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Schaltung eines mit vierpoligem Feldmagneten und vierpoligem Anker
versehenen Gleichstrom-Hauptschlußmotors. Es sind elektrische Betriebseinrichtungen
für Aufzüge bekannt, bei denen ein Hilfsmotor (Servomotor), dessen Fernbetätigung
ohne jede Hilfsvorrichtung durch einen einfachen Hebelschalter oder die bekannte
Druckkmopfanordnung im Fahrkorb erfolgen kann, die Bremse lüftet, den Antriebsmotor
für Rechts- oder Linkslauf einschaltet, denselben vorschriftsmäßig anläßt, dann
nach Vollziehung einer mechanisch begrenzten Umlaufszahl in gewisser Stellung unter
Strombelastung bis zur Vollendung der Fahrt stehenbleibt und. endlich bei Unterbrechung
seiner Stromzuführung alles in eine neutrale oder Mittelstellung bringt, von welcher
aus bei erneuter Einschaltung eine neue Fährt in beliebiger Richtung eingeleitet
wird.
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Diese bekannte und wegen ihrer Einfachheit und Betriebssicherheit
mit Recht beliebte Einrichtung war aber bisher nur bei Wechselstrombetrieb möglich,
bei welchem als Hilfsmotor ein Einphasenrepulsionsmotor dienen konnte. Ein solcher
kann bei nur drei Anschlüssen in der erwähnten Weise ohne elektromechanische Hilfsvorrichtung
umgesteuert, d. h. für beiderlei Umlaufsrichtung eingeschaltet werden, nicht aber
ein Gleichstrommotor, weil es bisher an einer. dazu geeigneten Bauart fehlte. Diesem
Mangel will die Erfindung abhelfen. Der gemäß der Erfindung hergestellte Gleichstrommotor,
der Stromführung nach ein Hauptschlußmotor, bedarf nur dreier Anschlüsse und fügt
sich deshalb der bekannten Steuerungseinrichtung ohne weiteres ein; er kann in derselben
einfachen Weise, wie bisher der Wechselstrommotor, eingeschaltet oder umgesteuert
werden und unter Strombelastung ohne Schaden stehenbleiben. Der Feldmagnet hat vier
Pole und vier Spulen, von denen je zwei einander gegenüberliegende jeweils als Feldmagnet
für den Rechts- bzw. Linkslauf wirken. Auf dem Stromwender des vierpolig gewickelten
Ankers schleifen vier um je 9o° versetzte Bürsten, wovon zwei einander gegenüberliegende
an den einen Pol der Gleichstromleitung, die beiden anderen an die die Feldmagnetschenkel
verbindende Leitung gelegt sind. Die Erregerwicklungen aber liegen paarweise hintereinander
in einer Leitung, deren beide Enden abwechselnd mit dem anderen Pol der Gleichstromleitung
verbunden werden können, wodurch - entsprechende Wicklungsrichtung der Spulen vorausgesetzt
- die Umlaufsrichtung des Motors bestimmt wird.
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Fig. i zeigt das Schema eines solchen Motors. Die Leitung a, in welcher
die Feldmagnetspulen b b und c c paarweise hintereinander liegen,
bietet ihre Pole i und a dem wechselweisen Anschluß an den einen Leiter der Gleichstromzuleitung
dar. Von Leitung a zweigt zwischen den beiden Spulenpaaren die Leitung d ab, welche
zu den zwei Schleifbürsten e e führt. Die beiden anderen Bürsten f f sind
an die Leitung g angeschlossen, welche bei 3 dauernd mit dem zweiten Pol der Gleichstromzuleitung
verbunden ist. Sind z. B. die Anschlüsse i und 3 wirksam, so durchfließt der bei
i eintretende Strom die Wicklung b b, tritt durch Leitung d
und Bürsten
e e in den Anker h über und fließt von hier durch die Bürsten
f f und die Leitung g
zum Anschluß 3. Findet hierbei Rechtsdrehung
des Ankers statt, so dreht sich der Anker links, wenn die Anschlüsse 2 und 3 wirksam,
die Spulen b b mangels Anschluß unwirksam werden.
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Fig. 2 gibt eine schematische Darstellung der Betriebseinrichtung
im Zusammenhang. Es ist A der beschriebene Hilfsmotor, welcher durch das Räderpaar
q., 5 die Umschaltsvorrichtung B für den Haupt- oder Antriebsmotor bewegt. Die Welle
6 der Umschaltsvorrichtung ist begrenzt drehbar; nach der vorbestimmten Teildrehung
erfolgt Abstoppung durch Puffer 7 und Anschlag B. Während dieser Drehung wird durch
Nockenscheibe g und Hebel io der Umschalter betätigt. Durch die Drehung der Welle
6 wird zugleich die Bremse C des Hauptmotors durch Kurbelarm ii und Gestänge 12,
13 gelüftet. Bremse C wirkt auf die Bremsscheibe 1q., die auf der Welle 15 des Hauptmotors
D und der die Fördertrommel drehenden Schnecke sitzt. Beim Lüften der Bremse spannt
Hebel 13 die Feder 16, die durch Zugstange 17, gehemmt durch ein Laufwerk mit Windflügel
18, den beweglichen Teil ig des Anlassers E hebt und dadurch den Strom für den Hauptmotor
unter folgeweisem Kurzschließen von Widerständen einschaltet.
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Nach Vollendung der Teildrehung des Umschalters B bleibt der Motor
A unter Strom stehen. Bei Unterbrechung des Stromes erfolgt stromlose Rückdrehung
des Motors mit dem Umschalter durch das Gegengewicht i3a auf dem Bremshebel mit
Unterstützung durch die erwähnte Pufferanordnung 7, B.
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Fig. 3 gibt ein Schaltschema für die Ausführung mit Hebelschalter
im Fahrkorb. Es ist wiederum Ader Hilfsmotor mit seinen drei Anschlüssen i, 2, 3
gemäß Fig. i, von denen 3 über die Sicherheitstürkontakte bei 2o durch Draht 21
dauernd mit der einen Gleichstromzuleitung verbunden ist. Die zweite Zuleitung ist
durch Draht 22 und Kabel 23 mit dem Mittelkontakt 2q des Steuerschalters F im Fahrkorb
verbunden, durch dessen Umstellung nach links oder rechts die Verbindung mit den
Anschlüssen i oder 2 hergestellt wird. Im übrigen zeigt die Abbildung die Schaltungen
für den Umschalter B und den Anlasser E des Hauptmotors D.
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In Fig. ,4 ist ein Schaltschema für die Ausführung mit Druckknopfsteuerung
gezeichnet. Bei G befinden sich die den einzelnen Stockwerken zugeordneten Polwähler
und Relais. Die Verlängerungen der Enden i und 2 der Leitunga führen zu je einer
Reihe fester Kontakte, zwischen denen durch die Steuervorrichtung je nach dem jeweiligen
Stande des Fahrkorbes in bekannter Weise die beweglichen Kontakte 25 hin und her
verschoben werden, um die Umlaufsrichtung des Hilfsmotors zu bestimmen. Die Kontakte
25 sind über die Solenoidspulen 26 der Relais mit den Druckknöpfen 27 im Fahrkorb
verbunden. Die gemeinsame Kontaktschiene 28 der Druckknopftafel ist durch Draht
22 mit der Zuleitung dauernd in Verbindung. Bei Niederdrücken eines Knopfes springt
das betreffende Relais an und wird die Zweigleitung 22a mit Widerstand 3o wirksam,
welche den zur Aufrechterhaltung des Stromschlusses über den Hilfsmotor erforderlichen
verminderten Strom liefert. Den vollen Strom erhält der Hilfsmotor nur so lange,
als ein Druckknopf niedergedrückt erhalten wird.