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Geschützvisiervorrichtung. Die Erfindung betrifft eine Geschützvisiervorrichtung,
insbesondere für Flugzeugabwehrgeschütze mit einer Zeigervisiereinrichtung zum Einstellen
des Geschützes nach der Höhe und unabhängiger Visierlinie zum Einstellen nach der
Seite. Gemäß der Erfindung ist das Zeigervisier an der Geschützpivotgabel befestigt
und zur Erzielung der seitlichen unabhängigen Visierlinie um einen lotrechten, zum
Geschützdrehzapfen parallelen Zapfen zwangläufig von der Schußwinkelrichtmaschine
aus um den entgegengesetzten Winkelbetrag drehbar, den die Geschützpivotgabel und
somit das Rohr erhält.
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Fig. x zeigt eine Seitenansicht des Erfindungsgegenstandes, Fig. 2
eine Ansicht von hinten, Fig. 3 eine Ansicht des Visiers von oben, teilweise im
Schnitt nach der Linie I-1 in Fig. i, Fig. q. einen Schnitt nach der Linie II-II
in Fig. i durch das Planetengetriebe des Visiers, Fig. 5 einen Schnitt nach der
Linie III-III in Fig. i durch das Trommelgehäuse.
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Der Träger A ist an der Pivotgabel befestigt; er nimmt in seinem Lager
a1 einen lotrechten Zapfen b1 auf, der parallel zum Pivotzapfen angeordnet ist.
Auf diesem Zapfen bi ist der Hauptteil der Visiereinrichtung angeordnet.
Dieser Zapfen b1 trägt einen Schneckenkranz b2, in den die Schnecke b, eingreift,
die zwangläufig unter Vermittlung der konischen Radgetriebe b4 und bs mit der Schußwinkelseitenrichtmaschine
B des Geschützes verbunden ist. Wird dem Geschütz eine Seitenkorrektur mit der Schußwinkelrichtmaschine
B nach der Teilung bB erteilt, so dreht sich der Pivotzapfen b1 um den entgege-geset
ten Wink lbetrag, den da3 Rohr erhält, zum Zwecke, die unabhängige Vi=ierlinie nach
der Seite zu erhalten. Nach dem Ausführungsbeispiel ist ein Planetengetriebe am
Geschütz angebracht. Die seitliche Ge ländewinkelbewegung der Visierlinie und des
Rohres erfolgt durch Drehen des Handrades C.
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Für die Höheneinstellung ist da3 Zeigervisier D vorgesehen, das auf
dem Zapfen b1 angeordnet ist. Das Zeigervisier D nimmt in einer Führung dl den Fernrohrträger
da auf, welcher das Fernrohr E trägt. Das Zeigervisier besitzt die Geländewinkeleinrichtung.d3,
welche beim Anrichten des Zieles- mit dem Fernrohr E den Visierzeiger d4 um den
Ge4 ländewinkelbetrag des Zie'es bewegt. Das Fernrohr E erhält seine Geländewinkelhewegung
durch die Schnecke "d", welche in einen Zahnkranz des Fernrohrträgers d2 eingreift.
Die Schneckenwelle d5 treibt ein Kegelräderpaar dB (Fig. i und q.), welches in das
innere Zahnrad d, des Planetengetriebes eingreift. Durch Drehen dieses Rades werden
die Planetenräder d$ und d9 gedreht und die Bewegung durch die Kugelgelenkwelle
dlo, konisches Getriebe d11, Welle d21 und Schnecke dl, auf den Zeiger d4 übertragen.
Es erhalten also bei der Geländewinkeleinstellung Fernrohr und Visierzeiger den
Geländewinkel.
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Dem Visierzeiger d4 muß auch der Schußwinkel für sich allein erteilt
werden. Hierbei bleibt das Fernrohr E unbeeinflußt. Beim Drehen des Handrades d14
(Fig. 3) wird durch
die Welle dis das @ Kegelräderpaar d15 gedreht,
wodurch das äußere Zahnrad dis des Planetengetriebes angetrieben wird. Hierdurch
werden ebenfalls die Planetenräder d3 und d9 gedreht und unter Vermittlung der Teleskopwelle
dia und der weiteren Teile d", d12 der Zeiger d4 um den Schußwinkel gedreht. Auf
der Achse dl,
des Handrades d14 befindet sich eine Schnecke d" (Fig. z und
5), welche in ein Zahnrad dis der .Trommelteilung d19 eingreift. Das Maß des Schußwinkels
wird am Zeiger d2o abgelesen. Es bleibt also bei der Schußwinkeleinstellung das
Fernrohr E unbeeinflußt, jedoch drehen sich Aufsatztrommel d19 und der Visierzeiger
d4. Der Zeiger d4 ist nach dem Ausführungsbeispiel auf dem Schildzapfen des Geschützes
drehbar gelagert. Auf diesem Schildzapfen sitzt fest der Rohrzeiger fi, der durch
Drehen am Handrad F (Fig. 2) mit dem Visierzeiger in Übereinstimmung gebracht wird.
Durch Drehen des Handrades F wird die Geschützwiege, das Rohr, der Visierzeiger
f, nach der Höhe eingestellt. Ein besonderer Bedienungsmann hat die Aufgabe, Visier
und Rohrzeiger stets in Übereinstimmung zu halten.
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Die Bedienung des Geschützes kann . durch drei Leute erfolgen. Der
Richtkanonier richtet mit Hilfe des Fernrohres E das Ziel an, und zwar durch Drehen
des Visiergeländewinkeltriebes d3 nach der Höhe und durch Drehen der Geländewinkelseitenrichtmaschine
C des Geschützes nach der Seite. Er hat lediglich die Aufgabe, das Ziel in der Visierlinie
zu halten. Neben ihm steht der Aufsatzsteller, welcher.die Kommandos nach Höhe und
Seite einstellt. Das Seitenkommando stellt er mit Hilfe des Handrades B nach der
Teilung b. ein. Das Höhenkommando stellt er mit Hilfe des Handrades d" nach der
Teilung d" ein. Ein dritter Mann steht nach dem Ausführungsbeispiel auf der andern
Geschützseite. Die Zeiger sind so lang gehalten, daß sie über das Rohr hinweg gesehen
werden können. Mit Hilfe des Handrades F bringt dieser dritte Mann den Rohrzeiger
fi mit dem Visierzeiger d4 in Übereinstimmung. An Stelle des Planeten-Betriebes
können auch zwei getrennte Getriebe auf den Visierzeiger wirken, die Konstruktion
ist dann jedoch nicht so einfach wie die oben beschriebene.