DE2254671C3 - Cymarol-Acetale und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Cymarol-Acetale und Verfahren zu deren Herstellung

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DE2254671C3 DE19722254671 DE2254671A DE2254671C3 DE 2254671 C3 DE2254671 C3 DE 2254671C3 DE 19722254671 DE19722254671 DE 19722254671 DE 2254671 A DE2254671 A DE 2254671A DE 2254671 C3 DE2254671 C3 DE 2254671C3
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Johannes DipL-Chem. Dr.rer.nat 7806 Wittental; Satzinger Gerhard Dipl.-Chem. Dr.rer.nat 7809 Denzlingen Hartenstein
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Gödecke AG, 1000 Berlin
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Description

CH3
Gegenstand des Hauptpatents 21 05 386 sind Verbin-(HI) 15 düngen der allgemeinen Formel I
OCH3
worin entweder R2 Wasserstoff und R3 einen niederen, ggf. durch Methoxy oder Äthoxy substituierten Alkylrest mit ] —3 C-Atomen oder R2 Methyl oder Äthyl und R3 Äthyl bedeuten, oder R2 und R3 zusammen mit dem gemeinsamen C-Atom einen Cyclopentyliden-, Cyclohexyliden- oder Cycloheptylidenrest bilden können.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Cymarol der Formel IV
40
CH3
(IV)
OH
OCH,
mit einem Überschuß eines Dialkylacetals der allgemeinen Formel V
55
C(OR4I2
(V)
worin R2 und R3 die obengenannte Bedeutung haben und R4 einen niederen Alkylrest darstellt, in einem inerten organischen Lösungsmittel in Gegenwart einer als Katalysator wirkenden Säure bei Temperaturen zwischen — 150C und der Siedetemperatur des Gemisches, vorzugsweise bei Raumtemperatur, umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn-
H1C
|O
R1-O
Ov/
OH
Me
worin Ri Wasserstoff, einen Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Acyl-, Aroyl-, einen gegebenenfalls substituierten Tetrahydropyranosyl- oder einen gegebenenfalls substituierten Glykosylrest darstellt und Me die Methylgruppe bedeutet.
Gegenstand des Hauptpatents 21 06 386 ist ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel II
45
R1-O
worin Ri wie eingangs definiert ist, mit einem Überschuß von 2,2-Dimethoxypropan in einem inerten organischen Lösungsmittel in Gegenwart einer als Katalysator wirkenden Säure, vorzugsweise von p-Toluolsulfonsäure, bei Temperaturen zwischen O und + 75°, vorzugsweise bei Raumtemperatur, umsetzt und gewünschtenfalls, sofern der Rest Ri über geeignete funktionelle Gruppen verfügt, nachträglich nach an sich bekannten Methoden alkyliert oder acyliert oder, falls der Rest Ri Acetatgruppen aufweist, diese mit methanolischem Ammoniak verseift.
In der Behandlung von dekompensierten Herzkranken nehmen die Strophanthine wegen ihres raschen Wirkungseintritts, ihrer guten Steuerbarkeit und Ver-
träglichkeit eine zentrale Stellung ein. Eine orale Therapie mit Strophanthin ist wegen der unzureichenden und schwankenden enteralen Resorption allerdings fragwürdig. Zwar wurde in k-Strophanthin-« (Cymarin) und in dem verwandten Cymarol (vgl. z. B. H. F i e h r ϊ η g et aL, Dtsch. Gesundheitsw. 25, 287 [1970]) Strophanthin-Glykoside gefunden, die eine höhere und einheitlichere orale Wirksamkeit besitzen, doch läßt ihre immer noch unbefriedigende enterale Resorption wegen der dadurch bedingten hohen täglichen Erhaltungsdosis allein schon aus ökonomischen Gründen zu wünschen übrig.
In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens der Hauptanmeldung wurde festgestellt, daß die Cyraarolacetale der allgemeinen Formel HI eine gegenüber Cymarin bzw. Cymarol erhöhte relative enterale Wirksamkeit aufweisen und deshalb insbesondere zur oralen Therapie der Herzinsuffizienz geeignet sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Cymarolacetale der allgemeinen Formel III
nen Formel V
C(OR4J2
HO
(III)
OCH3
worin entweder R2 Wasserstoff und R3 einen niederen, ggf. durch Methoxy oder Äthoxy substituierten Alkylrest mit 1 -3 C-Atomen oder R2 Methyl oder Äthyl und R3 Äthyl bedeuten, oder R2 und R3 zusammen mit dem gemeinsamen C-Atom einen Cyclopentyliden-, Cyclohexyliden- oder Cycloheptylidenrest bilden können.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel III, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Cymarol (Formel IV)
On/
HO
(IV)
OH
OCH1 mit einem Überschuß eines Dialkylacetals der allgemei worin R2 und R3 die obengenannte Bedeutung haben und R4 einen niederen Alkylrest darstellt, in einem inerten organischen Lösungsmittel in Gegenwart einer als Katalysator wirkenden Säure, bei Temperaturen zwischen —15" C und der Siedetemperatur des Gemi sches, vorzugsweise bei Raumtemperatur, umsetzt
Niedere Alkylreste sind insbesondere Methyl, Äthyl, Propyl. Als Dialkylacetale kommen für die Umsetzung vorzugsweise die Dimethyl- oder Diäthylacetale von Acetaldehyd, Methoxy- oder Äthoxyacetaldehyd, Pro pionaldehyd, Butyraldehyd, Isobutyraldehyd, Methyl ethylketon, Diäthylketon, Cyclopentanon, Cyclohexanon, Cycloheptanon in Frage.
Für die Umsetzung werden vorzugsweise aprotische Lösungsmittel wie Chloroform, Dioxan, Tetrahydrofu ran, Dimethylformamid verwendet.
Als saure Katalysatoren sind anorganische oder starke organische Säuren geeignet wie beispielsweise ätherischer Chlorwasserstoff, konz. Schwefelsäure, 70%ige Perchlorsäure, Methansulfonsäure, p-Toluolsul fonsäure oder Sulfonsäuren in Form von Ionenaustau scherharzen. Die Konzentration ist dabei so zu bemessen, daß eine Eliminierung der tertiären Hydroxylgruppen und/oder eine Abspaltung des säurelabilen Cymarosylrestes vermieden werden. Zweckmäßiger weise arbeitet man bei einer Säurekonzentration von 0,05 bis 1%, vorzugsweise bei 0,5%. Insbesondere verwendet man p-ToluoIsulfonsäure-monohydrat in einer Menge von 1 bis 10%, bezogen auf Cymarol.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Cymarol wird
vorteilhaft aus Cymarin durch Reduktion mittels komplexer Metallhydride nach literaturbekannten Verfahren (vgl. K.-H. S e g e 1, J. prakt. Chem. 13,152 [1961]) hergestellt Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgt in üblicher Weise durch Neutralisation mit wäßriger NaHCCh- oder Na2CO3-Lösung und Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel. Die Verfahrensprodukte können entweder durch Chromatographie, beispielsweise an Silicagel oder Aluminiumoxid, und/oder direkte Kristallisation isoliert werden.
Aus der allgemeinen Formel III ist ersichtlich, daß an dem Acetal-C-Atom, sofern R2 verschieden von R3 ist, eine Stereoisomerie möglich ist. Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen kann es sich daher um Isomeren- gemische handeln.
Die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltenen Verbindungen weisen wertvolle pharmakologische Eigenschaften auf. Insbesondere üben sie auf den Herzmuskel verschiedener Säugetierarten eine positiv-inotrope Wirkung aus und zeigen eine gegenüber Cymarin/Cymarol erhöhte enterale Wirksamkeit. Sie können in Form oraler Arzneimittel oder als Injektionspräparate für die Herz- und Kreislauftherapie verwendet werden. Dazu werden sie mit den in der galenischen Pharmazie gebräuchlichen Träger- und Hilfsstoffen verarbtitet und dann in an sich bekannter Weise in die letztlich gewünschte Darreichungsform übergeführt. Als solche kommen Tabletten, Dragees,
Kapseln, Suppositorien, Tropfen und Ampullen in Frage.
Größe und Häufigkeit der Dosierung richten sich nach dem Schweregrad des Krankheitsfalles und dem individuellen Glykosidbedarf des Patienten. Als Dosis werden 0,1 bis 1,0 mg Wirkstoff empfohlen.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Herstellungsweise der erfindungsgemäßen Verbindungen erläutern. Die IR-, UV- und PMR-Spektren der Verbindungen stehen mit der angenommenen Struktur im Einklang. ι ο
Beispiel 1 5,19-O-Äthyliden-cymarol
Variante a
550 mg Cymarol werden in 9 ml wasserfreiem Dioxan gelöst und mit ImI 1,1-Diäthoxyäthan und 40 mg p-Toluolsulfonsäure-monohydrat versetzt Man läßt 45 Min. bei Raumtemperatur rühren, neutralisiert mit 5%iger wäßriger NaHCO3-Lösung und extrahiert erschöpfend mit Chloroform. Nach Trocknen über Na2SO4, Filtrieren und Eindampfen i.V. wird der erhaltene Rückstand an Silicagel chromatographiert. Eluieren mit Chloroform ergibt 503 mg weißen Schaum, der aus Pyridin/Äther zur Kristallisation gebracht wird. Ausbeute:330 mg, Fp. 140- 142°C. C32H48O9 · H2O
Berechnet: C 64,63, H 8,47, 0 26,90%; Gefunden: C 64,74, H 8,07, O 27,15% Variante b Jo
55 mg Cymarol werden in 9 ml Tetrahydrofuran gelöst und mit 1 ml 1,1-Diäthoxyäthan versetzt Unter Eiskühlung und Feuchtigkeitsausschluß gibt man 250 μΙ einer 1 N-ätherischen Chlorwasserstoff-Lösung zu. Man läßt 30 Minuten bei 0°C rühren, neutralisiert mit 5%iger wäßriger Natriumbicarbonat-Lösung und arbeitet wie oben beschrieben auf. Ausbeute: 20 mg 5,19-O-Äthyliden-cymarol.
Variante c
Eine Lösung von 55 mg Cymarol in 9 ml Tetrahydrofuran wird bei 00C mit 1 ml 1,1-Diäthoxyäthan und 5 mg eines makroretikulären Kationenaustauschers mit SuI-fonsäuregruppen (Amberlyt-15·) in der HMonenform versetzt Man läßt 30 Minuten bei 0°C rühren, filtriert vom Katalysator ab und dampft im Vakuum ein. Nach Chromatographie und Kristallisation aus Pyridin/Äther erhält man 23 vng 5,19-O-Äthyliden-cymarol. Beispiel 2 5,19-O-Propyliden-cymarol
In Analogie zur Arbeitsweise gemäß Beispiel 1 werden 550 mg Cymarol in 9 ml Dioxan mit 1 ml 1,1-Diäthoxypropan und 40 mg p-Toluolsulfonsäuremonohydrat umgesetzt und aufgearbeitet Man erhält nach Kristallisation aus Pyridin/Äther 276 mg Produkt vom Fp.206-212°C. C33H50Of, - 1/2 H2O
Berechnet: C 66,09, H 8,57, O 25,34%; Gefunden: C 66,10, H 8,49, O 253%.
Beispiel 3 5,19-O-Butyliden-cymarol
In analoger Weise werden 550 mg Cymarol in 9 ml Dioxan mit ImI 1,1-Dimethoxybutan und 40 mg p-Toluolsulfonsäure-monohydrat umgesetzt Nach entsprechender Aufarbeitung kristallisieren 310 mg Produkt aus Pyridin/Äther. Fp. 215- 2200C. C34H52O9
Berechnet: C 67,52, H 8,66, O 23,82% Gefunden: C 67,78, H 8,85, O 23,58%.
Beispiel 4 5,19-O-sek. Butyliden-cymarol
Die zu Beispiel 1 analoge Umsetzung von 550 mg Cymarol mit 2,2-Diäthoxybutan liefert nach entsprechender Aufarbeitung des Reaktionsgemisches 514 mg Produkt als DC-homogenes, amorphes Pulver, das aus Pyrindin/Äther 200 mg farblose Kristalle ergibt Fp. 226-240°C. C34Hs2O9
Berechnet: C 67,52, H 8,66, O 23,81%; Gefunden: C 67,74, H 8,54, O 23,81%.
Beispiel 5 S^-O-Cyclohexyliden-cymarol
In Analogie zu den vorstehend beschriebenen Beispielen werden 550 mg Cymarol mit 1,1-Diäthoxycyclohexan umgesetzt. Nach üblicher Aufarbeitung kann das Rohprodukt direkt aus Methanol kristallisiert werden. Ausbeute 490 mg. Fp. 240 - 250° C. C36H54O9
Berechnet: C 68,55, H 8,63, O 22,83%. Gefunden: C 68,64, H 8,73, O 22,67%.
40

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    1. CymarolacetaJe der allgemeinen Formel III
    H3C
    Ov/
    zeichnet, daß als Säure vorzugsweise p-Toluolsulfonsäure verwendet wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Säurekonzentration von 0,05 bis 1%, vorzugsweise von 0,5% gewählt wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß p-Toluolsulfonsäure in einer Konzentration von 1 bis 10%, bezogen auf Cymarol, verwendet wird.
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DE2254671B2 DE2254671B2 (de) 1977-06-16
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