DE336799C - Verfahren zur Sterilisation von Katgut - Google Patents

Verfahren zur Sterilisation von Katgut

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DE336799C DE1920336799D DE336799DD DE336799C DE 336799 C DE336799 C DE 336799C DE 1920336799 D DE1920336799 D DE 1920336799D DE 336799D D DE336799D D DE 336799DD DE 336799 C DE336799 C DE 336799C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L17/00Materials for surgical sutures or for ligaturing blood vessels ; Materials for prostheses or catheters
    • A61L17/06At least partially resorbable materials
    • A61L17/08At least partially resorbable materials of animal origin, e.g. catgut, collagen

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Description

  • Verfahren zur Sterilisation von Katgut. Zur chirurgischen Naht und besonders zur versenkten ist kein anderer Körper so gut geeignet, wie der präparierte Hammeldarm, das sogenannte Katgut. Das aseptische Katgut bildet für den Organismus keinen Fremdkörper insofern, als der Faden nach einiger Zeit der Ruhe von Enzymen oder Hormonen des Körpers in Lösung übergeführt und dann völlig absorbiert wird. Wären die bisherigen Verfahren, das Katgut völlig keimfrei zu machen, ganz einwandfrei, dann müßte man annehmen, daß das Katgut alles andere Nähmaterial verdrängen würde. Den bisherigen Verfahren haften aber, dem einen dieser, dem andern jener, Mängel an, so daß der Chirurg vielfach auf die guten Eigenschaften des Katguts verzichtet und lieber einige weniger bedeutungsvolle Mängel bei anderem Nähmaterial, wie Ramiezwirn, auch Seide, mit in Kauf nimmt.
  • Die Mängel, die sich bisher bei keimfrei gemachtem Katgut des Handels gezeigt haben, seien in folgendem zusammengestellt: i. Der keimfrei gemachte Faden ist nicht sicher keimfrei. Durch die chemische Natur der unlöslichen Eiyv-gißkörper wird es den antiseptisch wirkenden chemischen Reagentien schwer oder unmöglich gemacht, in das Gewebe des Fadens einzudringen. Widerstandsfähige Sporen, die im Innern des Eiweißkörpers vielleicht schon am lebenden Tier sich festgesetzt haben, bleiben am Leben und kommen erst später, wenn der Faden im Stichkanal zur Auflösung kommt, zur Entwicklung; wenn es sich dann um Sporen pathogener Keime (Tetanus) handelt, dann tritt die so gefürchtete Wundkanalinfektion ein. Von den überaus zahlreichen Verfahren, den Katgutfaden keimfrei zu machen, hat sich im Laufe von Jahrzehnten das von C 1 a u -d i u s vorgeschlagene als einwandfrei erwiesen. C 1 a u d i u s läßt auf den gespannten Faden eine wäßrige Jod-Jodkali-Lösung von je i Prozent Stärke einwirken. Das Wasser bringt den Faden zur Ouellung, und in den dadurch entstehenden Gängen diffundiert das Antiseptikum Jod hindurch, jedes lebende Wesen abtötend.
  • z. Trotz Sterilität hat aber ein so hergestellter Faden nicht voll befriedigt, damit kommen wir zum zweiten Mangel, den auch noch andere antiseptische Körper als Jod haben, wie z. B. das Sublimat. Die antiseptischen Körper oder Mittel schlagen sich auf dem Katgut nieder oder gehen chemische Verbindungen mit ihm ein, welche für den Organismus Fremdkörper sind, die nicht resorbiert werden. Der Organismus entledigt sich ihrer häufig durch Abstoßen, was bei der chirurgischen Naht unbedingt vermieden werden muß.
  • 3. Ein dritter Nachteil ist, daß chemische Körper auf die Festigkeit des Fadens schädigend einwirken. Ein solches Schwinden der Festigkeit zeigt siclhs auch bei den Verfahren, die trockene Hitze anwenden. Es kommt hier bei den Wärmegraden über ioo zur Peptonisierung des Eiweißkörpers und damit-zum Schwinden der Festigkeit.
  • q.. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Mangel des imHandel befindlichen aseptischen oder antiseptisch durchtränkten Katgutfadens ist die starre Eigenschaft des Fadens. Der trockene aufgerollte Faden behält seine aufgerollte Form trotz Dehnung und verliert sie erst, wenn- er ins Wasser gebracht wird. Einen derartigen Faden kann man aber nicht als gebrauchsfertig Ieeichnen. Aus den vorstehend aufgeführten Mängeln ersehen wir somit, daß ein gebrauchsfertiger Faden zahlreiche Bedingungen erfüllen niuß. Ein Verfahren, das alle diese Bedingungen erfüllt, ist noch nicht bekannt. Die neue vorliegende Erfindung umgeht die verschiedenen Mängel dadurch, daß sie sich nicht eines einzigenVerfahrens bedient, sondern daß sie Teile anderer bekannter Verfahren zu einem neuen vereinigt.
  • Man verfährt wie folgt: Der von der Fabrik bezogene Rohfaden wird auf Glasrollen aufgerollt und in eine Claudiussche Jod-Jodkalium-Lösung gebracht; in ihr verbleibt er mindestens vier Tage, er wird dadurch auch in den tiefsten Teilen steril. Nach dieser Zeit wird dem immer noch gespannten Faden das sich auf ihm niedergeschlagene elementare Jod durch mehrstündiges Eintauchen in eine aufgekochte und dadurch keimfrei gemachte Natriumthiosulfatlösung entzogen. Diesem Vorgang folgt eineBehandlung in sterilem, destilliertem Wasser, um das Natriumthiosulfat wieder zu entfernen, der Wasserbehandlung eine solche in 95 Prozent Alkohol, um den gequollenen Faden wieder in die harte Form überzuführen. Jetzt ist der Faden so weit, daß er verpackt werden kann, er wird geteilt und in Glasröhren übergeführt. Bei dieser Verpackung ist es unausbleiblich, daß der Faden nachträglich auf seiner Oberfläche aus Luft, Geräten oder Händen wieder Keime erhält. Sie abzutöten, muß ein hierfür völlig einwandfreies Verfahren angewendet werden; als solches ist das von Prof. K a r e w s k i vorgeschlagene Sterilisationsverfahren geeignet, das die Fäden den Dämpfen 7oprozentigen siedenden Alkohols aussetzt. Nach der Behandlung nach K a r e w s k i wird die Röhre mit 94prozentigem Alkohol beschickt und zugeschmolzen und schließlich noch eine Stunde in dieser Röhre bei ioo°, also unter Druck, erhitzt. Ein so behandelter und verpackter Faden besitzt alle Eigenschäften, die ein zur chirurgischen Naht zu verwendender Faden haben muß. Er ist sicher keimfrei, fest und elastisch und keimsicher verpackt.

Claims (1)

  1. PATrNT-ANSPRUCH: Verfahren zur Sterilisation von Katgut, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Verfahren von C 1 a u d i u s mit Jodj odkalium behandeltes -Katgut mit Natriumthiosulfat vorbehandelt wird, -,vorauf das Katgut nacheinander in destilliertes Wasser und 95prozentigen Alkohol eingelegt, danach in Glasröhren eingebracht und den Dämpfen 70prozentigen Alkohols ausgesetzt wird, die Röhren darauf mit 94prozentigem Alkohol beschickt, zugeschmolzen und bei ioo° C erhitzt werden.
DE1920336799D 1920-03-10 1920-03-10 Verfahren zur Sterilisation von Katgut Expired DE336799C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764840C (de) * 1938-11-05 1954-02-22 Graf & Co R Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Katgut und anderem Naehmaterial tierischen Ursprungs

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764840C (de) * 1938-11-05 1954-02-22 Graf & Co R Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Katgut und anderem Naehmaterial tierischen Ursprungs

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