DE3414822A1 - Verfahren zur weiterverarbeitung von entschwefelungschlamm einer rauchgasentschwefelungsanlage - Google Patents
Verfahren zur weiterverarbeitung von entschwefelungschlamm einer rauchgasentschwefelungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Weiterverarbeitung von hauptsächlich Calciumsulfat und Waschflüssigkeit
enthaltendem Entschwefelungsschlamm einer Rauchgasentschwefelungsanlage, die mit einem Waschturm undeiner Oxidations
stufe arbeitet sowie mit einer Calciumverbindungen und/oder Calciumionen führenden Waschflüssigkeit betrieben wird, die aus den
Calciumverbindungen und/oder aus dem Rauchgas Verunreinigungen aufnimmt, wobei der Entschwefelungsschlamm entwässert und danach
mit Frischwasser in einer oder mehreren Waschstufen gewaschen wird, wobei fernerhin die Waschflüssigkeit, welche die genannten Verunreinigungen
aufweist, durch ein Neutralisationsmittel neutralisiert und die dabei ausfällbaren Verunreinigungen abgefiltert werden.
Die Entwässerung und der anschließende Waschvorgang können in einer Zentrifuge bzw. in einem Aggregat von Zentrifugen, insbesondere
aber auf einem Vakuumbandfilter durchgeführt werden. Die Verunreinigungen sind beispielsweise Silikate, Carbonate, Hydroxyde,
Kupferverbindungen, Zinkverbindungen u. dgl..
Im Rahmen der bekannten gattungsgemäßen Maßnahmen (DE-OS 31 29 878) wird die Waschflüssigkeit neutralisiert, nachdem sie bei der
Entwässerung bzw. in einer Waschstufe abgezogen wurde. Dabei entsteht ein Neutralisationsschlamm, für den besondere Deponieverhältnisse
gelten. Wird der Neutralisationsschlamm von der mitgeführten Flüssigkeit getrennt, so kann diese allerdings ohne weiteres
der Kanalisation zugeführt werden.
Bei einem anderen Verfahren ist es bekannt (DE-OS 32 05 636), den Neutralisationsschlamm in die Oxidationszone des Waschturms wieder
einzuführen. Das ist insofern nicht frei von Nachteilen, als damit
im Waschflussigkeitskreislauf des Waschturmes eine Anreicherung der
Verunreinigungen stattfinden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren
so weiter auszubilden, daß ein besonders zu manipulierender und besonders zu entsorgender Neutralisationsschlamm nicht mehr
anfällt.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die bei der Neutralisation ausfallenden Verunreinigungen in der dünnen Schicht
selbst abgefiltert werden, so daß sie von dem Gips aufgenommen, mit dem Gips abgeführt werden sowie im Gips verbleiben. Überraschenderweise
stört diese Maßnahme die Behandlung des Gipses in der dünnen Schicht nicht, gleichgültig, wo die ausfallenden Verunreinigungen
aufgegeben werden. Es versteht sich von selbst, daß eine ausreichende Durchmischung erfolgen muß und daß die Schichtdicke der dünnen
Schicht ausreichen muß, um die Filterung zu bewirken. Überraschenderweise
stören auch in dem Gips die Verunreinigungen nicht.
Im einzelnen kann im Rahmen der Erfindung auf verschiedene Weise gearbeitet werden. In den Ausführungen, bei der die Waschflüssigkeit
mit den Verunreinigungen aus dem Entschwefelungsschlamm abgezogen und die abgezogene Waschflüssigkeit neutralisiert wird,
lehrt die Erfindung, die neutralisierte Waschflüssigkeit dem Entschwefelungschlamm
vor der Ausbreitung zur dünnen Schicht oder der dünnen Schicht wieder aufzugeben. Auch insoweit muß für eine
ausreichende Durchmischung Sorge getragen werden. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung arbeitet anders. Sie ist dadurch
gekennzeichnet, daß dem Entschwefelungsschlamm vor der Ausbreitung zur dünnen Schicht das Neutralisationsmittel beigegeben wird, so daß
die Ausfällung der ausfällbaren Verunreinigungen in dem Entschwefe-
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lungsschlamm selbst erfolgt. Das kann auch dadurch geschehen, daß
dem Entschwefelungsschlamm bei der Ausbreitung zur dünnen Schicht das Neutralisationsmittel beigemischt wird. Endlich kann das Neutralisationsmittel
dem Entschwefelungsschlamm auch nach Ausbreitung zur dünnen Schicht beigegeben werden.
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ein Neutralisationsschlamm, der der besonderen Manipulation und Entsorgung bedarf, nicht mehr anfällt. Das aus
den Waschstufen abgezogene Wasser kann ohne weiteres der Rauchgasreingiungsanlage
als Waschwasser wieder zugeführt oder auch in die Kanalisation eingeführt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 ein weiteres Schema zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In den schematischen Darstellungen der Fig. 1 und 2 erkennt man zunächst eine durch Pfeil angedeutete Leitung 1, die von dem Waschturm
einer Rauchgasentschwefelungsanlage kommt und die den Entschwefelungsschlamm mitführt. In einem Hydrozyklon 2 wird Waschflüssigkeit
abgetrennt und der Rauchgasentschwefelungsanlage wieder zugeführt. Der insoweit entwässerte Entschwefelungsschlamm gelangt
auf ein Vakuumbandfilter 3 mit mehreren Behandlungszonen 4, 5, 6, 7. Auf dem Vakuumbandfilter 3 erfolgt z. B. zunächst eine Entwässerung
und im Anschluß daran eine Waschung in mehreren Wasch-
stufen. Unter den einzelnen Zonen 4, 5, 6, 7 des Vakuumbandfilters
befinden sich Behälter 8, die unter Unterdruck stehen und die aus den einzelnen Zonen 4, 5, 6, 7 abgesaugtes Filtrat aufnehmen sowie
im Kreislauf oder so führen, wie es sich aus den verschiedenen, eingezeichneten Leitungen 9, 10, 11, 12 ergibt, von denen die Leitung
11 zurück zur Rauchgasentschwefelungsanlage führt, während die Leitung 10 in einen Abwasserkanal eingeführt sein kann.
Bei dem Verfahrensschema nach Fig. 1 erkennt man einen Behälter 13 mit Rührwerk 14. In diesen Behälter 13 wird das Neutralisationsmittel eingeführt, wie der Pfeil 15 andeutet. Hier wird also das
Neutralisationsmittel dem Filtrat beigegeben, welches in der angegebenen Weise aus dem Vakuumbandfilter 3 abgezogen wird. Bei dem
Schema nach Fig. 2 wird das Neutralisationsmittel dem Entschwefelungsschlamm beigegeben, ehe er auf dem Vakuumbandfilter 3 zu
einer dünnen Schicht ausgebreitet wird. Auch dazu ist ein besonderer Behälter 13 mit Rührwerk 14 vorgesehen, Pfeil 15 deutet die Beigabe
des Neutralisationsmittels an.
Bei dem Neutralisationsmittel, mit dem im Rahmen der Erfindung gearbeitet wird, handelt es sich beispielsweise um Calciumhydroxid
oder Natriumhydroxyd. Es wird also insoweit mit üblichen Neutralisationsmitteln gearbeitet. Die ausfallenden Verunreinigungen,
die üblicherweise zu einem besonders zu manipulierenden und besonders zu deponierenden Neutralisationsschlamm führen, werden
sowohl bei der Verfahrensweise nach Fig. 1, als auch bei der Verfahrensweise nach Fig. 2 in der dünnen Schicht und damit auf dem
Vakuumbandfilter 3 selbst abgefiltert. Das geschieht bei der Ausführungsform nach Fig. 1 deshalb, weil die neutralisierte Waschflüssigkeit,
die die ausgefällten Verunreinigungen mitführt, dem Entschwefelungsschlamm wieder aufgegeben wird. Das geschieht bei
der Ausführungsform nach Fig. 2, weil die Neutralisation gleichsam in dem Entschwefelungsschlamm selbst erfolgt.
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Claims (5)
- Andrejewski, Honke & Partner Patentanwälte34H822Diplom-PhysikerDr. Walter AndrejewskiDiplom-IngenieurDr.-Ing. Manfred HonkeDiplom-PhysikerDr. Karl Gerhard MaschÄnwattiakte: 4300 Essen 1, Theaterplatz 3, Postf. 10 0261 513/En- 17. April 1984PatentanmeldungGottfried Bischoff Bau kompl. Gasreinigungs- und Wasserrückkühlanlagen GmbH 5 Co. Kommanditgesellschaft Gärtnerstraße 444300 Essen 1"Verfahren zur Weiterverarbeitung von Entchwefelungsschlamm einer Rauchgasentschwefelungsanlage"Patentansprüche:Verfahren zur Weiterverarbeitung von hauptsächlich Calciumsulfat und Waschflüssigkeit enthaltendem Entschwefelungsschlamm einer Rauchgasentschwefelungsanlage, die mit einem Waschturm und einer Oxidationsstufe arbeitet sowie mit einer Calciumverbindungen und/oder Calciumionen führenden Waschflüssigkeit betrieben wird, die aus den Calciumverbindungen und/oder aus dem Rauchgas Verunreinigungen aufnimmt, wobei der Entschwefelungsschlamm in einer dünnen Schicht entwässert und danach mit Frischwasser inAndrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Esseneiner oder mehreren Waschstufen gewaschen wird, wobei fernerhin die Waschflüssigkeit, welche die genannten Verunreinigungen aufweist, durch ein Neutralisationsmittel neutralisiert und die dabei ausfällbaren Verunreinigungen abgefiltert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die ausfallenden Verunreinigungen in der dünnen Schicht selbst abgefiltert werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1 in der Ausführungsform, bei der die Waschflüssigkeit mit den Verunreinigungen aus dem Entschwefelungsschlamm abgezogen und die abgezogene Waschflüssigkeit neutralisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die neutralisierte Waschflüssigkeit dem Entschwefelungsschlamm vor der Ausbreitung zur dünnen Schicht oder der dünnen Schicht des Entschwefelungsschlammes wieder aufgegeben wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Entschwefelungschlamm vor der Ausbreitung zur dünnen Schicht das Neutralisationsmittel beigegeben und die Ausfällung dadurch in dem Entschwefelungsschlamm durchgeführt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Entschwefelungsschlamm bei der Ausbreitung zur dünnen Schicht das Neutralisationsmittel beigeben wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Entschwefelungsschlamm nach der Ausbreitung zur dünnen Schicht das Neutralisationsmittel beigegeben wird.
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