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"Abdichtung für Fugen zwischen Bauteilen"
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Die Erfindung betrifft eine Abdichtung für Fugen zwischen Bauteilen,
insbesondere zwischen Balken von Blockhäusern.
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Blockhäuser der bekannten Art werden meistens von Balken oder Balkenhälften
gebildet, wobei die Balken aufeinander gelegt und durch geeignete Mittel fixiert
werden.
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Bei dieser Bauweise ist es problematisch, die Dichtheit des Blockhauses
auch nach längerer Benutzung noch zu gewährleisten. Durch den Schwund des Holzes,
der
auf der einen Seite Verformungen der Balken verursacht, und
auf der anderen Seite die Abmessung der Balken verringert, entstehen zwischen den
Balken Spalte.
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Da der Charakter des Blockhauses weitgehend aufrecht erhalten werden
soll, die Rundungen der Balken also sowohl innen als auch außen sichtbar sein sollen,
ist etwa eine Innenverkleidung des Blockhauses keine Lösung.
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Es sind bereits Abdichtungen bekannt (DE-OS 23 09 878), die zwischen
den einzelnen Balken des Blockhauses angebracht werden. Dabei handelt es sich um
Profilleisten, die mit Widerhaken versehen sind, und die in vorgeformte Nuten, die
sich an zwei einander gegenüberliegenden Balkenseiten befinden, eingebracht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdichtung vorzusehen,
die noch einfacher herzustellen und zu verarbeiten ist, und dabei den Spalt sicher
abdichtet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Abdichtung
für Fugen zwischen Bauteilen, insbesondere zwischen Balken von Blockhäusern, wobei
in den die Fugen begrenzenden Flächen der Bauteile mindestens je eine Nut vorgesehen
ist, in die eine streifenförmige Abdichtung aus Kunststoffmaterial eingeschoben
ist, das sich widerhakenartig an die Nutenwandungen anlegt. Die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß der
Abdichtungsstreifen aus einem Folienstreifen
mit gleichmäßiger und im Vergleich zur Breite der Nuten geringer Stärke besteht,
dessen Längsrand spitzwinklig umgefalzt ist, wobei die Umfalzung etwas breiter ist,
als der Breite der Nut entspricht, und daß der Folienstreifen aus einem nur wenig
elastischem Material besteht.
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Die Ausführungsform der Abdichtung als Folienstreifen bringt eine
wesentliche Materialersparnis mit sich, und die Abdichtung läßt sich besser handhaben.
Ein Folienstreifen mit Falzen ist zudem leicht herstellbar.
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Der umgefalzte Längsrand bildet einen Widerhaken, der sich nach dem
Einbringen des Folienstreifens in die dafür vorgesehene Nut in dieser verkeilt.
Da das Material nur begrenzt elastisch ist, kann der Streifen, wenn er einmal in
der Nut verklemmt ist, nicht wieder herausrutschen.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung teilen Falze an beiden Längsrändern
des Abdichtungsstreifens eUmfalzungen ab.
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Dadurch wird erreicht, daß sich sowohl in der Nut, die sich in der
unteren Fläche eines Balkens befindet, als auch in der Nut, die sich in der oberen
Fläche des darunter liegenden Balkens befindet, ein Abdichtungsstreifen verklemmen
kann. So wird gewährleistet, daß auch bei starkem Schwund des Holzes der Dichtungsstreifen
in der richtigen Lage bleibt.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht der Folienstreifen
aus Polyvinylchlorid ohne Weichmacher.
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Da besonders der Dichtungsstreifen an der Außenwand eines Blockhauses
der Verwitterung ausgesetzt wird, wird dieses Material gewählt, da es besonders
wetterbeständig ist, und auch nach langem Gebrauch nicht zur Sprödigkeit neigt.
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Vorzugsweise ist die Breite des Folienstreifens zwischen den Umfalzungen
wesentlich größer als der Abstand zwischen den Nutböden der aufeinander liegenden
Bauteile bzw. der Balken.
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Dadurch legt sich der Folienstreifen nach dem Einbringen zwischen
zwei Balken oder dergl. in balgähnliche Faltungen. Die balgähnliche Faltung wird
zudem noch durch das wenig elastische Material begünstigt. Diese Art der Faltung
bewirkt auf der einen Seite einen besonderen Schutz gegen das Eindringen von Wasser
oder Wind, wie sie sonst nur mit kompliziert aufgebauten Profilleisten erreicht
werden kann. Auf der anderen Seite zieht sich der Balg beim Schwinden des Holzes
von selbst leicht auseinander, so daß auch bei durch den Schwund verringertem Balkenquerschnitt
die entstanden Spalten gegen Regenwasser, Wind und dergl. abgedichtet bleiben.
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Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß für
den Fall, daß die Balken oder Bauteile nicht genau aufeinander zu liegen kommen,
und die Nutöffnungen, die für die Aufnahme des Folienstreifens
vorgesehen
sind, sich nicht gegenüber liegen, der Abdichtungsstreifen in gleicher Weise benutzt
werden kann, ohne daß mit einer schlechteren Abdichtung gerechnet werden muß.
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Auch das Entfernen der Folienstreifen, etwa beim Zerlegen eines Blockhauses,
bereitet keine Schwierigkeiten, da der Folienstreifen einfach parallel zum Nutenverlauf
herausgezogen werden kann.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Umfalzungen durch
ein Verfahren erst unmittelbar vor dem Eindrücken in die Nut vorgenommen.
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Mit Hilfe eines geeigneten Handgerätes, durch das ein Folienstreifen
läuft, wird der Abdichtungsstreifen direkt in die Nut gepreßt, nachdem im Handgerät
durch entsprechende Rollen oder dergl. die Umfalzungen vorgenommen wurden. Durch
eine entsprechende Vorrichtung kann die Breite der Umfalzungen variiert werden,
und so direkt am Ort der Verwendung, etwa am Bauplatz des Blockhauses, der Nut optimal
angepaßt werden.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Abdichtung schematisch dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung
eines Teils eines Abdichtungsstreifens für eine erfindungsgemäße Abdichtung, Fig.
2 einen Querschnitt durch zwei Bauteile mit einer erfindungsgemäßen Abdichtung,
während der Montage, Fig. 3 eine der Darstellung der Fig. 2 entsprechende Darstellung
einer erfindungsgemäßen Abdichtung nach der Montage und Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel
eines Handgerätes für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Der Abdichtungsstreifen 1 besteht aus einer Folie, vorzugsweise aus
Polyvinylchlorid, ohne Weichmacher. Dieses Kunststoffmaterial kann beispielsweise
eine Dicke von 0,3 mm aufweisen, und der gesamte Folienstreifen eine Breite von
etwa 60 bis 70 mm. Von diesen Maßen kann auch jeweils sinngemäß abgewichen werden.
Vor dem Einbringen in die jeweilige Nut der Bauteile wird die Umfalzung 4 gebildet,
so daß sich der Falz 5 bildet, und zwar vorzugsweise an beiden gegenüberliegenden
Rändern, so daß die Umfalzung 4 mit dem Längsrand 3 jeweils widerhakenartig ausgerichtet
ist. Der sich
zwischen den beiden Falzen 5 erstreckende Teil des
Abdichtungsstreifens 1 kann beispielsweise ungefaltet bleiben. Es ist aber auch
möglich, hier einige oder mehrere balgartige Faltungen 8 vorzunehmen, so daß nach
dem Zusammenfügen der Bauteile, insbesondere der Balken 7 (Fig. 2 und Fig. 3), die
Verformung des Abdichtungs treifens 1 schon genau vorbestimmt ist.
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Die Umbiegung am Falz 5 wird soweit vorgenommen, daß dort ein spitzer
Winkel entsteht, der die Einfügung in die Nut 2 (Fig. 2 und Fig. 3) zuläßt. Die
Breite der Nut 2 ist dabei geringer als die Breite der Umfalzung 4, so daß der spitze
Winkel der Umfalzung 4 am Falz 5 gesichert bleibt. Dabei empfiehlt es sich, daß
die Umfalzung etwa 20 bis 50 % breiter ist als die Nut 2, um die Widerhakenwirkung
sicherzustellen. Es ist klar, daß bei zu breiter Umfalzung 4 einerseits ein unnötiger
Materialverbrauch auftritt, und außerdem auch die Gefahr besteht, daß bei zu spitzem
Winkel am Falz 4 sich die Umfalzung 4 mit dem Längsrand 3 nicht mehr widerhakenartig
festbeißt, sondern bei Zug herausgleiten kann.
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Die Tiefe der Nuten 2 in den beiden Bauteilen 7 ist so gehalten, daß
der Abdichtungsstreifen 1 leicht montiert werden kann. In der Regel wird über die
ganze Länge ein Abdichtungsstreifen eingelegt. Dabei bereitet es keine Probleme,
beispielsweise Uberlappungen vorzunehmen. Im allgemeinen wird dabei derart vorgegangen,
daß zunächst der Streifen in die Nut des unten liegenden
Balkens
eingefügt, und dann der nächstliegende Balken 7 mit Abstand aufgelegt wird, bis
sicher ist, daß der Abdichtungsstreifen auch in die obere Nut eingefügt ist.
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Wenn nun der Balken aus der Stellung der Fig. 2 in die Stellung der
Fig. 3 abgesenkt wird, ergeben sich selbsttätig die balgartigen Faltungen, da der
Abstand der beiden Nutböden 6 voneinander kleiner ist als die Breite des Abdichtungsstreifens
zwischen den Umfalzungen 4.
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An sich ergibt sich auch eine brauchbare Abdichtung dann, wenn der
Abstand zwischen den Nutböden 6 einerseits und den Umfalzungen 4 im unverformten
Zustand ungefähr gleich ist. In diesem Falle würde aber dann beim Schwinden der
Balken, d. h. bei der Entstehung eines Spaltes zwischen den Balken 7, schon ein
Gleiten in der Nut auftreten, was unerwünscht ist, da es die Abdichtung beeinträchtigen
könnte. Wenn dagegen die balgartigen Faltungen 8 gegeben sind, ist ein ausreichender
Spielraum geschaffen. Auch bei stärkerem Schwinden verbleibt die Umfalzung in der
ursprünglichen Stellung, und somit bleibt der Spalt vollständig abgedichtet.
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Die beschriebene Verklammerung des Längsrandes 3 an der Nutwandung
9 erfordert keine besondere Ausbildung der Nut. Die beispielsweise mittels eines
Scheibenfräsers geschaffene Nut gibt immer eine ausreichende widerhakenartige Verklammerung.
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Das in der Fig. 4 schematisch dargestellte Handgerät 10 erlaubt es,
einen als Band aufgewickelten Abdichtungsstreifen 1 sinngemäß zu formen und sofort
zu verlegen.
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Das Handgerät 10 besitzt hierfür einen Handgriff 12, eine Vorratspule
11, einen Spender 13 sowie Formrollen 14 und Formbleche 16. Durch einen geeigneten
Antrieb, der beispielsweise bei 15 betätigt wird, und gegebenenfalls unter gleichzeitiger
Zuführung von Warmluft, wird der Abdichtungsstreifen 1 mit den Umfalzungen 4 versehen.