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Maschine zur Herstellung von nur in der Breite nachgiebigen Geweben.
Gegenstand der Erfindung ist - eine Maschine zur selbsttätigen Herstellung von nur
in der Breite nachgiebigen Geweben, insbesondere der bekannten, im allgemeinen schmalen
Gewebe, wie sie hauptsächlich für VVehrgehenke und in der Posamentrie Verwendung
finden.
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Bei dieser Art nachgiebigen Geweben wird je ein Bindefaden um zwei
benachbarte Kettenfäden derart gewickelt, wie Fig. z der Zeichnung es schematisch
zeigt. Der Kettenfaden a wird abwechselnd durch den linken Bindefad'en b mit seinem
linken Nachbar a' und durch den rechten Bindefaden b' mit seinem rechten Nachbar
a' verbunden, und die Nachgiebigkeit des Gewebes lediglich in der Breitenri.chtung
ergibt sich aus. dieser wechselweisen Verbindung der gestreckt bleibenden Kettenfäden
mit Hilfe der um sie zu wickelnden Bindefäden. Sie unterscheiden sich in dieser
Hinsicht grundsätzlich von den Geflechten, die durch gegenseitige Umschlingung von
Kettenfäden gebildet werden, und von den sogenannten Kettegazen, die mehr oder weniger
Nachgiebigkeit in der Langs-und Querrichtung besitzen und beide schon auf mechanischen
Vorrichtungen hergestellt würden, letztere mit Hilfe von Ketten- und Bindefäden,-
deren- Spulen oder Spulenträger nebeneinander angeordnet waren und wobei die Spulen
der einen, um- die anderen Schwingbewegungen ausführten: Diese Schwingbewegungen
der einen Spulen ließen -hohe Arbeitsgeschwindigkeit und damit größere Leistungen
nicht zu. Diese sind nur erreichbar bei kreisender Bewegung der Bindefadenspulen,
die sich auch die vorliegende - Erfindung zunutze macht, um eine zweckmäßige Maschine
zur mechanischen und selbsttätigen Herstellung der eingangs beschriebenen, besonderen
Ware zu schaffen, die bisher ausschließlich in althergebrachter Weise mittels Handstühlen
hergestellt wurde, deren Tagesproduktion nur wenige Meter beträgt, wenn eine geübte
Hand sie bedient. Bei der Maschine gemäß der Erfindung sind Ketten- und Bindefadenspulen
übereinander angeordnet, und zwar erstere unter letzteren. Die von diesen beschriebenen
Kreisbahnen überschneiden sich gegenseitig, und durch jede Überschneidung ist ein
Kettenfaden hindurchgeführt, so daß benachbarte Bindefäden je einen Kettenfaden
gemeinsam haben und jeder kreisende Bind'efaden beide ihm zugehörigen Kettenfäden
umschlingt. Zur Herstellung eines dichten Gewebes in dieser Weise sind jedoch auch
noch mechanische Anschlagvorrichtungen erforderlich, welche die jeweils zusammen
zwischen die Kettenfäden eingetragenen Bindefäden an die fertige Ware anschlagen,
wie es auf den gewöhnlichen Webstühlen mit dem eingetragenen Schusse durch das Riet
beim Ladenschlage geschieht.
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Mit dieser webstuhlartig ausgebildeten Maschine. gemäß der - Erfindung.
erreicht die Tagesproduktion mehrere hundert Meter,
ohne daß die
Bedienung der Maschine eiste geübte Hand erfordert, wie der jetzige Hand-Webstuhl.
Vielmehr kann jede ungeübte -Hand -.mit Hilfe des Webstuhles schnell und, leicht
die angegebene Produktionshöhe erreichen. Die Kettenfäden sind und bleiben dabei
völlig gestreckt, so daß das fertige Gewebe in der Längsrichtung unnachgiebig ist
und nur Nachgiebigkeit in der Breitenrichtung besitzt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes-
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i, wie schon erwähnt, eine schematische Darstellung
des bekannten herzustellenden Gewebes, während Fig. 2 eine Vorderansicht der Maschine
mit teilweisem Schnitt darstellt. -Fig. 3 ist eine Seitenansicht und Fig. 4 ein
Grundriß der.Maschine, wobei bei letzterer Figur der obere Teil mit den Mitteln
zum- -Abziehen des .Gewebes nach Maßgabe seiner Herstellung weggelassen ist, um
die darunter befindlichen Mittel zur Bildung des Gewebes klarer erkennen zu lassen.
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Fig.5 ist eine Draufsicht auf die Einzelheiten -de's Antriebes für=
die Bindefadenspulen, wobei die obersten, das Wesentliche deckenden Teile weggelassen
sind.
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Fig< 6 ist eine Teilansicht derselben Antriebsvorrichtung von unten.
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-Fig. 7 ist eine Ansicht einer weiteren Einzelheit und -Fig. 8 eine
Seitenansicht des Antriebes der Fadenspannbügel. -" Die neue - Maschine, deren Größenverhalt=
nisse sich gemäß der Breite des ctamit herzustellenden nachgiebigen Gewe'Jes und
folglich der Fadenzahl ändern-können, kann je nach der Fadenzahl rund, halbrund
oder kreisbogenförmig gestaltet sein. In allen Fällen ist die Wirkung der hauptsächlichen
Arbeitsglieder und -mittel immer die gleiche. Die das Gewebe bildenden Fäden kommen
von der Peripherie, und. das fertige Gewebe wird von der Mitte der aschine abgeführt.
In der ` Hauptsache kann man drei verschiedene Gruppen von Arbeitsmitteln und --gliedern
an der Maschine unterscheiden, nämlich: i; die die Spulen der Kettenfäden und der
Bindefäden umfassende Grüppe am Umfange ,der, Maschine - mit der Vorrichtung zur
Bewegeng der Bindefäden, -2. die - Gruppe der die, Bindefäden gegen das: fertige-
Gewebe anschlgenden Glieder-und' 3. die die Antriebsmittel für 'die verschie=-denen
Bewegungen umfassende Gruppe. -Diese Unterteilung der die Maschine bildenden Teile
und Vorrichtungen ist nicht von wesentlicher Bedeutung, sondern soll' nur. zur Erleichterung
der Beschreibung und des Verständnisses der Wirkurig der-Maschiiie-dieiien, bie
Glieder der erstgenannten Grüppe sind zwischen drei Platten angeordnet, die bogenoder...kreisförmig
gestaltet und übereinander angeordnet sind. Die unterste Platte i trägt die Spulen
a. der Kettenfäden a, die oberste 2 die Spulen 5 der Bindefäden b und die Zwischenplatte
3 die Mittel zur Bewegung der Bindefadenspulen 5 um die Kettenfäden. Die genannten
Platten sind an ihren Enden mittels senkrechter Säulen 6 miteinander verbunden,
. wobei der Abstand der Platten 2 und 3 voneinander, der genau eingehalten wenden
muß, durch hülsenförmige Zlvischenstücke 7 `bestimmt wird. Die untere Platte i ist
auf einer Grundplatte oder einem Tisch 8 befestigt, auf welchem auch andere Teile
der Maschine angeordnet sein können.
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Auf der unteren Platte i sind die Spulen 4 für die Kettenfäden a angeordnet:
Diese Spulen sitzen auf feststehenden Spulenträgern mit drehbarer Achse 9, auf welcher
die Spule befestigt wird. An einer senkrechten Seitenwand ro des Spülenträgers ist
ein zweiarmiger Hebel i i mit Schlitzauge 12 an dem einen Arme schwingbar. Durch
das Schlitzauge 12 ist der Faden a geführt. Eine Zugfeder 13, die am anderen Arme
des Hebels i i wirkt, drängt den Arm des Hebels i i mit dem Schlitzauge 12 nach
abwärts. Außerdem ist an der Seitenwand iö des Spulenträgers ein Bremsarm 14 schwingbar,
der mit einem Bremsansatz i6 auf der Spule 4 ruht, und über welchen der Fäden a
ebenfalls geführt ist, derart; daß beim Abzuge des Fadens a und dementsprechenden
Anheben des Hebels i i finit dem Schlitzauge 12 der Bremsarm 14 mit seinem Bremsansatz
unter der Wirkung der Feder 13 abwärts gegen das Schlitzauge gezogen wird. Auf diese
Weise wird die Spule festgehalten, wenn der Faden zu schnell- abgezogen- wird, während
dem normalen Abzuge des Fadens kein Hindernis entgegengesetzt wird.
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Der sich abwickelnde Faden a durchsetzt die Platten 3 und-2, durch
- eine Führung i 7 und wird bis über die Bindefadenspulen.5 hinaufgeführt. Das geschieht
mittels eines Fadenführers 18, der die Fortsetzung der Führung 17 über der oberen
Platte 2 bildet. Auf der oberen Platte 2 sind die Spulen 5 ,für die Bindefäden b
angeordnet.
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Damit jeder Bindefaden b zwei benachbarte festliegende Fäden a nacheinander
umwickeln kann, muß jede Spule 5 die` Führungen 18 der betreffenden beiden - benachbarten.
- Kettenfaden a tunkreisen. Zu diesem Zwecke besitzt die Platte 2 eine veränderliche
Zahl von. Kreisbahnen i9, die Seite -än Seite angeordnet sind" und einander an.
zwei Stellen schneiden.. Dia -Mitte - der - Überschneidungen 'der Kreisbahnen r9
-wird von ,eirleni Kettenaden a
durchsetzt, der durch. -seine Führungen
z7; =18 hindürchlätift._ Gebildet werden die Kreisbahnen 19 durch runde öffnungen
- in der Platte 2;-deren mittlerer _Teil von einer Art Scheibe geschlossen ist,
die an den Überschneidungsstellen der Kreisbahnen entsprechend am. Rande ausgeschweift
ist und in der Mitte von einer Stange 2:1 getragen wird, die ihrerseits auf der
Zwischenplatte 3 befestigt ist. - Die kreisringförmigen Räume zwischen jeder Scheibe
2o und dem Rande der Kreisausschnitte in der Platte 2 bilden -die Kreisbahnen-ig,
in welchen die umlaufenden Spulenträger 22 gleiten, auf denen die Spulen 5 der Bindefäden
angeordnet sind. Die umlaufenden Spulenträger machen etwa 5oo Umläufe in der Minute,
indem jeder mit einer besonderen Antriebsvorrichtung derart verbunden ist, daß .die
Verbindung dieser zwischen den Platten 2 und 3 um die Träger 21 der. -festen Scheiben
2o angeordneten Vorrichtung - mit dein umlaufenden Spulenträger 22 zweimal bei jedem
Umlaufe unterbrochen werden muß, um den Fadenführern 17, 18 der festliegenden Fäden
a. auszuweichen, welche in der Mitte der Überschneidungen zweier benachbarter -Kreisbahnen
19 hindurchgehen.
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jeder umlaufende Spulenträger 22 besitzt eine Art Metallkern von gleichem
Durchmesser wie der Kreisausschnitt der Platte 2, die die Kreisbahnen 19 begrenzen,
und berührt den Rand dieses Ausschnittes, in welchem er sich führt. Der untere Teil
2-3 besitzt zwei Einschnitte 24, in welche die Enden eines bogenförmigen
Riegels 25 eintreten, die die ununterbrochene Verbindung zwischen dem umlaufenden
Spulenträger und der nachstehend beschriebenen Antriebsvorrichtung sichern.
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Auf dem umlaufenden Spulenträger ist eine Platte 26 angeordnet, die
eine Achse 27 träg, auf welcher die Spule 5 für den Bindefaden b sitzt. Außerdem
ist an ihr ein senkrechter Blechlappen 28 mit Schlitzaugen 29 vorgesehen, an welchem
ein Schwinghebel 3o mit einem Auge 3.1 und ein Schwingplättchen 32 mit Auge 33 angeordnet
sind. Letzteres trägt einen Bremsansatz zum Bremsen der Spule 5 beim zu raschen
Abzuge des Fadens b.
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Der Bindefaden b läuft nach dem Verlassen seiner Führung 2,9, ebenso
wie -der Kettenfaden a nach Verlassen seiner Führung 18, über zwei Querbügel
35 und 36 (Fig.3, ,4 und 8), welche oberhalb und ein wenig rückwärts von
den umlaufenden Spulenträgern der Bindefadenspulen b angeordnet sind.
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Diese beiden Bügel-35 und 3.6 werden an ihren .Enden von Stangen 37
getragen; die in der Verlängerung der - Säulen 6 angeordnet sind, Der Büge135, welcher
den Spulen 5 am wichsten liegt, ist-ortsfest,-während ärjenige 36 zu demjenigen
35 derart verstellt werden kann, daß er sich bald über,-bald, unter demselben befindet,
wodurch-die von den Bügeln gespannten Fäden zu dein- weiter unten-angegebenen Zwecke
abwechselnd in Berührung mit dem einen oder anderen der Bügel gebracht werden können.
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Die abwechselnde Auf- und Abwärtsbewegung, des beweglichen Bügels
36 erfolgt mit Hilfe einer Nuß 38 (Fig. 8), die eine Hubfläche 39 trägt und
um 37 als Achse mit Hilfe eines Zahntriebes 40 drehbar ist. Die Hubfläche 39 wirkt
auf eine Hubstange 41, die von ihr getragen wird und entgegen der Wirkung einer
an ihr angreifenden Feder 43 aufwärts beweglich ist. Ihre Führung findet die Hubstange
41 unten in einer Durchbrechung der Platte 2 und oben in .einem Führungsstück 42
an der feststehenden Tragstange 37. An dieser Hubstange4i ist das eine Ende des
Bügels 36 angeordnet, dessen anderes Ende mit einer ähnlich verschiebbar geführten
Stange verbunden ist. Die Höhenlage der Bügel 35 und 36 ist längs ihrer Träger g
und 41 regelbar. .
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Zwischen der oberen Platte 2 und der mittleren 3 sind die Mittel zum
Antriebe für die umlaufenden Spulenträger 22 bei ihrem Kreisen in den Bahnen 1g
angeordnet.
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Diese Antriebsmittel umgeben die Tragstangen 21 der ortsfesten Scheiben
#:o der Platte 2, welche die Kreisbahnen 1g innen begrenzen. Auf jeder Tragstange
21 als feststehendem Zapfen ist, auf der Platte 3 ruhend, eine Art Muffe 44 angeordnet,
die im unteren Teile ein Zahnrad 45 und im oberen Teile eine Scheibe 46 trägt, .die
einen der Form des Riegele 25 entsprechenden Ausschnitt besitzt. Der Riegel
25 ist U-förmig gestaltet und gleitet- in dem entsprechenden Ausschnitte
der Scheibe 46, die ihm als Gleitführung dient. Eine Druckrolle 47 hält den Riegel
25 in seiner Führung, die ihm gestattet, sich in bezug auf die Scheibe 4.6 zu verschieben,
indem ein Vorsprung 48 an dem Riegel zweimal während der Umdrehung der Nuß 44 mit
dem Rade45 und der Scheibe 46 um die Tragstange 21 mit zwei feststehenden Anschlägen
49 in Berührung tritt, die sich an einem fest an der Unterseite jeder Scheibe 2o
angeordneten Teile befinden. Eine Zugfeder 5o bringt zweimal -bei jeder Umdrehung
den Riegel 25
in seine Normalstellung zurück. Diese aufeinanderfolgenden Verschiebungen
des Riegels zweimal bei jeder Umdrehung vermittels des Vorsprunges48, der Rückziehfeder5o
und der ortsfesten Anschläge 41 bewirken die ununterbrochene Verbindung des umlaufenden
Spu- -lenträgers 22 für die Bindefadenspüle b.
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Beider außerordentlich sühnellen und plötzlichen
Bewegurig
des Riegels'25 durch seine Feier So würde sich ein Verschleiß der diesen aufeinanderfolgenden
Stößen unterworfenen Teile -ergeben, indem- die Stöße sich - etwa tausendmal in
der Minute wiederholen, wenn der umlaufende Spulenträger Soo Umläufe in dieser Zeiteinheit
mit zwei ununterbrochenen Vorb.eigängen an den Fadenführern 17 und 18 für die Kettenfäden
'a ausführt: Infolgedessün würde die Maschine kaum sicher wirken können. Deshalb
ist eine Vorrichtung vorgesehen worden, welche diese Störung verhütet. -' Sie besteht
im wesentlichen darin, daß das Schwanzende 5 r des Vorsprunges 48 am Riegel 25-bei
dessen Rückkehr unter die Wirkung seiner Rückziehfeder So gegen Anschläge 52 an
einem Teile 53 auf 44 an der Innenfläche der Scheibe 46 gelangt. Dieser Teil kann,
begrenzt durch einen Anschlag 55, schwingen und ist nachgiebig ausgebildet, indem
eine Feder 54 auf ihn wirkt, die stärker ist als die Rückziehfeder So und somit
den Stoß des Riegels 25 ausgleicht. Eines der Enden 'dieses Riegels 25 kommt abwechselnd
in Eingriff mit den Einschnitten 24 im Rande 23 des umlaufenden Spulenträgers 22,
Wodurch ebenso die Verbindung des letzteren mit seinem Antriebe in der Kreisbahn..ig
gesichert wird.
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Die über die Spannbügel 35 und 36 laufenden, Kettenfäden a und Bindefäden
b aufnehanenden Glieder sind gegen die Mitte der Platten 2- und 3 gerichtet, in
welcher sich eine kleine Scheibe 56 in derselben Ebene mit den Bügeln- 35 urrd 36
befindet. Über dieser Scheibe mündet. ein Führungsrohr 57, durch «-elches das gebildete
Gewebe nach Maßgabe seines Abzuges hindurchgeht.
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Die zweite Gruppe .der den Erfindungsgegenstand bildenden Vorrichtungen
umfaßt diejenigen Mittel, welche das Anziehen der Bindungen zur Bildung- des nachgiebigen
Gewebes aus den Fäden a und b bewirken. Diese Gruppe trägt, gegen die Mitte gerichtet
und in gewissen Abständen von den Platten, senkrechte Zwischenwände 58, die radial
angeordnet sind und sich - bis zur Mittelscheibe 56 erstrecken. .die ihnen als Rast
dient.
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Diese Zwischenwände 58 sind in der Mitte mit ihrem oberen Teile an
der Scheibe 56 befestigt und im unteren Teile auf einem Rundteile g9 auf -der Zwischenplatte
3, .die sich in Form eines Kreisausschnittes, bis zur Mitte der Maschine erstreckt.
Vorsprünge oder Ansätze 6o verlängern die Zwischenwände 58 gegen die Bügel _35-und
36 hin und sind mit Löchern versehen, die je einen Teil 61 aufnehmeri, der darin
inittels'Schraüben oder in anderer'Weise befestigt ist. -Dieser Teil nimmt einen
Schildzapfeh 62 'auf,'- der durch eine Achse 63 verlängere ist, ` ivelcfie@ mit
ihrem lztigelför:migen Ende in eine entsprechende :Ausnehmung 65 _ in den Schildzapfen
62 des folgenden ähnlichen Teiles-eintritt. Diese Kugelzapfenverbindung bildet ein
Gelenk, welches durch Einschnitte und Vorsprünge Vervollständigt wird, um die Übertragung
der Drehbewegung von dem einen Teile 62, 64 auf den folgenden ähnlichen zu sichern.
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Die Vorsprünge 6o der Zwischenwände 58 sind derart angeordnet, daß
die Aufeinanderfolge der Elemente 62, 64 eine bogenförmige Übertragung oder. Gelenkwelle
bildet. Der Einbau der Elemente gestaltet sich leicht durch einfache Erweiterung
der Zwischenräume zwischen den Vorsprüngen 6o, welche sofort nachher infolge der
Nachgiebigkeit der metallenen Zwischenwände 58 ihre gehörig Stellung wieder einnehmen.
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Vor dem Zusammenbau der übertragungsglieder 62 bis 64 zwischen .den
Trennungswänden 6o befestigt man mittels Schraube o. dgl. auf den Achsen 63 eine
Muffe 66 mit Flanschen 67, welche einander diametral gegenüber zwei biegsame Arme
68 trägt, die spiralig gebogen sind. Indem diese Arme sich drehen, gehen sie zwischen
den Kettenfäden a hindurch, die zwischen den Spannbügeln 35, 36 und dem Führungsrohr
57 gespannt werden, wo die -Arme an das fertige Gewebe- anschlagen, zum Zwecke,
die Bindungen der Kettenfäden a durch die Bindefäden b gegen Alen Rand der zentralen
Scheibe 56 zu drängen und so dasselbe herbeizuführen wie die Lade bei Webstühlen,
welche den Schuß anschlägt.
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Zwei solche. spiralige Bindungsanschläger sind deshalb vorgesehen,
weil zwei Bindungen bei jedem Umlaufe einer Bindefadenspule stattfinden. Hilfsführungen
aus Stangen 69, ;lie radial an -der zentralen Führungsröhre 57 in den senkrechten
Ebenen 'der Trennungswände 58 angeordnet sind, verhindern das Sichkreuzen der Fäden
und führen die biegsamen spiraligen Schläger bei ihrem Kreis-?aufe; Die Wirkung
der Teile der beiden ersten Gruppen wird durch die Glieder der dritten Gruppe gesichert,
welche hinter der Mitte der Maschine angeordnet ist und von einer Grundplatte
70 getragen wird, die durch eine Säule i unterstützt ist. Auf ihr ist eine
Querwelle 7 a drehbar, die von Hand mittels Kurbel 73 oder durch einen Motor mittels
Antriebsscheibe 74 gedreht werden kann und mit geeigneten Vorrichtungen zur Abstellung
und zum Bremsen versehen ist: Auf dieser Welle 2 -ist ein Kegelrad 75 befestigt,
welches sich in Eingriff mit einem zweiten Kegelrade76 befindet. Dieses ist mit
einem Kettenrade 77 auf- einer senkrecht in der Grundplatte 7o gelagerten
Achse
78 befestigt (Fig. 4). Auf der Zwischenplatte 3 sind mit den Tragstangen 37 als
Drehachsen -Kettenräder 4o angeordnet, welche die Nocken 39 zum Heben und Senken
des Spannbügels 36 in Drehung versetzen.
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Eine endlose Kette 7 9 steht mit den Kettenrädern 77, 40 und 45 jeder
Antriebsvorrichtung für die Bindefädenspulen in Eingriff, um diesen ihre Bewegung
zu erteilen, und läuft über lose Rollen 8o, von denen die eine als Spannrolle ausgebildet
ist.
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Gleichzeitig- wird -die Kette 79 gegen ein Kettenrad 81 gedrängt,
welches den Antrieb der spiraligen Bindungsanschläger 68 bewirkt, und zwar durch
Vermittlung eines mit dem Kettenrade 81- durch- ein Kardangetriebe verbundenen Kegelrades
82, -welches mit einem Kegelrade 83 auf dem- letzten der Glieder 62 bis 64 mittels
Verschraubung 84 oder in anderer Weise verbunden ist.
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Der Abzug des Gewebes durch die Röhre 57 nach--Maßgabe der Gewebebildung
wird ebenfalls von der Drehung der Hauptwelle 72 abgeleitet. Diese trägt einen Doppelnocken
84' (Fig. 3 und-4), der zweimal bei jeder Umdrehung . einen Hebel 85 mit Rolle 86
anhebt. Dieser. bewirkt das abwechselnde senkrechte Heben einer Stange 87 entgegen
der Wirkung einer Zugfeder 88. Die Stange 87 gleitet in einer Führung 89 und bewegt
mittels Schaltklinke 9o ein Schaltrad gi, welches mit einer Riffelwalze 92 verbunden
ist. Gegen diese drückt nach Belieben eine Druckwalze 93. Das Gewebe io tritt nach
Verlassen des Führungsrohres 57 zwischen diese beiden Walzen, um sich auf eine Trommel
94 mit Antriebsscheibe 95 aufzuwickeln, welche durch eine Schnur Antrieb von einer
Scheibe 96 auf der Hauptwelle 72 erhält- (Fig. 2 und 4).
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Der Hebel 85 ist längs verschieblich auf seiner Schwingwelle 97 angeordnet,
derart, daß man durch Veränderung der Länge des Hebelarmes den-Ausschlag oder die
Größe des Weges der .Stange 87 und damit denjenigen des Schaltrades go regeln kann,
um den Abzug des Gewebes zwischen den Walzen 92 und 93 nachBelieben undBedarf ändern
zu können.
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_ Die Röhre 57 wird- gleich- den Abzugsmitteln für das Gewebe
von -Stangen 98 (Fig. 2) getragen, die auf -der Zwischenplatte 3 befestigt sind,
während die Trommel 94 von einer Säule 99 getragen wird, die auf der Grundplatte
8 befestigt ist- (Fig. 2). Damit die zweimal während eines Umlaufes einer beweglichen
Spule erzeugte Bindung zweimal durch die :Bindungsanschläger bei einer Umdrehung
angeschlagen wird, wird das Gewebe zweimal von den Abzugswalzen abgezogen. Man kann
also die Maschine irgendwelche Anzahl Umdrehungen in der Minute ausführen lassen,
der Antrieb bleibt immer einem einzigen Gliede unterworfen, nämlich der endlosen
Kette 79.
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Die Gesamtwirkung der Maschine gestaltet sich nun wie folgt: Die Spulen
4 der Kettenfäden a befinden sich auf ihren Achsen 9 und- laufen durch die Augen
12 und 15 und dann durch die Führungen 17 und 18. Von hier
sind sie über -die Spannbügel 35 und 36 und konvergierend gegen die zentrale Führungsröhre
57 geführt, wobei ein Faden a zwischen jeder Trennungswand 58 verläuft. Von hier
laufen sie durch die zentrale Führungsröhre 57 und dann zwischen die Abzugwalzen
92 und 93, um auf der Trommel 94 aufgewickelt zu werden.
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Die Spulen 5 der Bindefäden b sind auf den Achsen 27 der umlaufenden
Spulenträger 22 angeordnet und durch Augen 30 und 33 -geführt, von wo aus
sie über die-Spannbügel 35-und 36 nach der zentralen Führüna röhre 57 und durch
diese hindurch zwischen .die Ab= zugwalzen 92 und 93 laufen, um auf der Trommel
94 aufgewickelt zu werden.
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Die so vorbereitete Maschine kann nun in Gang gesetzt werden. Die
umlaufenden Spulenträger 32 werden gleichzeitig angetrieben und erhalten eine Drehung
in den Kreisbahnen ig, wobei die Riegel 25 zweimal bei jedem Umlaufe in Wirkung
treten, derart, daß der Antrieb beim Vorbeigange an den Führungen 17 und
18 ununterbrochen bleibt: Das geschieht, indem das eine der Enden des Läufers 25
durch seine Verschiebung unter der Wirkung des Vorsprunges 48 beim Passieren der
Anschläge 49 aus dem ersten Einschnitte 24 des Läufers 23 heraustritt und den Weg
durch die Kreisbahn i9 freigibt: Sobald die- Führungen 17 und 18 durchgegangen sind,
gerät der Riegel wieder unter den Einfluß seiner Rückführfeder 5o, wodurch das andere
Ende des Riegels- aus dem zweiten Einschnitte 2.1. heraustritt und- dadurch den
Durchgang der Führungen 17 find 18 gestattet.
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In dieser Weise wird der Läufer 23 gewöhnlich durch beide Enden des
Riegels 25 und an den Durchgangspunkten der Führungen 17 und 18 abwechselnd
durch das eine oder andere Ende des Riegels 25 angetrieben.
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Durch die Drehung der Bindefäden b um die Kettenfäden a erhält man
die -Bindung derjenigen Kettenfäden, welche abwechselnd von zwei Bindefäden b umkreist
werden.
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Die Bindung der Kettenfäden a durch die Bindefäden b wird durch die
Spannbügel 35 abgeschlossen. Um die Fortpflanzung dieser Bindung bis zur Scheibe
56 zu-gestatten; erhebt sich der Spannbügel 3f .über -die Ebene des Bügels 35, so
dafi die. -Bindtmg -sich bis zum Bügel36 fortpflanzen kann, wo sie aufhört. Durch
den miedergang des Spannbügels 36 unter die Ebene des feststehenden Spann-
Bügels
35 setzt die Bindung sich längs der Teile der Fäden a und b fort, die zwischen
diesem Berührungspunkte und der Scheibe 56 gespannt sind. In diesem Augenblicke
dringt einer der Bindungsanschläger 68 in den Zwischenraum zwischen den Fäden ein,
und durch seine Drehung wird die Bindung bis zur Scheibe 56 fortgeschoben, was dieselbe
Wirkung ergibt, wie .der Anschlag des Webeblattes beim Ladenschlage. Der zweite
Bindungsanschläger - drängt bei seiner Umdrehung die folgende Bindung gegen die
vorhergehende, so daß das Gewebe durch eine Aufeinanderfolge von Bindungen benachbarter
Fäden hergestellt wird, ui- durch die Abzugswalzen 92, g3 abgezogen' und auf "die
Trommel 94 aufgewickelt zu werden.--Werden während des Abzuges die Fäden a und b
ungewöhnlich. gezogen; so setzt die Spannung dieser Fäden, die in Knicken durch
Augen von Schwinghebeln 11. und r4 und 30 und 32 geführt sind, die Bremsen 16 und
34 in Tätigkeit, welche entsprechend die Spulen q und 5 festhalten. -Es ist klar,
daß Abänderungen der -Einzelheiten und der Anordnung das Wesen der Erfindung nicht
ändern. Z. B. können im Falle einer halbkreisförmigen oder kreisförmigen Maschine
die Antriebsmittel und die Abzugsmittel für das Gewebe ebenso wie der Antrieb der
Bindungsanschläger anders angeordnet sein, damit sie genügend freien Raum für die
strahlenförmig verlaufenden Fäden belassen.