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Verteilereinrichtung an Zündstromerzeugern. Die neueren Verpuffungskraftmaschinen
werden, um deren Leistungsfähigkeit, Elastizität und Wirtschaftlichkeit zu verbessern,
für immer höhere Zylinder- undUmdrehungszahlen gebaut. Die Zündgeschwindigkeit des
Gasgemisches bleibt aber immer dieselbe und erfordert daher entsprechend der höheren
Umdrehungszahl der Maschinen eine frühere Einleitung der Zündung vor Beendigung
des Verdichtungshubes der Maschinen. Die Verstellmöglichkeit des Zündzeitpunktes
der Zündvorrichtungen muß daher wesentlich, zumTeil auf -las doppelte Maß, erhöht
werden. Bei Zündvorrichtungen für mehrzylindrige Zwei- und Viertaktmaschinen mit
hoher Zylinderzahl bedingt dieserUmstand dieVornahme einschneidender Änderungen
des Baues solcher Zündvorrichtungen gegenüber den gewöhnlichen Vorrichtungen, hauptsächlich
aber wird die Verteilervorrichtung für den Zündstrom davon betroffen.
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Die Verteilerstücke der Vorrichtung müssen entsprechend der größeren
Verstellmöglichkeit des Zündzeitpunktes verlängert werden.
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Die Zwischenräume der einzelnen Verteilerstücke untereinander. dürfen,
um ein einwandfreies Arbeiten der Zündstromverteilung zu gewährleistdn, nicht verkleinert
werden und müssen mindestens noch etwa 15 mm betragen, denn die hohe Spannung
des Zündstromes überspringt zwischen Spitzen in der freien Luft etwa 6 mm.
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Beim Betriebe bildet sich durch die umlaufende Verteilerkohle Kohlenstaub,
welcher sich dann in der Vorrichtung niederschlägt und die Verteilerstücke bei nicht
genügend
großem Allstand voneinander für die habe Spannung des Zündstromes
leitend verbinde, wodurch am Motor Fehlzündungen hervorgerufen werden. Dadurch wird
die Leistung der Maschine wesentlich vermindert und außerdem die ganze 'Maschine
durch derartige Zwischenzündungen sehr gefährdet.
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Urn diesem Übelstand zu steuern, wurden verschiedene ':Möglichkeiten
angewandt, wie z. B. die Vergrößerung der Verteilungsplatt,:. Dadurch baut sich
aber die Vorrichtung gleich unverhältnismäßig viel größer, was erstens die Vorrichtung
sehr verteuert und weiter durch die dadurch entstandenen größeren Abmessungen die
Verwendungsmöglichkeit solcher Vorrichtungen sehr begrenzt. Bei Zündvorrichtungen
für Zwei- und Viertaktinaschinen mit höheren Zylinderzahlen ist auch diese Möglichkeit
begrenzt, z. B. bei einer Zündvorrichtung für eine zwölf- und achtzehnzylindrige
Maschine.
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Die Verteilerplatte ist für die zwölf Zylinder in zwölf Teile eingeteilt:
es beträgt somit das Winkelmaß eines Ausschnittes für einen dieser zwölf Teile
In der Praxis entfallen nun schon bei verhältnismäßig großen Abmessungen der Verteilerplatte
für zwölf Zylinder mindestens 2o° auf die Zwischenräume der Verteilerstücke und
die Breite der Schleifkohle. Bei einer Zündvorrichtung für eine Viertaktmaschine
ist nun die Welle der Verteilervorrichtung zur Maschinenwelle 2 X i angetrieben;
es entsprechen die restlichen io° an der Verteilervorrichtung somit 2o° an der Maschinenwelle,
also wäre eine Verstellung des Zündzeitpunktes von 15 bis 2o° an der Maschine
noch möglich. Arbeitet aber die Maschine im Zweitakt, dann ist die Welle der Verteilervorrichtung
für den Zündstrom i X i angetrieben und ist somit hier praktisch überhaupt keine
Verstellmöglichkeit mehr vorhanden.
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Für die neueren Maschinen werden nun teilweise bis zu 5o° oder 6o°
Zündzeitpunktv°rstellung, an der ,Maschine gemessen, benötigt, welche bei Viertaktmaschinen
an der Welle der Verteilervorrichtung einem Weg von 30° entsprechen. Da nun das
Winkelmaß eines ganzen Ausschnittes an der Verteilerplatte für Zwölfzylindermaschinen
nur 30° beträgt, ist diese Verstellung des Zündzeitpunktes dadurch selbst theoretisch
nicht möglich.
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Um diesem abzuhelfen, versuchte man, die Verteilerplatte durch die
Verstellvorrichtung der Unterbrechervorrichtung gleichzeitig initzuverstellen. Die
Verteilerplatte mußte dann zu diesem Zweck drehbar gelagert werden. An der Verteilerplatte
sind nun aber die zu den einzelnen Zylindern führenden Kabel befestigt, welche dem
Verdrehen der Verteilerplatte erstens einmal einen gewissen t`7iderstand bieten
und außerdem die Vertei!erpl_atte sehr belasten. Die Verteilerplatte mußte daher
mit einer geeigneten soliden Lager@ing versehen werden, die den beim Betrieb der
Maschinen auftretenden Erschütterungen standhält und zuleich die Reibungen der La-Z,
gerteile auf das Mindestmaß beschränkt, damit mit dem Gestänge zum Verstellen des
Zündzeitpunktes das gleichzeitige Mitverstellen der Verteilerscheibe überhaupt noch
möglich wird.
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Eine bekannte Verteilervorrichtung sucht die vorerwähnten '-.\Iißstände
dadurch zu beseitigen, daß sie einen mit Verteilerstücken versehenen Ringkörper,
der in der Verteilerplatte gelagert ist, verstellt. Durch diese Anordnung werden
zwar die Grenzen der Verstellmöglichkeit an Vorrichtungen für etwa Sechszylindermasohinen
etwas erweitert, dagegen kann für Maschinen mit noch höheren Zylinderzahlen und
größerer Verstellung bis etwa 6o° gegenüber den anderen Vorrichtungen kein Vorteil
mehr erreicht werden, denn es werden die Abmessungen der Verteilerscheiben dieser
Bauart nicht mehr verkleinert, sondern durch die vielen Bürsten und die umständliche
Lagerung des Ringkörpers nur verteuert.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Verteilervorrichtung für
mehrzylindrige Maschinen, bei welchen der zündstromverteilende drehbare Teil der
Verteilervorrichtung durch das Verstellen der Unterbrechervorrichtung oder des gesamten
magnetischen Feldes gleichzeitig mitverstellt wird.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele, bei denen das gesamte
magnetische Feld mitverstellt wird, im Längsschnitt und in Draufsicht dargestellt.
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In den Abb. i bis 3 ist das Verteilerrad i mit seiner hohlen Welle
2 in dem Lager 3 gelagert, durch den Federring d. und Scheibe 5 gegen achsiales
Verschieben gesichert und wird von der Welle 6 der Zündvorrichtung durch das Zahnrad
7 angetrieben. In die Verteilerradwelle 2 ist die Schrägnut 8 eingeschnitten, in
welche die in der Mitnehmerhülse 9 befestigte Schraube io mit ihrem zylindrischen
Teil greift. An der Mitnehmerhülse 9 ist weiter der Verteilerfinger i i befestigt
und auf der anderen Seite das Zahnrad 12 mit dem Teil 13 auf dem Ansatz 14 drehbar
gehalten. Das Zahnrad i2 ist mit seinem Gewindeteil 15 auf dem Lager 3 gelagert
und steht mit denn gezahnten Hebel 16 im Eingriff, welcher an dem Teil
17 des in dem Lager 18 drehbar gelagerten magnetischen Feldes der Zündvorrichtung
befestigt ist und zum Verstellen des Zündzeitpunktes durch den Verstellhebel i9
verstellt wird. Das
Zahnrad 12 wird somit entsprechend der Verstellung
des Verstellhebels ig immer auch initverstellt und bewegt sich auf dem Gewinde des
Lagers 3 zugleich auch in achsialer Richtung. Diese Bewegung in aöhsialer Richtung
wird durch den Teil 13 des Zahnrades 12 auf die 1-Iitnehmerhülse 9 übertragen find
durch die Führung des zylindrischen Teiles der Schraube io in der Schrägnut 8 wird
die Verteilerradwelle 2 gleichzeitig um ihre Längsachse verdreht.
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Der an der -i\Iitnehmerhülse g befestigte Verteilerfinger i i wird
also dadurch entsprechend seiner Drehbewegung zurück- und bei Vorzündung vorgestellt,
so daß bei jeder beliebigen Stellung des Zündzeitpunktes die Schleifkohle 2o des
sich drehenden Verteilerfingers i i immer im Augenblick der Zündung auf die Mitte
eines der Verteilersegmente zu stehen kommt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Abb. .4 bis 6 gezeigt,
bei welchem die Verstellung des sich drehenden Teiles der Verteilervorrichtung von
der Unterbrechervorrichtttng vermittels des Hebels i i übertragen wird.
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Derselbe ist an dem am Gehäuse befestigten Lagerteil 2 um die Achse
3 drehbar gelagert und schleift mit dem Teil 4 auf der schiefen Ebene @, die an
dem Lager des drehbaren magnetischen Feldes befestigt ist und beim Verstellen der
Unterbrechervorrichtung mitverstellt wird.
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Das Verteilerrad 6 erhält auch hier seinen Antrieb von dem Zahnrad
7 der Hauptwelle und ist mit seiner Welle 9 in dem Lager io gelagert und durch den
Federring i i und die Stahlscheibe 12 gegen achsiales Verschieben gesichert.
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An der in der hohlen Verteilerra.dwelle 9 gelagerten Mitnehmerhülse
13 ist vermittels der Schraube 1.4 der Verteilerfinger 15 sowie die Federkappe 16
befestigt. Weiter trägt die Mitnehmerhülse 13 die Schraube 17, welche mit ihrem
zylindrischen Teil in die Schrägnut 18 der Verteilerradwelle g greift.
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Beim Verstellen des Hebels 23 der Unterbrechervorrichtung wird der
Hebel i durch das Auslaufen auf die schiefe Ebene um seine Achse 3 bewegt und überträgt
diese Bewegung mit dem Teil ig auf den Kopf der Schraube 1.4 und somit auf die Mitnehmerhülse
13 und den Verteilerfinger 15. Die Feder 2o bringt die Mitnehmerhülse 13 beim Ablaufen
des Hebels i von der schiefen Ebene ohne jedes Spiel wieder zurück.
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Durch die achsiale Bewegung der Hülse 13 wird dieselbe dann vermittels
des Eingriffe der Schraube 17 in die Schrägnut 18 der @Ä'elle 9 des Verteilerrades
gleichzeitig auch wieder um ihre Längsachse verdreht, so daß auch hier bei jeder
Verstellung des Zünd7eitpunktes im Augenblick der Zündung die sich drehende Schleifkohle
21 des Verteilerfingers auf die Mitte eines der Verteilerstücke 22 zu stehen kommt.