DE3409029C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3409029C2 DE3409029C2 DE3409029A DE3409029A DE3409029C2 DE 3409029 C2 DE3409029 C2 DE 3409029C2 DE 3409029 A DE3409029 A DE 3409029A DE 3409029 A DE3409029 A DE 3409029A DE 3409029 C2 DE3409029 C2 DE 3409029C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polysaccharide
- sulfuric acid
- water
- rice bran
- mice
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/70—Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof
- A61K31/715—Polysaccharides, i.e. having more than five saccharide radicals attached to each other by glycosidic linkages; Derivatives thereof, e.g. ethers, esters
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P31/00—Antiinfectives, i.e. antibiotics, antiseptics, chemotherapeutics
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P35/00—Antineoplastic agents
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P37/00—Drugs for immunological or allergic disorders
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P37/00—Drugs for immunological or allergic disorders
- A61P37/02—Immunomodulators
- A61P37/04—Immunostimulants
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B37/00—Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
Description
Die Erfindung betrifft ein neues Polysaccharid, das aus Reiskleie
beliebiger Herkunft durch Extraktion und Reinigung erhältlich
ist, ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie ein
Antitumormittel, ein Immunomodulierungsmittel und ein Wirts-
Abwehrmittel gegen Infektionserkrankungen, welche diese Substanz
als wirksame Komponente (Wirkstoff) enthalten.
Es sind bereits verschiedene Polysaccharide bekannt, die aus
verschiedenen Quellen, beispielsweise aus Basidiomyceten
(JP-PS 94 012/1978), aus Bakterien (JP-PS 76 896/1979),
aus Schimmelpilzen (JP-PS 59 097/1978), aus Algen (JP-PS
28 923/1977) und aus Getreide (JP-PS 139 713/1978) gewonnen
werden.
Aus den US-PS 43 66 308 und 43 57 323 sowie aus "Chem. Abstracts"?
Band 97, 61001a (1982), sind Polysaccharide bekannt,
die aus Reiskleie durch Heißwasser-Extraktion und Reinigung
gewonnen wurden, und in der Hauptkette aus a-1,6-Glucoseeinheiten
aufgebaut sind.
Es ist auch bekannt, daß diese Polysaccharide, die an eine
α-Glucan-Struktur gebundenes Protein enthalten, eine Antitumoraktivität
sowie immunstimulierende Wirkung haben. Bei
der Verwendung dieser Polysaccharide als Antitumormittel
treten jedoch verschiedene Mängel auf, z. B. weisen sie eine
unerwünscht hohe Toxizität auf, sind nur gegen allogene,
nicht jedoch gegen synergetische Tumoren wirksam, ihr Herstellungsverfahren
ist verhältnismäßig kompliziert und
liefert das gewünschte Produkt in geringer Ausbeute.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Polysaccharid zu
finden, das eine noch bessere Antitumoraktivität und immunstimulierende
Wirkung als die bekannten Polysaccharide aufweist,
ohne deren Toxizität zu besitzen, und das sich auf
wirtschaftlicher Weise in hoher Ausbeute herstellen läßt.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst werden kann durch ein proteinfreies Polysaccharid,
das aus Reiskleie beliebiger Herkunft durch Extraktion und
Reinigung erhältlich ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Polysaccharid der eingangs
genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es sich
um ein Polysaccharid handelt, das
- a) Glucose als einzige Zuckerkomponente enthält und α-1,6-Glucosid-Bindungen in einer Hauptkette sowie ferner α-1,4-Glucosid-Bindungen aufweist und
- b) die folgenden Eigenschaften besitzt:
- - es passiert eine Dialysemembran nicht,
- - es ist in Alkohol, Aceton, Hexan, Benzol, Ethylacetat, Dimethylsulfoxid, Ligroin, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform und Äther unlöslich und in Wasser löslich,
- - seine 1%ige wäßrige Lösung ist neutral,
- - es enthält nicht mehr als 5% Mineralien,
- - es reagiert positiv in den Molisch-, Anthron-Schwefelsäure-, Tryptophan-Schwefelsäure-, Cystein-Schwefelsäure-, Chromotrop-Schwefelsäure-, Phenol-Schwefelsäure- und Carbazol-Schwefelsäure-Reaktionen und
- - es reagiert negativ in den Biuret-, Ninhydrin-, Lowry- Folin-, Elson-Morgan- und Stärke-Jod-Reaktionen,
- - es weist charakteristische Ultraviolett-Absorptions-, Infrarot-Absorptions- und ¹³C-NMR-Spektren gemäß Fig. 1 bis 3 auf.
Das erfindungsgemäße Polysaccharid, das kein Protein enthält,
sondern ein reines α-Glucan darstellt, weist eine ausgeprägte
immun-modulierende Aktivität, eine Wirtsabwehr-Aktivität zusammen
mit einer Antitumor-Aktivität, insbesondere eine
Antitumor-Aktivität gegen synergetische Tumoren bei oraler
Verabreichung auf. Das erfindungsgemäße Polysaccharid ist
nicht nur wirksam gegen allogene Tumoren wie die o. g. bekannten
Polysaccharide, sondern auch gegen syngene Tumoren
bei intraperitonealer und oraler Verabreichung sowie auch
gegen homologe Tumoren. Aufgrund seiner Wirksamkeit gegen
synergetische Tumoren, die anhand von Tierversuchen nachgewiesen
wurden, ist das erfindungsgemäße Polysaccharid eine
außerordentlich wertvolle Substanz, die einen therapeutischen
Effekt mit sich bringt, der in der Praxis erheblich
ins Gewicht fällt und auch für den Fachmann auf diesem Gebiet
nicht vorhersehbar war.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
des vorstehend beschriebenen Polysaccharids, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man in jeweils an sich bekannter
Weise
das Polysaccharid aus Reiskleie beliebiger Herkunft mit heißem Wasser extrahiert,
durch Zugabe eines polaren organischen Lösungsmittels oder eines Aussalzungsmittels zu dem wäßrigen Extrakt Niederschläge ausfällt, die das Polysaccharid enthalten,
die Niederschläge isoliert und
die Niederschläge einer Deproteinisierungsbehandlung unterwirft.
das Polysaccharid aus Reiskleie beliebiger Herkunft mit heißem Wasser extrahiert,
durch Zugabe eines polaren organischen Lösungsmittels oder eines Aussalzungsmittels zu dem wäßrigen Extrakt Niederschläge ausfällt, die das Polysaccharid enthalten,
die Niederschläge isoliert und
die Niederschläge einer Deproteinisierungsbehandlung unterwirft.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert das erfindungsgemäße
proteinfreie Polysaccharid auf technisch einfache Weise in
hoher Ausbeute.
Gegenstand der Erfindung sind ferner
ein Antitumormittel, welches das erfindungsgemäße Polysaccharid als Wirkstoff enthält,
ein Immunomodulierungsmittel, welches das erfindungsgemäße Polysaccharid als Wirkstoff enthält, und
ein Wirts-Abwehrmittel gegen Infektionserkrankungen, welches das erfindungsgemäße Polysaccharid als Wirkstoff enthält.
ein Antitumormittel, welches das erfindungsgemäße Polysaccharid als Wirkstoff enthält,
ein Immunomodulierungsmittel, welches das erfindungsgemäße Polysaccharid als Wirkstoff enthält, und
ein Wirts-Abwehrmittel gegen Infektionserkrankungen, welches das erfindungsgemäße Polysaccharid als Wirkstoff enthält.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein UV-Absorptionsspektrum des erfindungsgemäß hergestellten
Polysaccharids;
Fig. 2 ein IR-Absorptionsspektrum des erfindungsgemäß hergestellten
Polysaccharids; und
Fig. 3 ein ¹³-C-NMR-Spektrum des erfindungsgemäß hergestellten
Polysaccharids.
Das erfindungsgemäße Polysaccharid wird gewonnen bzw. hergestellt
aus Reiskleie durch Extraktion und Reinigung. Diese
Reiskleie ist ein Nebenprodukt, das bei der Herstellung von
poliertem Reis aus unpoliertem Reis erhalten wird, und sie
unterliegt keinen Beschränkungen in bezug auf die Art des
unpolierten Reises, das Produktionsgebiet und den Grad der
Polierrate. Vor der Extraktion und Reinigung des Polysaccharids
aus der Reiskleie ist es zweckmäßig, die Reiskleie
vollständig zu waschen, um pulverisierten (oder zerkleinerten)
Reis und andere Verunreinigungen zu eliminieren.
Erfindungsgemäß können auch Reiskleiearten, die bereits für
andere Zwecke verwendet worden sind, wie z. B. eine entfettete
Reiskleie, die als Rückstand bei der Extraktion von Reiskleienöl
aus Reiskleie erhalten wird, verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Polysaccharid wird hergestellt durch
Zugabe von organischen Lösungsmitteln oder Aussalzungsmitteln
zu einem Extrakt, der durch Heißwasser-Behandlung
von Reiskleie erhalten worden ist, zur Erzeugung von Niederschlägen
und gewünschtenfalls Auflösung der erhaltenen
Niederschläge in Wasser, um sie zu reinigen.
Die Reiskleie wird nach der Pulverisierung durch einen Separator,
beispielsweise ein Sieb, passiert, um Verunreinigungen
zu entfernen, und, falls erforderlich, mit Wasser
gewaschen. Es ist zweckmäßig, die lipidlösliche Fraktion
unter Verwendung
von organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Ethylacetat,
Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Äther, n-Hexan, Benzol,
Petroläther, Aceton zu entfernen.
Die Heißwasser-Behandlung der Reiskleie wird durchgeführt
durch Einführen der Reiskleie und von destilliertem oder
gereinigtem Wasser in einer Menge von etwa dem 5- bis 10-
fachen der Menge der Reiskleie in einen Behälter oder einen
Druckbehälter, beispielsweise einen Tank aus rostfreiem
Stahl, einen emaillierten Tank, einen Glastank, eine
Durchfluß-Rohrextraktionsvorrichtung mit oder
ohne Rühren unter einem Druck von 0 bis 1,5 MPa, vorzugsweise
von 0 bis 0,5 MPa, und bei einer Temperatur von
70 bis 200°C, vorzugsweise von 100 bis 150°C, für einen
Zeitraum von 10 min bis 24 h, vorzugsweise von 0,5 bis
5 h. In der Praxis ist es zweckmäßig, die Heißwasser-Behandlung
bei einem Druck von 0 bis 0,3 MPa und einer
Temperatur von 100 bis 140°C für einen Zeitraum von 1 bis
5 h durchzuführen.
Der bei der Heißwasser-Behandlung erhaltene Extrakt wird
verschiedenen Operationen unterworfen, beispielsweise einer
Filtration, einer Zentrifugierung, um Feststoffe
abzutrennen, und erforderlichenfalls wird er dann
auf ein geeignetes Volumen eingeengt durch Anwendung
verschiedener Methoden, wie z. B. der Einengung bei vermindertem
Druck, der Ultrafiltration, einzeln oder
in Kombination miteinander.
Durch Sammeln der Niederschläge, die bei der Zugabe eines
wasserlöslichen polaren organischen Lösungsmittels oder
eines Aussalzungsmittels zu dem Extrakt gebildet werden,
erhält man das rohe Polysaccharid.
Zu polaren organischen Lösungsmitteln, die in diesem Verfahren
verwendet werden können, gehören Methanol, Ethanol,
Propanol, Aceton. Die Menge des polaren organischen
Lösungsmittels, die verwendet wird, wird festgelegt
unter Berücksichtigung der Menge der gewünschten Substanz,
die in dem Extrakt enthalten ist. So kann beispielsweise
im Falle von Ethanol dieses in einer solchen
Menge zugegeben werden, daß die Ethanolkonzentration 30
bis 50 Vol.-% beträgt. Die gebildeten Niederschläge
werden vorzugsweise mit dem organischen Lösungsmittel wie
vorstehend angegeben, beispielsweise mit Ethanol,
gewaschen.
Zu den Aussalzungsmitteln, die in dem obigen Verfahren verwendet
werden können, gehören Natriumchlorid, Ammoniumsulfat
und Kaliumchlorid. Das Aussalzungsmittel wird in der
Regel zugegeben, bis der Grad der Sättigung 0,5 bis 1 erreicht
hat, um dadurch Niederschläge zu erzeugen.
Die Deproteinisierung und Reinigung des Polysaccharids
können entweder vor der Zugabe des organischen
Lösungsmittels oder des Aussalzungsmittels zu dem Extrakt
oder nach der Bildung der Niederschläge durch die Zugabe
des organischen Lösungsmittels oder des Aussalzungsmittels
und die anschließende Auflösung der Niederschläge
in Wasser durchgeführt werden.
Zur Durchführung der Reinigungs- und Deproteinisierungsbehandlung
können verschiedene bekannte Verfahren angewendet
werden. Beispielsweise wird ein amylolytisches Enzym und/
oder ein proteolytisches Enzym einer das Polysaccharid
enthaltenden Lösung zugegeben, um die darin
enthaltenen Verunreinigungen, wie z. B. Stärke, Protein
in Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht
umzuwandeln. Diese Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht
werden in einer nachfolgenden Reinigungsstufe entfernt.
Als derartige Enzyme können ein amylolytisches Enzym,
beispielsweise α-Amylase, iso-Amylase und Pululanase,
ein proteolytisches Enzym, beispielsweise Papain,
Pepsin, Trypsin und Pronase, und erforderlichenfalls
andere Enzyme verwendet werden. Bei dieser Enzymbehandlung
ist es bevorzugt, daß das Enzym in einer Menge (Verhältnis)
von 1/1000 bis 1/5000 des Substrats zugegeben wird und daß
die Behandlung 0,5 bis 24 h lang, vorzugsweise 1 bis
15 h lang, durchgeführt wird.
Zusätzlich können die folgenden Reinigungs- und Deproteinisierungsverfahren
angewendet werden: ein Verfahren, bei
dem eine anorganische oder organische Säure, wie z. B Eisessig,
Schwefelsäure, Chlorwasserstoffsäure, Gerbsäure,
Trichloressigsäure, einer wäßrigen Lösung, welche
das oben beschriebene Polysaccharid in einem
Mengenanteil von etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-%, vorzugweise
von etwa 3 bis etwa 5 Gew.-% enthält, zugesetzt wird. Wenn
Niederschläge gebildet werden, werden sie durch Operationen,
wie Filtrieren, Zentrifugieren entfernt und anschließend
werden die zurückbleibenden Säuren, anorganischen
Ionen und niedermolekularen Fraktionen 1 bis 3 Tage lang
gegen fließendes Wasser oder destilliertes Wasser unter
Verwendung einer semipermeablen Membran, wie z. B. einer
Cellophan-Membran, einer Collodion-Membran, dialysiert;
ein Ionenaustauschverfahren, bei dem ein Kationen-
oder Anionenaustauscher, wie z. B. Dowex®, Amberlite®, Duolite® oder
Diaion® verwendet wird; ein Ultrafiltrationsverfahren,
bei dem eine Membran mit einem fraktionellen Molekulargewicht
von 1000 bis 100 000 verwendet wird; die Gelfiltration;
die Zentrifugierung; die Behandlung mit Aktivkohle;
die Einengung (Konzentration) und eine Kombination davon.
Außerdem kann das Polysaccharid unter Verwendung von Säuren
und/oder einigen Enzymen bis auf Molekulargewichte von
1 000 000 bis 10 000 hydrolysiert werden unter Aufrechterhaltung
der biologischen Aktivitäten. Nach dem vorstehend
beschriebenen Verfahren kann eine große Menge Protein aus
dem Polysaccharid entfernt werden. Eine geringe
Menge Protein, das chemisch an das Polysaccharid
gebunden ist, kann jedoch nicht vollständig entfernt
werden. In diesem Falle ist es möglich, das Protein
aus dem Polysaccharid nach einem Verfahren,
wie z. B. dem Sevag-Verfahren, vollständig zu entfernen.
Diese Reinigungsverfahren können einzeln oder in Kombination
miteinander angewendet werden und diese Kombinationen
und die Reihenfolge, in denen sie angewendet werden, unterliegen
keinen Beschränkungen.
Durch Lyophilisieren oder Sprühtrocknen einer das hochmolekulare
Polysaccharid enthaltenden wäßrigen
Lösung, die nach den vorstehend beschriebenen Verfahren gereinigt
worden ist, kann ein weißes Polysaccharid in Form
eines Pulvers erhalten werden.
Das auf diese Weise erhaltene Polysaccharid
hat die folgenden physikalischen und chemischen Eigenschaften:
Diese Substanz passiert eine Dialysemembran nicht und ist in organischen Säuren oder organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Eisessig, Alkoholen, wie Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol, Aceton, Hexan, Benzol, Ethylacetat, Dimethylsulfoxid, Ligroin, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform und Äthern unlöslich, jedoch in Wasser löslich;
eine 1%ige wäßrige Lösung der erfindungsgemäßen Substanz ist neutral;
die erfindungsgemäße Substanz hat keinen Schmelzpunkt und wird bei 220°C braun und bei 280°C schwarz (Verkohlung bzw. Carbonisierung);
die Elementaranalyse zeigt, daß die in dem weiter unten beschriebenen Beispiel 1 erhaltene erfindungsgemäße Substanz 38,10% Kohlenstoff, 6,27% Wasserstoff, 50,73% Sauerstoff und 4,90% Asche enthält;
eine 1%ige wäßrige Lösung der erfindungsgemäßen Substanz reagiert positiv bei den folgenden Farbreaktionen:
Phenol-Schwefelsäure-Reaktion, Anthron-Schwefelsäure- Reaktion, Carbazol-Schwefelsäure-Reaktion, Tryptophan- Schwefelsäure-Reaktion, Cystein-Schwefelsäure-Reaktion, Chromotrop-Schwefelsäure-Reaktion und Molisch-Reaktion, und sie reagiert negativ bei den folgenden Farbreaktionen:
Biuret-Reaktion, Ninhydrin-Reaktion, Lowry-Folin-Reaktion, Elson-Morgan-Reaktion und Stärke-Jod-Reaktion;
die spezifische Drehung der in dem weiter unten beschriebenen Beispiel 1 erhaltenen erfindungsgemäßen Substanz beträgt [α] = +142 bis 145° (H₂O).
Diese Substanz passiert eine Dialysemembran nicht und ist in organischen Säuren oder organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Eisessig, Alkoholen, wie Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol, Aceton, Hexan, Benzol, Ethylacetat, Dimethylsulfoxid, Ligroin, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform und Äthern unlöslich, jedoch in Wasser löslich;
eine 1%ige wäßrige Lösung der erfindungsgemäßen Substanz ist neutral;
die erfindungsgemäße Substanz hat keinen Schmelzpunkt und wird bei 220°C braun und bei 280°C schwarz (Verkohlung bzw. Carbonisierung);
die Elementaranalyse zeigt, daß die in dem weiter unten beschriebenen Beispiel 1 erhaltene erfindungsgemäße Substanz 38,10% Kohlenstoff, 6,27% Wasserstoff, 50,73% Sauerstoff und 4,90% Asche enthält;
eine 1%ige wäßrige Lösung der erfindungsgemäßen Substanz reagiert positiv bei den folgenden Farbreaktionen:
Phenol-Schwefelsäure-Reaktion, Anthron-Schwefelsäure- Reaktion, Carbazol-Schwefelsäure-Reaktion, Tryptophan- Schwefelsäure-Reaktion, Cystein-Schwefelsäure-Reaktion, Chromotrop-Schwefelsäure-Reaktion und Molisch-Reaktion, und sie reagiert negativ bei den folgenden Farbreaktionen:
Biuret-Reaktion, Ninhydrin-Reaktion, Lowry-Folin-Reaktion, Elson-Morgan-Reaktion und Stärke-Jod-Reaktion;
die spezifische Drehung der in dem weiter unten beschriebenen Beispiel 1 erhaltenen erfindungsgemäßen Substanz beträgt [α] = +142 bis 145° (H₂O).
Es wurde bestätigt, daß die Aschekomponente Si, P, K, Na, Ca,
Mg enthält, und aufgrund der Tatsache, daß das Polysaccharid
bei der Gelfiltration unter Verwendung von
Sepharose CL-6B®
im Ablaufvolumen eluiert wird, wird
angenommen, daß die obengenannten Elemente nicht unabhängig
voneinander in Form eines Elements oder einer Verbindung
davon in den Polysaccharid vorliegen, sondern daß sie in
einem Zustand vorliegen, in dem sie an ein Grundgerüst des
Polysaccharids gebunden sind;
die überstehende Flüssigkeit, die erhalten wird bei einem
Verfahren, das die Hydrolyse des Polysaccharids mit
1 n Schwefelsäure bei 100°C für 3 Stunden und die anschließende
Zugabe von Bariumcarbonat zur Neutralisation umfaßt, reagiert
positiv bei den folgenden Farbreaktionen: Molisch-Reaktion,
Anthron-Reaktion, Tryptophan-Schwefelsäure-Reaktion, Cystein-
Schwefelsäure-Reaktion, Chromotrop-Schwefelsäure-Reaktion,
und sie reagiert negativ bei den folgenden
Farbreaktionen: Biuret-Reaktion, Ninhydrin-Reaktion,
Lowry-Folin-Reaktion;
in dem obigen Hydrolysat wurde durch Dünnschichtchromatographie-
Analyse stets Glucose nachgewiesen. Beim Entwickeln
mit den nachstehend angegebenen vier Lösungsmitteln bei
der Dünnschichtchromatographieanalyse der Produkte, die
durch vollständige Hydrolyse des Polysaccharids mit Ameisensäure
und Schwefelsäure erhalten wurden, konnten keine
Flecken mit Ausnahme des einen als Glucose identifizierten
nachgewiesen werden:
- 1) Ethylacetat : Methanol : Essigsäure : Wasser (65 : 15 : 10 : 10)
- 2) Ethylacetat : Isopropanol : Wasser (65 : 23 : 12)
- 3) Isopropanol : Pyridin : Wasser : Essigsäure (8 : 8 : 4 : 1)
- 4) n-Butanol : Pyridin : Wasser (6 : 4 : 3). Daraus kann geschlossen werden, daß die erfindungsgemäße RDP-Substanz ein Polysaccharid ist, das im wesentlichen aus Glucose als alleiniger Zuckerkomponente besteht.
Das erfindungsgemäße Polysaccharid hat ein Ultraviolett-Absorptionsspektrum,
wie es in Fig. 1 dargestellt ist, ein
Infrarot-Absorptionsspektrum, wie es in Fig. 2 dargestellt
ist, und ein ¹³C-NMR-Spektrum, wie es in Fig. 3 dargestellt
ist. Aufgrund des Infrarot-Absorptionsspektrums und der
spezifischen Drehung wird angenommen, daß in dem Polysaccharid
eine α-Bindung vorliegt.
Aufgrund der vorstehend beschriebenen Daten wird angenommen,
daß die erfindungsgemäße Substanz ein Polysaccharid
ist, das Glucose als alleinige Zuckerkomponente enthält.
Darüber hinaus verbrauchte die erfindungsgemäße Substanz
bei der Perjodat-Oxdidation 1,7 Mol Natriumperjodat
und setzte 0,85 Mol Ameisensäure pro Glucoserest frei.
Das Smith-Abbau-Verfahren dieser Substanz ergab Glyzerin,
nachgewiesen durch Papierchromatographieanalyse. Die Methylierungsanalyse
dieser Substanz ergab 2,3,4-Tri-O-methyl-
D-glucose zusammen mit einer geringen Menge an Tetramethyl-
und Dimethylglucosederivaten.
Aufgrund der vorstehend angegebenen Daten wird angenommen,
daß die erfindungsgemäße Substanz ein Polysaccharid ist,
das eine α-1,6-Glucosid-Bindung als Hauptkette aufweist.
Außerdem zeigte die ¹³C-NMR-Analyse der erfindungsgemäßen
Substanz die Anwesenheit von α-1,6-gebundenen Glucose-
Resten und einer viel geringeren Menge von α-1,4-gebundenen
Glucose-Resten.
Es wurde festgestellt, daß das erfindungsgemäße Polysaccharid
verschiedene biologische Aktivitäten, beispielsweise
eine Antitumor-, Immunomodulations- und Wirts-
Abwehr-Aktivität gegen Infektionserkrankungen, aufweist.
Die Methoden und Ergebnisse der Bestimmung dieser biologischen
Aktivitäten des in Beispiel 1 hergestellten erfindungsgemäßen
Polysaccharids wird nachstehend
näher beschrieben.
Auf 50 sechs Wochen alte weibliche BALB/C-CRJ-Mäuse (durchschnittliches
Gewicht 20 g) wurden intraperitoneal Tumorzellen
(1 × 10⁵ Zellen/Maus) transplantiert, die vorher
eine Woche lang intraperitoneal in einer Maus des gleichen
Stammes gezüchtet worden waren. Diese Mäuse wurden in vier
Gruppen aufgeteilt: eine Gruppe zu 20 Mäusen als Kontrollgruppe
und drei Gruppen zu 10 Mäusen jeweils als Testgruppen.
An fünf aufeinanderfolgenden Tagen, vom Tage nach der
Transplantation der Tumorzellen ab gerechnet, wurde das
Polysaccharid, aufgelöst in einer Salzlösung, (physiologische Kochsalzlösung), intraperitoneal
in einer Dosis von 10, 30 oder 100 mg pro kg (mg/kg) an die
Testgruppen verabreicht. Der Kontrollgruppe wurde andererseits
nur eine Salzlösung (physiologische Kochsalzlösung) in der gleichen Weise verabreicht.
Die Überlebenszeit (Tage) wurde bestimmt und die Verlängerung
des Lebens wurde nach der folgenden Gleichung errechnet:
Auf 50 sechs Wochen alte weibliche BALB/C-CRJ-Mäuse (durchschnittliches
Gewicht 20 g) wurden subkutan im Achselbereich
Tumorzellen (1 × 10⁴ Zellen/Maus) transplantiert,
die eine Woche lang intraperitoneal in einer Maus des gleichen
Stammes gezüchtet worden waren. Diese Mäuse wurden in
vier Gruppen aufgeteilt: eine Gruppe zu 20 Mäusen als
Kontrollgruppe und drei Gruppen zu 10 Mäusen jeweils als
Testgruppen. An 10 aufeinanderfolgenden Tagen, vom Tage
nach der Transplantation der Tumorzellen ab gerechnet, wurde
das Polysaccharid, gelöst in einer Salzlösung, oral in einer
Dosis von 10, 30 oder 100 mg/kg an die Testgruppen verabreicht.
Der Kontrollgruppe wurde andererseits nur eine Salzlösung
auf die gleiche Weise verabreicht. 35 Tage nach der
Transplantation der Tumorzellen wurden die Mäuse getötet
und der Tumor, der sich entwickelt hatte, wurde herausgeschnitten
und gewogen. Die Inhibierungsrate wurde aus der
folgenden Gleichung errechnet:
Die Antitumor-Aktivitäten des Polysaccharids, wie sie bei den
vorstehend beschriebenen Verfahren (a) und (b) bestimmt
wurden, sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
Aus den Ergebnissen der Tabelle I ist zu ersehen, daß das
Polysaccharid eine starke Antitumor-Aktivität aufweist bei
einer optimalen Dosis von etwa 30 mg/kg sowohl bei der
intraperitonealen als auch bei der oralen Verabreichung.
Außerdem wurde bestätigt, daß das Polysaccharid auch wirksam
ist gegenüber dem Lewis-Lungencarcinom, dem Melanoma
B-16, dem Sarcome 180 und dem Ehrlich-Ascites-Carcinom innerhalb
eines Dosisbereiches von 10 bis 100 mg/kg bei intraperitonealer
oder oraler Verabreichung, mit dem Ergebnis,
daß die Tumorinhibierungsrate 30 bis 70% betrug. Außerdem
war das Polysaccharid nicht toxisch, wie nachstehend näher
beschrieben. Es wird angenommen, daß das Polysaccharid als
sehr wirkungsvolles Antitumormittel verwendet werden kann.
Dieser Test wird angewendet zur Bestimmung des Effekts des
Polysaccharids in bezug auf die Verstärkung der phagocytischen
Aktivität von Makrophagen unter den Immunomodulierungswirkungen.
Das in einer Salzlösung gelöste Polysaccharid wurde intraperitoneal
an eine Testgruppe von sechs vier Wochen alten
weiblichen ICR-CRJ-Mäusen (durchschnittliches Gewicht 20 g)
2 Tage lang verabreicht. Andererseits wurde an die Kontrollgruppe
nur eine Salzlösung auf die gleiche Weise verabreicht.
Am dritten Tage wurden 0,25 ml einer Kohlenstofflösung
(hergestellt durch Verdünnen einer Druckerschwärze
mit einer Salzlösung
auf das 5fache) in die Schwanzvene injiziert. Unmittelbar
nach der Injektion und auch 10 min nach der Injektion
wurden 0,025 ml Blut aus dem Venenplexus der
Augenhöhlenrückwand der Maus gesammelt, in 3,5 ml einer
0,01 M Natriumcarbonatlösung suspendiert und es wurde die
Extinktion (Absorption) (OD₆₅₀) bei 650 nm gemessen, um
die Rate der Abnahme der Konzentration des Kohlenstoffs
in dem Blut zu bestimmen. Dies wird durch einen Phagocytose-
Index angezeigt, der durch die folgende Gleichung
definiert ist:
worin C₁ eine Extinktion (OD₆₅₀) zum Zeitpunkt T₁ und C₂
eine solche zum Zeitpunkt T₂ bedeuten.
Bei den Tumor tragenden Mäusen wurden Sarcoma 180-Zellen
in den Muskel des Hinterbeins der Mäuse (1 × 10⁷ Zellen/
Maus) 7 Tage vor dem Beginn der Verabreichung des Polysaccharids
transplantiert und danach wurden die Mäuse auf
die gleiche Weise wie oben getestet. Die Ergebnisse sind in
der folgenden Tabelle II angegeben.
Aus den Ergebnissen der Tabelle II ist zu ersehen, daß
sowohl bei den normalen als auch bei den Tumor tragenden
Mäusen die Verabreichung des Polysaccharids in einer Menge
von 10 bis 100 mg/kg, insbesondere in einer Menge von 30 mg/kg,
die Funktion des Reticuloendothel-Systems der Mäuse
verstärkte (verbesserte) und die Phagocytose-Aktivität
der Macrophagen erheblich verstärkte.
Dieses Verfahren wird angewendet zur Bestimmung des Effekts
des Polysaccharids auf die Verstärkung (Verbesserung) der
Antikörper-Bildungsfähigkeit als Folge der Aktivierung von
B-Zellen des Wirts unter den Immunomodulierungswirkungen.
Das Polysaccharid, gelöst in einer Salzlösung, wurde intraperitoneal
an eine Testgruppe von sechs 4 Wochen alten
weiblichen ICR-CRJ-Mäusen (durchschnittliches Gewicht 20 g)
an drei aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Der Kontrollgruppe
wurde nur eine Salzlösung auf die gleiche Weise verabreicht.
Am vierten Tage und auch am 11. Tage wurden
rote Schafs-Blutkörperchen in die Schwanzvene (4 × 10⁸
Zellen/Maus) injiziert, um die Mäuse zu sensibilisieren.
4 Tage nach der Injektion wurde das Plaque-Bildungsvermögen
der Milzzellen der Mäuse bestimmt nach dem Verfahren von
Cunningham. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
III angegeben.
Aus den Ergebnissen der Tabelle III ist zu ersehen, daß
die Verabreichung des Polysaccharids in einer Dosis von
10 bis 100 mg/kg die Fähigkeit zur Bildung von Antikörpern
erheblich verstärkte (verbesserte).
Dieses Verfahren wird angewendet zur Bestimmung des Effekts
des Polysaccharids in bezug auf die Verstärkung der Wirkung
der durch Zellen vermittelten Immunität als Folge der Aktivierung
von T-Zellen des Wirts unter den Immunomodulierungswirkungen.
Das Polysaccharid, gelöst in einer Salzlösung, wurde oral
an eine Testgruppe von sechs 8 Wochen alten ICR-CRJ-Mäusen
(weiblich, durchschnittliches Gewicht 27 g) an acht aufeinanderfolgenden
Tagen verabreicht. Der Kontrollgruppe
wurde andererseits nur eine Salzlösung auf die gleiche Weise
verabreicht. Am vierten Tage nach der Verabreichung
wurde eine 5%ige Ethanollösung von Picrylchlorid auf den
Abdominalbereich aufgetragen, der rasiert worden war, um
eine primäre Sensibilisierung zu erzielen. Am 11. Tage
wurde eine 1%ige Olivenöllösung von Picrylchlorid auf
die Vorderseite und die Rückseite jedes Ohrs der Maus
aufgetragen, um eine sekundäre Sensibilisierung zu erzielen.
24 Stunden später wurde eine Zunahme der Dicke des
Ohrs mittels eines Meßinstruments (Lehre) gemessen; d. h.,
die Zunahme der Dicke des Ohres wurde durch Messung des
Unterschieds der Dicke vor dem Aufbringen und nach dem Aufbringen
bestimmt. Andererseits wurde im Falle der Tumor-tragenden
Mäuse Sarcoma 180 (1 × 10⁵ Zellen/Maus) intraperitoneal
transplantiert vor der Verabreichung des Polysaccharids
und danach wurde das gleiche Verfahren wie oben
wiederholt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV
angegeben.
Aus den Ergebnissen der Tabelle IV ist zu ersehen, daß das
in einer Dosis von 30 bis 500 mg/kg oral verabreichte Polysaccharid
die durch Zellen vermittelte Immunität sowohl bei
den normalen als auch bei den Tumor-tragenden Mäusen sehr
verstärkte (verbesserte).
Aus den Ergebnissen der vorstehend beschriebenen Tests
(a), (b) und (c) ist zu ersehen, daß das Polysaccharid verschiedene
Immunitätswirkungen mit verschiedenen Mechanismen
stark verbessert. Das Immunomodulierungsmittel kann in
den Fällen verwendet werden, in denen die Immunitätsfunktion
abnimmt oder die Erkennungsfunktion gegenüber dem
Fremd-Antigen gering ist. Es wird daher angenommen, daß das
Polysaccharid Verwendung finden wird beispielsweise als
therapeutisches Mittel oder als therapeutisches Hilfsmittel
oder als Mittel zur Verhinderung oder als Mittel zur
Beschleunigung der Erholung nach der Operation bei Infektionserkrankungen
und bösartigen Tumoren.
Zusätzlich zum vorstehend beschriebenen Immunitätsaktivierungs-
oder -erholungsvermögen kann das Immunomodulierungsmittel
manchmal dazu verwendet werden, die abnorm stimulierte
Immunitätsreaktion zu normalisieren; es kann beispielsweise
auf Autoimmunerkrankungen, wie z. B. Rheumatismus,
Collagenerkrankungen und Allergie, angewendet werden.
Es ist bekannt, daß die Wirts-Aktivitäten von Lebewesen
gegenüber bakteriellen Infektionserkrankungen auf folgenden
Prinzipien basieren: eine wird als sogenannte Humoral-
Immunität bezeichnet, die von der Bildung von Antikörpern
gegen die eingedrungenen Bakterien abhängt, und eine andere
wird als sogenannte Zellen-vermittelte Immunität
bezeichnet, in der Makrophagen und T-Zellen die eingedrungenen
Bakterien bekämpfen. Im allgemeinen weist der lebende
Körper ausreichende eigene Abwehr-Aktivitäten gegenüber
dem Eindringen dieser Fremd-Bakterien auf. Es ist jedoch
bekannt, daß im Tumor-tragenden Zustand, insbesondere im
späteren Krebsstadium, diese Aktivitäten stark abfallen,
weshalb eine schwerwiegende Schädigung schon durch einige
nicht-pathogene Bakterien hervorgerufen wird, die in der
Regel in dem Wirt existieren.
Um zu bestimmen, ob das Polysaccharid die Wirts-Abwehr-
aktivitäten des Wirts gegenüber durch solche Bakterien
hervorgerufenen Infektionserkrankungen verstärkt (verbessert),
wurde die Inhibierungs-Aktivität des Polysaccharids
gegenüber der Infektion durch Escherichia coli,
einem typischen Infektions-Mikroorganismus, an der, wie
angenommen wird, die Humoral-Immunität teilnehmen kann,
und gegenüber der Infektion durch Listeria monocytogenes,
an der, wie angenommen wird, die durch die Zellen vermittelte
Immunität teilnehmen kann, untersucht.
7 Wochen alte ICR-CRJ-Mäuse (weiblich, durchschnittliches
Gewicht 26 g) wurden in vier Gruppen zu jeweils 20 Mäusen
aufgeteilt. Das Polysaccharid, gelöst in einer Salzlösung,
wurde subkutan in den Rücken der Mäuse in einer Dosis von
10, 30 oder 100 mg/kg an drei Tagen und einem Tag vor der
Infektion injiziert. Der Kontrollgruppe wurde nur eine
Salzlösung auf die gleiche Weise injiziert.
Dann wurden im Falle von E. coli die Mäuse mit 2 × 10⁷
Zellen/Maus subkutan in den Rücken infiziert und im Falle
von L. monocytogenes wurden die Mäuse mit 2 × 10⁷ Zellen/
Maus intraperitoneal infiziert. Nach 1 Woche wurde die Anzahl
der Überlebenden verglichen. Der Schutzeffekt wurde aus
der folgenden Gleichung errechnet:
Die Ergebnisse sind in der Tabelle V angegeben.
Aus den Ergebnissen der Tabelle V ist zu ersehen, daß die
Verabreichung des Polysaccharids in einer Dosis von 10 bis
100 mg/kg vor der Infektion sehr starke Wirts-Abwehr-
Aktivitäten gegenüber der Infektion durch E. coli und auch
signifikante Aktivitäten gegenüber der Infektion durch
L. monocytogenes hervorrief.
Im Hinblick darauf, daß das Polysaccharid untoxisch ist,
ist zu erwarten, daß diese Substanz ein sehr wertvolles
Wirtsabwehrmittel gegen Infektionserkrankungen ist.
Die akute Toxizität des Polysaccharids wird nachstehend
näher beschrieben.
10 fünf Wochen alte SD-CRJ-Ratten (männlich, Gewicht 120 bis
150 g) wurden in der Kontrollgruppe bzw. in der Testgruppe
verwendet. Das Polysaccharid wurde einmal in der physikalisch
maximalen Dosis von 15 g/kg an die Testgruppe verabreicht
und an die Kontrollgruppe wurde nur eine Salzlösung verabreicht.
Keine Ratte starb. Die Zunahme des Gewichts der
Testgruppe war gleich derjenigen der Kontrollgruppe. Außerdem
wurde sowohl in bezug auf das Aussehen als auch in
bezug auf die Nekropsie keine Abnormität festgestellt.
Es wird daher angenommen, daß die LD₅₀ der erfindungsgemäßen
Substanz größer als 15 g/kg ist und daß die Substanz
keine akute Toxizität aufweist.
Erfindungsgemäß kann das Polysaccharid, das,
wie vorstehend beschrieben, eine verbesserte Antitumor-,
Immunomodulierungs- und Wirts-Abwehraktivität gegenüber
Infektionserkrankungen aufweist, in großer Menge hergestellt
werden, wie die später unten beschriebenen Beispiele
zeigen werden, durch eine Kombination von verhältnismäßig
einfachen Verfahrensmaßnahmen. Die vorliegende Erfindung
hat daher einen sehr hohen praktischen Wert auf dem
Gebiet der kommerziellen Herstellung eines Polysaccharids
aus Reiskleie mit ausgezeichneten biologischen Aktivitäten.
Da das erfindungsgemäße Polysaccharid außerdem, wie festgestellt
wurde, eine Interferon induzierende Fähigkeit hat,
ist anzunehmen, daß sie einen Verhinderungs- oder Behandlungseffekt
gegenüber Viruserkrankungen, wie z. B. Herpes
und Influenza, hat.
Da das Polysaccharid sowohl oral als auch nicht-oral verabreicht
werden kann, stellt es ein sehr wertvolles
Antitumor-, Immunomodulierungs- oder Infektionserkrankungen-
Verhinderungs- oder -Behandlungsmittel dar.
In der praktischen Form eines Arzneimittels kann das Polysaccharid
einzeln oder in Kombination mit Adjuvantien
(wie z. B. Wasser, einer Salzlösung, Polyethylenglykol,
Glycerogelatine, Stärke, Dextrin, Lactose in
Form beispielsweise eines flüssigen Arzneimittels, in
Form von Pellets, Tabletten, eines Pulvers und Suppositorien,
formuliert werden.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert.
125 l Leitungswasser wurden zu 25 kg handelsüblicher Reiskleie
zugegeben, die von Reisbruchstücken durch
Passieren durch ein Sieb abgetrennt worden war. Die Mischung
wurde 1 Stunde lang bei 120°C und 5 Stunden lang
bei 100°C unter konstantem Rühren extrahiert.
Dann wurde die Mischung filtriert. Das Filtrat wurde unter
vermindertem Druck auf 40 l eingeengt. Das auf diese Weise
eingeengte Filtrat wurde mit Natriumhydroxid auf pH 6,7
eingestellt und danach wurden 500 mg einer handelsüblichen α-Amylase
zugegeben
und es wurde eine Enzymbehandlung eine Stunde lang
bei 70°C durchgeführt. Nach der Enzymbehandlung wurde das
Enzym durch Erhitzen bis auf 100°C inaktiviert und die
unlöslichen Bestandteile wurden durch Zentrifugieren
entfernt. Bis zur Endkonzentration von 30 Vol./Vol.-%
wurde Ethanol zugegeben. Der gebildete Niederschlag wurde
abgetrennt. Dieser Niederschlag wurde in Wasser wieder
aufgelöst, um die unlöslichen Bestandteile zu entfernen.
Der lösliche Teil wurde lyophilisiert und man erhielt
508 g eines hellgelben Pulvers. 4 g dieses Pulvers wurden
in mit einem Ionenaustauscher behandeltem Wasser wieder
aufgelöst und die unlöslichen Bestandteile wurden durch
Zentrifugieren entfernt. Der lösliche Teil wurde einer
Gelfiltration unter Verwendung von Sepharose CL-6B®
unterworfen
und die in das Leervolumen eluierten Fraktionen wurden
gesammelt und lyophilisiert, wobei man 1 g eines weißen
Pulvers enthielt. Dieses weiße Pulver wurde in 100 ml
mit Ionenaustauscher behandeltem Wasser wieder aufgelöst
und zusammen mit 20 ml Chloroform und 4 ml n-Butanol in
einen Scheidetrichter gegeben. Die Mischung wurde 60 min
lang geschüttelt und dann bei einer niedrigen Geschwindigkeit
zentrifugiert, wobei eine weiße Schicht von denaturiertem
Protein zwischen einer Wasserschicht und einer Chloroformschicht
gebildet wurde. Der Wasserschichtanteil wurde aus
dem Scheidetrichter entnommen. Es wurde eine Chloroform/-
n-Butanol-Mischung in dem gleichen Verhältnis wie oben zugegeben
und die resultierende Mischung wurde geschüttelt.
Diese Operation wurde etwa 30mal wiederholt, bis
keine weiße Schicht des denaturierten Proteins mehr auftrat.
Der Wasserschichtanteil wurde lyophilisiert, wobei
man 800 mg eines weißen deproteinisierten Pulvers erhielt.
25 kg handelsübliche Reiskleie wurden durch Erhitzen unter
Rückfluß mit 100 l Hexan entfettet und dann getrocknet.
Die entfettete Reiskleie wurde dann auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 1 behandelt, wobei man 450 g eines hellgelben
Pulvers erhielt. 4 g dieses Pulvers wurden auf die
gleiche Weise wie in Beispiel 1 behandelt, wobei man 750 mg
eines weißen Pulvers erhielt.
3 kg handelsübliche entfettete Reiskleie wurden mit 20 l
Wasser gemischt und die Mischung wurde dann 2 Stunden lang
unter konstantem Rühren bei 120°C extrahiert. Die Mischung
wurde unter vermindertem Druck eingeengt, wobei man 5 l
einer konzentrierten Lösung erhielt. Dann wurden 0,3 g einer
α-Amylase zu der Lösung zugegeben und diese wurde 5 Stunden
lang bei 60°C gehalten. Danach wurde die Mischung auf
100°C erhitzt und zentrifugiert, wobei man 4,9 l einer überstehenden
Flüssigkeit erhielt. Zu der Endkonzentration von
40 Vol.-/Vol.-% wurde Ethanol zugegeben. Der gebildete Niederschlag
wurde abgetrennt und dann lyophilisiert, wobei
man 88 g eines hellgelben-braunen Pulvers erhielt. 4 g
dieses Pulvers wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel
1 behandelt, wobei man 720 mg eines weißen Pulvers erhielt.
20 kg handelsübliche Reiskleie wurden durch ein Sieb mit
einer Maschenweite von 0,60 mm passiert, um Verunreinigungen,
wie z. B. Reisbruchstücke, zu entfernen, und
dann wurden sie mit 100 ml Wasser, das mit einem Ionenaustauscher
behandelt worden war, gewaschen. Danach wurden
50 l destilliertes Wasser zu der gewaschenen Reiskleie zugegeben
und die Mischung wurde 3 Stunden lang unter konstantem
Rühren bei 110°C extrahiert. Die Mischung wurde filtriert.
Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck eingeengt
und zentrifugiert, wobei man 10 l einer überstehenden
Flüssigkeit erhielt. Dann wurden 250 mg einer α-Amylase
zugegeben und 24 Stunden lang bei 65°C gehalten. Die Mischung
wurde auf 100°C erhitzt. Dann wurde Ethanol bis auf
die Endkonzentration von 30 Vol.-% zugegeben. Der gebildete
Niederschlag wurde abgetrennt. Dieser Niederschlag
wurde in 3 l Wasser aufgelöst und die unlöslichen
Anteile wurden entfernt und erneut auf 1 l eingeengt
und zentrifugiert, wobei man eine überstehende Flüssigkeit
erhielt. Diese überstehende Flüssigkeit wurde 2 Tage
lang in fließendem Wasser dialysiert und zentrifugiert,
wobei man 1 l einer überstehenden Flüssigkeit erhielt.
Eine Mischung von 200 ml Chloroform und 40 ml n-Butanol
wurde zu 1 l der überstehenden Flüssigkeit zugegeben.
Danach wurden eine Deproteinisierung und eine Lyophilisierung
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt,
wobei man 402 g eines weißen Pulvers erhielt.
1 l einer überstehenden Flüssigkeit, wie sie durch Dialyse
und Zentrifugieren in Beispiel 1 erhalten worden war, wurden
unter Verwendung von CM Sepharose®, einem Kationenaustauschergel,
und DEAE Sepharose®, einem Anionenaustauschergel,
einer Ionenaustauschchromatographie unterworfen. Die nicht
adsorbierten Fraktionen wurden gesammelt und auf 1 l eingeengt.
Danach wurden eine Deproteinisierung und eine Lyophilisierung
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt,
wobei man 358 g eines weißen Pulvers erhielt.
10 g Aktivkohle wurden zu 1 l einer überstehenden Flüssigkeit
zugegeben, die durch Dialyse und Zentrifugieren in
Beispiel 1 erhalten worden war. Nach 30 min wurde die
Mischung zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wurde
der gleichen Deproteinisierungs- und Lyophilisierungsbehandlung
wie in Beispiel 4 unterworfen, wobei man 365 g
eines weißen Pulvers erhielt.
Eine 20 ml-Portion von 1 l einer überstehenden Flüssigkeit,
wie sie durch Dialyse und Zentrifugieren in Beispiel 4
erhalten worden war, wurde unter Verwendung von Sepharose
CL-6B® einer Gelfiltration unterworfen und die Lehrvolumen-
Fraktionen wurden gesammelt zur Auffüllung auf 100 ml.
Diese Flüssigkeit wurde der gleichen Deproteinisierungs-
und Lyophilisierungsbehandlung wie in Beispiel 1 unterworfen,
wobei man 70 g eines weißen Pulvers erhielt.
Der durch die Ethanol-Ausfällung nach einer α-Amylasebehandlung
in Beispiel 1 erhaltene Niederschlag wurde in 10 l
Wasser wieder aufgelöst. Die Lösung wurde einer Ultrafiltration
unterworfen, um den niedermolekularen Teil mit
einem Molekulargewicht von weniger als 80 000 zu entfernen,
und auch um eine Einengung auf 3 l zu erzielen. Der gebildete
Niederschlag wurde durch Zentrifugieren entfernt,
wobei man 2,8 l überstehende Flüssigkeit erhielt. Diese
überstehende Flüssigkeit wurde der gleichen Deproteinisierungs-
und Lyophilisierungsbehandlung wie in Beispiel 1
unterworfen, wobei man 400 g eines weißen Pulvers erhielt.
Der Lösung, die der α-Amylasebehandlung und der anschließenden
Inaktivierung des Enzyms bei 100°C für 1 Stunde in
Beispiel 1 unterworfen worden war, wurde Aceton bis auf
eine Endkonzentration von 40 Vol./Vol.-% zugesetzt. Der
gebildete Niederschlag wurde in 10 l Wasser gelöst. Danach
wurde das gleiche Verfahren einschließlich der Behandlung
unter Verwendung eines Ultrafilters wie in Beispiel 8 angewendet,
wobei man 412 g eines weißen Pulvers erhielt.
Der Lösung, die der α-Amylasebehandlung und der anschließenden
Inaktivierung des Enzyms bei 100°C für 1 Stunde in
Beispiel 1 unterworfen worden war, wurde Ammoniumsulfat
bis zu einem Grad der Sättigung von 70% zugesetzt, um
eine Aussalzung zu erzielen. Der gebildete Niederschlag
wurde durch Zentrifugieren gesammelt, in 3 l Wasser gelöst
und gegen fließendes Wasser 2 Tage lang dialysiert. Der
Lösung wurde Trichloressigsäure bis zu einer Konzentration
von 7% zugegeben. Der gebildete Niederschlag wurde durch
Zentrifugieren entfernt. Die überstehende Flüssigkeit
wurde erneut gegen fließendes Wasser 2 Tage lang dialysiert.
Das dabei erhaltene Dialysat wurde lyophilisiert,
wobei man 503 g eines hellgelben Pulvers enthielt. 4 g
des Pulvers wurden in Wasser, das mit einem Ionenaustauscher
behandelt worden war, gelöst und über eine Sepharose
CL-6B-Säule laufen gelassen. Die Leervolumenfraktionen wurden
gesammelt und lyophilisiert, wobei man 1,5 g eines weißen
Pulvers enthielt.
Die der α-Amylasebehandlung in Beispiel 1 unterworfene
Lösung wurde auf 40°C abgekühlt und dann wurden 600 mg
einer handelsüblichen Proteinase (Pronase E)
zugegeben und 24 Stunden lang
reagieren gelassen. Die Reaktionsmischung wurde 1 Stunde
lang auf 100°C erhitzt, um das Enzym zu inaktivieren.
Die unlöslichen Bestandteile wurden durch Zentrifugieren
entfernt. Zu der überstehenden Flüssigkeit wurde Ethanol
bis auf die Endkonzentration von 30 Vol./Vol.-% zugegeben.
Der gebildete Niederschlag wurde durch Zentrifugieren gesammelt
und dann in 10 l Wasser gelöst. Danach wurde das
gleiche Verfahren einschließlich der Behandlung unter
Verwendung eines Ultrafilters wie in Beispiel 8 angewendet,
wobei man 413 g eines weißen Pulvers erhielt.
Zu 3 l der überstehenden Flüssigkeit, die durch die Behandlung
unter Verwendung eines Ultrafilters in Beispiel 8
erhalten worden war, wurde eine Mischung von Chloroform und
n-Butanol in dem gleichen Verhältnis wie in Beispiel 1
zugegeben zur Durchführung einer Deproteinisierungsbehandlung.
Ein wasserlöslicher Anteil wurde sprühgetrocknet,
wobei man 420 g eines weißen Pulvers erhielt.
Zu dem wasserlöslichen Anteil, wie er bei Anwendung der
Deproteinisierungsbehandlung in Beispiel 12 erhalten
worden war, wurde Ethanol bis auf die Endkonzentration von
40 Vol./Vol.-% zugegeben. Der gebildete Niederschlag wurde
durch Zentrifugieren gesammelt, gewaschen und 3mal mit
Ethanol entwässert und dann im Vakuum getrocknet, wobei
man 405 g eines weißen Pulvers erhielt.
Zu 2 g eines weißen Pulvers, wie es in Beispiel 5 erhalten
worden war, wurden 100 ml einer Mischung von 2% Schwefelsäure
und Ameisensäure zugegeben und 4 Stunden lang bei
60°C gehalten, um es zu hydrolysieren. Die Lösung wurde
durch Zugabe von Bariumcarbonat neutralisiert und zentrifugiert
und es wurde eine überstehende Flüssigkeit erhalten.
Eine Hälfte des Volumens der überstehenden Flüssigkeit
wurde auf Sepharose CL-2B® aufgegeben und die Fraktion F₁
(Molekulargewicht <20 000 000), die in das Leervolumen
eluiert wurde, und die Fraktion F₂ (Molekulargewicht
etwa 1 000 000) wurden gesammelt. Eine weitere Hälfte des
Volumens der überstehenden Flüssigkeit wurde auf Sephadex
G-200®
aufgegeben und die Fraktion F₃ (Molekulargewicht etwa
100 000) und die Fraktion F₄ (Molekulargewicht etwa
10 000) wurden gesammelt. Durch Lyophilisieren jeder Lösung
erhielt man weiße Pulver: F₁: 412 mg, F₂: 248 mg,
F₃: 295 mg und F₄: 263 mg.
Die biologischen Aktivitäten jeder Fraktion wurden unter
Anwendung des vorstehend beschriebenen Verfahrens getestet.
Alle vier Fraktionen zeigten ebenso starke Aktivitäten wie
das Polysaccharid vor der Hydrolyse. Die Ergebnisse sind
nachstehend im Detail wiedergegeben.
Die Aktivitäten gegenüber einem syngenetischen Tumor,
Meth-A, bei oraler Verabreichung sind in der Tabelle VI
angegeben.
Die Aktivitäten unter Verwendung von Tumor-tragenden Mäusen
sind in der folgenden Tabelle VII angegeben.
Die Aktivitäten bei Verwendung von normalen Mäusen, die
am 4. Tage durch rote Schafs-Blutkörperchen sensibilisiert
wurden, sind in der folgenden Tabelle VIII angegeben.
Die Aktivitäten bei Verwendung von Tumor-tragenden Mäusen
sind in der folgenden Tabelle IX angegeben.
Die Aktivitäten bei subkutaner Verabreichung einen Tag vor
der Infektion sind in der folgenden Tabelle X angegeben.
Claims (5)
1. Polysaccharid, das aus Reiskleie beliebiger Herkunft
durch Extraktion und Reinigung erhältlich ist, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich um ein Polysaccharid
handelt, das
- a) Glucose als einzige Zuckerkomponente enthält und α-1,6-Glucosid-Bindungen in einer Hauptkette sowie ferner α-1,4-Glucosid-Bindungen aufweist und
- b) die folgenden Eigenschaften besitzt:
- - es passiert eine Dialysemembran nicht,
- - es ist in Alkohol, Aceton, Hexan, Benzol, Ethylacetat, Dimethylsulfoxid, Ligroin, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform und Äther unlöslich und in Wasser löslich,
- - seine 1%ige wäßrige Lösung ist neutral,
- - es enthält nicht mehr als 5% Mineralien,
- - es reagiert positiv in den Molisch-, Anthron-Schwefelsäure-, Tryptophan-Schwefelsäure-, Cystein-Schwefelsäure-, Chromotrop-Schwefelsäure-, Phenol-Schwefelsäure- und Carbazol-Schwefelsäure-Reaktionen und
- - es reagiert negativ in den Biuret-, Ninhydrin-, Lowry- Folin-, Elson-Morgan- und Stärke-Jod-Reaktionen,
- - es weist charakteristische Ultraviolett-Absorptions-, Infrarot-Absorptions- und ¹³C-NMR-Spektren gemäß Fig. 1 bis 3 auf.
2. Verfahren zur Herstellung des Polysaccharids gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in jeweils an
sich bekannter Weise
das Polysaccharid aus Reiskleie beliebiger Herkunft mit heißem Wasser extrahiert,
durch Zugabe eines polaren organischen Lösungsmittels oder eines Aussalzungsmittels zu dem wäßrigen Extrakt Niederschläge ausfällt, die das Polysaccharid enthalten,
die Niederschläge isoliert und
die Niederschläge einer Deproteinisierungsbehandlung unterwirft.
das Polysaccharid aus Reiskleie beliebiger Herkunft mit heißem Wasser extrahiert,
durch Zugabe eines polaren organischen Lösungsmittels oder eines Aussalzungsmittels zu dem wäßrigen Extrakt Niederschläge ausfällt, die das Polysaccharid enthalten,
die Niederschläge isoliert und
die Niederschläge einer Deproteinisierungsbehandlung unterwirft.
3. Antitumormittel, enthaltend das Polysaccharid gemäß Anspruch
1.
4. Immunomodulierungsmittel, enthaltend das Polysaccharid
gemäß Anspruch 1.
5. Wirts-Abwehrmittel gegen Infektionserkrankungen, enthaltend
das Polysaccharid gemäß Anspruch 1.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP58044316A JPS59170017A (ja) | 1983-03-18 | 1983-03-18 | 新規多糖体rdp物質,その製造法およびそれを有効成分とする抗腫瘍剤、免疫調節剤および感染症予防治療剤 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3409029A1 DE3409029A1 (de) | 1984-10-11 |
DE3409029C2 true DE3409029C2 (de) | 1989-02-16 |
Family
ID=12688076
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843409029 Granted DE3409029A1 (de) | 1983-03-18 | 1984-03-13 | Polysaccharid-rdp-substanz, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4764507A (de) |
JP (1) | JPS59170017A (de) |
DE (1) | DE3409029A1 (de) |
FR (1) | FR2542745B1 (de) |
GB (1) | GB2139240B (de) |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS6153220A (ja) * | 1984-08-22 | 1986-03-17 | Sapporo Breweries Ltd | 新規多糖体ron物質,その製造法およびそれを有効成分とする抗腫瘍剤,免疫調節剤並びに感染症予防治療剤 |
JPS6153221A (ja) * | 1984-08-22 | 1986-03-17 | Sapporo Breweries Ltd | 新規多糖体rin物質,その製造法およびそれを有効成分とする抗腫瘍剤,免疫調節剤並びに感染症予防治療剤 |
CA2328092A1 (en) * | 1999-01-12 | 2000-07-20 | Vito-Mannan Polysaccharide L.L.C. | Method of isolating mucilaginous polysaccharides and uses thereof |
US6740406B2 (en) | 2000-12-15 | 2004-05-25 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Coated activated carbon |
US20040166248A1 (en) * | 2000-12-15 | 2004-08-26 | Sheng-Hsin Hu | Coated activated carbon |
GB2405755B (en) * | 2003-09-04 | 2006-07-05 | Shaukat Consultants Ltd | Lamps for a road vehicle |
CN100424098C (zh) * | 2006-10-25 | 2008-10-08 | 南京中科集团股份有限公司 | 一种灵芝孢子多糖的精制工艺 |
Family Cites Families (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2900284A (en) * | 1955-09-30 | 1959-08-18 | Oshima Motoyoshi | Process for the saccharification of cellulose-containing material |
GB1444901A (en) * | 1972-05-02 | 1976-08-04 | Milner Scient Medical Research | Glucose polymers |
AR208286A1 (es) * | 1973-04-10 | 1976-12-20 | Cpc International Inc | Procedimiento para convertir directamente almidon granular en un hidrolizado de almidon soluble |
SE432426B (sv) * | 1976-05-12 | 1984-04-02 | Cpc International Inc | Sett att framstella en vattenuppslamning av sterkelse |
US4182756A (en) * | 1977-11-21 | 1980-01-08 | Abbott Laboratories | High calorie solutions of low molecular weight glucose polymer mixtures useful for intravenous administration |
JPS5943929B2 (ja) * | 1979-08-13 | 1984-10-25 | サッポロビール株式会社 | 多糖体rbs物質,その製法およびそれを有効成分とする抗腫瘍性剤 |
-
1983
- 1983-03-18 JP JP58044316A patent/JPS59170017A/ja active Granted
-
1984
- 1984-03-05 US US06/586,073 patent/US4764507A/en not_active Expired - Fee Related
- 1984-03-13 DE DE19843409029 patent/DE3409029A1/de active Granted
- 1984-03-19 GB GB08407083A patent/GB2139240B/en not_active Expired
- 1984-03-19 FR FR848404223A patent/FR2542745B1/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2139240B (en) | 1986-05-14 |
DE3409029A1 (de) | 1984-10-11 |
GB2139240A (en) | 1984-11-07 |
JPS59170017A (ja) | 1984-09-26 |
FR2542745A1 (fr) | 1984-09-21 |
JPH0372085B2 (de) | 1991-11-15 |
US4764507A (en) | 1988-08-16 |
FR2542745B1 (fr) | 1989-02-03 |
GB8407083D0 (en) | 1984-04-26 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2845765A1 (de) | Einfaches glukan | |
DE2331144A1 (de) | Wasserloesliche extrakte von mycobacterien | |
JP2001520019A (ja) | アロエからの免疫修飾性多糖類の製法 | |
DE2050714C2 (de) | Polysaccharid mit Antitumoraktivität, Verfahren zu seiner Gewinnung und seine Verwendung als Wirkstoff in Antitumormitteln | |
DE2713458A1 (de) | Verfahren zur herstellung von stickstoffhaltigen polysacchariden | |
DE4134854A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer waessrigen loesung aus natriumhyaluronat | |
CH660026A5 (de) | Polysaccharide mit antikarzinogener wirkung sowie, verfahren zu deren herstellung. | |
DE2751570A1 (de) | Carboxymethylierte beta-1,3-glucane, verfahren zu deren herstellung und antitumormittel | |
EP0212595B1 (de) | Calcium- und Magnesiumkomplexe von Phytohaemagglutinin-polyheteroglykanen, ihre Herstellung und pharmazeutische Zubereitungen | |
DE3407823A1 (de) | Lipopolysaccharid und verfahren zu seiner herstellung | |
DE3017372A1 (de) | Physiologisch aktive polysaccharide, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung | |
DE2731570C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung eines Polysaccharide mit therapeutischer Wirkung | |
DE3409029C2 (de) | ||
DE2919132A1 (de) | Substanz ks-2-b, verfahren zu deren herstellung und diese substanz enthaltende mittel | |
CA1282779C (en) | Polysaccharide ron substance, production of the same and use of the same | |
DD215580A5 (de) | Hypocholesterolaemisch aktives protein | |
DE3032636C2 (de) | ||
DE2441454A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines heilmittels fuer leukaemie | |
DE2829975A1 (de) | Antitumor wirksame substanz, deren herstellung und verwendung | |
DE2803681C2 (de) | ||
DE2519937A1 (de) | Acetylierte extrakte von corynebakterien, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung in arzneimittelzubereitungen | |
KR870001931B1 (ko) | 다당체 rin 물질의 제조방법 | |
DE3031152C2 (de) | ||
DE3329255C2 (de) | Verfahren zur Herstellung der Substanz TF-500 mit carcinostatischen und immunostimulierenden Eigenschaften | |
DE3147954A1 (de) | Hochmolekulares polysaccharid mps-80, verfahren zu dessen herstellung und verwendung desselben |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: TUERK, D., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. GILLE, C., DIPL |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |