DE3415411C2 - Verfahren zum Verbrennen von Kot - Google Patents
Verfahren zum Verbrennen von KotInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbrennen
von Kot, bei dem dieser gerührt und mit Luft durchsetzt wird.
Bei bekannten Verfahren dieser Art liegt die Menge an eingeblasener
Luft zwischen der zweifachen und der zweieinhalbfachen
Menge derjenigen Menge, die theoretisch zum Verbrennen
des Kotes erforderlich ist. Dabei entstehen Temperaturen von
über 1200°C, was zur Folge hat, daß Klumpen aus Schlacke gebildet
werden. Diese können nicht bzw. nur schwer zerkleinert
bzw. weiter verbrannt werden. Hinzu kommt, daß sie die Verbrennung
des übrigen Materials behindern. Die Verbrennung ist
also relativ unvollständig, und der Verbrennungsprozeß läuft
ungleichmäßig ab.
Wird andererseits weniger Luft eingeleitet, um die Bildung von
Schlackenklumpen zu reduzieren, wird das Material noch mehr
überhitzt, da die Kühlwirkung durch die Luft verringert ist.
Die Folge davon ist, daß sich Schlacke über dem gesamten Bodenbereich
bildet. Anstelle die Schlackemenge zu verringern,
wird sie also vergrößert. Außerdem ist ein gleichmäßiger Betrieb
über längere Zeit nur schwer zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verbrennung des
Kotes so zu führen, daß sich keine Schlacke bildet und die
Verbrennung so gleichmäßig wie möglich erfolgt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kot
vor dem Verbrennen vorgetrocknet wird und die Luftmenge zwischen
der Hälfte und der ganzen Menge liegt, die theoretisch
zum Verbrennen des Kotes erforderlich ist.
Auf diese Weise wird erreicht, daß der Kot sanft bzw. langsam
verbrennt derart, daß sich keine Schlacke bilden kann und der
Kot gleichmäßig und vollständig zu Asche verbrennt. Die reduzierbaren
abströmenden Gase aus der Verbrennung werden erfindungsgemäß
mit Luft vermischt und einer zweiten Verbrennung
zugeführt.
Es sei erwähnt, daß es auch schon bekannt ist, Abfallstoffe,
die nicht Kot sind, zu verbrennen (DE-AS 26 25 055, DE-OS 24 19 586,
GB-PS 13 03 402). Abgesehen von dem zu verbrennenden
Material sind bei diesem Verfahren auch die Verfahrensschritte
teilweise andere.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
Zeichnung. Darin zeigt
Fig. 1 schematisch eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 in Perspektive einen Brennofen, wobei gewisse Teile
herausgeschnitten sind,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch den Ofen gemäß Fig. 2,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch einen anderen Ofen,
Fig. 5 eine Einzelheit in vergrößertem Maßstab,
Fig. 6 einen Schnitt durch die Auslaß-Öffnung der Ausführungsform
gemäß Fig. 5 und
Fig. 7 einen Vertikalschnitt einer weiteren Ausführungsform
des Ofens.
Fig. 1 zeigt eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Diese besteht aus einem Trockner 1, einem
ersten Becken 2, einem Ofen 3 und einem zweiten Becken 4.
Der Trockner ist von üblicher Bauart, z. B. ist er von der
Art eines sich drehenden Zylinders. Der Kot, der in dem
Trockner 1 vorgetrocknet worden ist, wird in das erste
Becken 2 gefüllt, um dort zwischenzeitlich zu lagern.
Aus dem Becken 2 wird eine
bestimmte Menge des Kotes jeweils zu einer bestimmten Zeit in
den Ofen 3 gefüllt, in dem der Kot zu Asche verbrannt wird. Die
Asche gelangt von dem Boden 22 des Ofens 3 nach außen und
wird dann in das zweite Becken 4 geleitet. Ein hochfeuchtes
Gas mit wenig Sauerstoff wird aus dem Trockner 1 teilweise in
den Ofen 3 geleitet und mischt sich dort mit einem reduzierbaren,
ausströmenden Gas, das während der Verbrennung entsteht,
zum Zwecke einer weiteren Verbrennung. Ein Teil des Gases, das
aus dem Ofen 3 ausströmt, wird in den Trockner 1 als Heizmedium
zurückgeleitet.
Wie sich aus den Fig. 2 und 3 ergibt, weist der Ofen 3 ein Gehäuse
5 auf, das in einem Horizontalschnitt kreisförmig ist
und oben eine Ausström-Öffnung 6 besitzt. Ferner ist ein Hilfsbrenner
7, ein Organ 8 zum Einführen des trocknen Kotes M in
den Brenner 3 und ein Ausgang 9 vorgesehen, durch den die Asche
aus dem Ofen 3 austreten kann.
Der Ofen 3 bsitzt Rührorgane, die dafür sorgen, daß der Kot M
sich nicht verklumpt bzw. absetzt. Die Rührorgane dienen ferner
dazu, den Kot mit Luft in Verbindung zu bringen, so daß eine
gleichförmige und einwandfreie Verbrennung erfolgt. Die Rührorgane
weisen eine hohle Drehwelle 10 auf, die sich in der
Mitte durch den Boden 22 in das Innere des Ofens 3 erstreckt.
Ferner sind zwei oder mehr als zwei hohle Flügel 11 vorgesehen,
die sich in radialer Richtung vom oberen Ende der Welle 10 her
erstrecken. Jeder Flügel 11 besitzt mehrere Arme 12, die sich
von dem Flügel nach unten erstrecken und kurz über dem Boden 22
enden. Die Welle 10 wird von einem Motor 15 angetrieben. Ein
Gebläse 13 sitzt am unteren Ende der Welle 10. Durch dieses
wird sanft Luft durch Öffnungen 14 in die Arme 12 geblasen,
die dann in den Kot M eindringt. Die Menge an Luft, die durchgeblasen
wird, entspricht der Hälfte der geforderten Menge oder
ist gleich dieser Menge.
Das Gehäuse 5 des Ofens 3 hat in seinem zylindrischen Teil mehrere
Öffnungen 16, die einen Abstand von 200 bis 400 mm von der
Oberfläche der Aschenschicht haben. Der Abstand der Löcher in
peripherer Richtung liegt zwischen 40 und 60 Grad. Ein Gebläse
18 (Fig. 1) ist mit den Öffnungen 16 über eine Leitung 17
verbunden, so daß Gas aus dem Trockner 1 in den Ofen 3 für eine
weitere Verbrennung eintreten kann. Da das ausströmende Gas aus
dem Trockner 1 zu einer zweiten Verbrennung verwendet wird, werden
unbrennbare und riechende Gase in diesem Ausström-Gas eliminiert.
Über dem Boden 22 des Ofens 3 liegt eine Schicht S aus Sand und/
oder kleinen Steinen, wobei die Dicke der Schicht S größer als
die größte Höhe von Schlackenstücken ist, die in dem Ofen 3 erzeugt
werden bzw. von festen Teilen ist, die in dem Kot M enthalten
sind. Wenn der Abstand zwischen dem Boden 22 des Ofens 3
und dem unteren Ende der Arme 12 klein wäre, bestünde die Gefahr,
daß die Schlackenstücke oder die erwähnten festen Teile
zwischen dem Boden 22 und den Armen 12 eingeklemmt werden, was
dazu führen würde, daß das Drehorgan angehalten würde. Die
Schicht S dient als scheinbarer Boden des Ofens und sorgt dafür,
daß der Kot und die festen Teile nicht den Rührer anhalten
können. Die Schicht S ermöglicht es ferner, daß die unteren
Enden der Arme 12 Kontakt mit dieser Schicht haben bzw. in diese
eindringen, so daß alle Teile des Kotes gerührt bzw. mit
Luft versorgt werden. Auf diese Weise wird eine gleichförmige
Verbrennung bewirkt. Die Temperatur der Schicht S erreicht mehrere
hundert Grad C. Die Schicht S hat zur Folge, daß Änderungen
in der Temperatur und in der Beladung absorbiert werden,
so daß eine gleichmäßige, stabile Verbrennung garantiert ist.
Die Temperatur kann aufgrund der Menge, die eingegeben wird, aufgrund
des Wassergehaltes und aufgrund des spezifischen Wärmegehaltes
des Kotes schwanken. Die Schicht S dient schließlich
als thermischer Isolator, so daß der Boden 22 des Ofens 3
daran gehindert wird, sich zu überhitzen. Die Mittel, um das
zu verhindern, können infolgedessen reduziert werden.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, wird der Kot zunächst in den Trockner
1 eingeführt. Außerdem gelangt in den Trockner 1 zugleich
ein Heizmedium, nämlich vorgeheizte Frischluft und ein Gas
hoher Temperatur, das von dem Brenner 3 stammt. Durch dieses
Heizmedium wird der Kot getrocknet. Der getrocknete Kot wird
dann zu dem Becken 2 geführt, wo er zeitweilig gelagert wird.
Eine bestimmte Menge des getrockneten Kotes M (Fig. 3) wird
in den Ofen 3 eingeführt. Zur selben Zeit strömt eine bestimmte
Menge Luft ein, die dann aus den Öffnungen 14 der Arme 12
austritt und in den Kot M gelangt. Zugleich dreht sich die
Welle 10, so daß der Kot M durch die Arme 12 gerührt wird. Der
Kot M wird also völlig verrührt und mit Luft vermischt.
Aus dem Trockner 1 strömt ein Gas, das sehr feucht ist (0,1
bis 0,5 kg H₂O/kg trockener Luft) und eine geringe Sauerstoffkonzentration
besitzt (13 bis 17%). Dieses Gas wird in den
Kot M, der sich in dem Ofen 3 befindet, über die Öffnungen 16
eingeführt. Der Kot brennt infolgedessen langsam ab, ohne daß
sich Schlacken bilden. Der Kot M zerfällt völlig in eine
gleichförmige Asche. Außerdem wird eine wirksamere Verbrennung
bewirkt als in dem bekannten Fall, bei dem eine übermäßige
Menge an Luft eingegeben wird.
Das reduzierbare Gas, das sich während der Verbrennung entwickelt
hat, wird aus dem Ofen 3 entfernt. Ein Teil desselben
verläßt diesen in die Außenluft, während ein Teil zu dem
Trockner 1 als Heizmedium zurückgeführt wird.
Da der Kot langsam verbrannt wird, wobei eine Luftmenge verbraucht
wird, die von der Hälfte bis zu der theoretisch geforderten
Soll-Menge reicht, erfolgt die Verbrennung bei einer
Temperatur, die weit unter der Temperatur liegt, bei der
sich Schlacken bilden. Unter diesen Bedingungen bleibt der
Kot in einer lockeren, pulvrigen Form und wird auf diese Weise
zu Asche verbrannt. Die Bereiche des Kotes, die der Luft ausgesetzt
sind, bleiben also extrem groß während der ganzen Verbrennung.
Infolgedessen ist es möglich, den Kot außerordentlich
wirksam zu verbrennen.
Fig. 4 zeigt eine andere Ofenausbildung. Diese ist mit 3′ bezeichnet.
Sie besitzt mehrere Düsen 24, die durch Öffnungen 23
im Boden 22 in die Schicht S ragen. Die Düsen 24 sind über
eine Leitung 25 mit einem Gebläse 26 verbunden. Über sie kann
das Gas, welches von dem Trockner 1 kommt, in die Schicht S
eintreten. Diese Anordnung erleichtert es, den Kot der Luft
auszusetzen, so daß die Bildung von Schlacke verringert wird
und eine gleichförmige und wirkungsvolle Verbrennung garantiert
ist.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine andere Ausführungsform der
Erfindung, bei der das untere Ende des Aschenausgangs 9 intermittierend
mittels einer Platte 27 verschlossen wird. Die
Platte 27 wird von einem Luftdruckzylinder 29 angetrieben. Sie
dreht sich intermittierend über einen bestimmten Winkel um
eine Welle 28. Die Asche staut sich periodisch in dem Ausgang
9 und fließt dann ebenfalls periodisch aus dem Ausgang 9 heraus.
Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß unvollständig verbranntes
Material, welches in den Ausgang gefallen ist, dort weiter vollständig
verbrennen kann, bevor es ausfließt. In der Ausführungsform
gemäß Fig. 7 wird die Asche intermittierend oder
kontinuierlich mittels eines Schraubenförderers ausgeworfen.
Wenn der Kot, der zu verbrennen ist, in schlammiger Form vorliegt,
also viel Wasser enthält, ist es zweckmäßig, daß ein
Teil der Asche mit dem frischen Kot vermischt wird. Diese Mischung
enthält weniger Wasser und tendiert dazu, zu dispergieren,
so daß sie leicht verbrennt. Das ist teilweise darauf
zurückzuführen, daß ein Teil des Wassers in dem Kot verdampft
aufgrund der Wärme, die in der zugeführten Asche ist. Ein anderer
Teil des Wassers in dem Kot wird in die zugeführte Asche
übertragen.
Claims (15)
1. Verfahren zum Verbrennen von Kot, bei dem dieser gerührt
und mit Luft durchsetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kot vor dem Verbrennen vorgetrocknet wird und die Luftmenge
zwischen der Hälfte und der ganzen Menge liegt, die theoretisch
zum Verbrennen des Kotes erforderlich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
reduzierbaren abströmenden Gase aus der Verbrennung mit Luft
vermischt und einer zweiten Verbrennung zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kot mit mindestens einem Rührarm gerührt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luft aus dem (den) Rührarm(en) in den
Kot strömt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Trockner (1)
zum Vortrocknen des Kotes und einen zylinderförmigen Ofen (3)
zur Verbrennung des Kotes, in den der vorgetrocknete Kot geleitet
wird, durch erste über den Umfang verteilte Löcher
(16) im Mantel des Ofens (3), durch ein erstes Gebläse (18),
das mit den ersten Löchern (16) verbunden ist und durch diese
Luft in und/oder über den Kot bläst, durch Organe (10, 11, 12)
zum Rühren des Kotes, bestehend aus einer vertikalen, hohlen
Drehwelle (10), die in der Mitte des Ofens (3) durch den Boden
desselben nach innen ragt, aus wenigstens zwei vom oberen
Ende der Welle (10) radial abragenden, hohlen Flügeln (11)
und aus mehreren hohlen Rührarmen (12), die parallel nach
unten von den Flügeln (11) abragen, kurz über dem Boden des
Ofens (3) enden und dritte Löcher (14) aufweisen, und durch
ein zweites Gehäuse (13), das mit dem unteren Ende der Welle
(10) verbunden ist und Luft über die Welle (10), die Flügel
(11), die Arme (12) und die dritten Löcher (14) in den Kot
bläst.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet
durch zweite Lufteinführ-Löcher (23) im Boden des Ofens
(3).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichent, daß
das erste Gebläse (18) mit dem Vortrockner (1) verbunden ist
derart, daß das angesaugte Gas durch den Vortrockner strömt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sich auf dem Boden des Ofens (3) eine
Schicht (S) aus Sand und/oder kleinen Steinen befindet und
daß die Arme (12) kurz über der Oberseite dieser Schicht (S)
enden, diese berühren und/oder in diese hineinreichen.
9. Vorrichtung nach einem der Asnprüche 5 bis 8, gekennzeichnet
durch Düsen (24), die in den zweiten Löchern (23) im Boden
des Ofens (3) stecken, in die Schicht (S) ragen und mit
einem dritten Gebläse (26) zur Einleitung von Luft in die
Schicht (S) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, gekennzeichnet
durch einen Ascheauslaß (9) im Boden des Ofens (3),
insbesondere in dessen Zentrum.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch Mittel
(27, 29) zur periodischen Aschenentleerung.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aschenentleerung kontinuierlich erfolgt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine
von einem Druckluftzylinder (29) hin und her drehbar bewegte
Klappe (27).
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch einen
Schneckenförderer (30).
15. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
dieses Gas im Ofen (3) einer zweiten Verbrennung zugeführt
wird.
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