DE3419947C2 - - Google Patents
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Description
Der sogenannte "Dihydroxydibutyläther" besteht aus einem Gemisch
isomerer hydroxylierter Äther. Die Herstellung dieses
Gemisches kann nach verschiedenen bekannten Verfahren zur
Herstellung aliphatischer Äther aus primären oder sekundären
Alkoholen erfolgen, beispielsweise durch Erhitzen von 1,3-
Butandiol in Gegenwart katalytischer Mengen Schwefelsäure.
Unter diesen Bedingungen wird ein Reaktionsgemisch erhalten,
das sich ableitet von der Umsetzung der primären und sekundären
Alkohole mit anderen alkoholischen Hydroxylgruppen
sowie von Dehydratations- oder Oxidationsreaktionen des
1,3-Butandiols oder der durch Kondensation erhaltenen Äther.
Durch fraktionierende Destillation des Reaktionsgemisches
wird ein Gemisch von isomeren hydroxylierten Äthern erhalten,
das durch geringe Mengen zahlreicher, schwierig identifizierbarer,
jedoch bei der Gaschromatographie erkennbarer
Nebenprodukte verunreinigt ist. Das Gemisch der isomeren
hydroxylierten Äther läßt sich nach üblichen technischen
Verfahren nicht in die einzelnen Komponenten trennen.
Untersuchungen haben ergeben, daß im technischen Dihydroxy
dibutyläther die Verbindungen der nachstehend angegebenen
Formeln I, II und III, d. h. 4-(3-Hydroxybutoxy)-2-butanol,
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol und 3-(3-Hydroxy-1-methylpropoxy)-1-butanol,
als razemische Gemische und Mesoformen
vorliegen:
Aus der BE-PS 7 09 336 ist es bekannt, die Verbindung der
Formel I durch Behandlung von 1,3-Butandiol mit Natriumhydrid
und p-Toluolsulfonylchlorid in Dioxan bei 50 bis 60°C
herzustellen. Unter diesen Bedingungen reagieren die primären
Hydroxylgruppen selektiv. Trotzdem kann die Bildung geringer
Mengen der Verbindung der Formel II nicht vermieden
werden.
Aus den JA-PSen 80 838 und 80 839 ist die Herstellung der
Verbindung der Formel III durch Verätherung von α-Methyl-
γ-methoxypropanol in Gegenwart von Schwefelsäure und die
anschließende Entalkylierung des erhaltenen Methoxyäthers
mit Jodwasserstoffsäure bekannt. Dieses Verfahren verläuft
in sehr geringer Selektivität und liefert keine reine Verbindung.
Die Verbindung der Formel III soll cholagoge und
spasmolytische Eigenschaften besitzen.
Die Herstellung der Verbindung der Formel II in technischem
Ausmaß ist nicht bekannt. T. Fujirrani, H. Tsuji und S. Saki,
Polymer J. Bd. 9 (1977), S. 553 haben geringe Mengen dieser
Verbindung für analytische Zwecke durch alkalische Hydrolyse
eine Polyäthercarbonats erhalten. Eine pharmakologische
Wirkung dieser Verbindung ist nicht beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines Stereoisomerengemisches und eines Razemats der Verbindung der
Formel II
aus dem technischen Dihydroxydibutyläther-Gemisch zur
Verfügung zu stellen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist es, ein die Verbindung der Formel II oder
ein reines Razemat oder ein Gemisch der zwei Razemate enthaltendes Arzneimittel und
ein Arzneimittel, das zusätzlich Verbindungen der Formel I und III enthält, zur Verfügung
zu stellen. Die Lösung der Aufgabe ist der in den
Patentansprüchen gekennzeichnete Gegenstand.
Die Abtrennung der Verbindung der Formel II von der Verbindung
der Formel I und III beruht auf der unterschiedlichen
Reaktionsfähigkeit der primären und sekundären Hydroxylgruppen
gegenüber Tritylchlorid unter bestimmten Bedingungen.
Bei der klassischen Tritylierung durch Umsetzung eines Alkohols
mit Triphenylmethylchlorid in Gegenwart von Pyridin,
das vorzugsweise gleichzeitig als Lösungsmittel dient, bei
Temperaturen von Raumtemperatur bis 100°C verläuft die Umsetzung
nicht selektiv und es werden sowohl primäre als auch
sekundäre Hydroxylgruppen trityliert. Wenn man erfindungsgemäß
die Umsetzung mit Triphenylmethylchlorid in
Dichlormethan bei Raumtemperatur
und in Gegenwart von Triäthylamin sowie katalytischer Mengen
4-Dimethylaminopyridin durchführt, verläuft die Reaktion über
raschenderweise in hoher Selektivität. Unter diesen Bedingungen
reagieren nur die primären Hydroxylgruppen in den Verbindungen
der Formel II und III und es bildet sich der entsprechende
Monotrityläther der Formel IV und der Ditrityläther
der Formel V. Die sekundären Hydroxylgruppen in den
Verbindungen der Formel I und II bleiben unverändert.
Da das 4-(3-Hydroxybutoxy)-2-butanol der Formel I nicht
trityliert worden ist, läßt es sich aus dem Reaktionsge
misch durch wiederholtes Waschen mit Wasser leicht abtrennen.
Danach kann es in hoher Reinheit durch Destillation gewonnen
werden.
Die anschließende Abtrennung des Ditrityläthers der Formel V
vom Monotrityläther der Formel IV läßt sich erfindungsgemäß
aufgrund der überraschenden Löslichkeitsunterschiede der
beiden Verbindungen in Methanol, Äthanol, Propanol oder
Isopropanol in einem Bereich von 10 bis 90% erreichen. Somit
gelingt es, durch Behandlung des Gemisches der Verbindungen
der Formel IV und V mit diesen Alkoholen
den Ditrityläther der Formel V als kristallinen
Feststoff abzutrennen, während der Monotrityläther der
Formel IV in Lösung bleibt. Die saure Hydrolyse der Verbindungen
der Formel IV und V z. B. mit
Salzsäure, Bromwasserstoffsäure oder
Essigsäure in
Dioxan oder Methylenchlorid liefert die entsprechenden
Verbindungen der Formel II und III in reinem Zustand.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist aus folgenden Gründen
technisch vorteilhaft: Es ist leicht durchführbar, es werden
billige Reagenzien, ausgenommen Triphenylmethylchlorid,
verwendet, das als Triphenylmethylcarbinol wiedergewonnen
und nach Halogenierung wieder verwendet werden kann. Schließlich
können außer der Verbindung der Formel II auch die Verbindungen
der Formel I und III in reiner Form isoliert werden.
Die erfindungsgemäß erhaltene Verbindung der Formel II besteht
aus einem Gemisch der beiden razemischen Formen (3 R*,
3′R*) und (3 R*, 3′S*). Eines der beiden Isomeren mit
einer nicht-definierten Konfiguration läßt sich in reinem Zustand
durch Behandlung dieses Gemisches mit einem aromatischen
Acylhalogenid, wie Benzoylchorid, p-Nitrobenzoylchlorid
oder 2,4-Dinitrobenzoylchlorid, Trennung der Acyl-
Derivate in Form der reinen Razemate, fraktionierende Kristallisation
und Hydrolyse der razemischen Acyl-Derivate gewinnen.
Durch Behandlung z. B. des razemischen Gemisches der Verbindung
II mit p-Nitrobenzoylchlorid in Pyridin und Umkristallisation
der erhaltenen Verbindung aus Methanol wird das bis-p-
Nitrobenzoat als reine razemische Verbindung der Formel II
isoliert, aus der die reine razemische Verbindung durch saure
Hydrolyse, z. B. in Dioxan/Wasser und in Gegenwart von Salzsäure
oder Schwefelsäure, oder durch basische Hydrolyse, z. B.
mit Kaliumhydroxid in Äthanol, gewonnen werden kann.
Die reine razemische Verbindung der Formel II läßt sich auch
durch Behandlung des Gemisches der Isomeren I, II und III,
das unter der Bezeichnung "Dihydroxydibutyläther" bekannt ist,
mit einem Überschuß von p-Nitrobenzoylchlorid, wiederholte
fraktionierende Umkristallisation der erhaltenen Derivate und
Hydrolyse der erhaltenen isolierten bis-p-Nitrobenzoats der
reinen razemischen Verbindung herstellen.
Die Verbindung der Formel II sowie ein Gemisch der zwei Razemate
oder ein reines Razemat haben eine leberschützende und gallentreibende
Wirkung. Sie können zur vorbeugenden Behandlung und
der Therapie der Gallensteinbildung sowie von Dyslipidemie
eingesetzt werden. Ferner besitzen sie eine ausgeprägte diuretische
Wirkung.
Die Verbindungen können parenteral oder oral in üblichen Arzneimittelformen
gegeben werden. Die Tagesdosis kann von 50
bis 2000 mg betragen. In Arzneimitteln kann die Verbindung
der Formel II entweder allein oder in Kombination mit einer
Verbindung der Formel I und III in unterschiedlichen Mengenverhältnissen
vorliegen. Ein Mengenverhältnis von 13 : 60 : 27
für die Verbindung I, II und III ist bei Verwendung des Gemisches
bevorzugt.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die Reinheit
der Verbindungen wurde durch Elementaranalyse und durch
IR-, UV-, H¹- und ¹³C-NMR-Spektroskopie bestimmt.
a) 35 kg 1,3-Butandiol werden 1 Stunde auf 170°C in Gegenwart
katalytischer Mengen (240 ml) 9N Schwefelsäure erhitzt. Danach
wird unter vermindertem Druck das entstandene Reaktionswasser
abgetrennt. Das Reaktionsgemisch wird abgekühlt, mit
verdünnter Natronlauge neutralisiert und sodann unter vermindertem
Druck destilliert. Es werden 9 kg "Dihydroxydibutyläther"
vom Kp. 156-161°C/0,0266 bar erhalten.
Aufgrund der gaschromatographischen Analyse (Carbowax® 20 M-
Säule) besteht das Gemisch im wesentlichen aus den drei isomeren
Äthern der Formeln I, II und III sowie Verunreinigungen,
hauptsächlich ungesättigten Dehydratationsprodukten.
b) Das erhaltene Reaktionsgemisch wird erhitzt und unter Rühren
mit dem gleichen Volumen Petroläther versetzt. Die Kohlenwasserstoffphase
wird verworfen und der Rückstand nochmals
mit Petroläther behandelt, bis sich im Gaschromatogramm keine
ungesättigten Produkte mehr nachweisen lassen. Das Produkt
wird schließlich unter vermindertem Druck destilliert.
Kp. 156-161°C/0,0266 bar.
Eine Lösung von 2,44 kg des gemäß Beispiel 1 gereinigten
Dihydroxydibutyläthers in 54 Liter Dichlormethan wird mit
96 g 4-Dimethylaminopyridin, 3,6 kg Triäthylamin und 6 kg
Triphenylmethylchlorid versetzt. Das Gemisch wird 48 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt, sodann mit destilliertem
Wasser versetzt, und die Phasen werden getrennt. Die organische
Phase wird mehrmals mit Wasser gewaschen. Die wäßrigen
Phasen werden vereinigt, unter vermindertem Druck eingedampft
und der Rückstand mit Aceton und Diäthyläther versetzt. Die
ausgefällten organischen und anorganischen Salze werden abfiltriert,
und die Lösung wird eingedampft. Der erhaltene
ölige Rückstand wird unter vermindertem Druck destilliert.
Es werden 165 g 4-(3-Hydroxybutoxy)-2-butanol der Formel I
als Gemisch der razemischen Form und der Mesoform erhalten.
Kp. 156-161°C/0,0266 bar.
¹³C-NMR (CDCl₃): δ 23,5 (C-1 und C-4′), 38,4 (C-3 und C-2′),
65,8 (C-2 oder C-3′), 66,0 (C-2 oder C-3′), 68,8 (C-4 oder
C-1′), 69,0 (C-4 oder C-1′).
Durch Umsetzung von 32 g des isomeren Gemisches der Formel I
gelöst in 30 ml Pyridin mit 84 g p-Nitrobenzoylchlorid werden
30 g bis-p-Nitrobenzoat eines der beiden isomeren Formen
der Verbindung der Formel I (F. 84-86°C aus Äthanol) nach
den in Beispiel 4 (a) beschriebenen Methoden isoliert. Die
Konfiguration wurde nicht bestimmt. Daraus werden 9 g
4-(3-Hydroxybutoxy)-2-butanol der Formel I (razemische oder
Mesoform) durch alkalische Hydrolyse gemäß Beispiel 5 erhalten.
Kp. 156-161°C/0,0266 bar. ¹³C-NMR (CDCl₃): δ 23,5 (C-1 und
C-4′), 38,4 (C-3 und C-2′), 66,0 (C-2 oder C-3′), 69,0 (C-4
oder C-1′).
Die organische Phase wird mit Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und eingedampft. Der erhaltene ölige Rückstand
wird in warmem Äthanol gelöst.
Durch langsame Kristallisation fällt ein Gemisch des Ditrityl-
Derivats von 3-(3-Hydroxy-1-methylpropoxy)-1-butanol
(Verbindung der Formel V) und von Triphenylcarbinol aus. Die
äthanolhaltigen Mutterlaugen werden eingedampft, und der
Rückstand wird in Hexan gelöst. Nach 24 Stunden fällt noch
eine weitere Menge des Ditrityl-Derivats der Formel V im Gemisch
mit Triphenylcarbinol aus. Das Produkt wird abfiltriert.
Die hexanhaltigen Mutterlaugen werden mit neutralem Aluminiumoxid
behandelt und 2 Stunden gerührt. Danach wird das
Aluminiumoxid abfiltriert und mehrmals mit Hexan ausgewaschen.
Das Aluminiumoxid wird in Äthanol suspendiert, abfiltriert
und mit Äthanol ausgewaschen. Die Äthanol-Lösungen
werden vereinigt und eingedampft. Es hinterbleiben 3,7 kg
Monotrityl-Derivat von 3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol (Verbindung
der Formel IV) als Rückstand. Das Produkt wird ohne
weitere Reinigung in die nächste Stufe eingesetzt.
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol (II, Stereoisomerengemisch)
Eine Lösung von 3,7 kg des Monotrityl-Derivats von 3-(3-
Hydroxybutoxy)-1-butanol (Verbindung IV), erhalten gemäß
Beispiel 2, in 14 Liter Dioxan wird mit 0,37 Liter 37prozentiger
Salzsäure und 0,37 Liter eines 1 : 1 Gemisches von konzentrierter
Salzsäure und Wasser versetzt. Das Gemisch wird
1 Stunde auf 100°C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Gemisch
mit Wasser verdünnt. Das ausgefällte Triphenylcarbinol
wird abfiltriert und die wäßrige Lösung mit verdünnter Natronlauge
neutralisiert und sodann eingedampft. Der erhaltene
feste Rückstand wird mit Aceton und Diäthyläther versetzt.
Anorganische Salze werden abfiltriert, und das Filtrat
wird unter vermindertem Druck eingedampft. Es werden
0,76 kg 3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol der Formel II als Stereoisomerengemisch
in öliger Form erhalten. Kp. 156-161°C/
0,0266 bar. ¹³C-NMR (CDCl₃): δ 19,6 (C-4), 38,8 (C-2′), 39,2
(C-2), 59,3 und 59,5 (C-1), 65,9 und 66,5 (C-3′), 66,2 und
66,5 (C-1′), 73,8 und 74,1 (C-3).
a) Eine Lösung von 246 g gemäß Beispiel 3 hergestelltem
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol (II, Stereoisomerengemisch)
in 2,5 Liter wasserfreiem Pyridin wird anteilsweise mit
627 g p-Nitrobenzoylchlorid versetzt. Das Gemisch wird
sodann 1 Stunde auf 125°C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das
Reaktionsgemisch in Eiswasser gegossen, mit verdünnter Salzsäure
auf einen pH-Wert von 3 eingestellt und mehrmals mit
Dichlormethan extrahiert.
Der Dichlormethanextrakt wird zunächst mit gesättigter wäßriger
Natriumcarbonatlösung und sodann mit Wasser bis zum
Neutralpunkt gewaschen. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat
wird das Gemisch filtriert und eingedampft. Der erhaltene
ölige Rückstand wird mit Methanol bis zur Verfestigung digeriert
und danach aus Methanol umkristallisiert. Es wird das
bis-p-Nitrobenzoat von 3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol (II,
50 : 50 Gemisch der Razemate) vom F. 77-78°C erhalten.
b) Eine Lösung von 100 g des gemäß Beispiel 1 gereinigten
"Dihydroxydibutyläthers" in 1,25 Liter wasserfreiem Pyridin
wird anteilsweise mit 265 g p-Nitrobenzoylchlorid versetzt.
Danach wird das Gemisch 1 Stunde auf 125°C erhitzt und auf
die vorstehend beschriebene Weise aufgearbeitet. Durch mehrmalige
Umkristallisation aus Methanol wird das bis-p-Nitrobenzoat
von 3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol (II, 50 : 50 Gemisch der Razemate)
vom F. 77-78°C erhalten.
Eine Lösung von 125 g des gemäß Beispiel 4 hergestellten
bis-p-Nitrobenzoats von 3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol (reines
Razemat) in 1,9 Liter Äthanol wird mit 44 g Kaliumhydroxid
versetzt. Das Gemisch wird 1 Stunde unter Rückfluß
erhitzt, danach abgekühlt, filtriert und eingedampft. Der
Rückstand wird mit gesättigter wäßriger Kochsalzlösung gewaschen
und mehrmals mit Dichlormethan extrahiert.
Die Dichlormethanextrakte werden mit gesättigter wäßriger
Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen. Nach dem
Trocknen über Natriumsulfat wird das Lösungsmittel abdestilliert.
Der Rückstand wird unter vermindertem Druck destilliert.
Es wird das 50 : 50 Gemisch der Razemate von 3-(3-Hydroxybutoxy)-1-
butanol der Formel II als farbloses Öl erhalten. Kp. 156-
161°C/0,0266 bar. ¹³C-NMR (CDCl₃): δ 19,6 (C-4), 23,5 (C-4′),
38,8 (C-2′), 39,2 (C-2), 59,3 (C-1), 66,0 (C-3′), 66,2 (C-1′),
73,9 (C-3).
Eine Lösung von 300 g des gemäß Beispiel 2 hergestellten
Ditrityl-Derivats von 3-(1-Methyl-3-hydroxypropoxy)-1-butanol
der Formel III (Verbindung V) in 1,8 Liter Dioxan wird mit
30 ml eines 1 : 1 Gemisches aus konzentrierter Salzsäure und
Wasser und 30 ml 37prozentiger Salzsäure versetzt. Das Gemisch
wird 1 Stunde auf 100°C erhitzt, danach abgekühlt und
mit Wasser verdünnt. Das ausgefällte Triphenylcarbinol wird
abfiltriert. Die wäßrige Lösung wird mit verdünnter Natronlauge
neutralisiert und eingedampft. Aus dem Rückstand werden
durch Behandlung mit Diäthyläther die anorganischen Salze
abgetrennt. Die Lösung wird destilliert. Es wird schließlich
das 3-(3-Hydroxy-1-methylpropoxy)-1-butanol (III, Gemisch
des Razemats und der Mesoform) erhalten. Kp. 156-161°C/0,0266 bar.
¹³C-NMR (CDCl₃): δ 19,9 und 21,4 (C-4 und C-1′′), 39,6 (C-2
und C-2′), 59,0 und 59,2 (C-1 und C-3′), 70,5 und 71,6 (C-3
und C-1′).
Die razemische und Mesoform können durch fraktionierende
Kristallisation des Ditrityl-Derivats in Methyläthylketon
und anschließende Hydrolyse der reinen Verbindungen erhalten
werden. Das razemische Ditrityl-Derivat schmilzt bei
149-151°C, die Mesoform des Ditrityl-Derivats bei 130-132°C.
Verbindung III (Razemat): Kp. 156-161°C/0,0266 bar; ¹³C-NMR
(CDCl₃): δ 19,9 (C-4 und C-1′′), 39,6 (C-2 und C-2′), 59,2
(C-1 und C-3′), 70,5 (C-3 und C-1′). Verbindung III (Mesoform):
Kp. 156-161°C/0,0266 bar; ¹³C-NMR (CDCl₃): δ 21,4 (C-4
und C-1′′), 39,6 (C-2 und C-2′), 59,0 (C-1 und C-3′), 71,6
(C-3 und C-1′).
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol7 g
Zucker42 g
p-Hydroxybenzoesäuremethylester0,15 g
p-Hydroxybenzoesäurepropylester0,015 g
destilliertes Wasser auf100 ml
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol150 mg
Weichgelatinekapsel100 mg
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol35 g
Äthanol wasserfrei35 g
Anetol1,5 g
destilliertes Wasser auf100 ml
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol100 mg
4-(3-Hydroxybutoxy)-2-butanol50 mg
Weichgelatinekapsel100 mg
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol4,2 g
3-(3-Hydroxy-1-methylpropoxy)-1-butanol1,89 g
4-(3-Hydroxybutoxy)-2-butanol0,91 g
Zucker42 g
p-Hydroxybenzoesäuremethylester0,15 g
p-Hydroxybenzoesäurepropylester0,015 g
destilliertes Wasser auf100 ml
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol90 mg
3-(3-Hydroxy-1-methylpropoxy)-1-butanol40,5 mg
4-(3-Hydroxybutoxy)-2-butanol19,5 mg
Weichgelatinekapsel100 mg
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol21 g
3-(3-Hydroxy-1-methylpropoxy)-1-butanol9,45 g
4-(3-Hydroxybutoxy)-2-butanol4,55 g
Äthanol wasserfrei35 g
destilliertes Wasser auf100 ml
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Stereoisomerengemisches von
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol der Formel II
dadurch gekennzeichnet, daß man gereinigten Dihydroxy
dibutyläther mit Triphenylmethylchlorid in
Dichlormethan bei Raumtemperatur in Gegenwart von Tri
äthylamin sowie katalytischen Mengen 4-Dimethylamino
pyridin umsetzt, das nicht tritylierte 4-(3-Hydroxybutoxy)-
2-butanol durch wiederholtes Waschen mit Wasser abtrennt,
aus dem verbleibenden Gemisch den Ditrityläther von
3-(3-Hydroxy-1-methylpropoxy)-1-butanol durch Behandlung
des Gemisches mit Methanol, Äthanol, Propanol oder Isopropanol
ausfällt, und aus dem verbleibenden Überstand
in an sich bekannter Weise durch saure Hydrolyse mit
Salzsäure, Bromwasserstoffsäure oder Essigsäure in
Dioxan oder Methylenchlorid das Stereoisomerengemisch
gewinnt.
2. Verfahren zur Herstellung eines Razemats von
3-(3-Hydroxybutoxy)-1-butanol der Formel II
dadurch gekennzeichnet, daß man das nach Anspruch 1
erhaltene Stereoisomerengemisch oder gereinigten
Dihydroxy-dibutyläther in Pyridin mit p-Nitrobenzoylchlorid
versetzt, auf 125°C erhitzt, mit verdünnter
Salzsäure auf einen pH von 3 einstellt und mehrmals
mit Dichlormethan extrahiert, die Extrakte mit gesättigter
wäßriger Natriumbicarbonatlösung und sodann
mit Wasser bis zum Neutralpunkt wäscht, eindampft
und in jeweils an sich bekannter Weise den Rückstand aus
Methanol umkristallisiert und aus dem erhaltenen
p-Nitrobenzoat-Derivat durch saure Hydrolyse mit Salzsäure
oder Schwefelsäure oder durch basische Hydrolyse mit Kaliumhydroxid
und anschließendem Waschen mit gesättigter, wäßriger
Kochsalzlösung, Extraktion mit Dichlormethan, erneutem
Waschen und Destillation ein reines Razemat gewinnt.
3. Arzneimittel, enthaltend eine
Verbindung der Formel II oder ein Gemisch der zwei Razemate
oder eines der Razemate in reinem Zustand, gegebenenfalls
im Gemisch mit einem pharmakologisch verträglichen
Träger.
4. Arzneimittel nach Anspruch 3, zusätzlich Verbindungen
der Formeln
und eines Razemats enthaltend, wobei die Verbindungen
I, II und III in einem Verhältnis von 13 : 60 : 27
vorliegen.
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