DE3416387C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Spulentrageinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Anwendungszweck der erfindungsgemäßen Spulentrageinrichtung ist das Transportieren von an einer Spinnmaschine abgenomme­ nen, voll bewickelten großen Spulen zu einer Wickelmaschine.

Üblicherweise wird ein an einer Spinnmaschine, insbesondere einer Ringspinnmaschine gesponnener Faden auf eine Spule aufgewickelt, die dann von der Spinnmaschine abgenommen und als sogenannter Feinspinnkops einer Spulstelle einer Wickel­ maschine zugeführt wird, an der der Faden auf eine Spule vorbestimmter Form und in vorbestimmter Menge aufgespult wird, wobei fehlerhafte Stellen des Fadens entfernt werden. Da die Fadenmenge auf einem einzigen Kops relativ klein ist, werden die Fäden mehrerer Kopse auf eine einzige Spule um­ gewickelt. Demgemäß findet an der Wickelmaschine ein häufiges Einsetzen neuer Kopse statt. Es ist erstrebenswert, daß unmittelbar nach dem Abspulen des Fadens eines Kopses ein neuer Kops in die Spulstelle eingesetzt werden kann.

Die DE-OS 32 13 253 beschreibt eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Beliefern eines Spulautomaten mit Kopsen, mit einer Fördereinrichtung zum Zubringen der Kopse an die jeweiligen Spulstellen. Vorge­ sehen sind als Teller bezeichnete Trageinrichtungen für die einzelnen Kopse, die zusammen mit den Kopsen von der Förder­ einrichtung die jeweiligen Spulstellen zubringbar sind, an denen jeweils einer der Teller zusammen mit dem Kops in die Spulstelle eingeführt und einer Abspulstelle zugeleitet wird, an der der Kops während des Abspulens des Fadens auf dem Teller verbleibt. Die Teller bestehen jeweils aus einer auf ein Förderband aufstellbaren scheibenartigen Grundplatte, einer auf der Oberseite der Grundplatte ausgebildeten scheibenartigen Stützplatte und einem senkrecht aus der Mitte der Stützplatte heraus­ ragenden Zapfen, auf den der Kops aufsetzbar ist. An der Unterseite der Grundplatte ist eine sich bis in das Innere des Zapfens erstreckende Bohrung und am oberen Ende des Zapfens eine sich in Form einer Durchbohrung bis zum hohlen Inneren des Zapfens erstreckende Luftstrahldüse ausgebildet. Unterhalb der Abspulstelle jeder Spulstelle ist eine Luftstrahldüse angeordnet, durch die Luft durch die Axialbohrung der Grundplatte und durch die Luftstrahl­ düse des Zapfens in den axialen Hohlraum der Hülse des Kopses einblasbar ist, so daß das vorher vom Kops abge­ zogene und von oben in den axialen Hohlraum innerhalb der Kopshülse eingeführte Fadenende, das in den Hohlraum hineinhängt, vom Luftstrom nach oben herausgeblasen und von einem in Wartestellung befindlichen schwenkbaren Saug­ rohr der Spulstelle angesaugt und einer Fadenverbindeein­ richtung zugeführt werden kann, an der das Fadenende mit dem von einer Auflaufspule kommenden Faden verbunden wird. Bei der Verwendung dieser Trageinrichtung kommen die Faden­ lagen der Kopse nicht in Berührung mit denen anderer Kopse oder mit Flächen von Kopsbehältern oder der Förderein­ richtung, so daß eine Beschädigung der Fadenlagen ver­ mieden wird.

Anders als ein Feinspinnkops ist jedoch eine von einer Rotor-Offenendspinnmaschine, einer mit wirbelnder Luft­ strömung arbeitenden pneumatischen Spinnmaschine oder einer ähnlichen Spinnmaschine abgenommene Spule mit einer größeren Fadenmenge versehen und wird somit als große Spule bezeichnet. Der Durchmesser einer derartigen großen Spule kann das Mehrfache und bis zum Zehnfachen des Durchmessers eines an einer Ringspinnmaschine erhaltenen Kopses betragen.

Der Faden einer großen Spule ist relativ dick und von relativ großer Masse, so daß in einer üblichen Anlage wie der vor­ stehend beschriebenen, in der zum Transport der Spule das Fadenende von oben in den leeren Hohlraum der auf einen nur kurzen Zapfen aufgesetzten Spulenhülse eingeführt und an der Abspulstelle das innerhalb der Spulenhülse herabhängende Fadenende mittels eines Luftstromes aus der Spulenhülse nach oben herausgeblasen wird, nicht gewährleistet ist, daß das Fadenende die Saugöffnung des Saugrohres erreicht, oder daß das Fadenende aufgrund des großen Durchmessers der Spule und der Spulenhülse in die richtige Richtung geblasen wird. Folglich wird das Fadenende nicht immer vom Saugrohr erfaßt.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spulentrageinrichtung der gattungsgemäßen Art zur Verwendung mit einer von einer Rotor-Offenendspinnmaschine, einer pneumatischen Spinnma­ schine oder einer ähnlichen Spinnmaschine abgenommenen großen Spule in der Weise auszugestalten, daß an einer Abspulstelle einer Spulstelle einer Wickelmaschine das Ende des von der Spule abzuwickelnden Fadens mittels eines Luft­ stromes in zuverlässiger Weise nach oben getragen wird und einem oberhalb der Abspulstelle bereitstehenden Saugrohr der Spul­ stelle zuführbar ist.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.

Die Spulen werden jeweils mittels eines mit einem Zapfen versehenen Tellers, der unabhängig von den anderen Tellern transportierbar ist, entlang einer Spulenzulieferbahn befördert. Jede Spule ist aufrechtstehend auf den Zapfen des Tellers aufgesetzt. Erfindungsgemäß umfaßt jeder Teller eine Fadenführung, an der das Ende des von der Spule abgezogenen Fadens befestigbar ist. Die Fadenführung ist in der Weise in der Mitte des Zapfens des Tellers an­ geordnet, daß sie nach oben aus dem Zapfen herausragt, wobei das Fadenende am herausragenden Teil der Fadenführung befestigbar ist.

Anhand der Figur, die einen Senkrechtquerschnitt durch eine erfindungsgemäße Spulentrageinrichtung zeigt, wird die Er­ findung an einer bevorzugten Ausführungsform näher erläutert.

Ein in der Figur dargestellter Teller 9 umfaßt eine scheiben­ förmige Grundplatte 10 und einen Zapfen 12, der zylinder­ förmig ausgebildet und mittels Schraubbolzen 11 oder durch Schweißen oder auf andere Weise in der Mitte der Oberseite der Grundplatte 10 befestigt ist und sich in Richtung senk­ recht nach oben erstreckt. Der Zapfen 12 ist mit einer axialen Bohrung 13 versehen, in die eine Fadenführung 14 eingesetzt ist, die entlang der Bohrung 13 in senkrechter Richtung, d. h. aufwärts und abwärts bewegbar ist. Die scheibenförmige Grundplatte 10 weist einen Durchmesser auf, der mindestens größer ist, als der mögliche Maximal­ durchmesser einer auf den Teller 9 aufzusetzenden, voll bewickelten Spule P. Der Durchmesser des Zapfens 12 ist ausreichend groß, so daß eine Spulenhülse 15 einer Spule P gleitend auf den Zapfen 12 aufsetzbar oder aufsteckbar ist. Die Gesamthöhe des senkrechten Zapfens 12 ist im wesentlichen gleich der Höhe, d. h. der Axiallänge, der senkrecht stehenden Spule P.

Wie aus der Figur ersichtlich ist, kann der Zapfen 12 in einen kreisrunden Ausschnitt in der Mitte der Ober­ seite der Grundplatte 10 eingesetzt sein, wobei der Durchmesser des kreisrunden Ausschnittes größer als der Durchmesser des Zapfens ist, so daß das Basisende des Zapfens 12 von einer Nut umgeben ist, in der das untere Ende der Spulenhülse 15 aufnehmbar ist. Die axiale Bohrung 13 ist vom oberen Ende des Zapfens 12 bis zum unteren Ende des Zapfens 12 hindurchgeführt. Die Grundplatte 10 ist in ihrer Mitte mit einer Durchbohrung oder Öffnung versehen. Die in die axiale Bohrung 13 eingesetzte Fadenführung 14 ist mittels von unterhalb der Grundplatte 10 in die Bohrung 13 eingestrahlter Druckluft 72 in Richtung nach oben beweg­ bar. Die Fadenführung umfaßt einen langgestreckten Stab 16, mit einem an seinem unteren Ende befestigten Kolben 17 und einem an seinem oberen Ende vorgesehenen Fadenhalter 18, mittels dem das Fadenende Y 1 der Spule P an der Faden­ führung 14 befestigbar ist. Der Fadenhalter 18 kann z. B. die Form einer Bürste, eines Filzstückes usw. aufweisen. In der Nähe der oberen und unteren Enden der Bohrung 13 des Zapfens 12 sind ein oberer Anschlag 19 bzw. ein unterer Anschlag 20 befestigt, die die Bewegung der Fadenführung 14 begrenzen. Das obere Ende der Fadenführung 14 mit dem Fadenhalter 18 befindet sich außerhalb der Bohrung 13 des Zapfens 12. Die Fadenführung 14 ist von ausreichender Länge, so daß in ihrer oberen Stellung 14 a, in der die Fadenführung 14 in maximaler Länge aus dem Zapfen 12 herausragt, der am oberen Ende der Fadenführung 14 vorgesehene Fadenhalter 18 in der Nähe oder unterhalb der Saugöffnung eines bereit­ stehenden Saugrohres 21 einer Spulstelle liegt. In dieser Stellung der Fadenführung 14 kann das am Fadenhalter 18 befestigte Fadenende Y 1 durch die Saugwirkung des Saug­ rohres 21 vom Fadenhalter abgetrennt und in das Saug­ rohr 21 eingesaugt werden. Der Fadenhalter 18 muß somit ausgebildet sein, um dieses Abtrennen zu gestatten. Ist der obere Anschlag 19 in Form eines Rohrstückes oder einer Hülse ausgebildet, das bzw. die in das obere Ende der axialen Bohrung 13 des Zapfens 12 einschraubbar ist, dann läßt sich die Lage des Anschlags 19 auf einfache Weise einstellen, so daß die in der oberen Stellung der Faden­ führung 14 aus dem Zapfen 12 herausragende Länge der Fadenführung 14 gemäß der Höhe der Saugöffnung des Saugrohres 21 der Spulstelle einstellbar ist.

Die Fadenführung 14 kann somit, wie vorstehend beschrieben, mittels der durch die Öffnung am unteren Ende der axialen Bohrung 13 in diese eingestrahlten Druckluft 72 aus dem oberen Ende des Zapfens 12 herausgetrieben werden. Die Fadenführung 14 kann nach dem Abstoppen der Zufuhr der Druckluft 72 aufgrund ihres Eigengewichtes in ihre Ausgangs­ lage zurückkehren. Es ist auch möglich, zwischen dem oberen Anschlag 19 und dem unteren Anschlag 20 eine den Stab 16 umgebende Schraubenfeder vorzusehen, die mit ihrer anfäng­ lichen Schubkraft die Rückkehr der Fadenführung 14 in ihre Ausgangsstellung fördert. In der Figur ist eine oberhalb der Abspulstelle an der Spulstelle angeordnete Fadenballon­ führung oder Fadenballondämmeinrichtung 58 dargestellt.

Befindet sich die Spule P an der Abspulstelle, wird die Fadenführung 14, an der das Fadenende Y 1 des von der Spule P abgezogenen Fadens befestigt ist, von der aus der Druck­ luftstrahldüse ausgestrahlten Druckluft angehoben und in ihre aus dem Zapfen 12 herausragende, in der Figur mit unterbrochenen Linien dargestellte Stellung 14 a verbracht. In dieser Stellung 14 a der Fadenführung 14 wird das Faden­ ende Y 1 von dem bereitstehenden Saugrohr 21 abgesaugt und festgehalten und vom Saugrohr 21 zu einem Knoter verbracht, in dem das Fadenende Y 1 mit dem Fadenende eines von einer Auflaufspule der Spulstelle abgezogenen Fadens verknotet wird. Danach kann der Wickelbetrieb wieder aufgenommen werden.

Claims (4)

1. Spulentrageinrichtung, die zusammen mit einer mit einem gesponnenen Faden bewickelten Spule auf einen Förderer aufstell­ bar und einer Abspulstelle einer Spulstelle zuführbar ist, bestehend aus einem Teller, der eine scheibenförmige Grund­ platte, die in ihrer Mitte mit einer Durchbohrung oder Öffnung versehen ist, und einen an der Grundplatte befestig­ ten, von deren Mitte senkrecht nach oben ragenden, eine axiale Bohrung aufweisenden Zapfen umfaßt, auf den die Spulenhülse der Spule gleitend aufsetzbar ist, wobei das Fadenende der zum Abwickeln des Fadens vorbereiteten Spule in der Weise festlegbar ist, daß an der Abspulstelle unter Anwendung von in die axiale Bohrung des Zapfens von unten eingestrahlter Druckluft das Fadenende nach oben einem bereitstehenden Saugrohr der Spulstelle zuführbar ist, das das Fadenende ansaugt und festhält, dadurch ge­ kennzeichnet, daß in die axiale Bohrung (13) des Zapfens (12) eine entlang der axialen Bohrung (13) in senkrechter Richtung bewegbare Fadenführung (14) einge­ setzt ist, die an ihrem oberen, außerhalb der Bohrung (13) befindlichen Ende einen Fadenhalter (18) zum Festhalten des Fadenendes (Y 1) des Fadens der Spule (P) aufweist und die mittels der in die Bohrung (13) des Zapfens (12) einge­ strahlten Druckluft (72) anhebbar ist, so daß in ihrer oberen Stellung der Fadenhalter (18) in der Nähe der Saug­ öffnung des Saugrohres (21) der Spulstelle liegt, und daß der Fadenhalter (18) so ausgebildet ist, daß das Fadenende (Y 1) vom Fadenhalter (18) durch die Saugwirkung des Saug­ rohres (21) abtrennbar ist.

2. Spulentrageinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführung (14) einen langgestreckten Stab (16), an dessen oberem Ende der Fadenhalter (18) vorgesehen ist, mit einem an seinem unteren Ende befestigten Kolben (17) umfaßt.

3. Spulentrageinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß in der Nähe des oberen und des unteren Endes der axialen Bohrung (13) des Zapfens (12) jeweils ein Anschlag (19 bzw. 20) vorge­ sehen ist, der die Bewegung der Fadenführung (14) begrenzt.

4. Spulentrageinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Anschlag (19) in Form einer Hülse ausgebildet ist, die in das obere Ende der axialen Bohrung (13) einschraubbar ist, so daß die Lage des Anschlags (19) und die in der oberen Stellung der Faden­ führung (14) aus dem Zapfen (12) herausragende Länge der Fadenführung (14) einstellbar ist.