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Zündstromverteilungseinrichtung für doppeltwirkende Viertaktumlaufmotoren.
Bei Viertaktumlaufmotoren macht die Zündungsverteilung insofern Schwierigkeiten,
als jeder Zylinder erst bei jedem zweiten Umlauf wieder gezündet werden darf. Um
diese Bedingung zu erfüllen, verwendete man bisher die Zylinder in ungerader Zahl
und übersprang mit der Zündung immer einen Zylinder, Auf diese Weise kam derselbe
Zylinder erst wieder nach zwei Umdrehungen des Motors bzw. des Zylindersternes an
die Reihe.
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Die Erfindung betrifft nun eine Zündstromverteilungseinrichtung, die
ermöglicht, doppeltwirkende Viertaktumlaufmotoren mit gerader Zylinderzahl zu verwenden.
Dies bringt erhebliche Vorteile in konstruktiver Hinsicht mit sich. Gemäß der Erfindung
wird der Zündstrom den mit dem Zylinderstern umlaufenden Verteilersegmenten an zwei
Stellen zugeführt, die um eine ungerade Zahl von Segmenten gegeneinander versetzt
sind und die mittels eines Umschalters (Vorverteilers) derart abwechselnd an die
Zündstromquelle angeschlossen werden, daß je nach einer vollen Umdrehung
des Zylindersternes der Wechsel erfolgt.
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Auf der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
für einen doppeltwirkenden Viertaktumlaufmotor mit vier Zylindern dargestellt.
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Der Motor hat vier umlaufende Zylinder i, 2, 3 und 4. jeder
Zylinder trägt für die äußere Zylinderseite eine Zündkerze 5 und für die
innere eine Zündkerze 6. jede Zündkerze ist an ein Segment der Verteilerscheibe
7 angeschlossen, die mit dem Zylinderstern umläuft. Auf der Verteilerscheibe
schleifen zwei Bürsten 8 und 9, die bei der gezeichneten Ausführungsforrn
um drei Segmentteilungen versetzt angeordnet sind. Die Zuführung des' Zündstromes
zu den Bürsten 8
und 9 # erfolgt von dem Zündapparat i o über einen
Vorverteiler ii, der mit der halben Geschwindigkeit des Motors umläuft. Die Bürste
12 des Vorverteilers bestreicht zwei Segmente 13 und 14, die mit den Bürsten
8,
und 9 durch Kabel 15 und 16 verbunden sind.
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Bei der gezeichneten Stellung der Teile wird der Zündstrom von dem
Zündapparat io über die Bürste 1:2, das Segment 13 und das Kabel 15
der Bürste 8 zugeführt und gelangt von dieser zur Zündkerze 5 des
Zylinders i. Es ist in diesem Zylinder komprimiertes Gasgemisch vorhanden, so daß
bei Entstehen des Funkens an der Zündkerze die Zündung und das Herabdrücken 'des
Kolbens erfolgt, was das Ingangsetzen des Motors in Richtung des Pfeiles bewirkt.
Gelangt der Zylinder:2 in die Stellung, welche auf der Zeichnung der Zylinder i
einnimmt, so hat auch er die für die Zündung geeignete Füllung, und der Antrieb
seines Kolbens geht in gleicher Weise wie vorher bei Zylinder i vor sich, dann folgen
die Zylinder 3 und 4.
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Sobald die Maschine einen Umlauf vollendet hat, befinden sich die
einzelnen Teifä_ des Motors wieder in der gezeichneten Stellung, während die Verteilerbürste
1:2 auf das Segment 14 gelangt ist. Dies hat zur Folge, daß der Zündstrom nun über
das Kabel 16 zu der Bürste 9 und von hier aus zu der Zündkerze
6 der inneren Zylinderseite des Zylinders 3 gelangt. Es befindet sich
in der angegebenen
Stellung auf dieser Zylinderseite jetzt das
zündfähige Gemisch. Bei dieser Umdrehung des Motors werden also die Zündfunken nacheinander
an die inneren Zündkerzen der Zylinder 3, 4, 1, 2, abgegeben.
Dann folgt mittels des Vorverteilers ii eine Umschaftung auf die Bürste8, und die
Zündung geht wieder in der zuerst beschriebenen Weise vor sich.
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Die Umdrehungsgeschwindigkeiten der einzelnen Teile der Zündeinrichtung
müssen natürlich in bestimmten Verhältnissen zueinander stehen. So.muß beispielsweise
bei der dargestellten Ausführung der Vorverteiler ii mit der halben Umdrehungsgeschwindigkeit
des Zylindersternes und der Verteilerscheibe laufen, und der Zündapparat io muß,
wenn er die gleiche Umlaufsgeschwindigkeit mit dem Zylinderstern hat, vier Funken
bei jeder Umdrehung abgeben. Hat der Zündapparat io eine größere Geschwindigkeit,
z. B. die doppelte des Zylindersternes, so genügt es, wenn er zwei Funken bei jeder
Umdrehung abgibt. Man kann den Zündapparat aber auch auf irgendeine bekannte
Weise so ausbilden daß er bei geringer Geschwindigkeit eine größere Zahl von Funken
erzeugt.