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Kreuzeinlesemaschine. Die Erfindung bezieht sich auf Kreuzeinlesemaschinen
und betrifft insbesondere solche Maschinen, bei welchen nicht die Kettenfäden fachbildend
zum' Einführen der Kreuzschnuren bewegt werden, sondern diese Kreuzschnuren selbst
das Fach bilden, in das die einzulesenden Kettenfäden eingetragen werden. Gegenüber
den bekannten Maschinen dieser Art, bei welchen jedoch nur Vorderfach (ohne Hinterfach)
gebildet wird, besteht die vorliegende Erfindung im wesentlichen darin, daß die
Kreuzschnuren ein vollständiges Fach (Vorder- und Hinterfach) bilden, in das die
senkrecht zur Ebene des Faches angeordneten Kettenfäden eingezogen werden.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
veranschaulicht. Fig. i und 2 stellen zusammen einen Gesamtaufriß der Maschine dar,
von der hinteren Seite der Maschine aus gesehen.
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Fig. 3 und q. zeigen zusammen eine Gesamtaufsicht auf die Maschine
nach Fig. i und 2. Fig. 5 ist ein Querschnitt nach Linie 5-5 der Fig, 2.
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Fig.5a ist eine Einzelansicht des Fadenführers oder Lenkers, von rechts
in Fig. 5 gesehen.
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Fig. 6 ist ein Schnitt nach Linie 6-6 der Fig. i und zeigt die Antriebsverbindungen
für die Kettentrennwelle.
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Fig. 7 ist eine Einzelansicht der Vorrichtungen zum Auf- und Abschwingen
der Kreuzschnuren in vergrößertem Maßstabe, von links in Fig. 2 und q. gesehen.
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Fig. 7a ist ein Querschnitt nach Linie 7a-7a der Fig. 7 und zeigt
die Anordnung der auswechselbaren Hubscheiben.
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Fig.8 veranschaulicht die Beziehung des Nadelfadenführers und der
Kreuzschnurenhalter.
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Fig. 8a ist eine Vorderansicht eines der Kreuzschnurenhalter und Führer.
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Fig.9 ist eine Vorderansicht einer abgeänderten Ausführungsform der
die Kreuzschnuren auf und ab schwingenden Vorrichtung mit drei Kreuzhaltemitteln.
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Fig. io ist eine Seitenansicht der in Fig. 9 gezeigten Vorrichtung.
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Fig. ii ist eine Aufsicht auf Fig. io.
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Fig. 12 ist ein Schnitt nach Linie 12-i2 der Fig. ii.
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Fig. 13 ist ein Aufriß der Kettenfädentrenn-und -auswählvorrichtung
in vergrößertem Maßstabe.
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Fig. 1q. ist ein Längsschnitt durch dieselbe, und Fig. 15 ist ein
Querschnitt nach Linie 15-15 der Fig. 1q..
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Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein von
Füßen 2 getragenes Gestell i angeordnet, welches an den beiden Enden Ständer 3 trägt,
die als Stützen für die Kettenwelle, die Kreuzschnuren und andere Teile dienen.
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Die Kette wird während des Betriebes der Maschine von einem Schlitten
oder Halter beliebiger Bauart getragen, der hier aus den Teilen q. (Fig. 1, 2, 3,
q. und 5) besteht, welche durch Stangbn 5, 6 und 7 *verbunden sind und obere und
untere Klemmbacken 8 bzw. 9 besitzen.
Der Schlitten wird von nach
entgegengesetzter Richtung ragenden Hängestangen io getragen; diese ruhen auf im
Maschinengestell drehbaren Rollstützen 1i (Fig. 3, 4 und 6), so daß der Schlitten
in der Längsrichtung der Maschine verschoben werden kann. Die Enden der Verbindungsstange
6 werden durch das Gewicht des Schlittens veranlaßt, einerseits' gegen einen am
einen Ende des festen Maschinengestelles gebildeten Führer 12 (Fig. 5 und 6) und
anderseits gegen eine späterhin beschriebene Schnecke 112 (Fig.4) zu drücken.
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Wenn die Kettenfäden 13 (Fig. 5) in die Maschine eingeführt sind,
werden ihre freien Enden lose in der üblichen Klemme 14 festgeklemmt, die sich im
oberen Klemmbackenpaar 8 befindet. Von der Klemme 14 gehen die Fäden über die Fadentrennwelle
15 und von dort nach unten und nach außen zu einer zweiten Klemme 16, in der sie
festgehalten werden, und von dort hinab zu dem (nicht dargestellten) Kettenbaum.
Die oberen Klemmbacken 8 sind einstellbar auf den Stützstangen 17 angeordnet, so
daß sie nach der Trennwelle 15 hin und von derselben fort eingestellt werden können,
um den auf dieser Welle befindlichen Fäden die nötige Spannung zu erteilen.
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Die Fadeneinlegevorrichtung, im vorliegenden Ausführungsbeispiel die
Einziehnadel2o, ist auf einem Schlitten 21 angeordnet, der in der Längsrich ung
der Maschine und quer zur Kette auf geeigneten, im Maschinengestell vorgesehenen
Gleitbahnen 22 (Fig. 2 und 5) beweglich ist. Während der Bewegung des Schlittens
wird der Nadel eine hin und her gehende Bewegung, nach und von den Kettenfäden,
erteilt.
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Die Bauart des Nadelschlittens, der denselben vor- und zurückbewegenden
Vorrichtung und der die Nadel bewegenden und den Faden abstreifenden Vorrichtung
ist im wesentlichen bekannt. Zur Vorwärtsbewegung des Nadelschlittens ist derselbe
mit einer gespaltenen Mutter 23 (Fig. 4 und 5) versehen, die mittels eines Handhebels
25X in oder außer Eingriff mit der Leitspindel 24 gebracht werden kann. Diese wird
während des Betriebes der Maschine, zwecks schrittweiser Vorwärtsbewegung des Nadelschlittens,
unausgesetzt von der Hauptwelle 25 aus durch Kettenübertragungsvorrichtungen 26
(Fig. 2 und 4) in Drehung versetzt. Letztere können von beliebiger Bauart sein.
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Die Hauptwelle 25 trägt am anderen Ende eine lose drehbar verzapfte
Antriebsscheibe 27, die mit der Welle mittels des gleitenden Kupplungsgliedes 28
verkuppelt werden kann, welches wiederum durch den gegabelten Hebelarm 29, die Schwingwelle
3o, den aufrechten Hebelarm 31 und die gleitende Triebstange 32 betätigt wird (Fig.
i und 3) ; letztere erstreckt sich über die ganze Länge der Maschine und ist gleitend
in den Gestellteilen 3 angeordnet, derart, daß die Kupplung der Hauptwelle vom Arbeiter
an jedem beliebigen Punkt längs der Maschine ein- oder ausgerückt werden ' kann.
Ein die auf der Hauptwelle befindliche Bremstrommel 34 umschließendes Bremsband
33 kann ebenfalls gleichzeitig mit dem Ein- und Ausrücken des Kupplungsgliedes angezogen
oder gelockert werden mittels des Bremshebelarmes 35, der ebenfalls mit der Schwingwelle
30 verbunden ist (Fig. i).
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Die Hauptwelle 25 ist mit einem Keil versehen, um treibenden Eingriff
mit dem Zahnrade 36 (Fig. 5) zu ermöglichen, welches so angeordnet ist, daß es in
der Längsrichtung der Maschine mit dem Nadelschlitten gleiten und die auf demselben
befindliche Antriebsvorrichtung betätigen kann. Das Zahnrad 36 greift in das die
Nadel bewegende Zahnrad 37 ein, welches mittels des Zwischenrades 38, der Kurbelscheibe
39 und des Lenkers 4o den verzapften Arm 41 und den Lenker 42 zwecks Hin- und Herbewegung
der Einziehnadel 2o in Bewegung versetzt. Diese gleitet in einer Muffe oder einem
Zylinder 43, und bei jeder Vor- und Rückwärtsbewegung wird ihr durch Eingriff eines
auf ihr befindlichen Stiftes 44 (Fig. 4) mit einem in der Muffe 43 vorgesehenen,
teilweise spiralförmigen Schlitz 45 eine teilweise Drehung erteilt. Die Bewegung
der Nadel ist derart berechnet, daß sie eine volle Hin- und Herbewegung ausführt,
während der Nadelschlitten sich um einen, ungefähr dem Zwischenraum zwischen je
zwei aufeinander folgenden Kettenfäden entsprechenden Raum vorwärtsbewegt.
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Die Fadentrennvorrichtung, welche dazu dient, die nächstfolgenden
Kettenfäden auszuwählen und abzutrennen und bei jeder Einziehbewegung einen Faden
in die Bewegungsbahn der Nadel zu bringen, wird gemäß der Erfindung an den Kettenfäden
vorbei quer zu denselben und mit dem die Kettenfädeneinziehvorrichtung 2o tragenden
Schlitten 21 bewegt, indem sie auf einer Welle 15, durch welche sie angetrieben
wird, entlang bewegt wird. Die Fadentrennvorrichtung hat im vorliegenden Ausführungsbeispiel
(Fig. 4, 13, 14 und 15) die Form einer mittels Nut und Feder auf der Welle 15 befestigten
Muffe 46. Die Welle 15 ist an einem Ende lose in der im Maschinengestell befestigten
Stange 47 gelagert, wobei das die Welle 15 aufnehmende Ende der Stange oben geschlitzt
ist, um ein leichtes Abnehmen der Welle zu ermöglichen. Am anderen Ende (Fig. 3)
ist sie derart an der Muffe 48 befestigt, daß sie sich mit derselben dreht, wobei
diese in dem gegenüberliegenden Gestell der Maschine drehbar gelagert ist und von
der Hauptwelle 25 aus mittels der ineinandergreifenden Zahnräder 49 und 5o (Fig.
3 und 6), des Kettenrades 51, der Gelenkkette 52 und des auf der Hauptwelle 25 befindlichen
Kettenzahnrades 53 angetrieben wird.
Wie in den Fig. 13 bis
15 gezeigt ist; hat die .Muffe 46 einen gewellten, verjüngten Vorsprung 54, der
die Fäden ausstreicht, so daß sie parallel liegen, und auf diesen Vorsprung 54 folgt
ein spiralförmig gennteter Teil 55, dessen vordere Lippe den zunächstliegenden
Faden aufgreift und ihn in die Nadelbahn bringt. Die spiralförmig genutete Muffe
55 kann in verschiedener Winkellage zur Muffe 46 eingestellt werden. Zu diesem Zweck
endet die Muffe 55 in einen flanschartigen Teil 56, der mit einer Aussparung versehen
ist, in die ein Stift 57 eingreifen kann, welcher gleitend in dem Bund 58 angeordnet
ist, welch letzterer auf der Muffe 46 mittels der Stellschraube 59 (Fig. 15) befestigt
ist. Das andere Ende des Stiftes 57 ist in eine Scheibe 6o hineingeschraubt, welche
gewöhnlich von dem Stift 61 dicht gegen die Fläche des Bundes 58 gepreßt wird. Das
eine Ende des Stiftes 61 ist in den Bund 58 hineingeschraubt, ist aber mit einem
Kopf 62 versehen, der in einer Aussparung des Bundes gleitet, wobei eine zwischen
den Kopf 62 und den Boden der Aussparung geschaltete Feder den Bund nachgiebig in
die dargestellte Lage preßt.
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Der Bund kann indessen nach links gezogen werden (Fig. 1g), so daß
der Stift 57 aus dem Flansch 56 der Muffe 55 herausgezogen wird, worauf letztere
gedreht werden und infolgedessen die Lippe der Schraube oder Spirale in verschiedenen
Winkellagen auf der Welle eingestellt werden kann. Der Flansch 56 kann mit einer
Anzahl von Aussparungen versehen werden, welche verschiedene Einstellagen des Stiftes
57 ermöglichen. Der Bund 58 ist am Umfange mit einer Nut oder Aussparung versehen
(Fig. 13 und 1g), mittels deren er auf der hakenförmigen Konsole 63 ruht, die von
einem an einer aufrechten Stütze 65 (Fig. 4 und 7) befestigten Arm 64 getragen wird;
die Stütze 65 ist am Nadelschlitten 21 befestigt, so daß die Fadentrennschnecke
schrittweise quer über die Maschine, immer in unveränderter Lage zur Nadel, vorschreitet,
dabei aber in genau abgepaßtem Verhältnis gedreht wird, um bei jeder Einziehbewegung
je einen Faden darzubieten.
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Nachdem die Fäden von der Nadel ergriffen sind, werden sie zwischen
geeignet gelagerte Kreuzhaltemittel eingetragen, und zwar bilden die Kreuzhaltemittel
gemäß der Erfindung ein vollständiges Fach (Vorder- und Hinterfach), in das die
senkrecht zur Ebene dieses Faches angeordneten Kettenfäden eingezogen werden. In
dem in Fig. z bis 8 einschließlich gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind
zwei solcher Kreuzhaltemittel, und zwar die beiden Kreuzschnuren 7o und 71 vorgesehen,
welche parallel zur Bewegungsbahn des Nadelschlittens längsweise zur Maschine angeordnet
sind. Die Enden dieser Kreuzschnuren können in einfacher Weise an den Haken 72 befestigt
sein, deren je einer an jedem Ende der beiden Schnuren vorgesehen ist. Die Bauart
der Kreuzschnurenhalte- und -führungsvorrichtung auf dem Nadelschlitten macht die
Anwendung von gespannten Schnuren überflüssig.
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Während des Betriebes der Maschine werden die Kreuzschnuren
70 und 71 absatzweise in Schwingung versetzt, um ihnen eine Umkehrbewegung
mitzuteilen, damit sie abwechselnd über und unter der Arbeitsebene der Nadel liegen,
also das Fach zum Eintragen der Kettenfäden bilden. Zu diesem Zweck gehen die Kreuzschnuren
durch vom Nadelschlitten getragene Führungs- und Haltevorrichtungen hindurch, nämlich
Führungsösen 73 (Fig. 5), welche an den beiden Enden des schwingenden Hebelarmes
74 vorgesehen sind. Dieser befindet sich an einem Ende einer kurzen Welle 75, deren
anderes Ende das Rädchen 76 trägt, das mit den Zähnen der senkrecht gleitenden und
auf und ab beweglichen Zahnstange 77 in Eingriff steht. Letztere wird zwecks senkrechter
Bewegung in den Knaggen 78 und 79 an der Seite der Stütze 65 (Fig. 7) geführt und
ist für gewöhnlich durch die Wickelfeder 8o nach unten gepreßt, so daß eine von
dem unteren gegabelten Ende der Stange 77 getragene Hubrolle 81 auf der Umfläche
einer Hubscheibe 82 ruht. Letztere kann in richtig bemessenem Zeitverhältnis zur
Nadelbewegung mittels einer Gelenkkette 83 (Fig. 4, 5 und 7) gedreht werden, die
von einem auf der Nadelschlittenwelle 85 befindlichen Kettenrade 84 angetrieben
wird; die Welle 85 wird ihrerseits durch das Zahnrad 37 angetrieben. Die die Hin-
und Herbewegung der Nadel begleitende Drehbewegung der Hubscheibe 82 verursacht
senkrechte Auf- und Niederbewegung der Zahnstange 77 und absatzweise schwingende
Hin-und Herbewegung des Schwinghebels 74, wobei die Berechnung derart ist, daß die
Führungs-und Halteösen am Ende einer Hin- und Herbewegung der Nadel aus der in Fig.
7 in ausgezogenen Linien gezeigten Stellung in die punktiert gezeigte Lage gebracht
worden sind und am Ende der nächsten Hin- und Herbewegung der Nadel wieder in die
in ausgezogenen Linien gezeigte Lage zurückgebracht werden, wobei die beiden Kreuzschnuren
also bei jeder Fadeneinziehbewegung der Nadel abwechselnd an die entgegengesetzten
Seiten der Ebene der Nadelbewegung gebracht werden. Das Ergebnis ist, daß die beiden
Kreuzhaltemittel zwischen dem Einlesen von zwei aufeinander folgenden Fäden in oder
in der Nähe der Nadelbahn abwechselnd niedergepreßt und gehoben werden; während
sie also beim Einziehen eines Fadens die in ausgezogenen Linien in Fig. 7 gezeigte
Lage haben, wird ihre Lage darauf umgekehrt, und beim Einziehen des nächsten Fadens
haben sie die punktiert gezeichnete Lage. Und sie werden dann wieder in die in ausgezogenen
Linien
gezeichnete Lage zurückgebracht,- mit dem Ergebnis, daß nacheinander eingezogene
Fäden auf entgegengesetzten Seiten der Kreuzschnuren liegen und ein Fadenkreuz oder
Gelese gebildet wird.
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Um die eingelesenen Fäden aus dem Wirkungskreis der Nadel zu entfernen
und deren späteres Kreuzen oberhalb oder unterhalb der Nadelbahn zu verhindern,
ist zweckmäßig eine Vorrichtung angeordnet, mittels deren ein eingelesener Faden
beiseitegeschoben wird. Dies geschieht im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung
leicht und bequem dadurch, daß die hin und her beweglichen Kreuzschnurenhalter selbst
derart ausgebildet oder mit einer derartigen Vorrichtung ausgerüstet sind, daß ihre
Bewegung selbsttätig bestrebt ist, den eingelesenen Faden zu den bereits ins Kreuz
gelesenen Fäden der Kette hinzuschieben. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird
dies dadurch erreicht, daß Schiebeglieder 86 (Fig. 8a) vorgesehen sind, die von
den Seiten des Armes 7q., und zwar je eines über einer der Kreuzschnuren
70 und 71, nach der der Bewegungsrichtung des Nadelschlittens entgegengesetzten
Richtung vorragen. Diese Glieder 86 sind nach außen und unten umgebogen und liegen,
wenn sie niedergepreßt sind, unmittelbar unter der Nadelbahn, wie aus Fig. 8 ersichtlich
ist. Wenn die niedergedrückte Halteöse 73 und mit ihr das Schiebeglied 86 in ihre
gehobene Stellung aufsteigen, wird der soeben von der Nadel zwischen den beiden
Schnuren 7o und 71 hindurchgezogene Faden nach einer Seite (nach rechts in
Fig.8) geschoben, so daß dieser Schieber unter Beihilfe der gleichzeitig stattfindenden
Umkehrbewegung der Kreuzschnuren 70, 71 den soeben eingelesenen Kettenfaden völlig
aus der Bewegungsbahn der Nadel verdrängt. Diese Wirkung wird ferner noch unterstützt
durch eine Führungsplatte 87 für Faden und Nadel, welche an der aufrechten Stütze
65 befestigt und mit einer in der*Nadelbahn liegenden Öse 88, sowie mit einem oberen
und einem unteren Fortsatz oder Schützer 89 bzw. 9o versehen ist, von denen der
untere Fortsatz 9o nach unten verlängert ist, um bei der Entfernung des eben verlesenen
Fadens behilflich zu sein.
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Um möglichst schnelles Aufstellen der Maschine zu bewirken, sind die
Führungsösen 73 für die Kreuzschnuren, die im wesentlichen parallel zu der normalen
Lage der Kreuzschnuren 70, 71 liegen, mit seitlichen Schlitzen 9i (Fig. 8a)
versehen, deren inneres, in der Öse verlaufendes Ende etwas tiefer liegt als das
äußere Ende. Hierdurch wird schnelles Einführen der Schnuren durch diese seitlichen
Schlitze gi ermöglicht, worauf sie in die Ösen 73 hineinfallen und die in Fig. 8a
gezeigte Lage annehmen, ohne jegliche Neigung, aus den Schlitzen zu entweichen.
Die untere Seite des Schiebers oder Hornes 86 drückt auf die obere Seite
der Schnur und bewirkt mit der Öse 73 zusammen deren richtige Lagerung. Diese wird
also auf einer Seite der Nadelbahn dadurch gehalten, daß die Spitze des Hornes 86
auf ihre obere Seite drückt, während sie auf der anderen Seite der Nadelbahn auf
dem Grunde der Öse 73 ruht. Vermittels dieser Bauart kann die Schnur in der Maschine
gehalten werden, ohne daß besonders darauf geachtet werden muß, daß sie straff oder
unter Spannung gehalten wird, indem die natürliche Steifheit der Schnur deren richtige
Lage mit Bezug auf die Nadel verbürgt, während sie zwischen dem Schieber 86 und
der Öse 73 gehalten wird. Diese Bauart bildet tatsächlich einen steifen Führungsrahmen,
welcher die Kreuzschnuren um die Bahn der Nadelbewegung ausbreitet und führt und
durch seine hin und her gehende, schwingende oder kippende Bewegung die Lage der
Schnuren mit Bezug auf die Nadelbahn abwechselnd umkehrt.
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Die beschriebene Vorrichtung bewirkt das Einlesen eines einfädigen
Fadenkreuzes, d. h. eines Kreuzes, bei welchem jeder folgende Faden auf der entgegengesetzten
Seite eines vorhandenen Kreuzhaltemittels eingezogen wird. Es ist indessen eine
Einrichtung getroffen, welche Einlesen eines zweifädigen Fadenkreuzes ermöglicht,
d. h. bei welchem Paare aufeinanderfolgender Fäden derselben Seite eines gegebenen
Kreuzhaltemittels liegen, wobei die Lage der Kreuzschnuren nur bei jedem zweiten
eingelesenen Faden gewechselt wird.
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Zu diesem Zweck kann die Hubscheibe 82, die so geformt ist, daß sie
eine Hin- und Herbewegung des die Kreuzschnuren haltenden Hebelarmes 74 beim Einlesen
je eines Fadens bewirkt, mit einer Hubscheibe 92 vertauscht werden, welche nur eine
Hin- und Herbewegung des Hebels 74 bei dem Einlesen von je zwei Fäden bewirkt. Die
Hubscheiben 82 und 92 sind auf einem Stift 93 (Fig. 7a) angeordnet, auf welchem
sich das mit der Gelenkkette 83 in Eingriff stehende Kettenrad 94 frei dreht. Jede
der Hubscheiben 82 und 92 hat an ihrer Innenfläche ein Loch oder eine Aussparung,
die einen Antriebsstift 93x aufnehmen kann, welcher von der Außenfläche des Kettenrades
94 vorragt, In Fig. 7a ist die Hubscheibe 92 in drehendem Eingriff mit dem Antriebsstift
93x des Kettenrades gezeigt; durch Entfernung der Kopfschraube 95 können aber die
Hubscheiben von dem Stift abgenommen, ihre Lage umgekehrt und die Hubscheibe 82
in drehenden Eingriff mit dem Antriebsstift 93x gebracht werden. Wenn diese Einstellung
bewirkt worden ist, kann die Maschine ein doppelfädiges Kreuz einlesen.
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Bei der beschriebenen Maschine wird der Faden, wenn er zwischen die
Kreuzhaltemittel gezogen wird, auchin Eingriff mit den geeigneten
Gliedern
gebracht, die das Bestreben haben, ihn in seiner eingezogenen Lage zu erhalten und
ein Verwickeln oder Lösen des eingelesenen Fadens zu verhüten. Dies wird dadurch
erreicht, daß eine Reihe von dicht nebeneinander angeordneten Gliedern, z. B. nachgiebige
Borsten 97 (Fig. 2, 4 und 5) o. dgl. vorgesehen werden, deren untere Enden
fest auf der Stützstange 98 befestigt sind, "die ihrerseits am Maschinengestell
in solcher Lage befestigt ist, daß die Bürstenreihe quer zur Bewegungslinie der
Nadel steht. Infolge davon werden die freien Enden der Fäden eingezogen und in die
Borsten gelegt, wo sie zuverlässig fest genug gehalten werden, um Entweichen der
gekreuzten Ketten--fädenenden zu verhüten.
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Nachdem der Faden zwischen den Kreuzschnuren und durch die Borsten
hindurchgezogen ist, wird das freie Ende desselben durch eine Öse 9g der hinter
der Borstenreihe gelegenen Schutz- und Ablenkungsplatte ioo (Fig. 5 und 5a) gezogen;
diese Öse hat einen offenen Schlitz, durch den der Faden hindurchgeht, wenn er von
dem Streifarm ioi abgestreift wird. Letzterer (Fig. 2, 4 und 5) wird bei jeder vollen
Rückbewegung der Nadel quer über die Nadelbahn bewegt, um den freien Faden vom Nadelhaken
abzustreifen, nimmt jedoch seine gewöhnliche Lage vor der nächsten Vorwärtsbewegung
der Nadel wieder ein. Dem Abstreifer ioi, welcher gleitend in einer bei 103 am Maschinengestell
drehbaren Muffe io2 angebracht ist, wird durch seine Verbindung mit der Kurbelscheibe
io4 eine hin und her gehende Bewegung erteilt, ähnlich der einer Verbindungsstange.
Die Kurbelscheibe io4 wird von der Welle 105 angetrieben, welche durch das mit dem
Zahnrad =o7 in Eingriff stehende Kegelrad io6 gedreht wird, wobei das Rad io7 auf
der Nadelantriebswelle io8 sitzt, die von dem Nadelantriebsrad 38 in Drehung versetzt
wird. Das Verhältnis der Räder zueinander ist derart, daß der Abstreifer seine Abstreifbewegung
bei jeder Rückkehrbewegung der Nadel ausübt.
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Die Vorwärtsbewegung der Einziehnadel ist mittels des Getriebes 26
mit genauer Anpassung an den Abstand zwischen den einzelnen Kettenfäden bemessen.
Um etwa notwendige Abweichungen von der ursprünglich angeordneten Nadelbewegung
vornehmen zu können, ist eine Handeinstellung vorgesehen, welche dem die Maschine
bedienenden Arbeiter zugänglich ist, damit er die ganze Reihe der Kettenfäden längsweise
zur Bewegung der Nadel einstellen und den nächsten Kettenfaden gehörig in Linie
mit der Nadelbahn bringen kann. Zu diesem Zweck ist die obere Stange 32 drehbar
in dem Gestellteil 3 gelagert und. steht mit einem Ende mit dem Kettenzahnrad iog
in Eingriff, das auf einer im Gestelheil3 drehbar gelagerten Muffe iogx angeordnet
ist und mittels der Gelenkkette iio mit dem unteren Kettenzahnrade iii in Verbindung
steht; das am Maschinengestell drehbar und an einem Schneckenrad 112 mit großem
Durchmesser befestigt ist (Fig, 2 und 4). Letzteres ist mit den Zähnen 113 in der
Seite oder Fläche der angrenzenden Hängestange 6 des Webkettenschlittens in Eingriff
gebracht, so daß infolge einer durch Drehen der Stange 32 verursachten Bewegung
der Schnecke dem Schlitten eine geringe Ausgleichsbewegung längsweise zur Maschine
erteilt wird, derart, daß der Arbeiter also denselben in jeder Lage steuern kann.
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Die beschriebene Maschine ist mit zwei Kreuzhaltemitteln versehen,
um ein zweischnüriges Kreuz einzulesen. Durch geringe Einstellung der Maschine können
drei Kreuzhaltemittel verwendet und ein dreischnüriges Kreuz eingelesen werden.
Eine derartige Abänderung oder Einstellung der Maschine ist in den Fig. g bis 12
dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist an Stelle des die beiden Fadenösen tragenden
Armes 74 ein Schwingarm @ii4 (Fig. ix) mit nur einer einzigen Fadenöse vorgesehen,
welche die Kreuzschnur 115 steuert. Eine zweite Kreuzschnur 116 wird durch die Führungsöse
eines Hebelarmes -117 gesteuert, der auf einer in der Rahmenstütze 65 drehbaren
Welle ii8 ' angeordnet ist und am anderen Ende das Rädchen iig trägt, welches dem
auf der Welle 75 befindlichen Rädchen 76 entspricht. Die senkrecht bewegliche Stange
77 ist an beiden Seiten mit Zähnen versehen, die mit den beiden Rädchen 76 bzw.
iig in Eingriff stehen, so daß, wenn die Stange 77 senkrecht auf und ab bewegt wird,
die beiden Arme 114 und ir7 gleichzeitig auf und nieder geschwungen werden. Eine
dritte Zwischenkreuzschnur i2o geht durch die in der Antriebsstange 77 gebildete
Führungsöse im hindurch. Die anderen Teile des Mechanismus sind den bereits früher
beschriebenen ähnlich, und der in den Fig. g bis 12 beschriebene Mechanismus kann
in den früher beschriebenen Mechanismus umgewandelt werden, indem einfach der Arm
117, die Welle 118 und das Zahnrad iig abgenommen werden, und an Stelle des Armes
117 ein dem Arm 74 (Fig. 7) ähnlicher Arm angeordnet wird. Das Ergebnis der in Fig.
g bis 12 gezeigten Einrichtung ist, daß, wenn die Stange 77 senkrecht auf und ab
bewegt wird durch die Husbcheibe 82, die mittlere Kreuzschnur i2o zuerst aus ihrer
Lage unterhalb der Nadelbahn in eine Lage über derselben geschwungen wird, während
die beiden Kreuzschnuren 115 und 116 gleichzeitig aus ihrer Lage oberhalb der Nadelbahn
in eine Lage unterhalb derselben geschwungen werden, so daß aufeinanderfolgende
Fäden in umgekehrter Beziehung zu den beiden Sätzen von Kreuzhaltemitteln angeordnet
werden.