Affinität der Matrixkunstharze gegenüber
den Glasfasern herab.
Im Hinblick auf die mögliche Herstellung von verstärkten
Kunststoffen hoher Festigkeit, welche sowohl die für unvereinbar
gehaltenen Eigenschaften der Fähigkeit zum Bündeln
von Glasfasern und der Affinität zwischen Glasfasern und
Matrixkunstharz liefern, wurden verschiedene Untersuchungen
zur Formulierung solcher Schlichten unternommen.
Beispielsweise wird in der japanischen Patentveröffentlichung
No. SHO 48 (1973)-28 997 eine Schlichte beschrieben,
bei welcher eine Mischemulsion von Polyvinylacetat und
Polystyrol als filmbildende Mittel verwendet wird, welche
den Glasfasern ausgezeichnete Durchlässigkeit gegenüber
dem Matrixkunstharz erteilt. Da in diesem Fall jedoch die
Polymeren durch ihre Natur nicht miteinander verträglich
sind, kann eine Phasentrennung induziert werden, so daß
als Folge hiervon die Herstellung von verstärkten Kunststoffmaterialien
mit hoher Festigkeit nicht mehr möglich
ist.
In der japanischen veröffentlichten Patentanmeldung No.
SHO 53 (1978)-17 720 ist angegeben, daß verstärkte Kunststoffmaterialien
großer Festigkeit dadurch erhalten werden
können, daß eine Schlichte verwendet wird, welche organische
Peroxide mit hoher Hitzestabilität enthält.
Weiterhin ist in der japanischen veröffentlichten Patentanmeldung
No. SHO 56 (1981)-1 40 048 ein Verfahren beschrieben,
um die Affinität zwischen Glasfasern und Matrixkunstharz
zu erhöhen, indem organische Peroxide in Form einer
wäßrigen Emulsion eingesetzt werden. Es zeigte sich, daß
bei dieser Verfahrensweise hochreaktionsfähige, organische
Peroxide in der Lage sind, die Oberfläche der Glasfasern
zu beschädigen und die Überzüge spröde und brüchig zu machen,
da sie örtlich auf der Oberfläche der Glasfasern konzentriert
werden. Dieser nachträgliche Einfluß kommt daher, da eine große
Menge an organischen Peroxiden als Folge der geringen katalytischen
Wirksamkeit benötigt wird. Dieser zuvor beschriebene
Nachteil der Schlichte wird nicht durch die Überführung
des organischen Peroxids in die wäßrige Emulsion aufgehoben.
In der FR-OS 24 86 951 werden Formmassen aus ungesättigten
Polyesterharzen beschrieben, die durch Mischen a) eines α,β-ethylenisch
ungesättigten Polyesters, b) eines Copolymers
eines ungesättigten Peroxycarbonats und eines nicht konjugierten,
monofunktionellen Monomers, u. a. Vinylacetat, und
c) eines polymerisierbaren Monomers erhalten werden. Die
Formmassen können mit Glasfasern verstärkt sein. Sie zeichnen
sich durch niedrige Schrumpfung und gute mechanische
Festigkeit aus.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine verbesserte
Schlichte zur Behandlung von Glasfasern bereitzustellen,
welche sowohl die Fähigkeit zum Bündeln von Glasfasern
verstärkt als auch den Glasfasern eine starke Affinität für
das Matrixkunststoffharz erteilt.
Die Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebene Schlichte
gelöst.
Aufgrund zahlreicher Untersuchungen zur Lösung dieses
Problems wurde gefunden, daß Glasfasern überragende Bündelungseigenschaften
und eine vorzügliche Affinität gegenüber
dem Matrixkunstharz zeigen und als Folge verstärkte
Kunststoffgegenstände großer Festigkeit bilden, wenn die
Glasfasern mit einer Schlichte behandelt werden, welche als
filmbildendes Mittel ein Copolymeres enthält, das Vinylacetat
als Hauptbestandteil aufweist und Peroxycarbonatgruppen
hierin statistisch und gleichförmig verteilt enthält.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung der Schlichte
zur Behandlung von Glasfasern.
Die Erfindung wird anhand der folgenden bevorzugten Ausführungsformen
näher erläutert.
Zunächst wird das Copolymere, welches als filmbildendes
Mittel dient, näher erläutert. Dieses Copolymere wird
dadurch erhalten, daß ein ungesättigtes Peroxycarbonat
einer statistischen Copolymerisation unter solchen Bedingungen,
welche keine Spaltung der Peroxidbindung bewirken,
mit Vinylacetat oder einem Gemisch von Vinylacetat
und ungesättigten Monomeren unterzogen wird. Die Copolymerisation
kann ansatzweise oder kontinuierlich nach einer
beliebigen der bekannten Arbeitsweisen zur radikalischen
Polymerisation durchgeführt werden, z. B. durch Massepolymerisation,
Lösungspolymerisation, Emulsionspolymerisation
oder Suspensionspolymerisation oder auch nach einer Arbeitsweise,
welche die intermittierende Zugabe eines ungesättigten
Monomeren oder irgendeiner anderen Komponente zu dem
Reaktionssystem umfaßt. Die Copolymerisation wird bei einer
Temperatur im Bereich von 0°C bis 110°C und bevorzugt
von 10°C bis 90°C durchgeführt.
Wenn die Copolymerisation unter den zuvor beschriebenen
Bedingungen durchgeführt wird, wird ein Copolymeres gebildet,
das die Peroxycarbonatgruppen statistisch und
gleichförmig hierin verteilt enthält, da die Copolymerisationsfähigkeit
des ungesättigten Peroxycarbonates mit
Vinylacetat hoch ist.
Wenn Vinylacetat mit einem Gehalt an anderen ungesättigten Monomeren
verwendet wird, kann das statistische Copolymere, welches
durch die Copolymerisation gebildet wird, in Blockform oder abwechselnd
vorliegen, d. h. anders als die zuvorgenannte, perfekte
statistische Anordnung, was von der besonderen Art der
anderen Monomeren oder des anderen Monomeren abhängt.
Beispiele für ungesättigte Peroxycarbonate, welche bei der
Copolymerisation gemäß der Erfindung eingesetzt werden können,
umfassen t-Butylperoxyallylcarbonat, t-Hexylperoxyallylcarbonat,
1,1,3,3-Tetramethylbutylperoxyallylcarbonat, p-Menthanperoxyallylcarbonat,
t-Butylperoxymethallylcarbonat, 1,1,3,3-Tetramethylbutylperoxymethalylcarbonat
und p-Menthanperoxymethallylcarbonat.
Die Halbwertszeiten bei 105°C, welche die
Eigenschaft der Hitzezersetzung dieser ungesättigten Peroxycarbonate
anzeigen, fallen in den Bereich von 0,5 bis 10 h.
Das bei der Copolymerisation gemäß der Erfindung einzusetzende,
ungesättigte Monomere enthält wenigstens 70 Gew.-% Vinylacetat.
Andere ungesättigte Monomere als Vinylacetat können beliebige
der bekannten, ungesättigten Verbindungen sein, welche radikalisch
copolymerisiert werden können. Konkrete Beispiele für
die ungesättigten Monomeren umfassen Vinylmonomere wie Ethylen,
Isobuten, Vinylchlorid, Vinylbenzoat, Vinylcaproat, Vinylbutylether,
Vinylbutylketon, Allylacetat, Allylchlorid, Styrol, α-Methylstyrol,
Acrylsäure, Acrylester, Methacrylester, Vinylidenchlorid
und Acrylnitril sowie polymerisationsfähige, organische
Verbindungen, welche eine ethylenartige Bindung enthalten, z. B.
Crotonsäure, Maleinsäureanhydrid, Maleinsäureester und Fumarsäureester.
Zur Erhöhung der Bündelungseigenschaften der Glasfasern
und zur Sicherstellung einer statistischen und gleichförmigen
Verteilung der Peroxygruppen muß der Gehalt an diesem
ungesättigten Monomeren oder diesen ungesättigten Monomeren
weniger als 30 Gew.-% des Gesamtgehaltes an ungesättigten Monomeren
betragen.
Der Anteil der ungesättigten Peroxycarbonatkomponente, welche
in den als filmbildendes Mittel gemäß der Erfindung verwendeten,
statistischen Copolymeren enthalten ist, d. h. das Copolymerisationsverhältnis
von Peroxid, hängt von dem Einfüllverhältnis
der jeweiligen, eingesetzten Komponenten und den Copolymerisationsverfahren
ab. Das statistische Copolymere mit dem
gewünschten Copolymerisationsverhältnis kann erhalten werden,
wenn die zuvorgenannten Faktoren als Parameter dieses Verhältnisses
angewandt werden. Falls der Anteil der ungesättigten
Peroxycarbonatkomponente zu gering ist, kann die Vernetzungsreaktion
oder die Pfropf-Vernetzungsreaktion nicht wirksam
durchgeführt werden. Falls das Verhältnis zu groß ist, wird
das filmbildende Mittel spröde. Daher fällt die Menge der ungesättigten
Peroxycarbonatkomponente in den
Bereich von 0,05 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise in den Bereich
von 0,5 bis 15 Gew.-%.
Im folgenden wird das Kupplungsmittel, welches den anderen
wesentlichen Bestandteil neben den Copolymeren bildet, beschrieben.
Als Kupplungsmittel wird eine beliebige der organischen
Siliciumverbindungen und organischen Chromverbindungen,
welche auf dem Fachgebiet bekannt sind, verwendet.
Die organischen Siliciumverbindungen werden durch die
folgende allgemeine Formel (II) wiedergegeben:
worin R⁵ eine Alkenylgruppe oder eine mit einer funktionellen
Gruppe substituierte Alkylgruppe, R⁶ eine Alkylgruppe, Y ein
Chloratom oder eine Alkoholgruppe, a = 1 oder 2 und b = 0 oder 1,
vorausgesetzt, daß a + b einen Wert von 1 oder 2 besitzen, bedeuten.
Konkrete Beispiele für die organischen Siliciumverbindungen
umfassen Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinyltris-(β-methoxyethoxy)-silan, Vinyltriacetylsilan, γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan,
Vinyltrichlorsilan, N-(β-Aminoethyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan,
N-(β-Aminoethyl)-γ-aminopropyltriethoxysilan,
N-(β-Aminoethyl)-γ-aminopropylmethyldimethoxysilan,
N-(β-Aminoethyl)-γ-aminopropylethyldimethoxysilan,
γ-Aminopropyltrimethoxysilan, γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan,
γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan und γ-Mercaptopropyltriethoxysilan.
Unter diesen organischen Siliciumverbindungen
sind die organischen Siliciumverbindungen besonders vorteilhaft,
welche eine polymerisierfähige Doppelbindung aufweisen,
welche leicht eine Pfropf-Vernetzungsreaktion eingeht.
Konkrete Beispiele für organische Chromverbindungen umfassen
Methacrylat-chrom(III)-chlorid und Acrylat-chrom(III)-chlorid.
Sowohl das ungesättigte Monomere als auch das ungesättigte
Peroxycarbonat oder diese beiden Verbindungen, welche das erfindungsgemäß
eingesetzte Copolymere bilden, können auch aus
mehreren Verbindungen der jeweiligen Gruppen bestehen, und die
Schlichte kann eine Vielzahl von Kupplungsmitteln enthalten.
Wahlweise kann die erfindungsgemäße Schlichte noch zusätzlich
ein vernetzendes Coagens, ein Gleitmittel oder ein antistatisches
Mittel je nach Bedürfnissen enthalten.
Als vernetzendes Coagens können die zuvorgenannten, ungesättigten
Monomeren genannt werden. Da die Schlichte bei einer Behandlung
eingesetzt wird, welche bei erhöhten Temperaturen durchgeführt
wird, soll dieses vernetzende Coagens eine geringe Flüchtigkeit
besitzen, nämlich einen 100°C nicht übersteigenden Siedepunkt.
Konkrete Beispiele für das vernetzende Coagens umfassen
Vinylmonomere wie Styrol, Vinyltoluol, Chlorstyrol, α-Methylstyrol,
Divinylbenzol, Acrylsäure, 2-Ethylhexylester von Acrylsäure
und Methacrylsäure, Hydroxyethylester, Glycidylester, Diethylenglykoldiacrylat,
Pentaerythrittriacrylat, Allylmethacrylat
und Diallylphthalat sowie polymerisierbare organische Verbindungen,
welche eine ethylenartige Bindung besitzen wie Crotonsäure,
Maleinsäureanhydrid, Maleinsäureester und Fumarsäureester.
Als Gleitmittel und antistatisches Mittel können die auf dem
Fachgebiet an sich bekannten Verbindungen verwendet werden.
Konkrete Beispiele für Gleitmittel umfassen Kondensate zwischen
Tetraethylenpentamin und Pelargonsäure und partiell
amidiertes Polyalkylenimin. Konkrete Beispiele für antistatische
Mittel sind Lauryltrimethylammoniumchlorid und
Stearyltrimethylammoniumchlorid.
Das filmbildende Mittel kann in Form einer mit organischem
Lösungsmittel verdünnten Lösung eingesetzt werden. Unter Berücksichtigung
der Einsetzbarkeit wird es jedoch allgemein
in Form einer wäßrigen Emulsion verwendet. Diese Emulsion
kann nach der bekannten Arbeitsweise der Emulsionspolymerisation
im allgemeinen in einer wäßrigen Phase in Anwesenheit
von bekannten Mengen an Emulgator und/oder Schutzkolloid
durchgeführt werden. Die auf diese Weise erhaltene Emulsion
kann sofort als Bestandteil der Schlichte verwendet werden.
Die Anteile der Bestandteile der Schlichte, wenn sie in Form
einer wäßrigen Emulsion eingesetzt wird, betragen 0,05 bis
12 Gew.-% des filmbildenden Mittels, 0,5 bis 10 Gew.-% des
Kupplungsmittels, 0 bis 12 Gew.-% des vernetzenden Coagens
und 0,001 bis 1 Gew.-% des Gleitmittels, wobei bevorzugt
0,2 bis 8 Gew.-% des filmbildenden Mittels, 0,8 bis 8 Gew.-%
des Kupplungsmittels, 0 bis 8 Gew.-% des vernetzenden Coagens
und 0,005 bis 0,5 Gew.-% des Gleitmittels vorliegen und wobei
der Rest bis auf 100 Gew.-% aus Wasser besteht.
Die die Bestandteile in den zuvorgenannten Bereichen enthaltende
Schlichte erweist sich als vorteilhaft hinsichtlich der
Einsatzmöglichkeit und auch aus wirtschaftlichen Gründen bei
der Behandlung von Gleitfasern. Wenn Glasfasern, bei denen die
Erfindung angewandt werden soll, zur Verstärkung von Kunststoffen
eingesetzt werden, dient die Schlichte vorteilhafterweise
dazu, die hohe Fähigkeit zum Bündeln bzw. Einpacken von
Glasfasern und die hohe Affinität für das Matrixkunststoffharz
beizubehalten.
Die erfindungsgemäße Schlichte kann in wirksamer Weise bei
allen Typen von Glasfaserprodukten eingesetzt werden, welche
zur Herstellung von verstärkten Kunststoffen überhaupt vorgesehen
sind. Die Glasfasern können Glasstränge, Glasrovings,
gewebte Matten aus Glasfasern oder Vliesmatten aus Glasfasern
sein, was von dem beabsichtigten Anwendungszweck abhängt.
Kunststoffe, mit denen die mit der erfindungsgemäßen Schlichte
behandelten Glasfasern vorteilhafterweise verwendet werden, umfassen
hitzehärtende Kunstharze wie ungesättigte Polyesterharze
und Epoxyharze sowie thermoplastische Kunstharze wie Styrolharze,
Acrylharze, ABS-Harze, Polyethylene und Polypropylene.
Unter diesen Kunststoffen sind die ungesättigten Polyesterharze
und die Styrolharze besonders vorteilhaft.
Die Behandlung der Glasfasern unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Schlichte kann unter Anwendung einer bekannten Verfahrensweise
durchgeführt werden. Beispielsweise wird die Behandlung
so durchgeführt, daß die Schlichte auf den Glasfasern
durch Eintauchen, Aufsprühen oder Beschichtungsarbeitsweisen
aufgebracht wird, die nassen Glasfasern zur Entfernung von
überschüssiger Schlichte ausgewrungen oder zentrifugiert werden
und wahlweise die Glasfasern getrocknet werden und anschließend
die Glasfasern bei Temperaturen von 100°C bis 200°C
für eine Zeitspanne von etwa 1 bis 12 Stunden gehalten werden.
Da die Halbwertszeit bei 105°C des in dem filmbildenden Mittel
enthaltenen Peroxycarbonates im Bereich von 1 bis 15 h liegt,
bewirkt die zuvor beschriebene Hitzebehandlung, daß der größere
Teil der Peroxycarbonatgruppen zersetzt wird. Weiterhin kann
das in dem filmbildenden Mittel enthaltene Copolymere in wirksamer
Weise mit dem Kupplungsmittel reagieren, da die Peroxidgruppen
chemisch hieran gebunden sind. Die Fragmente der Peroxycarbonatgruppen,
welche zersetzt wurden, reagieren mit dem Kupplungsmittel
und/oder dem vernetzenden Coagens und induzieren so
eine Vernetzungsreaktion oder eine Pfropf-Vernetzungsreaktion
und bilden eine feste Überzugsschicht auf den Glasfasern. Wahlweise
kann die Hitzebehandlung unter milderen Bedingungen durchgeführt
werden, so daß der größere Teil der Peroxycarbonatgruppen
intakt bleiben kann und anschließend in dem Herstellungsprozeß
der verstärkten Kunststoffe zur Wirkung kommen kann.
Um die Wirksamkeit der Behandlung der Glasfasern zu verbessern,
soll die Menge an filmbildendem Mittel im Bereich von
0,5 bis 15 Gew.-% und vorzugsweise in den Bereich von 1 bis
3 Gew.-%, bezogen auf die Glasfasern, sowie die Menge des
Kupplungsmittels in den Bereich von 0,05 bis 5 Gew.-% und
vorzugsweise in den Bereich von 0,1 bis 1 Gew.-%, wiederum
bezogen auf die Glasfasern, fallen.
Da die erfindungsgemäße Schlichte das filmbildende Mittel enthält,
welches Polyvinylacetat als Hauptbestandteil aufweist,
und die Peroxycarbonatgruppen statistisch und gleichförmig
hierin verteilt sind, weist sie die folgenden günstigen Eigenschaften
auf:
- (1) Die Schlichte zeigt überragende Fähigkeit zum Bündeln von Glasfasern, da sie ein filmbildendes Mittel benutzt, welches hauptsächlich aus Polyvinylacetat besteht.
- (2) Da das filmbildende Mittel eine solche Struktur besitzt, daß die Peroxidgruppen chemisch hieran gebunden sind, erleidet es in wirksamer Weise eine Vernetzungsreaktion oder Pfropf-Vernetzungsreaktion mit dem Kupplungsmittel, welches auf der Oberfläche der Glasfasern vorliegt und ergibt eine festhaftende, gleichförmige abgelagerte Überzugsschicht. Als Folge hiervon ist eine Beschädigung der Oberfläche der Glasfasern ausgeschlossen und die Affinität der Glasfasern gegenüber dem Matrixkunststoffharz verbessert.
- (3) Durch sorgfältige Auswahl eines vernetzenden Coagens fördert die Vernetzungsreaktion oder Pfropf-Vernetzungsreaktion weiterhin die Affinität der Glasfasern gegenüber dem Matrixkunststoffharz.
Wie zuvor beschrieben, lassen sich mit der erfindungsgemäßen
Schlichte zwei normalerweise nicht miteinander verträgliche
Eigenschaften erzielen, d. h. die Fähigkeit zum Bündeln von Glasfasern
und Affinität der Glasfasern gegenüber dem Matrixkunststoffharz.
Daher ergibt die Verwendung von mit der erfindungsgemäßen
Schlichte behandelten Glasfasern die Produktion von
verstärkten Kunststoffen hoher Festigkeit.
Im folgenden wird die Herstellung von Emulsionen der filmbildenden
Mittel für die erfindungsgemäße Schlichte anhand von
Herstellungsbeispielen beschrieben, die Herstellung der
Schlichten unter Verwendung der zuvorgenannten Emulsionen
wird anhand von Beispielen beschrieben, und die Herstellung
von Schlichten unter Verwendung von Emulsionen von filmbildenden
Mitteln außerhalb der Erfindung wird anhand von Vergleichsversuchen
beschrieben. Die Behandlung von Glasfasern
unter Verwendung erfindungsgemäßer Schlichten und nicht im
Rahmen der Erfindung liegender Schlichten sowie die Herstellung
von verstärkten Kunststoffmaterialien unter Einsatz solcher
Glasfasern wird ebenfalls anhand von Beispielen bzw.
Vergleichsversuchen erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf diese Beispiele beschränkt.
In einen 500 ml Kolben wurden 206,7 g einer wäßrigen Lösung,
die 1,0 g Natriumdodecylsulfat eingegeben, und dann wurde
ein 20,0 g-Anteil von 100,0 g einer Mischlösung, bestehend
aus 4,0 g t-Butylperoxyallylcarbonat und 96,0 g Vinylacetat,
als Ausgangsmaterialien für die Copolymerisation hinzugesetzt.
Unter Stickstoffgas wurde das Reaktionsgemisch im Kolben erwärmt.
Nachdem die Temperatur des Reaktionsgemisches 50°C erreicht
hatte, wurden jeweils 1/10-Anteil von 13,3 ml einer
wäßrigen Lösung, enthaltend 0,6 g Kaliumpersulfat, und von
13,3 ml einer wäßrigen Lösung, enthaltend 0,6 g Natriumhydrogensulfit,
hinzugesetzt. Anschließend wurden die restliche
Mischlösung von t-Butylperoxyallylcarbonat und Vinylacetat,
die verbliebene wäßrige Kaliumpersulfatlösung und
die verbliebene wäßrige Natriumhydrogensulfitlösung jeweils
in fünf gleichen Teilmengen in Zeitabschnitten von 30 min
zugesetzt. Nachdem alle Lösungen zugesetzt worden waren,
wurde das Rühren des Reaktionssystems für 1 h fortgeführt.
Hierbei wurde eine weiße Emulsion des filmbildenden Mittels
mit einem Feststoffgehalt von 30% und einer Viskosität von
2,4 × 10-3 Pas erhalten.
Diese Emulsion wurde zu einer wäßrigen 0,5 mol/l Natriumsulfatlösung
zur Abtrennung des Polymeren durch Aussalzen
zugesetzt. Durch jodometrische Analyse wurde gefunden, daß
das Polymere einen Gehalt an aktivem Sauerstoff von 0,32%
besaß. Es wurde ferner bestätigt, daß dieses Copolymere
die t-Butylperoxyallylcarbonatkomponente in einer Konzentration
von 3,5 Gew.-% statistisch und gleichförmig verteilt
hierin enthielt.
Die Emulsionscopolymerisation von Herstellungsbeispiel 1
wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß 10,0 g t-Butylperoxyallylcarbonat
und 90,0 g Vinylacetat eingesetzt wurden. Es
wurde eine homogene weiße Emulsion des filmbildenden Mittels
mit einem Feststoffgehalt von 30% und einer Viskosität
von 2,5 × 10-3 Pas erhalten. Das aus dieser
Emulsion durch Aussalzen abgetrennte Polymere hatte einen
Gehalt an aktivem Sauerstoff von 0,69%. Es wurde gefunden,
daß die t-Butylperoxyallylcarbonatkomponente in einer Konzentration
von 7,5 Gew.-% statistisch und gleichförmig hierin
verteilt vorlag.
In einen 500 ml Kolben wurden 7,5 g Polyoxyethylenphosphoresteralkylether
gleichförmig in 150,0 g Wasser aufgelöst und
die erhaltene wäßrige Lösung wurde auf pH = 7 durch Zugabe
von Alkali neutralisiert. Dann wurde die wäßrige Lösung auf
65 bis 70°C erwärmt und es wurde 1/10-Anteil eines ungesättigten
Monomerengemisches, bestehend aus 119,0 g Vinylacetat,
12,0 g Butylacrylat und 7,0 g t-Butylperoxyallylcarbonat,
sowie ½-Anteil von 0,6 g Ammoniumpersulfat hinzugegeben,
um die Polymerisation zu starten. Anschließend wurde das
verbliebene Gemisch der ungesättigten Monomeren tropfenweise
während einer Zeitspanne von 3 h zugesetzt. In der
gleichen Zeit wurde das verbliebene Ammoniumpersulfat zum
Abschluß der Polymerisation zugegeben. Es wurde eine homogene
weiße Emulsion des filmbildenden Mittels mit einem Feststoffgehalt
von 50% und einer Viskosität von 3,2 Pas
erhalten. Nach dem Abtrennen des Polymeren von der Emulsion
unter Befolgung der Arbeitsweise des Herstellungsbeispiels 1
wurde gefunden, daß es einen Gehalt an aktivem Sauerstoff
von 0,41% besaß. Es wurde bestätigt, daß das Copolymere
die t-Butylperoxyallylcarbonatkomponente in einer Konzentration
von 4,5 Gew.-% statistisch und gleichförmig verteilt
hierin enthielt.
Ein 1-l-Glasautoklav wurde mit 4,0 g Polyoxyethylennonylphenol,
10,0 g einer wäßrigen 20%igen Polyvinylalkohollösung
mit einem Verseifungszahlwert von 75 mol-% und einem
Polymerisationsgrad von 500, 2,0 g Natriumcarbonat, 2,0 g
Kaliumpersulfat, 200,0 g Wasser, 90,0 Vinylacetat, 5,0 g
Isobuten und 5,0 g t-Butylperoxyallylcarbonat beschickt.
Der Autoklav wurde auf 60°C erwärmt und bei dieser Temperatur
für 2 h gehalten, wobei die Rührergeschwindigkeit auf
120 Upm eingestellt war. Danach wurde die Temperatur auf 70°C
erhöht und bei dieser Temperatur für 3 bis 5 h zum Abschluß
der Polymerisation gehalten. Es wurde eine homogene, weiße
Emulsion des filmbildenden Mittels mit einem Feststoffgehalt
von 30% erhalten. Nach dem Abtrennen des Polymeren von dieser
Emulsion und Befolgung der Arbeitsweise von Herstellungsbeispiel
1 wurde gefunden, daß das Copolymere einen Gehalt
an aktivem Sauerstoff von 0,39% besaß. Es wurde bestätigt,
daß dieses Copolymere die t-Butylperoxyallylcarbonatkomponente
in einer Konzentration von 4,3 Gew.-% in statistisch
und gleichförmig verteilter Form hierin enthielt.
In einen 2-l-Kolben wurden 840,0 g kaltes Wasser und 1,0 g
Essigsäure eingefüllt und gerührt. Zu der gerührten Lösung
wurde ein Silankupplungsmittel, wie es in der Tabelle I
aufgeführt ist, in der in der Tabelle angegebenen Menge
allmählich zugesetzt. Das Rühren wurde für etwa 30 min
fortgeführt, bis das zugesetzte Silankupplungsmittel praktisch
vollständig hydrolysiert war. Partiell amidisiertes
Polyalkylenimin als Gleitmittel wurde in der in Tabelle I
angegebenen Menge in heißem Wasser aufgelöst, mit kaltem
Wasser verdünnt, bis die Temperatur auf 40°C abgefallen war
und dann in den Kolben eingegeben. Weiterhin wurden die in
den Herstellungsbeispielen 1 bis 4 hergestellten Emulsionen
der filmbildenden Mittel und Styrol oder Diallylphthalat
als vernetzendes Coagens in den in Tabelle I angegebenen
Mengen unter Rühren zugesetzt. Abschließend wurde Wasser
zugesetzt, bis die Zusammensetzung von Tabelle I erreicht
war, wobei fünf Schlichten unterschiedlicher Zusammensetzungen
erhalten wurden.
Es wurde eine Emulsionspolymerisation unter Befolgung der
allgemeinen Arbeitsweise von Herstellungsbeispiel 1 mit der
Ausnahme durchgeführt, daß nur 100,0 g Vinylacetat als Ausgangsmaterial
für die Polymerisation eingesetzt wurden, um
eine Emulsion von Polyvinylacetat mit einem Feststoffgehalt
von 30% herzustellen. Getrennt hiervon wurde t-Butylperoxyisopropylcarbonat,
welches eine Halbwertszeit von 4,1 h bei
105°C besitzt und praktisch die gleichen Eigenschaften der
Wärmezersetzung wie t-Butylperoxyallylcarbonat besitzt, mit
Polyoxyethylensorbitanmonolaurat emulgiert, um eine Emulsion
des organischen Peroxids mit einem Ölgehalt von 30% zu erhalten.
Es wurde eine Schlichte unter Befolgung der Arbeitsweise von
Beispiel 1 mit der Ausnahme hergestellt, daß 96,3 g der zuvorgenannten
Polyvinylacetatemulsion und 3,7 g der zuvorgenannten
Emulsion des organischen Peroxids zu einer Emulsion des filmbildenden
Mittels eingesetzt wurden. Die Zusammensetzung ist
ebenfalls in Tabelle I gezeigt.
Es wurde eine Schlichte unter Befolgung der Arbeitsweise von
Beispiel 2 mit der Ausnahme hergestellt, daß 80,0 g derselben
Emulsion aus Polyvinylacetat, wie sie in Vergleichsversuch A
hergestellt worden war, anstelle der Emulsion des filmbildenden
Mittels des Herstellungsbeispieles 2 eingesetzt wurden,
und daß 12,5 g einer handelsüblichen Polystyrolemulsion mit
einem Feststoffgehalt von 40% anstelle von Styrol verwendet
wurden, und daß 867,0 g Wasser eingesetzt wurden. Die Zusammensetzung
ist in der Tabelle I gezeigt.
Es wurde eine Schlichte unter Befolgung der Arbeitsweise von
Beispiel 2 mit der Ausnahme hergestellt, daß 78,2 g derselben
Emulsion von Polyvinylacetat, wie sie in Vergleichsversuch A hergestellt
worden war, anstelle der Emulsion des filmbildenden
Mittels des Herstellungsbeispiels 2 sowie 1,8 g t-Butylperoxyisopropylcarbonat
verwendet wurden. Die Zusammensetzung ist
ebenfalls in Tabelle I gezeigt.
Im folgenden wird die Herstellung von glasfaserverstärkten
Kunststoffen erläutert.
Glasstränge mit einem Außendurchmesser von 0,16 mm und einem
Längengewicht von 14,8 km/kg
wurden von jeglicher Schlichte befreit, indem sie durch
einen auf etwa 300°C erhitzten Ofen bis zur Erreichung eines
konstanten Gewichtes geführt wurden. Die auf diese Weise mittels
Hitze gereinigten Glasstränge wurden dann beschichtet,
indem sie in den Beispielen 1, 4 und 5 sowie dem Vergleichsversuch
A hergestellten Schlichten eingetaucht wurden,
dann wurden sie für 1 h bei 50°C vorgetrocknet und weiter auf
120°C für 1 h erhitzt, um eine gleichförmige Überzugsschicht
auf den Glasfasern herzustellen. Dann wurden die Glasstränge
auf eine Länge von 24,5 mm zerschnitten, um gechoppte Glasstränge
herzustellen. Die auf diese Weise erhaltenen Glasfaserproben
wurden mit einem ungesättigten Polyesterharz
vermischt, um Mischungen der folgenden Zusammensetzung herzustellen,
und dann unter folgenden Bedingungen verformt:
Zusammensetzung der Mischung (in Gew.-Teilen) | |
ungesättigter Polyester vom o-Phthalsäuretyp | |
100 | |
gechoppte Glasstränge | 45 |
inneres Trennmittel (Zinkstearat) | 2 |
Katalysator (Benzoylperoxidpaste) | 2 |
Gestalt des geformten Gegenstandes:
kreisförmige Platte von 400 mm Durchmesser
und 3 mm Stärke
Formbedingungen | |
angelegter Druck | |
ca. 2,7 N/mm² | |
Werkzeugtemperatur: | obere Form: 115°C; untere Form: 120°C |
Dauer der Druckeinwirkung: | 3 min |
Die geformten Teile wurden auf Zugfestigkeit und Biegefestigkeit
untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen
sind in der Tabelle II aufgeführt.
Die Ergebnisse der Tabelle II zeigen, daß die unter Anwendung
der vorligenden Erfindung hergestellten Formgegenstände größere
Festigkeiten als die Formgegenstände des Standes der Technik,
Vergleichsversuch D, zeigen.
Es wurden Proben von gechoppten Glassträngen eingesetzt, welche
unter Befolgung der Arbeitsweise des Beispiels 6 jedoch mit der
Ausnahme erhalten worden waren, daß die in den Beispielen 2 und 3
und den Vergleichsversuchen B und C erhaltenen Schlichten eingesetzt
wurden und die gechoppten Glasstränge eine Länge von 6 mm
besaßen. Die Glasfasern wurden in einem Verhältnis von 30 Gew.-%
in handelsüblichem Styrolharz dispergiert und dann die erhaltene
Mischung geformt, wobei geformte Gegenstände aus mit Glasfasern
verstärktem Styrolharz erhalten wurden. Die erhaltenen Formgegenstände
wurden auf Zugfestigkeit bei 23°C und 80°C nach der Norm
ASTM D 638 untersucht.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der Tabelle III
aufgeführt.
Das Beispiel 9 und der Vergleichsversuch E zeigen, daß Formgegenstände,
welche unter Anwendung einer Behandlung mit der
erfindungsgemäßen Schlichte hergestellt wurden, eine größere
Festigkeit als die Formgegenstände besitzen, welche entsprechend
der Arbeitsweise der japanischen Patentveröffentlichung
No. SHO(1973)-28 997 erhalten wurden.
Das Beispiel 10 und der Vergleichsversuch F zeigen, daß unter
Anwendung der Behandlung mit der erfindungsgemäßen Schlichte
hergestellte Formgegenstände größere Festigkeit als Formgegenstände
zeigen, welche entsprechend der Arbeitsweise der japanischen
Patentanmeldungsveröffentlichung No. SHO 56(1981)-1 40 048 hergestellt
wurden.
Hieraus ist ersichtlich, daß die Schlichte zur Behandlung von
Glasfasern gemäß der Erfindung bessere Eigenschaften ergibt
als konventionelle Schlichten des gleichen Typs, weiterhin,
daß die erfindungsgemäße Schlichte einfach herzustellen ist
und sowohl technisch als auch wirtschaftlich Vorteile bietet.
Claims (10)
1. Schlichte zur Behandlung von Glasfasern, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Hauptbestandteile enthält:
- a) ein Copolymeres, welches als filmbildendes Mittel durch Copolymerisation eines ungesättigten Monomeren mit einem Gehalt von 70 bis 100 Gew.-% Vinylacetat und eines ungesättigten Peroxycarbonates der folgenden allgemeinen Formel (1) bei einer Temperatur von 0 bis 110°C erhalten worden ist, worin R¹ ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenwasserstoffatomen, R² und R³ unabhängig voneinander einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R⁴ einen Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Cycloalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeuten, und welches 0,05 bis 30 Gew.-% ungesättigtes Peroxycarbonat enthält, und
- b) wenigstens ein Kupplungsmittel aus der Gruppe der organischen Siliciumverbindungen und der organischen Chromverbindungen.
2. Schlichte zur Behandlung von Glasfasern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Copolymeres enthält,
welches bei der Copolymerisation als durch Emulsionspolymerisation
in einem wäßrigen Medium erhaltene
Copolymeremulsion erhalten worden ist.
3. Schlichte zur Behandlung von Glasfasern nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Kupplungsmittel
eine organische Siliciumverbindung der folgenden
allgemeinen Formel (II) enthält:
worin R⁵ eine Alkenylgruppe oder eine mit einer funktionellen
Gruppe substituierte Alkylgruppe, R⁶ eine Alkylgruppe,
Y ein Chloratom oder eine Alkoxygruppe, a = 1
oder 2 und b = 0 oder 1, vorausgesetzt, daß a + b einen
Wert von 1 oder 2 besitzen, bedeuten.
4. Schlichte zur Behandlung von Glasfasern nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als organische Siliciumverbindung
wenigstens eine der folgenden Verbindungen
enthält:
Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinyltris-(2-methoxyethoxy)silan, Vinyltriacetylsilan, 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan oder Vinyltrichlorsilan.
Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinyltris-(2-methoxyethoxy)silan, Vinyltriacetylsilan, 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan oder Vinyltrichlorsilan.
5. Schlichte zur Behandlung von Glasfasern nach Anspruch 1,
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ungesättigte
Peroxycarbonat wenigstens eine der folgenden Verbindungen
ist:
t-Butylperoxyallylcarbonat, t-Hexylperoxyallylcarbonat, 1,1,3,3-Tetramethylbutylperoxyallylcarbonat, p-Menthanperoxyallylcarbonat, t-Butylperoxymethallylcarbonat, 1,1,3,3-Tetramethylbutylperoxymethallylcarbonat oder p-Menthanperoxymethalylcarbonat ist.
t-Butylperoxyallylcarbonat, t-Hexylperoxyallylcarbonat, 1,1,3,3-Tetramethylbutylperoxyallylcarbonat, p-Menthanperoxyallylcarbonat, t-Butylperoxymethallylcarbonat, 1,1,3,3-Tetramethylbutylperoxymethallylcarbonat oder p-Menthanperoxymethalylcarbonat ist.
6. Schlichte zur Behandlung von Glasfasern nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ungesättigte
Monomere aus 70 bis 100 Gew.-% Vinylacetat und 30 bis 0
Gew.-% einer bekannten, für eine radikalische Copolymerisation
geeigneten, ungesättigten Verbindung besteht.
7. Schlichte zur Behandlung von Glasfasern nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlichte eine
wäßrige Emulsion ist, welche 0,05 bis 12 Gew.-% des
filmbildenden Mittels und 0,5 bis 10 Gew.-% des Kupplungsmittels
enthält.
8. Verwendung der Schlichte nach einem der Ansprüche 1 bis 7
zur Behandlung von Glasfasern, bei der die Schlichte auf
der Oberfläche der Glasfasern abgelagert wird, überschüssige
Schlichte von den Glasfasern entfernt wird und die Glasfasern
wärmebehandelt werden.
9. Verwendung nach Anspruch 8, bei der die Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 100 bis 200°C 1 bis 12 Stunden
lang durchgeführt wird.
10. Verwendung nach Anspruch 8, bei der die Schlichte das
filmbildende Mittel in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%,
bezogen auf die Glasfasern, und das Kupplungsmittel in
einer Menge von 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Glasfasern,
enthält.
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8125 | Change of the main classification |
Ipc: C03C 25/02 |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |