-
Brennkraftmaschine mit Fremdzündung und Aussetzerregelung Die Erfindung
betrifft eine Brennkraftmaschine mit Fremdzündung und Aussetzerregelung, bei welcher
die einzelnen Zylinder der Maschine bzw. von Zylindergruppen derselben innerhalb
einer bestimmten Anzahl von Kurbelwellenumdrehungen (Periodenzahl) die gleiche Anzahl
von Aussetzern aufweisen und zur Einstellung der Maschinenbelastung die innerhalb
der bestimmten Anzahl von Kurbelwellenumdrehungen erfolgende Aussetzeranzahl geändert
wird, wozu eine für alle Zylinder einer Zylindergruppe gemeinsame, von der Brennkraftmaschine
angetriebene, umlaufende, vom Bedienenden oder vom Maschinenregler axial verschiebbare
Steuerwalze vorgesehen ist, auf welcher die Aussetzer auslösende Steuerelemente
in axialer Richtung aneinandergereiht sind, um welche herum die die Steuerimpulse
für die einzelnen Zylinder abgreifenden Organe in einer zur Steuerwalzenachse senkrechten
Ebene in gleichmäßigen Abständen angeordnet sind.
-
Bekanntlich ergeben sich bei der Regelung von Brennkraftmaschinen
Schwierigkeiten, und zwar sowohl bei solchen mit einem Kraftstoffvergaser als auch
bei denjenigen mit einer Kraftstoffeinspritzpumpe. Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten
ist seit langem die sogenannte Aussetzerregelung bekannt, bei welcher zur Leistungsregelung
nicht die Kraftstoffmenge dosiert wird, sondern einzelne oder mehrere Zylinder während
einer bestimmten Anzahl von Kurbelwellenumdrehungen in zunehmender Zahl an der Abgabe
von Leistung gehindert werden. Bei einem bekannten Verfahren hat man dazu mehrere
Vergaser zur gruppenweisen Speisung der Zylinder über getrennte Gemischleitungen
benutzt und eine Zylindergruppe in der üblichen Weise gespeist, dagegen der anderen
Zylindergruppe entweder die volle Kraftstoffüllung oder gar keinen Kraftstoff zugeführt.
Derart gesteuerte Brennkraftmaschinen laufen jedoch unruhig, weil stets die gleichen
Zylinder ausgesetzt werden. Auch ist die Regelmöglichkeit dabei grob abgestuft.
Ferner stellt sich die Gefahr einer Unterkühlung der ausgesetzten Zylindergruppe
ein. Endlich ist die Steuerung desjenigen Vergasers schwierig, welcher die aussetzbaren
Zylinder speist.
-
Bei einem anderen Aussetzerregelverfahren bediente man sich eines
Brennkraft-Ölmotors, dem der Kraftstoff bei gleichbleibender Luftzufuhr eingespritzt
wurde. Im oberen Teillastbereich wurde die Regelung durch Dosierung der Einspritzmenge.
vorgenommen. Sobald jedoch im unteren Teillastbereich der Luftüberschuß zu groß
wurde, wurde die Kraftstoffeinspritzung der einzelnen Zylinder unterbunden. Es wurde
dort auch erkannt, daß die Aussetzung der einzelnen Zylinder in einer möglichst
immer wiederkehrenden Reihenfolge vorgenommen werden soll. Eine Lösung dazu vermittelt
dieses bekannte Verfahren aber nicht. Es geht auch wie das oben beschriebene Verfahren
davon aus, daß die Regelung durch die Kombination eines Dosierverfahrens und eines
Aussetzerverfahrens durchgeführt werden muß. Eine solche Kombination führt jedoch
sowohl bei der Mitbenutzung einer Qualitätsregelung (Vergaser) als auch einer Quantitätsregelung
(Einspritzpumpe) zu verwickelten Steuerungen.
-
Endlich wird noch im Rahmen eines bekannten Aussetzerverfahrens die
Frage untersucht, wie vorgegangen werden muß, damit das Aussetzen gleichmäßig erfolgt.
Dazu wird dort die technische Lehre erteilt, man müsse die Anzahl von Kurbelwellenumdrehungen,
d. h. die Periodenzahl, innerhalb welcher die Zylinder die gleiche Anzahl von Aussetzern
aufweisen, so festlegen, daß die Periodenzahl ein Vielfaches der Zahl der Zylinder
beträgt. Befolgt man diese Lehre, so kann zwar die Aussetzerfolge innerhalb einer
Periode gleichmäßig sein, jedoch ergibt sich jeweils im Übergang von Periode zu
Periode eine Ungleichmäßigkeit in der Aussetzerfolge.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine
mit Fremdzündung und Aussetzerregelung zu schaffen, bei welcher trotz einfacher
Ausbildung der Steuereinrichtung ein periodischer gleichmäßiger Wechsel der ausgesetzten
Zylinder
stattfindet. Zu diesem Zweck wird die Brennkraftrnaschine
der eingangs geschilderten Gattung gemäß der Erfindung in der Weise weitergebildet,
daß sie mit einer die Einbringung des Kraftstoffes ohne nuantitätsänderung bewirkenden,
direkt in die Zylinder einspritzenden Einspritzpumpe versehen ist, bei welcher die
gewählte Periodenzahl keinen gemeinsamen Teiler mit der Zahl der Zylinder aufweist.
-
Eine besonders einfache Ausbildung der Aussetzerregelung ergibt sich.
wenn das Aussetzen eines Zylinders in an sich bekannter Weise durch Offenhalten
eines am Druckraum jedes Einspritzpumpenkolbens vorgesehenen Rückströmventils bewirkt
wird. Dabei können die Steuerelemente der Steuerwalze als Nocken od. dgl. ausgebildet
sein, welche die Rückströmventile in an sich bekannter Weise entweder mechanisch
oder pneumatisch oder elektrisch mittels Elektromagneten steuern. In dem letzten
Fall ist es günstig, wenn die Steuerwalze aus einzelnen Scheiben zusammengesetzt
ist, auf deren 'lantelfläche Isoliersegmente entsprechend den Zylinderaussetzern
angeordnet sind, wobei mit den Elektromagneten verbundene Kontaktstücke über die
Mantelfläche schleifen. Zum Regeln der Maschine kann die axiale Verschiebung der
Steuerwalze durch den Drehzahlregler der Maschine gegen die Kraft einer vom Drehzahlwählhebel
vorzuspannenden Feder erfolgen.
-
In der Beschreibung und in der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke
an Hand von Beispielen im einzelnen erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 eine Zweitakt-Brennkraftmaschine
mit der Einspritzvorrichtung und der als Steuerwalze ausgebildeten Aussetzerregelung
im Schnitt, Fig. 2 verschiedene Radialschnitte durch die Steuerwalze, Fig. 3 die
Steuerwalze mit deren Antrieb in Seitenansicht, Fig.4 eine schematische Übersicht
der Aussetzerfolge bei einer Vierzylindermaschine mit einer Periodenzahl 9, Fig.
5 verschiedene Radialschnitte durch eine Steuerwalze bei einer aus zwei Motoren
bestehenden Sechszylindermaschine, Fig. 6 die Steuerwalze in Seitenansicht und Fig.
7 die dazugehörige Übersicht der Aussetzerfolge mit einer Periodenzahl 4.
-
In Fig. 1 ist schematisch die Steuerung und Einspritzvorrichtung für
einen Zylinder eines Mehrzylinderznotors gezeigt, weil diese Vorrichtungen bei allen
Zylindern gleich sind. Der Motor 5 mit seiner Kurbelwelle 6 erhält normalerweise
die Spülluft durch in der Zeichnung nicht dargestellte Schlitze; jeder Zylinder
ist mit einer Zündkerze 7 und einem Einspritzventil 8 ausgerüstet; das Benzin wird
unter dem gewählten Einspritzdruck von der Pumpe 10 durch eine Leitung 9 zu den
Einspritzventilen gefördert.
-
Diese Pumpe enthält Kolben 11, angetrieben durch Nocken 12, welche
die gleiche Drehzahl o) besitzen wie die Kurbelwelle. Die Achse der Nocken 12 ist
zu der Kurbelwelle zweckmäßig so angeordnet, daß die Einspritzung in dem gewünschten
Augenblick erfolgt. Das Benzin wird unter einem gewissen Druck von der Zubringerpumpe
13 gefördert, durchströmt den Filter 14 und tritt aus der Bohrung 15 aus; sobald
der durch den Nocken angetriebene Kolben 11 die Bohrung 15 wieder verschließt, drückt
er das Benzin durch das Ventil 16 hindurch jeweils in die Rohrleitung 9. Ein Überlaufventil
17 wird normalerweise durch eine Nadel 18, die durch den beweglichen Kern 19 eines
Elektromagneten 20 an ihrem Platz gehalten wird, geschlossen gehalten. Wenn der
Elektromagnet erregt wird, ist der Luftspalt 21 dieses Elektromagneten nur sehr
gering, und die Tragkraft dieses Magneten ist reichlich so bemessen, daß das Ventil
17 unter dem Einspritzdruck gut geschlossen bleibt. Wenn dagegen der Elektromagnet
nicht erregt wird, drückt der Kern 19 auf die Nadel 18 nur noch mit der Größe des
Schubes der Feder 22 (welche sehr schwach ist), und bei dem darauffolgenden Hub
des Kolbens 11 wird die Nadel 18 angehoben, bevor der Einspritzdruck in der Rohrleitung
9 und in dem Einspritzventil 8 zur Wirkung kommen kann; das Benzin fließt durch
den Kanal 23 zur Saugleitung zurück. Es findet also keine Einspritzung von Benzin
in den entsprechenden Zylinder statt, obwohl die Ladung mit Luft vollständig war.
Die Zündkerze 7 dieses Zylinders hat einen Funken ohne Ergebnis erzeugt. Die eine
der Klemmen des Elektromagneten ist an den positiven Pol der Akkumulatorenbatterie
angeschlossen, die andere Klemme ist an Masse gelegt, und zwar mittels des Kontakthöckers
1 der Steuerwalze 24 und der Bürste 25. Diese Walze 24 wird über ein Schneckenrad
26 und eine Schnecke 27 von der Kurbelwelle 6 des Motors angetrieben, wobei jedem
Zylinder grundsätzlich eine solche Walze zugeordnet sein kann.
-
Da es sich in dem betrachteten Falle um einen Zweitaktmotor handelt
und ein Arbeitsspiel gleich einer Umdrehung des Motors ist, muß die Drehzahl der
Steuerwalze, falls die Periodenzahl als 9 festgelegt ist, sich auf o,)/9 belaufen.
Dabei ist als Periodenzahl diejenige Anzahl von Kurbelwellenumdrehungen zu verstehen,
innerhalb welcher die Zylinder der Maschine die gleiche Anzahl von Aussetzern aufweisen.
-
Die Steuerwalze 24 trägt eine gewisse Anzahl von Isoliersegmenten
28, welche den Strom unterbrechen, sobald sie an dem Kontaktstück 1 vorbeigehen.
Jedes Segment stellt ein Neuntel des Umfanges, also ein Arbeitsspiel dar und befindet
sich von einem anderen Segment um eine ganzzahlige Ziffer von Arbeitsspielen entfernt.
In der Fig. 1 sind diese beiden Isoliersegmente um zwei Neuntel des Umfanges voneinander
entfernt; es finden also bei einer Periode von neun Arbeitsspielen bei einem Zylinder
sieben Einspritzungen statt, und die Leistung beläuft sich somit auf sieben Neuntel
der Vollast.
-
Man sieht, daß bei der folgenden Periode von neun Arbeitsspielen die
Steuerwalze 24 eine vollständige Umdrehung gemacht hat, wobei die Leistung gleichbleibt.
Für jede in einem Bruch ausgedrückte Teillast gibt es also ein bestimmtes Walzenelement.
Um die Leistung zu ändern. muß man somit das Walzenelement, welches sich vor dem
Kontaktstück 1 verschiebt, wechseln. Zu diesem Zweck hat man auf der gleichen Achse
eine Reihe von Walzenelementen aufgefädelt, so wie es in den Fig. 2 und 3 dargestellt
ist, stets in der Annahme einer Belastung, die in Neuntel unterteilt ist. Wie man
sieht, verfügt man über zehn Verteilerelemente: Das erste derselben, ohne Isoliersegment,
vertritt neun Neuntel oder volle Belastung.
-
Das zweite, mit einem Isoliersegment, ist für acht Neuntel Belastung,
das dritte, mit zwei Isoliersegmenten, ist für sieben Neuntel Last (das ist also
dasjenige, welches in Fig. 1 dargestellt ist), das vierte, mit drei Isoliersegmenten,
ist für sechs Neuntel Last, das fünfte, mit vier Isoliersegmenten, ist für fünf
Neuntel Last, das sechste, mit fünf Isoliersegmenten, ist für vier Neuntel Last,
das siebente, mit sechs Isoliersegmenten, ist für drei Neuntel Last,
das
achte, mit sieben Isoliersegmenten, ist für zwei Neuntel Last, das neunte, mit acht
Isoliersegmenten, ist für ein Neuntel Last, das zehnte, völlig isolierend, ist für
Nullast vorgesehen.
-
Um von einem Bruchteil der Vollast auf einen anderen überzugehen,
verschiebt man die durch den Zusammenbau dieser Walzenelemente gebildete Steuerwalze
vor dem Kontaktstück 1, und zwar durch den Fahrfußhebel 30 über die Feder 29. Einige
Bemerkungen 1. Die Bewegung des Fahrfußhebels ist kontinuierlich, während die Steuerwalze
Diskontinuitäten zeigt. Es sieht also so aus, als ob in gewissen Augenblicken das
Kontaktstück 1 sich an zwei Walzenelemente anlegt, beispielsweise 6/9 und 5/9; in
diesem Falle wird augenscheinlich die höhere Belastung den Vorrang haben. Man braucht
in diesem Falle auch nicht zu fürchten, daß der Kontakt nicht ausreicht, denn der
zum Schließen des Elektromagneten notwendige Strom ist nur sehr schwach. Außerdem
erfolgt die Unterbrechung ebensowohl im Sinne der Drehung der Walze als auch im
Sinne ihrer Axialverschiebung.
-
2. Wegen der vorhergehenden Bemerkung ist die folgende Bedingung zu
erfüllen: Wenn die Einspritzung durch ein Isoliersegment bei einer gegebenen Belastung
unterbrochen wurde, dann muß sie auf dem gleichen Segment bei allen niedrigeren
Belastungen ebenfalls unterbrochen bleiben, anderenfalls würde man Gefahr laufen,
falls das Kontaktstück 1 auf zwei benachbarten Walzenelementen reibt, eine höhere
Belastung als eine der beiden betrachteten Belastungen zu haben. Diese Anordnung
ist aus der Fig. 2 ersichtlich, wo beispielsweise das Isoliersegment des Walzenelementes
8/9 bei allen anderen ebenfalls isoliert ist; ebenso isolieren die beiden Isoliersegmente
des Walzenelementes 7/9 bei allen Walzenelementen für niedrigere Belastung.
-
3. Aus der vorhergehenden Bemerkung ist zu schließen, daß die Periodenzahl
nicht beliebig gewählt werden kann, wenn ein periodischer gleichmäßiger Wechsel
der ausgesetzten Zylinder erzielt werden soll.
-
4. Da der Zentriwinkel des Isoliersegmentes sich auf ein Neuntel beläuft,
findet die Unterbrechung genau während der Dauer eines Arbeitsspieles statt, oder
umgekehrt findet die Erregung des Elektromagneten eines Zylinders jeweils mindestens
während der Dauer eines Arbeitsspieles statt. Der Schub des Nockens 12 auf den Kolben
11 findet aber während eines sehr viel geringeren Bruchteiles des Arbeitsspieles
statt. Bei der vorliegenden Erfindung welche darauf abzielt, diese Art der Aussetzerregelung
im Ganzen anzuwenden, ordnet man die Steuerwalze in der Weise auf seiner Welle an,
daß die Dauer der Einspritzung, und zwar sowohl vor als auch nach derselben, weithin
überdeckt wird.
-
5. Es könnte von Interesse sein, die Steuerung der Belastung teilweise
automatisch zu machen als Funktion der Drehzahl und damit eine Art der Regelung
herbeizuführen, welche die Möglichkeiten des Fahrers für die Einstellung der Drehzahl
begrenzt. Die Fig. 3 zeigt einen Fliehkraftregler 31, der sich mit der gleichen
Drehzahl wie der Motor dreht und über die Hebel 32 auf die Welle 33 der Steuerwalze
24 drückt, um dieselbe axial entgegen dem Fahrfußhebel um einen oder zwei Bruchteile
der Belastung zu verschieben.
-
6. Von dieser Fliehkraftvorrichtung ausgehend kann man die beiden
folgenden Grenzlösungen vorschlagen: a) Man will eine gegebene Drehzahlgrenze nicht
überschreiten, aber man will bis nahe an dieser Grenze das Maximum der Beschleunigung
und damit die Gesamtlast aufrechterhalten. In diesem Falle unterbricht der Fliehkraftregler
ganz einfach den Erregerstrom für den Elektromagneten auf die ganze Zeit, während
welcher die vorgesehene Drehzahl überschritten wird. Sobald man ganz wenig unter
die Drehzahlgrenze gekommen ist, wird der Strom wieder eingeschaltet, und die Belastung
kann auf ihrem Höchstwert gehalten werden.
-
b) Unter Berücksichtigung des ausgezeichneten Wirkungsgrades eines
solchen ;Motors bei geringer Belastung ist es nicht mehr von Nachteil, einen Motor
mit Zylindern von großem Hubvolumen auszuwählen und von demFliehkraftregler aus
eineAxialbewegung der Steuerwalzen durchzuführen, die sich auf den ganzen Bereich
der Walzenelemente erstreckt. Man verleiht damit einem derartigen Motor eine erhebliche
Elastizität und erreicht ein praktisch konstantes Produkt von Drehmoment X Drehzahl,
also eine ungefähr konstante Leistung.
-
Das obige Beispiel bezieht sich auf einen Zweitaktmotor. Das verwendete
Verfahren ist genau das gleiche für einen Viertaktmotor, mit dem einzigen Unterschied,
daß Nockenwelle und Einspritzpumpe eine Drehzahl von (o/2 haben (o) ist die Drehzahl
der Kurbelwelle) und die Steuerwalze eine Drehzahl von (0/18.
-
Man könnte in der gleichen Art eine pneumatische Vorrichtung konstruieren,
wobei die Nadel 18 durch eine Druckluftkapsel gesteuert werden würde, welch letztere
von einer Walze ähnlich der Steuerwalze 24 gespeist werden würde, wobei aber die
nicht isolierenden Segmente durch Bohrungen ersetzt werden müßten, welche die besagten
Rohrleitungen mit dem Inneren der Walze in Verbindung setzen, in welche Druckluft
unter allen Vorsichtsmaßregeln, wie sie hierbei notwendig sind, einzuführen wäre.
Die Druckluft wäre beispielsweise durch ein Spülluft- oder ein Aufladegebläse zu
erzeugen. Schließlich wäre auch eine direkte mechanische Lösung möglich, indem man
die Nadel bzw. den Stößel 18 durch eine Reihe von Kurvenscheiben antreibt,
deren Erhöhungen und Vertiefungen den leitenden Teilen bzw. den Isoliersegmenten
der Steuerwalze 24 entsprechen.
-
Die Folge der Aussetzer bei den verschiedenen Zylindern kann auf drei
verschiedenen Weisen bewerkstelligt werden: Sie können einander derart überschneiden,
daß bei einer gegebenen Teilbelastung alle Zylinder im gleichen Verhältnis arbeiten
oder ruhen. Dieses Resultat ergibt sich aus den Fig. 1, 2 und 3 oben, aus denen
zu entnehmen ist, daß an der Steuerwalze nicht nur das Kontaktstück 1 dargestellt
ist, sondern auch die Kontaktstücke 2, 3, 4. Diese vier Kontaktstücke entsprechen
den vier Elektromagneten, die einer Einspritzpumpe mit vier Zylindern zugeordnet
sind, welch letztere den vierzylindrigen Zweitaktmotor 5 speist. Um einen periodischen
gleichmäßigen Wechsel der ausgesetzten Zylinder zu erzielen, muß eine Periodenzahl
gewählt werden, die mit der Zahl der Zylinder keinen gemeinsamen Teiler aufweist.
Dies ist hier der Fall, denn die Belastung wird in neun Teile unterteilt, und neun
hat mit vier, also der Zahl der Zylinder, keinen gemeinsamen Teiler. Augenscheinlich
sind die vier Kontaktstücke in der Zündfolge, also in der Einspritzfolge, angeordnet.
Die
Fig. 4 faßt in der Tabelle die Wirkung der im Falle des Zweitaktmotors, von dem
soeben gesprochen wurde, getroffenen Maßnahmen zusammen. Die Tabelle zerfällt in
neun senkrechte Spalten (mit römischen Ziffern bezeichnet), welche neun Arbeitsspiele
darstellen. In jeder dieser Spalten hat man die vier Zylinder in der Zündfolge markiert
(in arabischen Ziffern). Auf den waagerechten Linien hat man den Bruchteil der in
Frage kommenden Belastung eingetragen: 1, s/9, '/s USW. . . . bis 0 einschließlich.
-
Der Schnittpunkt der jedem Zylinder entsprechenden Vertikallinien
und der den Teilbelastungen entsprechenden Horizontallinien bestimmt den Augenblick,
in welchem die Einspritzungen in dem betreffenden Zylinder erfolgen sollten.
-
`Fenn sich in diesem Schnittpunkt ein Kreis befindet, dann gibt es
eine Einspritzung-, ist dieser Kreis nicht vorhanden, dann findet auch keine Einspritzung
statt; man erhält auf diese Weise die Tabelle der Einspritzungen für die Periode
von neun Arbeitsspielen.
-
Diese Tabelle entspricht genau dem Beispiel der Fig. 1, 2 und 3.
-
Man kann z. B. zwei Mehrzvlindermotoren miteinander kuppeln und zunächst
nur bei einem Motor die Aussetzerregelung in der vorbeschriebenen Weise bis zum
völligen Aussetzen der Zylinder des einen :Motors durchführen. Anschließend wird
der zweite Motor zur Anwendung gebracht. Fig.5 ist ein Beispiel für einen Sechszylindermotor,
der in zwei Motoren von je drei Zylindern aufgeteilt wurde und bei welchen dieses
Verfahren zur Anwendung gelangt. Man wird bemerken, daß die Periodenzahl vier keinen
gemeinsamen Teiler mit der Zylinderzahl drei jedes Einzelmotors aufweist.
-
Die Fig.5 und 6 zeigen die aufgefädelten Steuerwalzenelemente der
beiden Motoren, wobei man sieht, daß von Vollast bis vier Achtel Last allein die
Zvlinder 1, 2, 3 eine Unterbrechung der Einspritzung erfahren, während von vier
Achtel Last bis Nullast, nachdem die Zylinder 1, 2, 3 völlig abgeschaltet sind,
die Zvlinder 4, 5, 6 ihrerseits allmählich abgeschaltet werden.
-
Aus der Fig. 5 ersieht man die Stellung der Kontaktstücke, entsprechend
den Zylindern 1, 2, 3 sowie 4, 5, 6, und ebenso die verschiedenen Isoliersegmente.
Die Fig. 6 zeigt die Gesamtheit der Steuerwalzenelemente. die zwei Walzen bilden,
und zwar eine erste Walze links für die Zylinder 1, 2, 3 und eine zweite Walze rechts
für die Zylinder 4, 5, 6. Die drei Kontaktstücke 1, 2, 3 befinden sich in der gleichen
Ebene, die drei Kontaktstücke 4, 5, 6 ebenfalls in einer Ebene, die zu der ersteren
parallel ist.
-
Die Längsverschiebung dieser Walzen, ähnlich der Verschiebung beim
vorhergehenden Beispiel, erfaßt stets nvei @@'alzenelemente, nämlich diejenigen,
welche sich in der Fig. 5 auf der gleichen Vertikalen befinden und welchen eine
bestimmte Teilbelastung entspricht. Die Fig.7 enthält eine Tabelle, welche einen
Überblick über die Zünd- bzw. Einspritzfolgen gibt. Die Tabelle setzt sich zusammen
aus vier senkrechten Spalten (römische Ziffern), welche die Betriebsperiode darstellen;
jede dieser Spalten zerfällt in sechs weitere Spalten, jede derselben für einen
Motorzylinder.
-
Die sechs Zylinder sind in der Zündfolge auf zwei waagerechten Linien
zueinander versetzt angeordnet, um die Aufteilung in zwei Motoren mit den Zylindern
1, 3, 2 sowie 5, 6, 4 übersichtlich darzustellen. Die waagerechten Linien vertreten
stets die verschiedenen Teillasten: 1, 7/s, 6/s usw. ... bis 0 einschließlich.
-
Die Schnittpunkte der Horizontallinien mit den Vertikallinien stellen
für jeden Zylinder den Augenblick der Einspritzung dar, und wenn diese Einspritzung
tatsächlich stattfindet, dann sind die Schnittpunkte mit einem kleinen Kreis versehen.
-
Man bemerkt, daß man in diesen verschiedenen Beispielen stets bis
zur 1Tullast gelangt, d. h. daß im gesamten Motor keine Einspritzung von Kraftstoff
stattfindet. Dieser Fall tritt in Gefällstrecken ein.