DE3410893A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von aktivformkoks als granulat auf der basis vorbehandelter steinkohle - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von aktivformkoks als granulat auf der basis vorbehandelter steinkohleInfo
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Description
NACHQ ENSJOHT
PATENTANWÄLTE 3410893
DR.-ING. R. DÖRING DIPL.-PHYS. DR. J. FRlCKE
BRAUNSCHWEIG MÜNCHEN
— Q -
Perfluktiv-Consult AG Rittergasse 22a
CK-4001 Basel
"Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Aktivformkoks
als Granulat auf der Basis vorbehandelter Steinkohle"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Aktivformkoks als Granulat auf der Basis vorbehandelter
Steinkohle, bei dem vorgeformte Granulate durch verschiedene BehandlungsZonen eines Schachtes hindurchgefördert
und in diesen Zonen durch seitlich zu- und abgeführte Gase bzw. Dämpfe geschwelt, erhitzt, mit Wasserdampf oder
COg-Gas oder einem Gemisch aus Wasserdampf und COg-Gas aktiviert
sowie nachbehandelt und gekühlt werden.
Es ist bekannt, auf der Basis vorbehandelter Steinkohle Aktivformkoks
als Granulat bzw. als kornförmiges Produkt herzustellen, indem die Steinkohle pulverisiert mit einem Bindemittel
angeteigt und in die Form von Granulaten überführt wird, welche nachfolgend geschwelt und aktiviert werden, um
ein entsprechend körniges bzw. granuliertes Produkt zu erhalten. Bei der Vorbehandlung der Steinkohle kann zusätzlich
vor der Pulverisierung eine Entaschung oder Extraktion bzw. Oxidation erfolgen. Als Bindemittel für das Anteigen der
opulverisierten Steinkohle sind u.a. Steinkohle- und Holzteer, anorganische Gele, wie Kieselgel und Eisen- oder Aluminiumhydroxide,
auch in Verbindung mit neutralisierenden Substanzen, wie Natronlauge oder Kalk, bekannt.
Es ist ferner bekannt, zur Herstellung von Aktivkoks die hierzu vorgesehenen vorbehandelten Produkte durch einen
Schacht hindurchzufordern, welcher die obengenannten verschiedenen
Behandlungszonen aufweist, in denen das Schwelen, Erhitzen und Aktivieren durch seitlich zu- und abgeführte
Gase bzw. Dämpfe erfolgt. Bei dem bekannten Verfahren wird
das durch den Schacht hindurchgeförderte Behandlungsgut in Form einer Gutsäule zur Erzielung einer größeren Reaktionsfläche und einer wirksamen Durchmischung der Reaktionspartner
mehrfach in gegeneinanderweisende Richtungen umgelenkt und in Richtung quer zur Gutsäule von den Gasen bzw. Dämpfen
durchströmt. Bei einer anderen Ausführung wird das zu behandelnde Gut durch einander übergreifende zentrisch den Schacht
von oben nach unten durchsetzende hülsenförmige Einbauten
hindurchgeführt und die Gutsäule durch seitlich eingeleitete Behandlungsgase beaufschlagt und durchströmt.
Die bekannten Verfahren erfordern zur Erzielung des notwendigen
Wärme- und Stoffaustausches relativ lange Verweilzeiten
in den einzelnen Zonen, insbesondere wenn die Durchströmung in Höhenrichtung der Gutsäule erfolgt, so daß ein großer
Energieaufwand sowohl für die Erzielung der Strömung als auch für die zu übertragende Wärme erforderlich sind. Außerdem erfolgt
eine ungleichmäßige Behandlung der in der Gutsäule befindlichen Gutteilchen durch das ausgeprägte Strömungsprofil.
Schließlich ergeben sich bereits bei der Herstellung des Aktivkokses erhebliche Abriebverluste, da die im unteren Bereich
der Gutsäule befindlichen Gutteilchen unter dem statischen Druck der Gutsäule stehen und bei ihrer Bewegung entsprechend
hohe Reibkräfte mit benachbarten Gutteilchen oder den Einbauten im Schacht unvermeidbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der einleitend beschriebenen Art so auszubilden, daß die vorgenannten
Nachteile vermieden und in allen Behandlungszonen eine jeweilig gleichmäßige Beaufschlagung bzw. Umströmung aller Granulate
bei sehr günstiger strömungsmechanischer Effektivität, d.h. einem günstigen Verhältnis von übertragener Leistung zu
aufgewendeter mechanischer Leistung, erreicht wird.
Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich das eingangs genannte Verfahren durch die im Kennzeichen des Anspruches 1
genannten Merkmale.
Durch die Formung der Granulate mit einheitlicher Größe ergeben sich in den einzelnen Haufwerken jeweils etwa gleich
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große Lückenräume, welche für die Durchströmung der Haufwerke von den Gasen bzw. Dämpfen in den einzelnen Behandlungszonen
von besonderer Bedeutung sind. In Verbindung mit den flachen Haufwerken mit über ihrem Querschnitt gleicher Schichtdicke
ergibt sich über die Querschnittsfläche des Haufwerkes gesehen an allen Stellen ein etwa gleicher Strömungswiderstand,
so daß bei einer gleichmäßigen Anströmung der Haufwerke auch eine gleichmäßige Durchströmung erreicht wird. Das gleichmäßige
Anströmen der einzelnen Haufwerke im Bereich der Einleitung der Gase oder Dämpfe in den Schacht wird durch die
Zuführung der Gase bzw. Dämpfe in die freien Zwischenräume zwischen jeweils benachbarte Haufwerke erreicht. Bei der
Durchströmung mehrerer übereinander befindlicher Haufwerke durch die Gase oder Dämpfe werden evtl. auftretende Unregelmäßigkeiten
der Strömung, d.h. örtlich unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten bzw. örtliche Unterschiede im
Druck der aus dem vorhergehenden Haufwerk austretenden Gase oder Dämpfe wieder ausgeglichen, so daß diese Unregelmäßigkeiten
sich nicht über den gesamten Strömungsweg der Gase bis zu ihrer Abführung nachteilig auswirken können.
Infolge dergleichmäßigen Behandlung aller Granulate und infolge der intensiven Durchströmung der Lückenräume bei
gleichzeitiger Verwirbelung des Gases in diesen Räumen gelangen immer wieder frische Gasteilchen mit den Oberflächen
der Granulate in Berührung, so daß ein sehr intensiver Wärme- und Stoffaustausch erreicht wird, durch den eine er-
- 13 hebliche Verminderung der Reaktionszeit erzielt wird.
Die Unterteilung des zu behandelnden aus den Granulaten bestehenden Gutes in flache und ebene sowie mit Abstand voneinander
angeordnete Haufwerke führt ferner dazu, daß die Granulate in keinem Stadium ihrer Behandlung einem erhöhten
statischen Druck ausgesetzt sind, der zu den unerwünschten Abrieberscheinungen führen würde.
Wichtig ist jedoch, daß die Haufwerke über ihren Weg durch die Behandlungszonen eine gleichbleibende Schichtdicke beibehalten.
Durch das gesteuerte Herausbewegen wenigstens eines Teiles der Roststäbe aus der Rostebene wird eine Auflösung
des auf diesen Roststäben befindlichen Haufwerkes erreicht, wobei man durch die genannte Steuerung der Bewegung der
Roststäbe den angestrebten gleichmäßigen Rieselstrom und auf dem nächstfolgenden Rost die Bildung eines Haufwerkes
wiederum mit über den Querschnitt gleicher Schichtdicke erreichen kann. In Abhängigkeit von der Form und der Größe der
Gutteilchen kann man durch entsprechende vorherige Rieselversuche den jeweils günstigsten Bewegungsablauf der Roststäbe
ermitteln und die Steuerung für die Bewegung der Roststäbe dann entsprechend einstellen. Bei der Auflösung der Haufwerke
wird durch die beweglichen Roststäbe auch gleichzeitig eine Auflösung evtl. entstandener Gutbrücken erzielt. Dabei kann
ein zeitlich gesteuertes Absenken oder auch ein zeitlich ge-
- 14 steuertes Anheben der beweglichen Roststäbe vorgesehen sein.
Die Bildung eines Haufwerkes mit über den Querschnitt gleichbleibender
Schichtdicke muß bereits bei der überführung der Granulate in den Schacht nach der erfolgten Dosierung der
für das Haufwerk erforderlichen Granulate erfolgen.
Zweckmäßig ist es, wenn die Haufwerke während der Verweilzeiten in der Schwelzone von dem Schwelgas im Gegenstrom durchströmt
werden. Das Schwelgas wird also entgegengesetzt zur Pörderrichtung der Granulate bei ihrer Überführung von Rost
zu Rost durch die Haufwerke hindurchgeleitet. Die Schwelzone kann dabei mehrere Haufwerke umfassen, welche nacheinander
von dem Schwelgas durchströmt werden. Das Schwelgas hat in der Regel eine Temperatur von etwa 400°C. Die Gegenstromführung
des Schwelgases durch die Haufwerke ermöglicht bei entsprechender Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit der Gase das
Erreichen oder geringfügige überschreiten des Lockerungspunktes der Granulate in dem Haufwerk, so daß ein Zusammenbacken oder
Zusammenkleben derGranulate in der Schwelzone durch entsprechende Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit des Schwelgases
weitgehend verhindert werden kann. Die Strömungsgeschwindigkeit kann,bezogen auf den freien Querschnitt des Schachtes,
bis zu 5 m/Sek. betragen.
Besonders günstig ist es, wenn die Haufwerke während der Verweilzeiten in der Schwelzone örtlich abwechselnd partiell
gegen ein Durchströmen der Schwelgase abgeschirmt und in den jeweilig übrigen Bereichen bis zum Erreichen oder überschreiten
des Lockerungspunktes durchströmt werden. Auf diese Weise kann eine abwechselnde partielle Bewegung der Granulate in
dem Haufwerk oder aber auch eine partielle Umschichtung aus den jeweils durchströmten Bereichen in die nichtdurchströmten
Bereiche erreicht werden, wobei durch den örtlichen Wechsel der partiellen Durchströmung immer wieder eine Rückführung der
zuvor umgeschichteten Granulate erzielbar ist.
Während der Behandlung der Granulate ist es zweckmäßig, wenn die Haufwerke in der Erhitzungs-,
Aktivierungs- und Nachbehandlungszone während einer oder einiger Verweilzeiten in der einen Richtung und während
anderer Verweilzeiten in der entgegengesetzten Richtung durchströmt werden, da hierdurch das Wärmegefälle in den
Haufwerken vermindert wird.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn bei einer Weiterbildung der Erfindung die Haufwerke in der Kühlzone mit Wasser besprüht
werden und der in der Kühlzone entstehende Wasserdampf den Haufwerken wenigstens einer der vorhergehenden Behandlungszonen
zugeführt wird. Hierdurch gewinnt man neben dem Kühleffekt wenigstens einen erheblichen Anteil des für die
vorherige Behandlung der Granulate erforderlichen Wasserdampfes und erzielt somit eine beachtliche Energieersparnis.
3A10893
Vorrichtungen zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens gehen aus von einem Einbauten aufweisenden Schacht
zur Aufnahme der durch den Schacht hindurchzufördernden Granulate der mit Einrichtungen zur Zu- und Abführung der Gase und/
oder Dämpfe verbunden und mit seitlichen Ein- und Austrittsöffnungen für die Gase ausgerüstet ist. Diese Vorrichtung
kennzeichnet sich erfindungsgemäß durch die im Anspruch 6 genannten Merkmale.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Einrichtung zur Zuführung und gleichmäßigen Verteilung der vordosierten Haufwerke einem
in einer Eintragschleuse über den Schachtquerschnitt verfahrbaren Formkasten mit einem Rost als Boden aufweist, welcher
in seiner Ausbildung den Rosten in dem Schacht entspricht und in gleicher Weise betätigbar ist.
Es ist ferner vorteilhaft, wenigstens zwischen benachbarten Rosten unterschiedlicher Behandlungszonen jeweils eine aus
schwenkbaren Lamellen gebildete und durch Verstellen der Lamellen in die Schließ- und Offenstellung überführbare Trennwand
vorzusehen. Derartige Trennwände können auch zusätzlich im Bereich des Eintritts der Haufwerke in den Schacht und
ihres Austrages aus dem Schacht vorgesehen sein. Diese Trennwände ermöglichen auf besonders einfache Weise eine strömungstechnische
Trennung der in den einzelnen Zonen durch die Haufwerke hindurchgeführten Behandlungaase, welche eine unter-
schiedliche Zusammensetzung und auch unterschiedliche Temperaturen
haben.
Um die bereits beschriebene partielle Durchströmung der in der Schwelzone vorgesehenen Haufwerke zu ermöglichen,
empfiehlt es sich, unmittelbar unterhalb der Roste in der Schwelzone des Schachtes jeweils einen gitterförmigen Einsatz
zur Bildung paralleler Strömungskanäle vorzusehen und um horizontale Achsen drehbare Klappen in den Strömungskanälen anzuordnen,
welche den Feldern eines Schachbrettes entsprechend wechselweise in Gruppen in die Schachtebene oder senkrecht
hierzu verschwenkbar sind. Eine einfache konstruktive Lösung für die Anordnung der verschwenkbaren Klappen ergibt sich,
wenn je Klappenreihe zwei übereinander angeordnete horizontale Achsen für die wechselweise Anordnung und gruppenweise Verschwenkung
der Klappen vorgesehen sind.
Weitere Einzelheiten über die besondere Ausbildung der Roste mit ihren beweglichen Roststäben und ihre Ausgestaltung in
Form von Baueinheiten ergeben sich aus den Ansprüchen 11 bis 15.
Um die Höhe des Schachtes den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend
variieren zu können und auch eine Vorfertigung zu ermöglichen, ist bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Vorrichtung
der Schacht aus ringförmig geschlossenen Modul teilen mit jeweils einem Rost aufgebaut, und es sind in weriigntimn einigen
der Modulteile in den Wandungen die Durchtrittsöffnungen für die Zu- und Abführung der Gase vorgesehen.
Bei einer anderen Variante des Schachtaufbaues sind die Roste als seitlich durch verschließbare Fensteröffnungen in die
Schachtwandungen einschiebbare Baueinheiten ausgeführt. Diese Lösung hat den Vorteil, daß die Roste relativ einfach ausgetauscht
werden können, wenn sie unbrauchbar werden, oder aber wenn Roste mit anderen Abständen der Roststäbe aufgrund unterschiedlichen
Gutes in dem Schacht verwendet werden sollen.
Durch die Belassung der jeweils zwischen benachbarten Haufwerken vorgesehenen frien Zwischenräume ist es möglich, jeweils
unterhalb der festen Roststäbe in den Schachtwandungen auf der Schachtinnenseite Ausnehmungen zur Aufnahme der Betätigungseinrichtungen
für.die beweglichen Roststäbe bzw. für die
von diesen gebildeten Baueinheiten vorzusehen und außerhalb der Schachtwandung Antriebsvorrichtungen für die Betätigungseinrichtungen anzuordnen.
Um ein Verschließen der zwischen den Rost stäben befindlichen Spalträume durch die Granulate mit Sicherheit zu vermeiden,
empfiehlt es sich, die:Roststäbe so auszubilden, daß sie im
Querschnitt gesehen in ihrem oberen Teil eine hinterschnittene Profilierung aufweisen und mit aufgeschobenen,austauschbaren,
reiterförmigen Profilteilen ausgerüstet werden. Diese sind
zweckmäßigerweise hufeisenförmig mit in Längsrichtung der
Roststäbe weisenden Vorsprüngen als Anschläge mit benachbarten Profilteilen ausgebildet. Durch diese reiterförmigen Profilteile
kann bei gleichbleibendem Abstand der Roststäbe der Anteil der freien Durchströmfläche insgesamt oder aber auch
örtlich je Rost verändert werden. Außerdem läßt sich durch Verwendung von reiterförmigen Profilteilen unterschiedlichen
Querschnittes auf ein und demselben Rost die Ausbildung des Rieselstromes bei überführung der beweglichen Roststäbe in
die Öffnungsstellung beeinflussen. Man hat somit die Möglichkeit, mit Hilfe der reiterförmigen Profilteile sowohl auf die
Durchströmung der Haufwerke als auch auf die Ausbildung des Rieselstromes im Sinne der Erzielung einer Gleichförmigkeit
einzuwirken.
Da in dem Schacht Temperaturen zwischen 400 und 95 00C herrschen,
müssen entsprechend wärmefeste Werkstoffe für die Einbauten im Schacht vorgesehen sein. Vorteilhaft ist es, wenn
die Roststäbe sowie die übrigen tragenden Teile der Roste und die gitterrostförmigen Einsätze sowie die darin gehaltenen
Klappen aus keramischen Werkstoffen bestehen.
Um die bereits oben beschriebene Kühlung der im Schacht untersten
Haufwerke in besonders wirkungsvoller Weise zu erreichen und gleichzeitig auch wenigstens einen Teil des in den
vorherigen Behandlungssonen benötigten Wasserdampfen zu erzeugen,
empfiehlt es sich, oberhalb wenigstens eines der
Haufwerke der Kühlzone eine Sprüheinrichtung für die Zuführung
von Wasser vorzusehen.
Die Zeichnung gibt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung für die Durchführung des Verfahrens und Einzelheiten dieser Vorrichtung wieder.
Es zeigen:
Pig. I einen Längsschnitt durch einen Schacht zur Herstellung
von Aktivformkoks als Granulat gemäß der Erfindung mit schematischer Darstellung der Prozeßgasführung,
Pig. 2 in vergrößerter Darstellung einen Teil des Schnittbildes gemäß Pig. 1 in Höhe eines Rostes, aus dem
Einzelheiten der Rostanordnung erkennbar sind,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 2,
Pig. 4 insgesamt vier mögliche Stellungen der Roststäbe bei ihrer Anordnung und Ausbildung gemäß den Pig.
und 3,
Fig. 5 in perspektivischer Darstellung zwei Roststäbe mit
teils aufgebrachten reiterförmigen Profilteilen,
Fig. 6 eineTeildraufsicht auf zwei parallel verlaufende
Roststäbe gemäß Fig. 4 mit aufgebrachten reiterförmigen
Profilteilen,
Pig. 7 einen Teillängsschnitt durch den Schacht gemäß Fig.l
im Bereich eines Haufwerkes der Schwelzone,
Fig. 8 eine Ansicht von unten gegen die über den Schachtquerschnitt
verteilt angeordneten Klappen gemäß Fig.7,
Fig. 9 in vergrößerter Darstellung einen Querschnitt durch eine der Klappen nach den Fig. 6 und 7,
Fig. 10 einen Teillängsschnitt durch einen Schacht mit seitlich einschiebbaren Rosten.
Der in Fig. 1 wiedergegebene Schacht weist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Schachtwandung auf und hat einen quadratischen
oder rechteckigen Querschnitt. In dem Schacht sind in Abständen übereinander in den Wandungen Roste 2 so angeordnet, daß
zwischen benachbarten Rosten jeweils Kammern 3 entstehen, welche nur z.T. durch ebene Haufwerke k aus den in dem Schacht
zu behandelnden Granulaten auf der Basis vorbehandelter Steinkohle zur Herstellung von Aktivformkoks gefüllt sind, so daß
zwischen den benachbarten Haufwerken 4 jeweils ein freier Zwischenraum
verbleibt.
In dem dargestellten Beispiel ist der Schacht aus ringförmig geschlossenen und übereinander angeordneten Modulteilen 5 mit
jeweils einem darin gehaltenen Rost 2 zusammengesetzt, so daß
der Schacht durch eine entsprechende Anzahl der Modulteile 5 in unterschiedlichen Höhen und mit entsprechend unterschiedlicher
Anzahl von Etagen erstellt werden kann.
An seinem unteren Ende ist der Schacht mit einer durch einen Schieber 10 verschließbaren Austrittsöffnung 9 für den Austrag
der in dem Schacht behandelten Aktivkoksgranulate ausgerüstet.
Unterhalb des Schachtes ist ein Förderer ioa für die Weiterförderung
der aus dem Schacht austretenden Granulate erkennbar.
Nach oben hin ist der Schacht durch ein als Eintragschleuse ausgebildetes Abschlußgehäuse verschlossen. In dem seitlich
ausladenden Teil des Abschlußgehäuses 6 ist eine schematisch nur angedeutete Dosiereinrichtung 7 vorgesehen, in welcher
die jeweils für ein Haufwerk 4 vorgesehen Menge der vorbehandelten
Granulate aufgenommen wird und von der es unter Bildung eines flachen Haufwerkes mit über den Querschnitt gleicher
Schichtdicke in einen verschiebbaren Formkasten 8 überführt wird. Dieser ist nach unten hin durch einen Rost 2a
abgeschlossen, welcher den Rosten 2 in den Modulteilen 5 des Schachtes 1 entspricht und der mit den gleichen noch zu beschreibenden Betätigungseinrichtungen wie die Roste 2 im
Schacht ausgerüstet ist, um nach der überführung des Formkastens 8 in die Stellung oberhalb des freien Schachtquerschnittes
das in dem Formkasten 8 befindliche Haufwerk auf den die oberste Kammer 3a nach oben begrenzenden Rost 2 unter
Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Schichtdicke über den Haufwerksquerschnitt zu überführen.
Die Dosiereinrichtung 7 kann ebenso wie der Formkasten einen den Rosten 2 im Schacht entsprechenden Rost und eine zusätzliche
Vorrichtung zum Ebnen der Oberfläche des aufzunehmenden Haufwerkes
aufweisen. Das Innere des Schachtes 1 mit den darin befindlichen Haufwerken 4 kann insgesamt in fünf Zonen unterteilt
werden, und zwar von oben nach unten in die rechts neben der Fig. 1 angedeuteten Zonen I bis V. Die oberste Zone I bildet
die Schwelzone. Die sich nach unten anschließende Zone II ist die Erhitzungszone. Die daran sich nach unten weiter anschließende
Zone III ist die Aktivierungszone. An diese schließen sich die Nachbehandlungs- und die Kühlzone als Zonen IV und V an.
Un dem dargestellten Beispiel sind die genannten Zonen I bis V im Inneren des Schachtes 1 jeweils durch aus schwenkbaren
Lamellen gebildete und durch Verstellung der Lamellen in die Schließ- und Offenstellung überführbare Trennwände 11 strömungstechnisch
voneinander getrennt. In der Fig. 1 befinden sich alle Lamellen in der Schließstellung, so daß also die
Trennwände 11 wirksam sind.
Zwischen dem im Schacht obersten Haufwerk und dem darunter
befindlichen weiteren Haufwerk ist eine weitere gleichartige Trennwand lla angeordnet, welche die Schwelzone I zusammen
mit einem unter der Trennwand lla befindlichen und nicht durchströmten Sperrhaufwerk nach oben hin gegen das jeweils
neu in den Schacht eingebrachte Haufwerk begrenzt und strömungstechnisch
abgrenzt.
Unmittelbar unter den Rosten der Schwelzone I sind jeweils gitterrostförmige Einsätze 12 erkennbar in Verbindung .mit
Klappen 13, durch die eine partielle Durchströmung der auf diesen Rosten in der Schwelzone I befindlichen Haufwerke ermöglicht
wird. Einzelheiten der gitterrostförmigen Einsätze 12 und der Klappen 13 werden im Zusammenhang mit den Figuren
7 bis 9 beschrieben.
Die in dem Schacht 1 angeordneten Roste bestehen gemäß den Fig. 2 bis 4 teils aus feststehenden Roststäben l4 und teils
aus beweglichen Roststäben 15 und l6. Letztere sind gegenüber den feststehenden Roststäben 14 aus der Rostebene nach oben
bewegbar, um die freien Zwischenräume zwischen benachbarten Roststäben vorübergehend zu vergrößern.
In Fig. 2 ist im linken Teil die Stellung der Roststäbe 14
bis 16 in der Rostebene wiedergegeben, während im rechten Teil die Roststäbe 15 und 16 in unterschiedlich angehobener
Position gegenüber der Rostebene dargestellt sind. Zum Anheben der Roststäbe 15 und 16 dienen in nischenförmigen
Ausnehmungen 17 auf der Innenseite der Schachtwandung vorgesehene Kurbel- bzw. Schwenkarme 18, die von außen über eine
Betätigungswelle 19 verschwenkbar sind. Die beweglichen Roststäbe 15 und l6 sind gegenüber den festen Roststäben 14
verlängert ausgebildet und jeweils zu einer heb- und senkbaren Baueinheit zusammengefaßt, wobei die Verlängerungen
der Roststäbe 15 und 16 die Form unterschiedlich langer
Ab„kröpfungen 15a bzw. löa aufweisen. Dies hat zur Folge, daß
bei einer Schwenkbewegung der Kurbelarm 18 um die Schwenkachse 19 die· Roststäbe 15 und 16 in unterschiedliche Höhenlage
überführt werden, wie dies aus Fig. 2 in der rechten Hälfte ersichtlich ist.
Statt eines Anhebens der beweglichen Roststäbe 15 und 16 kann umgekehrt auch eine Absenkung dieser Roststäbe vorgesehen
sein in der Weise, daß die Roststäbe 15 und 16 unterschiedliche Positionen zueinander einnehmen. In Fig. 4 sind vier
Varianten dieser unterschiedlichen Positionen der Roststäbe
l4 bis 16 zueinander wiedergegeben, wobei gestrichelt jeweils
die Ausgangsstellung der Roststäbe und schraffiert die möglichen Endstellungen derRoststäbe wiedergegeben sind.
Die in den Fig. 2 und 3 schematisch dargestellten Roststäbe
weisen in der Praxis die in den Fig. 5 und 6 wiedergegebene Form auf Die Roststäbe können als Voll- oder Hohlprofilstäbe
ausgebildet sein, wobei im Falle der Hohlprofile der mögliche Hohlraum in der schraffierten Schnittfläche der Fig. 5 gestrichelt
wiedergegeben ist. Die Roststäbe weisen eine hinterschnittene Profilierung 20 auf und sind mit reiterförmigen
Profilteilen 21 ausgerüstet. Diese reiterförmigen Profilteile 21, welche austauschbar auf den Roststäben gehalten sind, weisen
eine Hufeisenform auf und zeigen in Längsrichtung der Roststäbe weisende Vorsprünge 22 als Anschläge mit benachbarten
reiterförmigen Profilteilen. Bei dichter Packung der reiterförmigen
Profilteile 21 auf den Roststäben ergibt sich für die Roststäbe eine Form, wie sie in der Draufsicht der Pig.-6
auf zwei benachbarte Roststäbe ersichtlich ist. Die Fig. 6 zeigt dabei auch, daß bei benachbarten Roststäben zweckmäßig
die reiterförmigen Profilteile 21 in Längsrichtung der benachbarten Stäbe gesehen gegeneinander versetzt angeordnet sind.
Die reiterförmigen Profilteile 21 bewirken, daß die in jedem Haufwerk unterste Schicht der Granulate nicht die Zwischenräume
zwischen benachbarten Roststäben verschließen kann, sondern
die Granulate in eine gegeneinander versetzte Lage gedingt
werden, so daß die in der untersten Schicht zwischen den Granulaten verbleibenden Zwischenräume eine gleichmäßige Anströmung
und Einströmung der Behandlungsgase in die auf den Rosten befindlichen Haufwerke ermöglichen. Die reiterförmigen Profilteile
21 können bei vorgegebenem Abstand der Roststäbe einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen, so daß hierdurch der prozentuale
Anteil des freien Durchströmquerschnittes durch die Roste entsprechend eingestellt bzw. insgesamt oder aber auch
örtlich verändert werden kann.
Die Anordnung und Ausbildung der gitterrostförmigen Einsätze 12 und der darin angeordneten Klappen, wie sie in der Schwelzone
I verwendet werden, gehen aus den Fig. 7 bis 9 hervor. Durch den gitterrostförmigen Einsatz 12 werden über die ge-
samte Querschnittsfläche des Rostes 2 bzw. Haufwerkes 4
parallel zueinander verlaufende Strömungskanäle 23 gebildet, in denen jeweils eine der schwenkbaren Klappen 13 gehalten
ist. Die Klappen 13 sind in den Strömungskanälen 23 entsprechend den Feldern eines Schachbrettes so gehalten, daß nebeneinanderliegende
Klappen jeweils eine unterschiedliche Stellung einnehmen. Um die stellungsgleichen Klappen 13 einer
jeden Reihe gemeinsam verstellen zu können, sind zwei übereinander angeordnete horizontale Achsen 24,25 gemäß Fig.9
vorgesehen, auf denen die Klappen 13 jeder Reihe wechselweise gehalten sind. Bei der praktischen Ausführung gemäß
Fig. 9 nehmen die auf der Achse 25 gehaltenen Klappen 13 in einer Aussparung die Achse 24 der jeweils benachbarten Klappen
auf, ohne daß diese Achsen 24 die Schwenkbewegung der auf den Achsen 25 gehaltenen Klappen 13 behindern. Auf
diese Weise ist es möglich, alle Klappen in die Sperrstellung oder alle Klappen in die Offenstellung bzw.die benachbarten
Klappen in unterschiedliche Positionen zu überführen.
Statt der im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen Modulbauweise des Schachtes 1 kann die Schachtwandung auch als durchgehende
Wandung ausgebildet sein und entsprechend dem Beispiel der Fig. 10 Fensteröffnungen 26 aufweisen, in welche die
Roste 2 in der Form der bereits genannten Baueinheiten seitlich einschiebbar sind. Dabei werden die Roste 2 in nutförmige
Ausnehmungen 27 der seitlichen Schachtwandungen über Tragein-
richtungen 28 gehalten. Zum Verschließen der Pesnteröffnungen 26 in der Schachtwandung 1 dient ein angepaßtes Füllstück 29
in Verbindung mit einer Deckplatte 30, welche mit der Schachtwandung nach Einsetzen des Füllstückes 29 verschraubt werden
kann. Durch die vorgenannte Ausbildung ist es möglich, mit geringem Aufwand die als Baueinheit ausgebildeten Roste 2
kurzfristig auszutauschen.
Im Zusammenhang mit der Fig. 1 wird nunmehr ein Beispiel des erfindungsgemäß ausgebildeten Verfahrens beschrieben. Zu diesem
Zweck ist in der Fig. 1 schematisch und vereinfacht eine mögliche Proaeßgasführung für die Herstellung von Aktivkoksgranulaten
in dem wiedergegebenen Schacht dargestellt. Die jeweiligen Pfeile zeigen die Strömungsrichtung der Gase bzw.
Dämpfe an.
In dem Beispiel befinden sich alle Gaszuströmöffnungen 31 in der rechten Schachtwandung, während die Abströmöffnungen
32 in der linken Schachtwandung wiedergegeben sind.
Gemäß dem wiedergegebenen Beispiel sind für die Zonen I bis IV getrennte Gaskreisläufe vorgesehen, welche in ihrem Aufbau
einander ähneln. In dem dargestellten Beispiel wird eine Mischung von Wasserdampf arid CO2 als Aktivierungsgas verwendet.
Dabei wird davon ausgegangen, daß als inertes Gas für die Schwelzone I und für die Vorwärmzone II sowie schließ-
lieh auch für die Nachbehandlungszone IV als Inertgas eine Mischung
von Wasserdampf und COp zur Anwendung kommt.
In den einzelnen Kreisläufen sind die Gebläse jeweils mit G,
die Brenner in denen die Nachverbrennung der jeweilig aus dem Schacht austretenden Reaktionsgase erfolgt, mit B, die Wärmetauscher
mit W und die Mischeinrichtungen, in denen Wasserdampf und COp mit den Brenngasen vermischt werden, mit M bezeichnet.
Die Zuführungsleitungen für Luft tragen die Kennzeichnung L, die den Wasserdampf führenden Leitungen D und die das CO^-Gas
zuführenden Leitungen die Kennzeichnung C.
Die mögliche Verkettung der Wärmetauscher W ist in der Zeichnung nicht wiedergegeben.
In dem Beispiel ist angenommen, daß in der Kühlzone V die Kühlung der dort befindlichen Haufwerke ausschließlich durch die
Besprühung eines Haufwerkes mittels der Sprüheinrichtung 33 mit Wasser erfolgt, so daß in der Kühlzone,in welche die Haufwerke
mit einer Temperatur von etwa 800°C eintreten, der Wasserdampf erzeugt wird, welcher zu einem geringeren Teil im
Kreislauf geführt wird, während der überwiegende Teil über die von der Kühlzone ausgehende Leitung D zu den Kreisläufen der
Zonen I bis IV geleitet wird, so daß bei dem dargestellten Verfahren der benötigte Wasserdampf für den Prozeßablauf in der
Kühlzone V erzeugt wird. In der Kühlzone werden die Haufwerke
im Gegenstrom durchströmt. Dabei erfolgt eine Abkühlung der Haufwerke bis auf etwa 1200C, ehe das unterste Haufwerk durch
die öffnung des Rostes mit Hilfe der beweglichen Roststäbe über die Austragsöffnung 9 bei geöffnetem Schieber 10 auf
den weiteren Förderer lOa überführt wird. Nach Rückführung der Roststäbe des untersten Rostes in die Schließstellung werden
etagenweise die nach oben hin folgenden Roste nacheinander geöffnet und die Trennwände 11 bzw. 11a in die Offenstellung
der Lamellen überführt. Auch die Klappen 13 in den gitterrostförmigen Einsätzen 12 werden sämtlich in die Offenstellung
überführt, so daß die Haufwerke ungehindert nacheinander jeweils in Form eines Rieselstromes auf den nächstfolgenden Rost überführt
werden können, um dort erneut ein Haufwerk mit über den Querschnitt gleichbleibender Schichtdicke zu bilden. Wenn die
überführung der Haufwerke auf den nächstfolgenden Rost beendet ist, werden die Trennwände 11 und 11a durch Verschwenken der
Lamellen wieder in die Schließstellung gebracht und die Klappen 13 in den gitterrostförmigen Einsätzen 12 in die für den
jeweiligen Prozeßablauf in der Schwelzone gewünschte Stellung überführt je nachdem, ob eine partielle Bewegung der Granulate
der in dieser Zone befindlichen Haufwerke angestrebt wird oder nicht.
Der oberste durch die Bewegung der Haufwerke freigewordene
Rost wird erneut durch überführung des zwischenzeitlich des
aus der Dosiereinrichtung 7 mit einem Haufwerk gefüllten Formkastens 8 beschickt, wobei die überführung des Haufwerkes
aus dem Formkasten 8 in der gleichen Weise erfolgt, wie dies im Zusammenhang mit den anderen Rosten 2 in dem Schacht 1 bereits
beschrieben wurde.
In der Schwelzone werden in dem dargestellten Beispiel zwei Haufwerke im Gegenstrom von dem Schwelgas nacheinander
durchströmt. Die Schwelgase haben dabei eine Temperatur von etwa 400°C. Um einen Austritt der Schwelgase nach oben hin
mit Sicherheit zu vermeiden, ist unterhalb der Trennwand 11a ein Haufwerk vorgesehen, welches von den Schwelgasen nicht
durchströmt wird und als Sperrhaufwerk dient.
Die Haufwerke in der Schwelzone werden über die Dauer von zwei Verweilzeiten durchströmt und gelangen von dort aus
in die Erhitzungszone II, in der sie gemäß dem Beispiel
wiederum während zwei Verweilzeiten durchströmt werden.
Hierbei erfolgt die Durchströmung jedoch auf den beiden dort vorgesehenen Rosten gegensinnig. In der Erhitzungszone werden
die Haufwerke von dem aus Wasserdampf und COn bestehenden
Inertgas bei einer Temperatur von 9000C durchströmt.
In der nachfolgenden Aktivierungszone sind in dem Beispiel vier Roste vorgesehen, so daß die Haufwerke dort während vier
Verweilzeiten von dem Aktivierungsgas durchströmt werden,
und zwar wiederum von Etage zu Etage in wechselnder Richtung. Das zugeführte Aktivierungsgas hat dabei eine Temperatur von
etwa 9500C. Das aus der Aktivierungszone austretende Reaktionsgas, welches durch die chemische Reaktion in einem größeren Volumen
anfällt als das zugeführte Aktivierungsgas, kann abweichend von der Darstellung der Fig. 1 in den Kreislauf der Erhitzungszone
überführt werden, um den Bedarf des dort erforderlichen Gases zumindest teilweise zu decken.
Die anschließende Nachbehandlungszone IV sieht wiederum vor, daß die Haufwerke in vier Etagen nachbehandelt werden, also
vier Verweilzeiten in dieser Zone verbringen, wobei die Haufwerke von Etage zu Etage in entgegengesetzten Richtungen durchströmt
werden, und zwar von einem Nachbehandlungsgas bei einer Temperatur von etwa 800°C.
Es folgt die Kühlung der Haufwerke in zwei Etagen mit Hilfe des eingesprühten Wassers, wie dies bereits beschrieben wurde.
Dabei ist vorgesehen, daß die Sprüheinrichtung 33 oberhalb des untersten Haufwerkes in der Kühlzone angeordnet ist, so daß
der in dieser Zone entstehende Wasserdampf durch die Gegenstromführung
in dem in der Kühlzone oberen Haufwerk erhitzt wird, ehe er über die Leitung D in die beschriebenen vorhergehenden
Zonen weitergeleitet wird.
Die für die Herstellung der in dem Schacht zu aktivierenden Granulate verwendete Steinkohle kann in bekannter Weise vorbehandelt
sein durch Extraktion oder Oxidation. Ihre Behandlung nach der Aktivierung in der Nachbehandlungszone ist je nach
der vorgesehenen späteren Verwendung der Aktivkoksteilchen mit sehr unterschiedlichen Gasen bzw. Gaszusammensetzungen möglich
und auch bei sehr verschiedenen Temperaturen durchführbar.
In allen Etagen des Schachtes nach Fig. 1 erfolgt eine intensive
Durchströmung der Haufwerke, und zwar jeweils in Richtung senkrecht zur Schichtebene, wobei durch die Zu- und Abführung
der Gase und durch die zwischen den Haufwerken befindlichen freien Zwischenräume ein gleichmäßiges An- und Abströmen über
die Querschnittsfläche der Haufwerke sichergestellt wird. Der Abrieb der Granulate ist bei der Behandlung in der beschriebenen
Weise außerordentlich gering, da die Granulate .keinem größeren statischen Druck ausgesetzt sind und nicht unter einem solchen
Druck bewegt werden müssen, wie dies bei durchgehenden Schüttungen bzw. Gutsäulen der Fall ist.
Infolge der intensiven Durchströmung der Haufwerke mit den einzelnen
Gasen und infolge der intensiven und gleichmäßigen Umströmung
aller einzelnen Granulate der Haufwerke ergeben sich außerordentlich geringe Reaktions- und damit entsprechend geringe
Verweilzeiten. Dabei können die Gaszusammensetzungen.,ihre Temperaturen
und auch die Strömungsgeschwindigkeiten in den einzel-
- 34 - ■ "
nen Zonen in weiten Grenzen variiert und den jeweiligen Erfordernissen
zur Erzielung einer besonders hohen Effektivität angepaßt werden.
Claims (22)
1. Verfahren zur Herstellung von Aktivformkoks als Granulat auf der Basis vorbehandelter Steinkohle, bei dem vorgeformte
Granulate durch verschiedene Behandlungszonen eines Schachtes
hindurchgefördert und in diesen Zonen durch seitlich zu- und abgeführte Gase bzw. Dämpfe geschwelt, erhitzt, mit Wasserdampf
oder COp-Gas oder einem Gemisch aus Wasserdampf und COg-Gas aktiviert sowie nachbehandelt und gekühlt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß Granulate einheitlicher Größe mit Längs- und Querabmessungen bzw. einem
Durchmesser von 6 bis 25 mm geformt und in ebene, dem Schachtquerschnitt angepaßte flache Haufwerke mit über dem Querschnitt
gleicher Schichtdicke überführt und im Schacht jeweils durch Roste etagenweise übereinander unter Belassung freier
Zwischenräume abgestützt und nach vorbestimmten Verweilzeiten in den einzelnen Etagen mit dem untersten Haufwerk durch
dessen Austrag beginnend von oben nach unten durch den Schacht hindurchgefördert werden, daß die Haufwerke während
der Verweilzeiten auf den Rosten in den Behandlungszonen
von den Gasen bzw. Dämpfen durch Einführung in die freien Zwischenräume zwischen benachbarte Haufwerke und Abführung
aus anderen Zwischenräumen jeweils senkrecht zur Schichtebene durchströmt werden, und daß die Haufwerke nach der
-Z-
jeweiligen Verweilzeit auf den einzelnen Rosten durch ein zeitlich gesteuertes Herausbewegen wenigstens eines
Teiles der Roststäbe aus der Rostebene aufgelöst und die Granulate in Form eines gleichmäßigen Rieselstromes auf
den jeweils nächstfolgenden Rost so überführt werden, daß sie wiederum Haufwerke mit über dem Querschnitt
gleicher Schichtdicke bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haufwerke während der Verweilzeiten in der Schwelzone von dem Schwelgas im Gegenstrom
durchströmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haufwerke während der Verweilzeiten in der Schwelzone örtlich abwechselnd partiell
gegen ein Durchströmen der Schwelgase abgeschirmt und in den jeweilig übrigen Bereichen bis zum Erreichen oder
überschreiten des Lockerungspunktes durchströmt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet , daß die Haufwerke in der Erhitzungs-, Aktivierungs- und Nachbehandlungszone
während einer oder einiger Verweilzeiten in der einen Richtung und während anderer Verweilzeiten
in der entgegengesetzten Richtung durchströmt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haufwerke in der Kühlzone mit Wasser besprüht werden und der
in der Kühlzone entstehende Wasserdampf den Haufwerken wenigstens einer der vorgeordneten Behandlungszonei zugeführt
wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einem Einbauten aufweisenden Schacht
zur Aufnahme der durch den Schacht hindurchzufördernden Granulate_, der mit Einrichtungen zur Zu- und Abführung der
Gase und/oder Dämpfe verbunden und mit seitlichen Ein- und Austrittsöffnungen für die Gase ausgerüstet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum des Schachtes (1) durch Roste (2) in Kammern
unterteilt ist und im oberen Teil des Schachtes eine Einrichtung (7,8) zur Zuführung vordosierter, die Kammern
jeweils nur teilweise füllender Haufwerke der Granulate und zur gleichmäßigen Verteilung der Granulate über den
Schachtquerschnitt auf den obersten Rost vorgesehen ist, daß alle Roste wenigstens teilweise aus beweglichen
Roststäben (15,16) mit Betätigungseinrichtungen (18,19) und diesen zugeordneten steuerbaren Antriebseinrichtungen
zur vorübergehenden und zeitlich gesteuerten Vergrößerung der freien Zwischenräume zwischen benachbarten Roststäben
dux-el:» hurjaoutnuijtu t~ uiüü Teiles itüi1 hoststäbe aus der
Rostebene bestehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Zuführung und gleichmäßigen Verteilung der vordosierten Haufwerke einen
in einer Eintragschleuse (6) über den Schachtquerschnitt verfahrbaren Formkasten (8) mit einem Rost (2a) als Boden
aufweist, welcher in seiner Ausbildung den Rosten (2) in dem Schacht (1) entspricht und in gleicher Weise betätigbar
ist,
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens zwischen benachbarten Rosten (2) unterschiedlicher Behandlungszonen
(I bis V) jeweils eine aus schwenkbaren Lamellen gebildete und durch Verstellen der Lamellen in die Schließ- und Offenstellung überführbare Trennwand (11;lla) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar
unterhalb der Roste (2) in der Schwelzone (I) des Schachtes (1) jeweils ein gitterrostförmiger Einsatz (12) zur Bildung
paralleler Strömungskanäle (23) vorgesehen ist, und daß um horizontale Achsen (24,25) drehbare Klappen (13) in den
Strömungskanälen vorgesehen sind, welche den Feldern eines Schachbrettes entsprechend wechselweise in Gruppen in die
Schachtebene oder senkrecht hierzu verschwenkbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet,
daß je Klappenreihe zwei übereinander angeordnete horizontale Achsen (24,25) für die wechselweise
Anordnung und gruppenweise Verschwenkung der Klappen (13) vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen
Roststäbe (153l6) eines jeden Rostes (2) durch eine Verbindung ihrer Enden wenigstens eine Baueinheit
bilden, welche durch die Betätigungseinrichtung(en) (18,19) und die steuerbare Antriebseinrichtung aus der Ebene der
festen Roststäbe (l4) herausbewegbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die oder jede aus den beweglichen
Roststäben (15,16) gebildete Baueinheit mittels einer Hubeinrichtung in eine Ebene außerhalb der Ebene der festen
Rost stäbe (l4) anhetxbar und in die Ebene der festen Roststäbe
rückführbar gehalten ist.
13· Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen
Roststäbe (15,l6) der oder jeder Baueinheit über die festen Roststäbe (l4) hinaus verlängert ausgebildet und
über diese Verlängerungen (15a,l6a) miteinander verbunden
sind, und daß als Hubeinrichtung ein an den miteinander verbundenen Enden der Roststäbe angreifender Kurbeltrieb
(18,19) vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Baueinheiten beweglicher Roststäbe (15,16) je Rost (2)
' vorgesehen und in verschiedene Ebenen außerhalb der Ebene der festen Roststäbe (14) überführbar sind.
15· Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Roststäbe (14 bis l6) als Hohlprofilstäbe ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht (1) aus ringförmig geschlossenen Modulteilen (5)
mit jeweils einem Rost (2) aufgebaut ist und in wenigstens einigen der Modulteile in den Wandungen Durchtrittsöffnun-
■ gen (31*32) für die Zu- bzw. Abführung der Gase vorgesehen
sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Roste (2) als seitlich durch verschließbare Fensteröffnungen
(26) in die Sehachtwandungen einschiebbare Baueinheiten ausgebildet sind.
_ ν —
l8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
unterhalb der festen Roststäbe (14) in den Schachtwandungen auf der SchachtInnenseite Ausnehmungen (17) zur Aufnahme
der Betätigungseinrichtungen (18,19) für die beweglichen Roststäbe (15»l6) bzw. für die von diesen gebildeten Baueinheiten
vorgesehen und außerhalb der Schachtwandung Antriebsvorrichtungen für die Betätigungseinrichtungen angeordnet
sind.
19· Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Roststäbe (14 bis 16) im Querschnitt gesehen in ihrem
oberen Teil eine hinterschnittene Profilierung (20) aufweisen und mit aufgeschobenen, austauschbaren, reiterförmigen
Profilteilen (21) ausgerüstet sind, welche ein Verschließen der Zwischenräume zwischen benachbarten Roststäben
durch das Gut verhindern.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die reiterförmigen Profilteile
(21) hufeisenförmig mit in Längsrichtung der Roststäbe weisenden Vorsprüngen (22) als Anschläge mit benachbarten
Profilteilen ausgebildet sind.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Roststäbe (14 bis 16) sowie die übrigen tragenden Teile der Roste und die gitterrostförmigen Einsätze (12) sowie
die darin gehaltenen Klappen (13) aus keramischen Werkstoffen bestehen.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
wenigstens eines der Haufwerke der Kühlzone(V)eine Sprüheinrichtung
(33) für die Zuführung von Wasser vorgesehen ist.
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