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Reprokamera zum Belichten und Entwickeln von auf
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Basis der Schwarzweiß- oder Farbdiffusion wirksam werdenden Fotomaterialien
Die Erfindung betrifft eine Reprokamera zum Belichten und Entwickeln von auf Basis
der Schwarzweiß-oder Farbdiffusion wirksam werdenden Fotomaterialien gemäß Oberbegriff
des Hauptanspruches.
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Automatisch im Durchlauf arbeitende Entwicklungs-bzw. Nachbehandlungsgeräte
für belichtete Fotomaterialien sind allgemein bekannt. Inzwischen wird auch in der
Reprofotographie mit Fotomaterialien gearbeitet, die auf Basis der Diffusion wirksam
werden.
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Dabei muß das in der Kamera belichtete und aus dieser kommende Aufnahmematerial
im Dunkelraum abgenommen und zusammen mit dem Receivermaterial im Dunkeln oder lichtdicht
gekapselt in das von der Kamera unabhängige Nachbehandlungsgerät und dessen Aktivatorbad
eingeführt werden, das für diesen Zweck allgemein bekannt und verfügbar ist. Auch
die notwendigen Wässerungsbäder entsprechen in ihrem Aufbau im wesentlichen dem
der Aktivatorbäder, d.h., es handelt sich dabei um wannenförmige Gebilde, die mit
entsprechenden Förderelementen (Walzenpaaren) versehen und derart ausgebildet sind,
daß die beiden Fotomaterialien mit einer gewissen Distanz zueinander durch das Aktivatorbad
laufen und dahinter wieder zusammengeführt
werden können, um dann
nach einer bestimmten Diffusionszeit wieder auseinandergezogen zu werden.
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In ihren wesentlichen Teilen erfolgt diese Behandlung manuell, d.h.,
die beiden Materialblätter werden nach ihrer Zusammenlegung unter Beachtung der
erforderlichen Di ffusions zeit, was leicht zu Fehlern führen kann, manuell getrennt
und einerseits der Wässerung und Trocknung zugeführt und andererseits ungeordnet
in einen Abfallbehälter eingebracht.
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Nach der EP-PS 00 11 850 ist bereits eine Vorrichtung zum Belichten
und Entwickeln bekannt, bei der die notwendigen Elemente zum Belichten und die zum
Entwickeln zu einer Baueinheit zusammengefaßt sind.
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Diese Vorrichtung setzt jedoch die Verwendung von doppelblättrigem
Fotomaterial voraus und ist ferner wegen seiner kleinen Baugröße nur zur Verwendung
als Heimlaborgerät bestimmt. Außerdem ist das Fotomaterial in Kassetten enthalten.
Alle diese speziellen Voraussetzungen machen dieses vorbekannte Gerät zur Verwendung
im Rahmen kommerzieller Reprotechnik nicht geeignet.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine automatisch
arbeitende Reprokamera der eingangs genannten Art zu schaffen und dahingehend auszubilden,
daß
die beiden in der Kamera magazinierten, fortlaufend getrennt aus der Kamera an einer
Stelle austretenden Materialien (belichtetes Aufnahmematerial und Receivermaterial)
fortlaufend in das kompakte, unmittelbar mit der Kamera verbundene Entwicklungsgerät
einlaufen bzw. eingegeben werden können und dort automatisch nach Passage des Aktivatorbades
und der bezüglich der Förderung exakt einstell- bzw. steuerbaren Diffusions- und
Förderstrecke getrennt werden mit der Maßgabe, daß das nicht mehr benötigte Negativmaterial
in handlicher Form aufgerollt werden kann, während das abgetrennte Receivermaterial
gewässert und anschließend getrocknet wird; mit anderen Worten soll also eine im
Hellraum betreibbare Kamera- und Nachbehandlungseinheit geschaffen werden, in der
ein kontinuierlicher Fluss der beteiligten Fotomaterialien einschließlich einer
vorteilhaften Aufsammlung des nach dem Diffusionsvorgang nicht mehr benötigten Aufnahmematerials
gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe ist mit einer Reprokamera der eingangs genannten Art
nach der Erfindung durch das im Kennzeichen des Hauptanspruches Erfaßte gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich nach den Unteransprüchen.
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In foto-chemischer Hinsicht ändert sich bei der Benutzung eines derartigen
Gerätes am Prinzip des bekannten Diffusionsverfahrens nichts, aber durch die spezielle
Ausbildung und Kombination von Kamera, Entwicklerteil, Diffusions- und Förderstrecke,
Wässerungsbad und Trocknungsteil mit über der Diffusions-und Förderstrecke angeordnetem
Sammler für dieses nach der Trennung dahin geförderte Aufnahmematerial ergibt sich
ein kompaktes, gut und einfach hinsichtlich des raumsparend gesammelten Abfallmaterials
zu handhabendes und gleichzeitig vorteilhaft im Hellraum zu betreibendes Gerät,
wobei konstruktiv problemlos der verfügbare und vom auslaufenden Receivermaterial
nicht beanspruchte Raum über dem Wässerungsbad für die Unterbringung von Trocknungseinrichtungen
ausgenutzt werden kann. Wesentlich für das Ganze ist aber auch, daß durch die spezielle
Ausbildung der Diffusions- und Förderstrecke durch einfache Steuerung des Bandlaufes
die erforderliche Diffusionszeit für die beiden Materialien exakt bemessen werden
kann.
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Die Reprokamera wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigt schematisch Fig. 1 eine Seitenansicht der ganzen Reprokamera
mit ihrem prinzipiellen Aufbau;
Fig. 2 in Seitenansicht den Kamerateil
und Fig. 3 in Seitenansicht den Entwicklerteil der Kamera.
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Fig. 1 dient nur der Veranschaulichung der Zuordnung von Kamera- und
Entwicklerteil, d.h., bei diesem speziellen Beispiel ist links am lichtdichten Kameragestell
3 die Entwicklungseinrichtung 9 unmittelbar angeschlossen, wobei auf dem rechten
Gestellteil 17 der verstellbare Vorlagenhalter 16 und der Optikträger angeordnet
sind. Außerdem ist dieses Gestell 17 für die Unterbringung der Fördereinrichtung
4 mit Receivermaterialmagazin 5 ausgenutzt.
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Gemäß Fig. 2 besteht die Kamera im wesentlichen aus der Aufnahmeebene
2 im Kameraständer 3, wobei die Aufnahmeebene 2 in Form eines steuerbar unter Vakuum
setzbaren, gelochten oder aus einem Gewebe bestehenden Endlosförderbandes 2" ausgebildet
ist. Oberhalb des Förderbandes 2" ist ein Aufnahmematerialmagazin 19 mit Schneideinrichtung
19' vorgesehen; während unmittelbar unterhalb des Förderbandes 2" im Ausförderbereich
1 das Aktivatorbad 8 der Entwicklungseinrichtung 9 sitzt.
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Wie erkennbar, endet im Ausförderbereich 1 auch die Fördereinrichtung
4, ebenfalls in Form eines Endlosförderbandes
4', das im gezeigten
Beispiel parallel zur optischen Achse 15 der Kamera angeordnet ist.
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Zwingend ist dieser Parallelverlauf jedoch nicht.
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Grundsätzlich ist jedoch der Freiraum im Gestellteil 17 ausgenutzt,
Am Magazin 5 für das Receivermaterial ist ebenfalls eine Schneideinrichtung 19'
angeordnet.
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Für sämtliche Förderbänder, Förderelemente in den Magazinen und im
Aktivatorbad 8 einschließlich der an der Weiterförderung in der Entwicklungseinrichtung
9, ferner der Schneideinrichtungen 19', des beweglichen Trennelementes 12 und gegf.
auch die Ein- und Ausschaltung von Trockenluftgebläsen 21 im Entwicklerteil 9 sind
taktmäßig mittels einer geeigneten Steuerungsschaltung aufeinander abgestimmt, die
insoweit keiner näheren Erläuterung bedarf, da dafür geeignete Elemente und Haltungsprinzipien
ohne weiteres zur Verfügung stehen.
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Die Reprokamera ist zwar einerseits insbesondere für die Verarbeitung
von Fotomaterialien der eingangs genannten Art bestimmt, andererseits besteht natürlich
auch ein Interesse daran, mit der Kamera
auch ohne Anwendung der
Diffusionsmethode Aufnahmematerial allein verarbeiten zu können, ohne dafür die
Reprokamera bezüglich der Entwicklungseinrichtung umstellen bzw. grundsätzlich ändern
zu müssen.
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Vorteilhaft ist deshalb das Förderband 2" der Fördereinrichtung 2'
bezüglich seines Antriebes umsteuerbar ausgebildet, und zwischen Aufnahmematerialmagazin
19 und Fördereinrichtung 2' ist eine Aufnahmematerialführungsweiche 18 angeordnet,
die bei entsprechender Stellung und entgegengesetztem Lauf des Förderbandes 2" dafür
sorgt, daß das belichtete Aufnahmematerial in bspw. ein Sammelmagazin 22 gelangt.
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Wie aus Fig. 3 erkennbar ist hinter der Auslauföffnung 14 des Aktivatorbades
8 die Diffusions- und Förderstrecke 11' in Form eines Förderbandes 11 angeordnet,
dessen Neigung der Auslaufrichtung der Materialien aus dem Aktivatorbad 8 entspricht,
was wesentlich ist, damit sich keine Verschiebungen der sandwichartig zusammenhaftenden
Materialien ergeben können.
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Die Diffusions- und Förderstrecke 11' wird von zwei Endlosförderbändern
11 und 24 gebildet (es können
natürlich auch jeweils mehrere, mehr
oder weniger breite Förderbänder vorgesehen werden), die vorteilhaft im Bereich
der Strecke 11' parallel verlaufen. Die beiden synchron laufenden Bänder können
dabei so angeordnet sein, daß die dazwischen durchlaufenden Materialien gegeneinander
in Kontakt gehalten werden, wobei durch Einstellung der Laufgeschwindigkeit und
Standzeit der beiden Bänder die Diffus ions zeit exakt einstellbar ist.
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Der Freiraum über der Diffusions- und Förderstrecke 11 und das obere
Förderband 24 sind vorteilhaft für das kompakte und automatische Aufsammeln der
Aufnahmematerialien ausgenutzt. Dafür ist das obere Förderband 24 als Schlaufe geführt,
in der gewissermaßen die Aufnahmematerialsammeltrommel 25 hängt, die allerdings
an in geeigneter Weise im Gehäuse 20 bzw. dem Gerätegestell angeordneten Führungen
25' vertikal verschieblich gelagert ist und ohne weiteres, wenn sie gefüllt ist,
nach oben aus den Führungen 25' herausgehoben werden kann. Dafür ist selbstverständlich
das Gehäuse 20 mit einer entsprechenden Klappe od. dgl. Element versehen.
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Der Gesamtverlauf des oberen Förderbandes 24 ist strichpunktiert verdeutlicht,
während der Riementrieb 26 für den Antrieb beider Förderbänder 11 und
24
gestrichelt dargestellt ist. Dieser Riementrieb 26 verläuft natürlich seitlich neben
den Förderbändern auf der Seite, wo der regel- und schaltbare Antriebsmotor 27 mit
seiner Abtriebswelle 28 angeordnet ist.
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Am oberen Ende der Förderstrecke 11' ist mit schwenkbar gelagerten
Seitenführungen 29 das Trennelement 12 in Form einer Trennstange 12' angeordnet,
wobei eine der Seitenführungen 29 mit einem Schaltmagnetantrieb 30 in Wirkverbindung
steht, der via Seitenführungen die Trennstange schlagartig nach Erhalt eines entsprechenden
Stellimpulses aus der voll ausgezogen dargestellten Stellung unterhalb der Diffusions-
und Förderstreckenebene in die darüber gestrichelt dargestellte Lage verschwenkt.
Da die beiden in Kontakt befindlichen Materialien, bezüglich ihrer Vorderkanten
versetzt in die Entwicklungseinrichtung aus der Kamera kommend eingespeist werden,
d.h., das Aufnahmematerial hat etwa 1 bis 2 cm Überstand zum Receivermaterial, wird
der Aufnahmematerialrand hochgeschlagen und wieder gegen das Förderband 24 gedrückt,
wobei eine obere, verlängerte Abdeckung 31 eines Förderkanales 32 dafür sorgt, daß
das Material mit dem Förderband auf die Sammeltrommel 25 zuläuft, auf der sich das
Abfallaufnahmematerial aufspult. Auch aus diesem Grunde ist der Synchronlauf der
beiden Bänder 11, 24 erforderlich. Der erwähnte
Vorlaufrandversatz
der beiden Materialien wird durch entsprechende Steuerung der Fördereinrichtung
4 und der Förderelemente 7 am Aktivatorbad bewirkt.
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Das Receivermaterial, auf dem sich das durch Diffusion in Kontakt
übertragene Bild befindet, läuft dagegen unter der hochgeschlagenen Trennstange
12' aus der Diffusions- und Förderstrecke 11' heraus und in den Förderkanal 32 ein,
wobei gegf. auch bei sofortiger Rückstellung der Trennstange 12' diese für das unbehinderte
Einlaufen sorgt und das Receivermaterial in den Kanal 32 richtet.
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Dadurch, daß der Sammelvorgang für das Aufnahmematerial durch das
beschriebene Trennen und Umlenken in den Bereich über der Diffusions- und Förderstrekke
11' verlegt ist, ergibt sich ausreichend Raum über dem Wässerungsbad 10 für die
Anordnung eines Trocknungsluftgebläses 21 mit Luftleitschirm 21', der die Warmluft
auf die Trocknungsstrecke 13 richtet, unter der ein weiteres Trocknungsluftgebläse
21 mit Luftleitschirm 21', wie dargestellt, angeordnet ist.
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Die Trocknungsstrecke 13 ist vorteilhaft in Form eines Gitterwandkanales
ausgebildet, so daß die
Warmluft beidseitig das zu trocknende Receivermaterial
anströmen kann. Die dargestellte Krümmung des Kanales 32 ist nicht zwingend, d.h.,
man kann auch ohne weiteres, wie gestrichelt angedeutet, ein gegen den Einlaufspalt
34 eines Förderwalzenpaares 35 gerichtetes einfaches Auflaufrost 22 vorsehen, wobei
dann der Gitterwandkanal erst im Bereich des Förderwalzenpaares 35 beginnt und sich
bis zu einem Ausgabeschlitz 23 am Gehäuse 20 erstreckt, unter dem bspw. ein geeigneter
Sammelbehälter angeordnet ist (nicht dargestellt).
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Die entgegengesetzt gerichtete Anordnung der beiden Gebläse 21 bzw.
der beiden Luftleitschirme 21' führt im übrigen zu einer schonenden luftkissenartigen
Führung des noch nassen Receivermaterials, das, wie sich gezeigt hat - zumal in
diesem Material durch ein Ausförderwalzenpaar (nicht dargestellt) am Wässerungsbad
10 ein gewisser "Courl" vorliegt -auch ohne die dargestellten Führungselemente (Gitterrost
22, Walzenpaar 21 oder Bogenführung) in den Gitterwandkanal eingeleitet werden kann.